Suche nach examinierten Pflegekräften: motivationslose Bewerber

Katana

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Köln
Beruf
Krankenschwester,
Hallo.
Da ich inzwischen im Personalwesen arbeite fallen mir heute Dinge auf die mir vorher gar nicht auffallen konnten und die mich etwas erschrecken.

Zu mir kommen viele Bewerber die leider überwiegend unmotiviert sind.
Und ich frage mich natürlich woran das liegt.
Viele Bewerber machen sich noch nicht mal mehr die Mühe eine anständige Bewerbung zu schicken da sind dann hier und dort Fehler. Das ist nicht so das dann mal ein Wort falsch geschrieben ist sondern wirklich Sachen die nicht sein dürfen... Lichtbild fehlt... unvollständiger Lebenslauf (das häufigste)...

Ich find das sehr traurig. Und verstehen tu ich das nicht.
Da kommen dann auch Bewerber mit utopischen Gehaltsvorstellungen oder andere Sonderwünsche usw. Ich meine ich fand meine Jobs auch nicht immer toll aber ich hab mir immer gesagt besser als gar nichts zu haben und hab dann trotzdem immer mein bestes gegeben. Verstehe die allgemeine unlust nicht. Ich hab auch in meinem Leben über 3oo Bewerbungen geschrieben und auch fast genau so viele Absagen bekommen trotz eines guten Examens.

Ich glaube viele Arbeitnehmer müssen sich einfach mal von falschen Vorstellungen frei machen.

Wie seht ihr das?
 
Hallo....

Fehlendes Lichtbild? Rechtschreibfehler? So was gibt es? Man sollte doch meinen daß das Rechtschreibprogram eines jeden Pc`s verständlich ist.... Hätt ich nicht gedacht.....
Aber mal zu der fehlenden Motivation....
Suche gerade selber völlig verzweifelt eine neue Stelle, und wenn man sich auf dem Stellenmarkt mal umguckt ist es schon oft nicht so einfach motiviert an die Sache ranzugehen....
Bin seit gut 2 Jahren fertig mit dem Examen und hatte bereits 4 Jobs... klingt jetzt erstmal ziemlich blöd.... Erst hab ich in nem Pflegedienst gearbeitet wo ich innerhalb der Probezeit wieder entlassen wurde weil eine Kollegin aus dem Erziehungsurlaub zurück kam und somit für mich keine Arbeit mehr war... Im 2. Pflegedienst hab ich selber gekündigt, weil der Chef meinte sein Privat-PKW ect... von Firmengeldern finanzieren zu müssen, seinen Mitarbeitern bei zum Schluss fast 14 STUNDEN arbeiten (AM TAG!!!!!!!!!!!) das Gehalt um 40% zu kürzen, so daß ich knapp 550€ verdient hab; dann ins Altenheim, da hab ich auch gekündigt (40 km Anfahrt, was ja noch ok ist, aber wenn man dann ständig z.B. zum Spätdienst kommt und wieder gehen kann weil sich kurzfristig der Dienstplan geändert hat und man zum Nachtdienst wiederkommen muß nicht so prickelnd; Mobbing ohne Ende; hab da 10 kg abgenommen ect. bis mein Arzt gesagt hat ich soll da nicht mehr hin...) und zu guter Letzt wieder ein Pflegedienst, da hat es mir sehr gut gefallen, aber leider kurz vor Ende der Probezeit wieder die Kündigung wegen Mangel an Patienten.....
So, das waren meine letzten 2 Jahre beruflich gesehen....
Da ist es doch schon verständlich daß die Motivation ein bisschen auf der Strecke bleibt, oder.....?
Wobei ich das im Leben nicht zeigen würde wenn ich ein Vorstellungsgespräch hätte... dann kann ich ja gleich zuhause bleiben, denn ich würde auch niemanden einstellen wollen der völlig unmotiviert ist.....

