News Sterbeforscherin Kübler-Ross gestorben

flexi

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27.08.04


Sterbeforscherin Kübler-Ross gestorben
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Elisabeth Kübler-Ross (Mai 1970)
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Die Sterbeforscherin Elisabeth Kübler-Ross ist tot. Die Psychiaterin starb am Dienstag im Alter von 78 Jahren in ihrem Haus in Scottsdale (US-Staat Arizona). Sie hatte in den letzten Jahren mehrere Schlaganfälle erlitten. Bekannt wurde die gebürtige Schweizerin und gläubige Protestantin durch ihre Forschungen über Sterben und Tod.
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Hauptwerk: "Interviews mit Sterbenden"
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Kübler-Ross widmete den größten Teil ihres Lebens der emotionalen Betreuung von Sterbenden. Mit ihrem Standardwerk "Interviews mit Sterbenden" aus dem Jahr 1969, für das sie mit mehr als 200 Sterbenden sprach, sorgte sie als Wissenschaftlerin dafür, dass Sterbende in den Hospitälern der USA und darüber hinaus nicht mehr in Badezimmer oder Flure geschoben wurden, um auf den Tod zu warten.
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Kübler-Ross initiierte Sterbehospize
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Auf ihre Initiative hin wurden in den USA die ersten Hospize eingerichtet, in denen Sterbenskranke bis zu ihrem Tod liebevoll gepflegt werden. Auch das in Washington gegründete "Childrens Hospital International" für todkranke Kinder geht auf ihr Engagement zurück. Ihre rund 20 Bücher wurden in 20 Sprachen übersetzt und erschienen in millionenfacher Auflage. Später erntete sie aber auch Widerspruch. Kritiker warfen ihr ein Abdriften ins Esoterische vor.

Kübler-Ross wurde am 1926 in Zürich geboren. Abitur und Medizinstudium musste sie auf eigene Faust bewältigen, da ihre Familie kein Verständnis für ihr Berufsziel hatte. Sie promovierte 1957 und siedelte nach ihrer Heirat 1958 in die USA über, wo sie sich auf die Psychiatrie spezialisierte. In einem ihrer letzten Fernsehinterviews, das sie dem Sender 3sat 1998 gab, bedauerte sie rückblickend einen Aspekt ihres Lebens: "In der Schweiz wurde ich nach dem Grundsatz erzogen: arbeiten, arbeiten, arbeiten. Du bist nur ein wertvoller Mensch, wenn Du arbeitest. Dies ist grundfalsch. Halb arbeiten, halb tanzen. Das ist die richtige Mischung! Ich selbst habe zu wenig getanzt und zu wenig gespielt."
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Quelle: tagesschau.de
 
Habe viel von ihren Büchern gelernt.
"Kritiker können oft nichts anderes als Kritisieren" (Reich-Ranitzky)

Elisabeth Kübler-Ross war eine der wenigen, die ziemlich genau wußte, wo sie hinging und wie der Weg dorthin aussieht.

Ich trink heut abend einen Sherry auf sie.
 
Wann immer ich an Elisabeth Kübler-Ross denke, denke ich an:


Eine Botschaft von Elisabeth


Wir alle haben in der Zeitspanne, die wir das „Leben“ nennen, bestimmte Lektionen, die wir lernen müssen. In der Arbeit mit Sterbenden tritt dies besonders klar zutage. Sterbende lernen am Ende ihres Lebens sehr viel, doch meistens ist es zu spät. Diese Lehren umzusetzen.

Nachdem ich 1995 in die Wüste von Arizona gezogen war, erlitt ich am Muttertag dieses Jahres einen Schlaganfall, der mich halbseitig lähmte. Die folgenden Jahre brachte ich an der Schwelle des Todes zu. Manchmal meinte ich, dass der Tod mich in wenigen Wochen ereilen würde. Oft war ich enttäuscht, dass er nicht kommen wollte, denn ich war bereit dazu. Ich starb jedoch nicht, weil ich die Lektion des Lebens, meine letzten, noch zu lernen habe. Sie enthalten die endgültige Wahrheit über unser Leben; sie sind selbst das Geheimnis des Lebens. Ich wollte noch ein Buch schreiben, nicht über Tod und Sterben, sondern über das Leben und wie man leben soll.

Jeder von uns hat, symbolisch gesprochen, einen Gandhi und einen Hitler in sich. Mit „Gandhi“ meine ich das Beste in uns, die größte Barmherzigkeit, mit „Hitler“ meine ich das Schlechteste, unsere negativen Seiten, das Niedrige in uns. In den Lektionen unseres Lebens geht es darum, dass wir an unserer Niedrigkeit arbeiten, dass wir unsere Negativität loswerden und in uns selbst und anderen das Beste finden. Diese Lektionen sind die Stürme des Lebens; sie machen uns zu den Menschen, die wir sind.

Wir sind dazu da, einander und uns selbst heil zu machen. Unter dieser Heilwerdung ist nicht eine physikalischen Wiederherstellung zu verstehen, sondern eine Heilung auf einer viel tieferen Ebene – die Heilung unseres Geistes und unserer Seele.

Wenn wir also sagen, dass wir unsere Lektionen lernen oder unser Hausaufgaben machen, dann sagen wir damit , dass wir unsere unerledigten Dinge loswerden wollen. Unerledigte Dinge haben nichts mit dem Tod zu tun, sondern mit dem Leben. Sie berühren das, was uns am wichtigsten ist, wie z. B. die Frage „ Ja ich habe recht gut verdient, aber habe ich mir je die Zeit genommen wirklich zu leben?“ Manche Menschen haben existiert, doch sie haben nie gelebt. Und sie haben enorm viel Energie dafür verausgabt, ihre unerledigten Dinge zu verdrängen.

Da unsere unerledigten Angelegenheiten das größte Lebendproblem sind, haben wir es vor allem mit diesem Thema zu tun, wenn wir dem Tod ins Auge sehen. Die meisten von uns scheiden mit sehr viel unerledigten Dingen. Viele von uns haben zumindest einige davon. Es gibt so viele Lektionen, die man im Leben lernen muss, dass es unmöglich ist, alle innerhalb eines einzigen Lebens zu bewältigen. Doch je mehr wir lernen, desto mehr Unerledigtes schaffen wir aus der Welt, und desto voller leben wir – das wirkliche Leben. Und egal, wann wir sterben wir können trotzdem sagen. „Mein Gott, ich habe gelebt!“



Entnommen aus dem Buch Geborgen im Leben – Wege zu einem erfüllten Dasein von Elisabeth Kübler-Ross und David Kessler erschienen im Kreuz Verlag - ISBN 3 7831 2016 0


Liebe Grüße aus Wien
Gaby
 

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