Tachykardie unklarer Genese

Tigermaus

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25.07.2002
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Hallo zusammen!
Hab da mal so eine Frage!
Das Problem ist das ich seit ca. anfang des Jahres plötzlich Tachykarde HRST habe. :roll: Lag 6 Tage deswegen stationär bei uns im Haus auf der Kardiologie. Und das wirklich seltsame.... niemand kann mir sagen was ich habe. Komplette Suche auf irgendwelche erkrankungen fiel negativ aus.
Jetzt schlucke ich seit dem Concor 5. Sollte ich eigentlich nur für 3 Monate einnehmen weil man erhofft hat das danach alles wieder OB sein würde.
Ist es aber leider nicht, die Dosis wurde bereits erhöht und jetzt langsam merke ich, daß auch Concor 5 bald nichts mehr bringt. :eek1: Ist echt ein blödes Gefühl wenn niemand weiß woran es liegt das ich mit einem Mal aus heiterem Himmel Frequenzen von 180 bei belastung habe und in Ruhe 130. :cry:
Habt ihr schon mal von sowas gehört? :?: Oder kann mir jemand einen Rat geben???
Gruß Tigermaus
 
Hi!

Also wenn du sogar schon auf der Kardiologie durchgecheckt wurdest, müssten ja die gängigen möglichen Ursachen ausgeschlossen worden sein...
Die einfachste Möglichkeit ist immer der Volumsmangel: Trinkst du vielleicht zu wenig?
Ein Freund von mir (22 Jahre) hatte auch vor kurzem immer wieder sehr heftige tachykarde Zacken. er trinkt jetzt mindestens 2,5 Liter am Tag (vorher einen) und ist jetzt beschwerdefrei.

Concor (Betablocker) ist ja eigentlich ein Herzinsuffizienzpräparat zB bei einer Linksventrikelschwäche. Es muss doch irgendeinen Befund geben, woraufhin das Medikament verordnet wurde oder haben die einfach gesagt "Wir probieren mal das und schauen was passiert" :?:

+lg, david
 
Hallo,

wie geht es eigentlich der Schilddrüse ?
Ist sie OK ?

Auch Kardiologen betreiben eine Einorganmedizin.

Oder hast Du starke seelische Belastungen ?
 
Hallo!
Also eigentlich trinke ich genug.Mindestens 2 Liter täglich.
Concor wurde mir gegeben, weil die ja auch die Sympathikuseinwirkung
drosseln. Wird daher gerne bei der Therapie von jungen Pat. gegeben.
Die habe mir bei meiner Entlassung gesagt das ich erstmal für 3 Monate Concor 2,5 einnehmen soll. Danach sollte ich zum erneuten kardiologischen Check. Allerdings habe ich dort erst nach 3 Monaten, also jetzt ende September einen Thermin bekommen.
Meine Schilddrüsenwerte sind OB, keine Anämie , keine erhöhte Adrenalinausschüttung also auch kein Phäochromozytom, am Herzen alles OB. Ich weiß mir auch keinen Rat mehr, aber von einfach so kommt das doch auch nicht. Gut im streß bin ich momentan etwas(Examen in 11 tagen) daher vielleicht auch die erneute frequenzerhöhung. Aber bei Beginn hatte ich keinen Streß.
Die ganze Sache macht mich langsam echt fertig.Ich kann keinen Sport mehr treiben, hab morgens vor einnahme der Tablette super heftiges Herzrasen. Vielleicht fällt euch ja doch noch etwas ein, ich hab keine Ahnung mehr :cry:
Liebe Grüße Tigermaus
 
Hi Du,


Würdest Du vielleicht mal alle Untersuchungen, die gemacht worden sind, aufzählen?

Gerade in jungen Jahren werden Präexzitationssyndrome/Reentry-Phänomene/etc. pp. gerne übersehen, wenn mich meine Ausbildung nicht ganz täuscht....

Dagegen sprechen würde allerdings die regelmässigkeit der Tachykardie (immer, sozusagen).....

Nur daß die Schilddrüsenwerte an sich in Ordnung sind, bedeuett nicht, daß die Schilddrüse auch in Ordnung ist....da gibts (ich wusst es selber nicht bis ichs hatte) auch paradoxe Reaktionen und Schilddrüsenfunktionsstörungen mit ast normalen Blutwerten..da hilft nur die Szintigraphie.....


Schreib mal was so gemacht wurde, vielleicht fällt uns allen dann noch was ein,

Gute Besserung

Schoehler
 
Hallo!!!
Also dann will ich mal starten! :)
3 mal EKG
LZ-EKG
2 mal ECHO
Blutentnahmen mehr als genug
Rö- NNH, Rö-Thorax,HNO-Konsil ( Hatte vorher ne Angina Tonsillaris--v.A.Myokarditis bestand), Neurol. Konsil, Sammelurin auf Katecholamine
War alles ohne Befund.
Wäre schön wenn mir jemand weiterhelfen könnte.
Gruß Tigermaus
 
Hi,

hm......

Sammelurin auf Katecholamine kenn ich nicht...lol....aber man lernt ja nie aus....

Was kam denn dabei als Ergebnis raus? Was für ne Tachykardie wars denn, supraventrikulär?
Hast Du das wirklich immer gehabt (also ständig ne hohe bis sehr hohe Frequenz)...
Oder war es tatsächlich nur ab und zu, mit Phasen normaler Frequenzen und ohne Arrhythmien....?!

Die meisten tachykarden Herzrhythmusstörungen gerade in jungen jahren sind bedingt durch Reentry-Phänomene, also gestörte Erregungsbahnen...

Sinnvoll zur Diagnostik UND u.U. Therapie: EPU (elektrophysiologische Untersuchung, also Rechtsherzkatheter, um zu sehen, ob man Rhythmusstörungen auslösen kann, und um evtl, akzessorische Leitungsbahnen wegzukriegen (Ablation)....