Gruß, sunny211282
 
Hallo Sunny,
ich kann unter solchen Umständen natürlich verstehen das du etwas unmotiviert bist. Auch bei anderen Bewerbern die ähnliches erlebt haben kann ich das durchaus nachvollziehen. Aber wie gesagt dann gibt es Bewerber die 15 Minuten Anfahrtsweg zur Arbeit unglaublich viel finden und ähnliches. Und das ist echt schade weil man solche Leute heut zu Tage nicht gebrauchen kann. Die Arbeit liegt nun Mal nicht auf der Straße und es klopft auch keiner an die Tür und sagt hier ist dein Traumjob... Aber auch wenn man mal einen Job macht der vielleicht nicht perfekt ist gibt man doch trotzdem 100 % (ich zumindest) und ich finde es einfach nur erschreckend und traurig.:weissnix:
 
@ Sunny: Ich glaube nicht, dass du deswegen unmotiviert bist oder? So wie du das schilderst hast du viel durchgemacht aber bist immer bei der Sache geblieben.

@ Katana: Sprichst du von Bewerbungen von schon ausgebildetetem Personal? Wenn ja dann kann ich es auch nicht so verstehen. Schließlich muss sich keiner beschweren, dass er keine Arbeit bekommt wenn er sich nicht darum bemüht. Naja, Menschen halt.:weissnix:

Von unserer Personalabteilung hab ich auch schon viel schlechtes über die Bewerbungen von Auszubildenden gehört. Hier liegt es wahrscheinlich auch daran, dass sie nicht wirklich in der Pflege arbeiten wollen. Vorallen jungen Frauen wird vom Arbeitsamt immer 'Krankenschwester' vorgeschlagen wenn sie keine genaue Berufsvorstellung haben.
 
@wieland: ich rede von examinierten Krankenschwestern und Krankenpflegern!
Natürlich sind nicht alle so... aber im Moment sind es nicht gerade wenig...:weissnix:
 
Kann ich mir auch nicht wirklich erklären. Die meisten die ich kenne sind motiviert und arbeiten gerne.

Schon trauig wenn man sowas hört und man gleichzeitig die vielen Arbeitslosen im Hinterkopf hat.
Hast du sie mal darauf angesprochen weshalb sie sich mit so einer Einstellung bewerben?
 
Wenn man fast genau so viel Arbeitslosengeld wie Gehalt bekommt ...:sbaseballs:
 
Ja, das ist wirklich eine Sauerei, dass man teilweise ohne Arbeit mehr Geld zur Verfügung hat als mit. Jedenfalls ist das zu einfach für Leute, die keine Lust haben, zu arbeiten.
Wie kann man so unmotiviert sein und sich keine Mühe bei den Bewerbungen geben??? Ich gebe mir Mühe, die Bewerbung so gut wie es geht hinzukriegen, damit ich bloss einen Job im Krankenhaus erhalte!!!!
 
Katana schrieb:
Wenn man fast genau so viel Arbeitslosengeld wie Gehalt bekommt ...:sbaseballs:

mhhh... Wenn man alles zusammen rechnet kommt man vielleicht auf fast genausoviel Geld.
Aber wenn jemand examiniert ist und lieber arbeitlsos ist, hat er meiner Meinung nach den Beruf verfehlt. Wer bitteschön ist in die Pflege gegangen nur um Geld zu verdienen. Irgendwo war es immer ein klein wenig Berufung. Man hat die Arbeit gerne getan.

Ich versteh die Welt net.
 
Katana schrieb:
Wenn man fast genau so viel Arbeitslosengeld wie Gehalt bekommt ...:sbaseballs:

Hallo,
darf ich eine provokante Frage stellen?

Wenn ja, warum wollen dann nicht alle arbeitslos sein?

So jetzt aber im Ernst, ich glaube es ist nur ein kleiner Teil, die es genießen arbeitslos zu sein, da vor allem HartzIV doch gewaltige Einschnitte bringt.

Es gibt wie überall solche und solche, und dass die unmotivierteren einem auch viel mehr in Erinnerung bleiben.

Kann es vielleicht auch sein, dass manche deshalb auch demotiviert sind, weil sie nichts als Absagen ernten? Keine Ahnung?


@Wieland: für mich ist es ein Beruf und keine Berufung, aber trotzdem macht mir der Job nach wie vor Spaß, wie einigen in anderen Berufen auch.

