Studium oder doch Praxis?

danilicos

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Hallo!
Ich werde dieses Jahr mein Examen (hoffentlich :-) ) bestehen und stehe nun in der Zwickmühle: Soll ich dann weiter im Pflegebereich studieren oder doch lieber in der Praxis bleiben und das Gelernte wirklich zu verinnerlichen?

Ich würde im Studium bestimmt die Praxis am Krankenbett vermissen... andereseits bietet ein Studium sicher größere Erfolgschancen auf dem Arbeitsmarkt...

ich weiss nicht.. hab ihr einen Rat?:weissnix:

Vielen Dank im Vorraus
 
Hallo Danilicos,

diese Frage wird dir niemand beantworten können. :weissnix:

Du musst selbst herausfinden, was du willst. Um für dich zu einer Lösung zu kommen, stelle dir folgende Fragen:

Aussage: Ich studiere
1. Was ist für mich daran positiv, dass ich studiere und was erhoffe ich mir davon?
2. Was für Probleme oder negative Seiten entstehen dadurch, dass ich studiere?
3. Wenn ich 2. und 3 gegeneinander abwäge, was für Optionen ergeben sich für mich daraus?
4. Was kann passieren, dass ich mir selbst meine Entscheidung vermiese und mir das Leben schwer mache?

Aussage: Ich bleibe in der Praxis und studiere nicht
1. Was ist für mich daran positiv, dass ich in der praktischen Pflege bleibe und was erhoffe ich mir davon?
2. Was für Probleme oder negative Seiten entstehen dadurch, dass ich nicht studieren werde?
3. Wenn ich 2. und 3 gegeneinander abwäge, was für Optionen ergeben sich für mich daraus?
4. Was kann passieren, dass ich mir selbst meine Entscheidung vermiese und mir das Leben schwer mache?

Beantworte dir diese Fragen ernsthaft. Schreibe es dir auf und vielleicht ergibt sich für dich eine Lösung.

Cheers

Ingo :roll:
 
Hallo Danilicos,
als erstes möchte ich dir viel Glück für das bevorstehende Examen wünschen.

Zusätzlich zu den wichtigen Überlegungen von Ingo solltest du dich auch erkundigen, welche Bedingungen die einzelnen Universitäten für ein Pflegestudium "voraussetzen". Im Bereich des Managements z.B. werden oft Berufserfahrungen von mindestens 12 Monaten vorausgesetzt...
Informationen hierzu hat z.B. die Bundesagentur für Arbeit

Gruß Benedikt
 
Kommt ja auch darauf an ob du Abi hast.
Und dann gibt es ja auch die Möglichkeit eines Fernstudiums. Du kannst also auch beides - gleichzeitig Arbeiten und Studieren.

Lieben Gruß

Janina
 
Also, ich finde das eine schließt das andere nicht aus. Ich studiere jetzt seit 3 Semestern und arbeite dennoch hauptsächlich am Wochenende. Oder in den Semesterferien oder wenn es mal brennt auch häufiger.
 
Hallo,
ich habe, sofort nach dem Examen, mit dem Studium der Pflegepädagogik angefangen und nach einem Semester sofort wieder aufgehört, weil mir einfach die Praxis fehlt und ich gemerkt habe, dass, wenn ich dann später unterrichte, ich vor den Schülern als totaler Fachidiot dastehe. Man sollte als Lehrer schon über ein bestimmtes Maß an Erfahrung verfügen.
 
Hi!
Die Frage kann dir echt keiner beantworten. Also ich habe ebenfalls direkt nach dem Examen angefangen zu studieren (Pflegewissenschaft) und arbeite seit dem 70 Stunden im Monat nebenbei. Die Praxis fehlt somit nicht. Ein Studium ohne Berufspraxis nebenbei halte ich für nicht besonders geeignet. Aber es gibt sicher immer die Möglichkeit ein paar Stunden nebenbei zu arbeiten.:wink1:
Bewirb dich doch mal für ein Studium und für eine feste Stelle und schau dann, wo du genommen wirst. Überlegen kannst du es dir dann immer noch.
Viel Erfolg bei deinen Überlegungen und natürlich fürs Examen!
Gruß, UMA
 
Ich denke auch, arbeiten neben dem Studium muss sein. Zumal dich kein Mensch zum Unterrichten einstellen wird, wenn du erzählst du hast dann 4 Jahre studiert und in der Zeit nicht einen Handschlag in der Pflege getan. Dann wird man dir sagen das dir der praktische Bezug fehlt und das stimmt auch. Ich studiere Pädagogik mit Schwerpunkt Erwachsenenbildung und Berufspädagogik und arbeite aus oben genannten Gründen, da ich nach dem Diplom unterrichten möchte.
 
