Sterbebegleitung zu Hause

silwana

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14.04.2002
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Eine Patientin liebevoll in den Tod begleiten! Die seit Monaten schon schwerstkrank an Krebs leidende Patientin,die dem Ende sehr nahe ist, aber die trotzdem nicht sterben will in den sanften Tod zu verhelfen. Wußte ich doch von Ihr wie gerne Sie das Ave-Maria hörte.Ich machte den Rekorder an, ließ das Lied ablaufen, zündete eine Kerze an und stellte auf den Nachttisch Maria mit Jesus im Arm hin.Dann sprach ich ganz leise und sanft zu Ihr. Hörst du das Lied, siehst du das Licht, das dich ruft? Sie antwortete ja, es ist so schön warm. Ich sagte zu Ihr:" lass Dich einfach fallen, kämpfe nicht dagegen an, lass Dich einfach fallen, erfängt dich auf! Du bist dann in guten Händen, lass es einfach zu.
2x atmete sie noch ganz tief, 2x ganz sanft dann verzog sie das Gesicht und hörte auf zu atmen. Ein lächeln blieb auf Ihren Lippen.
Das schöne daran war für sie, die ganze Familie war bei Ihr 8 Menschen die Sie innig liebten. :!:
 
Hallo Silwana,

wie viel Kraft, Mut und Stärke brauchst Du um einen Mensche so in seinem „Todeskampf“ zu begleiten und zu bestärken?
Wieviele Menschen begleitest Du so? Und geht es an Dir spurlos vorbei ? Hast Du damit Probleme oder eher das Gefühl etwas für diesen Menschen auf seinen Weg getan zu haben.

Ich bin schon ganz stolz wenn es mir gelingt in der kalten Umgebung eines Op´s oder im Schockraum die Hand des Patienten zu halten, um ihm zu zeigen das er nicht alleine ist.

Aber Du gehst ja viel viel weiter.

Ich finde deinen Bericht sehr sehr gut. Er hat viel Atmosphäre rüber gebracht und hüllt ein in die Stimmung die dort geherrscht haben muss.

Meine Hochachtung vor deiner Stärke
 
Hallo,Rabenzahn
Was ich dabei empfinde ist die Liebe zu Gott. Dem "Sterbenden" bei zu stehen mit all meinen Können und meiner Kraft bereitet mir sehr viel Freude.
Diese Menschen geben aber auch so viel Dankbarkeit, sie freuen sich über die jede Geste. Sie lächeln dann sehr zufrieden, und dieses "Lächeln" sagt mir daß es gut ist den Menschen zu helfen.Probleme habe ich damit nicht, denn das ist ja der Kreislauf des Lebens!

Liebe Grüße
Silwana[/list]
 
Wenn ich deine Zeilen lese bekomme ich immer wieder eine Gänsehaut.
Die Frau verdankt dir einen sehr schönen Tod.
Respekt, auch von meiner Seite.
Gibt es jemanden, mit dem du über deine Erlebnisse sprichst? Es muß dich doch sehr belasten.

Babsi
 
Hallo,Babsi
ja natürlich rede ich mit jemanden darüber und zwar mit Gott! Belasten tut mich das nicht, denn wir alle müssen einmal "Sterben". So ist das Leben.Ich freue mich diesen Menschen beim Heimgang und Übergang in die andere Dimension Hilfe leisten zu können.

Liebe Grüße
:wink: Silwana
 
Hallo Silwana,
habe Deine Ausführungen gelesen betr.Sterben zu Hause. Natürlich ist es für den betroffenen Pat.immer beruhigender und befreiender,wenn er zu Hause sterben kann. Leider ist das Sterben und Alles, was damit zutun hat, noch immer in unserer Spaß-u.Konsumgesellschaft ein Tabu-Thema. Und viele Angehörige fürchten oder ekeln sich sogar, den Pat. diesen letzten,liebevollen Beweis der Achtung vor der Persönlichkeit zu erbringen. Somit sind wir als Pflegepersonal gefordert,oftmal der letzte Anker vor dem letzten Atemzug zu sein (habe vorhin einen Beitrag ins Forum dazu gesetzt). Routine kann und darf es nie werden, einen Pat. bis zum Tod die Hand zu halten, mit ihm zu sprechen oder ganz einfach nur da zu sein. Auf "meiner"Station sterben auch oft sehr junge Pat.oder Pat., die mitten im Leben stehen. Das kann schon sehr belastend sein, doch wie ich im Forum schon schrieb, habe ich zur Bewältigung der emotionalen Schwingungen nach dem Tod eines Pat. einen völlig gemischten Freizeitausgleich. Als überzeugt lebender Atheist verbietet es sich für mich, zu jemanden zu beten, den es aus meiner Überzeugung heraus noch nie gab und nie geben wird. Doch wie geschrieben, das ist meine Meinung. Ich respektiere jeden Glauben, nur leben möchte ich Keinen oder bekehrt zu werden.
Moin Moin Carmen
 

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