Leider besteht das Risiko der Schrittmacherpflichtigkeit (ach, Shit, da ham wir doch glatt den Sinusknoten weggepfriemelt..)
Deshalb versucht mans vorher oft mit ß-Blockern..da die aber auch algemein dämpfen würd ICH persönlich mir leiber die EPU antun..aber das ist Ansichtssache
Frag doch mal den Kardiologen deines Vertrauens....JA; vertrauen, also nicht den eines 300 Betten Krankenhauses...*lach*

Andere Meinungen? Ist wie gesagt nur meine persönliche und erhebt weder Anspruch auf Vollständigkeit noch auf Richtigkeit+

Gruss

Schoehler
 
Hallo,

im Urin kann die Vanillinmandelsäure als Abbauprodukt von Adrenalin festgestellt werden.

Normalwerte :

ADRENALIN
- Plasma 14-819 pmol / L
- Urin 22-110 nmol / Tag

VANILLINMANDELSÄURE
Abbauprodukt von Adrenalin

bis 35 µmol / Tag ( 7 mg / Tag )

Hilft es Dir weiter ?
 
Hi Rabenzahn,

super...danke!

Aber SEIN Problem löst das nicht, oder?
Wenn wir von einer gesteigerten Adrenalinsekretion ausgehen, müssten, bedingt durch die Alpha, Beta1 und Beta2 Rezeptoren STimulation, ja zusätzlich zur HF auch der RR ansteigen, womit die Untersuchung an sich schon ad absurdum geführt wird, in diesem Fall?
Oder hab ich da was falsch verstanden?

Thx,

Schoehler
 
Im Prinzip hast Du Recht.
Wobei Adrenalin in geringen Dosen die Frequenz, nicht aber den Blutdruck erhöht.

Also könnte ein Phänochromozytom ausgeschlossen werden.
 
Hallo Ihr lieben!!! :)
Schöhler, ich bin weiblich :lol: :lol: :lol:
Mußte ich mal ebend so mitteilen. Also bei den Untersuchungen ist wie gesaht nichts besonderes rausgekommen. Meine Tachykardie besteht dauerhaft. Besonders morgens hatte ich richtige Anfälle bis zu 180s/min.
Wie schon gesagt in Ruhe 100 -120s/min und bei Belastung 8O noch schlimmer. Es handelt sich dabei um eine supraventrikuläre Sinustachykardie. Habe mich mit unserem kardiologischen OA unterhalten und der weiß da nicht mehr weiter. Unseren Chefdoc habe ich auch mal gefragt und der hat mir von der EPU abgeraten weil das verflucht viele Nebenwirkungen mit sich ziehen würde. Nur mit dem Beta-Blocker auf Dauer nehmen halte ich auch nicht für so toll. Zumal wie schon gesagt die Dosis immer weiter ansteigt und ich morgens häufig Kreislaufprobleme habe.
Liebe Grüße Tigermaus
 
Also,

erstmal tausend mal Entschuldigung für die falsche "Adressiereung"...*peinlich....rotwerd*

Nun denn....hmm.. wenn der Oberarzt keine Ideen mehr hat, warum sollte ich welche haben..ich denke, hier gilt es einfach abzuwägen, was schlimmer ist..die nebenwirkungen der EPU oder die Nebenwirkungen der/des ß-Blockers....

Vielleicht normalisiert sich das ganze ja nach relativ kurzer Einnahme der ß-Blocker, so das eine Dosisreduktion möglich ist, bzw. das absetzen..

Ansonsten halte ne akzessorische Leitungsbahn immer noch für am wahrscheinlichsten..ich weiss nicht...ausbremsen der leitungsbahnist sicher gut..aber ganz ohne wärs eben besser..

Das KrHs in dem ich arbeite ist glaub ich ziemlich gut, was Rhythmusstörungen angeht..ich versuch aus der Abteilung noch mal jemanden zu interviewen..ansonsten wünsch ich Dir in jedem Fall gute Besserung...... :!:

Ansonsten nochmal sorry für die falsche Anrede


Schoehler
 
Hallo Tiegermaus,
ich leide ebenfalls seit an einer Tachykardie. Die Diskussion ist leider schon sehr alt. Ich bin erst jetzt zu euch gekommen.
Also, wenn die Sache noch aktuell ist, kann ich einiges an Erfahrungen beitragen.
 
Hallo,
vielleicht kann ich dazu auch etwas beisteuern:

Als ich Fachkurs gemacht habe hat meine Kollegin und Banknachbarin ca. 3 Monate vor Examen auch Tachycardien bekommen. Am ersten Tag ist die Frequenz immer wieder umgesprungen und es waren nur kurze Tachy - phasen. Am nächsten Tage wurden diese Phasen aber immer häufiger und länger. Sie hatte dabei Schwindel und Übelkeit. Also haben wir sie von der Schulbank auf Intensiv gebracht. Versuche mit Adrekar waren erfolglos. Sie war zwei Tage auf Intensiv und eine Woche "normal" stationär und es wurde keine Ursache gefunden; ausser Streß/psychische Belastung. Sie hat ein Jahr lang Betablocker genommen, dann ausgeschlichen und die Verlaufskontrollen waren in Ordnung.
Und jetzt zwei Jahre später ist genau das selbe einer weiteren Kollegin passiert, die nun auch kurz vor der Fachkursprüfung steht. Auch sie nimmt jetzt Betablocker.

Ich bin der Meinung, daß die psychische Belastung/der Streß nicht zu unterschätzen ist, wenn alle Untersuchungen in Ordnung sind und keine organische Erkrankung vorliegt.

Bis dann...