Hallo Danilicos,

ich befinde mich momentan in ähnlicher Situation wie du, werde dieses Jahr (hoffentlich) Examen machen und möchte gerne Pflegepädagogik studieren.
Abgesehen davon, dass die meisten Fachhochschulen Berufserfahrung von minimum 1 Jahr erwarten, ist es sicherlich sehr sinnvoll diese auch zu haben, wenn man ein Studium beginnt. Meiner Meinung nach kann man von Berufserfahrung nur profitieren.
Ob du die Berufserfahrung neben dem Studium sammelst, oder vorher, dass ist deine eigene Entscheidung.
Ich selbst habe mich dafür entschieden, zuerst ein Jahr zu arbeiten (so fern das auch klappt) und dann mich für einen Studienplatz (berufsbegleitend) zu bewerben.
Ich wünsche dir viel Erfolg für das Examen und deinem weiteren Weg.:daumen:
Liebe Grüße Sheila
 
Ich würde Euch auch empfehlen erst mal 1 Jahr oder so zu arbeiten. Denn das richtige Lernen (Schichtleitung, eigenverantwortliches Arbeiten ect.) beginnt erst nach dem Examen.
 
Würde dir empfehlen erst mal 1-2 Jahre zu arbeiten...zwecks Berufserfahrung und so...bringt dir auf jeden Fall Vorteile bei weiteren Bewerbungen...auch für ein Studium...setzen auch viele voraus...dann hast du zumindestens etwas in der Hand...überleg dir was passiert wenn du dein Studium nicht schaffst und schon 3Jahre aus der Praxis raus bist...wird ein schwerer Einstieg....meine Empfehlung: such dir eine Arbeitsstelle und versuch es über ein berufsbegleitendes Studium...(2 W. Arbeit/ 2 W. Studium z.B.)........Lg Julele:wavey:
 
Erst Praxis

Hallo Danilicos,
bin ein ganzes Stück älter als Du und hab eine Menge supergute und supermiese Vorgesetzte gehabt. Studium absolviert man nicht, um hínterher eine bessere Schwester/Pfleger zu sein, sondern um Verantwortung zu tragen und in dieser hinterwäldlerischen Pflegepraxis Dinge verändern zu können - das bedeutet man muss in Leitungsposition arbeiten. Wenn Du als frisch examinierte Schwester/Pfleger sofort studierst, ohne vorher längere Zeit gearbeitet zu haben, fehlt Dir später die Perspektive von unten nach oben. Die Akzeptanz sehr junger Studienabsolventen Pflegewirt/Pflegemanagement ist ebenfalls eher mäßig. Studiere selbst mit bald 40 gerade Pflegemanagement im Fernstudium bei Vollzeitbeschäftigung als PDL und Familie - es geht alles, man muss nur Prioritäten setzen. Genieß doch (toi, toi, toi) erst mal den Abschluss und ein Stück Leben, ehe Du Dich wieder dem Lernstress hingibst. (Nicht falsch verstehen, ich lerne selbst gern und finde es toll, wenn das möglichst viele andere auch tun!)
So long:daumen:
 
Berufserfahrung ist wichtig!!!

Hallöchen!

Ich studiere im zweiten Semester Pflegepädagogik und habe 4 Jahre Berufserfahrung mit ins Studium gebracht. Und ich bin sehr froh über die Berufserfahrung! Ist echt wichtig, finde ich. Fände es auch nicht gut, wenn jemand nach dem Examen Pflegemanagement oder Pflegepädagogik studiert. Da fehlt doch die Praxiserfahrung völlig. Und die Ausbildung selber kann man ja nicht als Erfahrung sehen. Nach dem Examen ist man ja Neuling und steht noch ganz am Anfang. Lies mal das Buch von Patricia Benner "Stufen zur Pflegekompetenz".

Liebe Grüße

Thomas
 
ich habe bisher gedacht, dass man für ein pflegestudium auf jeden fall 2 jahre berufserfahrung benötigt?! jedenfalls haben wir das im letzten block der ausbildung so gelernt (hatten das thema weiterbildungen in der pflege).
oder ist es vielleicht nur in rheinland-pfalz so?
 