Schönen Tag
Narde
 
Ich mein ja auch nicht, dass man sich immer dazu berufen fühlen muss. Wenn man Spaß an der Arbeit hat und sie gerne tut nähert es sich doch sowas schon an.

Bloß wenn man in der Krankenpflege einsteigt mit der Meinung, irgendwie muss ich ja Geld verdienen obwohl ich das eigentlich gar nicht gerne mache, ist es irgendwie nicht sinnvoll.
 
narde schrieb:
Wenn ja, warum wollen dann nicht alle arbeitslos sein?

Weil es doch noch Menschen gibt die etwas haben das sich Gewissen nennt.
Oder Moralvorstellung, die in der Kindheit nicht zu heiß gebadet wurden.
Ich hab für jeden Verständnis der arbeitslos ist und wirklich keine Arbeit findet das ist echt frustrierend aber es sind eben die Leute die auch offen sagen: Ich will nicht für 100 Euro mehr arbeiten. :angryfire:

Traurig für Deutschland.:sbaseballs:

Bald werden die Deutschen in Polen für wenig Geld arbeiten.
 
narde2003 schrieb:
Kann es vielleicht auch sein, dass manche deshalb auch demotiviert sind, weil sie nichts als Absagen ernten? Keine Ahnung?

Ich gestehe, das traf 'ne Weile auch auf mich zu ... weil nach fast jedem Bewerbungsgespräch eh die Mitteilung kam "tschuldigung, aber wir suchen eigentlich nach jemandem mit mehr Erfahrung" ...

Tja, die kann ich mir also leider nicht aus den Fingern schneiden ... (Woher soll ich Erfahrung nehmen, wenn mir niemand die Chance dazu gibt?)

Dementsprechend "unmotiviert" ging man also schon fast in's nächste Gespräch oder so rein oder schickte die nächsten Bewerbungen ...

"Man hat ja eh keine Chance ..."
 
Ja da liegt unter anderem auch der Hase im Pfeffer. Wir werden uns alle umgucken müssen... Es wird nicht besser werden...:wut:
 
Severin schrieb:
Tja, die kann ich mir also leider nicht aus den Fingern schneiden ... (Woher soll ich Erfahrung nehmen, wenn mir niemand die Chance dazu gibt?)

Dementsprechend "unmotiviert" ging man also schon fast in's nächste Gespräch oder so rein
Na ja, die Erfahrung kannst Du Dir tatsächlich nicht aus den Rippen schneiden. Das lässt sich nicht ändern.
Es wird auch nie den Wunschmitarbeitnehmer geben "SEHR jung mit VIEL Erfahurng".
Kommt halt drauf an, welche Position im Team besetzt werden muss (brauche ich eine neue Arbeitskraft oder einen neuen Leader im Team)
ABER, da Du die Voraussetzung der vielen Erfahrung nicht erfüllen kannst musst Du halt mit anderen Dingen überzeugen.
Motivation, Initiative, Fachwissen u.v.m. werden auch immer gerne genommen.
Vor dem Gespräch schon online über das Pflegeleitbild informieren, Fragen stellen zu diesem, Fragen an die PDL überlegen (beispielsweise bzgl. Qualitätssicherung im Haus), Fragen über Förderung der Mitarbeiter (welche Chancen habe ich), zeigen, dass man Ziele hat.
Das ist für Leitungen wichtig.
Schnarchnasen will keine PDL!! Offensiv sein und gut verkaufen. Als unentbehrliche Kraft präsentieren.
Fehlende Motivation sieht man sehr schnell (auch z.B. an der Körperhaltung und dem Auftreten). Und einen schon im Vorfeld unmotivierten Mitarbeiter stellt man ja nicht ein.
 