Schau doch einfach mal auf die Seite www.pflegestudium.de

Die Vorschriften sind unterschiedlich in den einzelnen Bundesländern, da Bildung in die Zuständigkeit der Ländergesetzgebung fällt.
 
Studium vs Praxis

Hallo danilicos,
ich habe direkt nach der Ausbildung mit dem Studium der Pflegewissenschaften angefangen (FH). Jetzt mache ich grade meinen Abschluss und ich habe die ganzen Jahre immer nebenbei gearbeitet. Das FH Studium ist sehr praxisorientiert, wir hatten mehrere Projekte die wir direkt im Krankenhaus durchgeführt haben. Dadurch und weil ich weiterhin an den Wochenenden arbeiten gegangen bin, ist der Bezug zur Praxis nicht verloren gegangen! Direkt nach der Ausbildung mit dem Studium anzufangen war gut, da mir das Lernen dann nicht so schwer gefallen ist.
Gruß, Anna
 
anna79 schrieb:
Dadurch und weil ich weiterhin an den Wochenenden arbeiten gegangen bin, ist der Bezug zur Praxis nicht verloren gegangen! Direkt nach der Ausbildung mit dem Studium anzufangen war gut, da mir das Lernen dann nicht so schwer gefallen ist.
Also diese Praxiserfahrung ist nicht vergleichbar, wie wenn man 2 Jahre (oder auch länger) Vollzeit "an der Basis" gearbeitet hat. Wenn man für Praxiserfahrung vor Studium ist, reicht ein Wochenendjob und Praktika wohl nicht ausreichend. Für mich wäre es nicht denkbar gewesen, direkt nach der Ausbildung ein Studium zu machen. Gerade Pflegepädagogen, die nicht wissen, wie es auf Station läuft, wirken manchmal nicht authentisch. Ist meine Meinung.
Ich habe es auch im Freundeskreis erlebt: Eine Freundin von mir, hat es ähnlich gemacht und fast direkt nach der Ausbildung ein Studium begonnen (wenige Monate lagen dazwischen). Sie weiß bei vielen Dingen nicht (mehr) wie es in der Praxis läuft. Auch wenn sie an Wochenenden gearbeitet hat.
Aber es muss halt jeder für sich entscheiden. Praxiserfahrung ist schon was wichtiges. Aber sicher nicht ausgeschlossen, dass man auch ohne Praxiserfahrung zurecht kommen kann.
Für mich wäre es jedenfalls nichts.
 
... und noch nebenbei studieren...

Hallo "anna79",
ich glaube, dass es schwer ist neben dem Studium noch jedes oder jedes zweite Wochenende zu arbeiten. Gerade in den höheren Semestern werden die Anforderungen immer komplexer und ich habe es bei meinen Kommilitonen erlebt, dass viele so ab dem 5. Semester aufgehört habe zu arbeiten weil der "Stress" für die Uni zu viel wurde.
Der zweite Unterschied ist die Arbeitsweise am Wochenende oder unter der Woche. In vielen stationären Einrichtungen wird am Wochenende "anders" gearbeitet als in der Woche (ich will das hier mal nicht bewerten ;)

Ich bin da eher mit Mobitz einer Meinung, dass man die Wochenendarbeit und die Praktika nicht mit dem "wirklichen" Leben auf einer Station vergleichen kann. Von daher sollte man es sich gut überlegen ob man nicht doch erst etwas Erfahrung sammeln will.

P.S.: Wer zwei Jahre nach der Ausbildung arbeitet (Vollzeit) kann elternunabhängiges BAföG beantragen.
 
Was ist anders am Wochenende?

Auf einer Intensivüberwachung: Kaum bis keine Diagnostik und Therapie, wenn überhaupt dann Kurzvisiten... alles läuft um ein vielfaches entspannter ab. Ich habe es stets genossen am Wochenende zu arbeiten.

Elisabeth
 
BeBoe schrieb:
P.S.: Wer zwei Jahre nach der Ausbildung arbeitet (Vollzeit) kann elternunabhängiges BAföG beantragen.
sind es nicht eigentlich 3 Jahre?

3 Jahre + 3 Jahre Ausbildung oder 5 Jahre komplett Berufserfahrung.

Zumindest war es bei mir so.
 

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