Das was Mobitz da erwähnt ist aus meiner Sicht vollkommen richtig... Aber es muss eben erst mal zum Gespräch kommen... :lamer:
 
Katana schrieb:
Aber es muss eben erst mal zum Gespräch kommen
RICHTIG.
Und DAFÜR ist ja das Bewerbungsschreiben da.
In einem Bewerbungsschreiben werbe ich für mich. Ich muss den Arbeitgeber auf mich neugierig machen. Der potentielle Arbeitgeber soll sich sagen "Das klingt interessant, da möchte ich sehen, wer hinter dieser Bewerbung steckt".
Ich gebe ja auch zu, dass es nicht leicht ist, z.B. direkt nach der Ausbildung eine Bewerbung zu schreiben, die mitreißt, aber es ist möglich.
Es gibt natürlich auch Gebiete in Deutschland, wo gar nicht eingestellt wird im Moment, aus welchen Gründen auch immer. Aber die meisten, die eine Ausbildung beenden sind ja noch sehr jung. Und trotzdem zeigen sich viele nicht flexibel genug aus ihrem Heimatlandkreis wegzuziehen, ... von einem anderen Bundesland ganz zu schweigen.
 
Mobitz schrieb:
Aber die meisten, die eine Ausbildung beenden sind ja noch sehr jung. Und trotzdem zeigen sich viele nicht flexibel genug aus ihrem Heimatlandkreis wegzuziehen, ... von einem anderen Bundesland ganz zu schweigen.

Nö! Seh ich auch nicht ein. ich bin nicht bereit 3 Jahre Beziehung für einen Job einfach so aufzugeben!
Meine Freundin hat eine unbefristete Stelle und wird diese auch nicht aufgeben - die bekommt man nämlich nicht nochmal...
 
@maniac:
Nun, wenn Du es als persönlichen Angriff empfunden hast, dann tut mir das leid. Ich habe weder Dich persönlich damit gemeint, noch gesagt, dass das bei allen Arbeitssuchenden so ist. Es ist nicht bei jedem so, dass sie einen Partner haben, der/die in unbefristetem Arbeitsverhältnis steht.
Auch wenn dem NICHT so ist, sind wenige bereit ihre "Heimat" zu verlassen. Das sind die Beispiele, die ich meine.
Und man kann sich ja auch gemeinsam nach neuen Stellen umsehen, was weder heißt, dass man bei einem schlechteren Angebot kündigen muss, noch dass man etwas erzwingen muss. Den Markt kann man ja auch abtasten, wenn man nicht im Handlungsbedarf steckt. Hab ich auch schon gemacht. Und so gestaltet sich die Suche deutlich entspannter und man tritt auch nicht mit einem exestenziellen Druck im Hinterkopf bei Vorstellungsgesprächen auf. Kommt schon manchmal gut an, hab ich festgestellt.
Und wie gesagt, wenn es nicht auf Dich zutrifft, dann fühl Dich doch bitte nicht persönlich angesprochen (oder gar angegriffen)
 
Hallo Mobitz,
keine Sorge, hab mich garnicht so sehr angegriffen gefühlt. Ich ärger mich nur immer über die Aussagen "Ihr müsst halt flexibel sein".

Flexibel hin oder her, habs ja gerade an meinem Beispiel beschrieben.
Eine Stelle zu finden ist schwer. Gleich Zweie - ist noch schwerer. Und dann die Ungewissheit bei den Zeitverträgen die man bekommt. Meine Freundin hat eine volle Stelle, unbefristet - ich würde niemals (!) von ihr verlangen diese aufzugeben, es wär einfach dumm das zu tun...

Aber du hast ja schon verstanden wie ich es meinte :-)

Im Prinzip hast du ja auch recht mit der Flexibilität, geht nur halt immer so leicht über die Lippen wenn man nicht (mehr) betroffen ist.

Ob ich jetzt so flexibel wäre wenn ich nicht "gebunden" wäre, kann ich garnicht sagen. Wüsste nicht was mit jetzt hier unbedingt festhalten würde. Gäbe zwar eine Sache, aber das ließe sich lösen. Nur ob ich wirklich bereit wäre ins Ausland zu gehen, glaub ich ehrlich gesagt nicht. Hab immer schon Probleme mit Fremdsprachen gehabt und hätte daher nicht so die Lust noch einen Versuch zu wagen :-)
geht vielleicht Vielen so: - Abschreckung: Sprache
 

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