News Station für Übergangspflege - "Krankenhaus light"

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[11.05.2004]

BIELEFELD (akr). Die Bodelschwinghschen Anstalten in Bielefeld-Bethel entwickeln ein Konzept für ein "Krankenhaus light".

In einem eigenen Übergangspflegebereich sollen Patienten betreut werden, die nicht aus der Klinik entlassen werden können, weil niemand sie zu Hause versorgen würde. Das 800-Betten-Krankenhaus Gilead, das zu den Bodelschwinghschen Anstalten gehört, hat im vergangenen Jahr auf das Abrechnungssystem der diagnosebezogenen Fallpauschalen (DRG) umgestellt.

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Quelle: Ärzte-Zeitung - URL: *(Defekter) Link entfernt*
 
Hallo zusammen :lol:

finde ich eine gute Idee und auch einen gut durchdachten Ansatz, derartige Staionen aufzubauen und zu öffnen.
Es ist doch wirklich so, dass es sehr oft passiert, Pat. ist seit Wochen austherapiert, die Angehörigen wollen oder können Pat. nicht mehr nach Hause zurück nehmen, oder es sind keine Angehörigen vorhanden, Pat. soll aber entlassen werden, nur-wohin-?
Also wird erstmal der Sozialdienst der Klinik eingeschaltet, der dann einen Platz in einer Kurzzeitpflege oder einem Pflegeheim sucht.
Nach Tagen des Wartens, ist dann ein Platz gefunden.
Doch der Pat. hätte schon vor über 1 Woche nach Hause gehen können, wär also entlassfähig gewesen.
Diese Fehlbelegung der Betten, mit den damit verbundenen, unnütz hohen Kosten, holt einer Klinik, die so schon kein Geld hat, noch mehr Geld aus der leeren Kasse.

Deswegen würde ich es sehr begrüßen, wenn noch viel mehr Stationen eröffnet werden würden, die genau solche Situationen auf- und abfangen könnten

Carmen
 
Hi, finde auch, dass sich diese Idee erstmal gut anhört!!! Wenn man aber etwas länger drüber nachdenkt, stellen sich mir einige Fragen dabei!!!!

Kann es nicht sein, dass die Patienten aus Versäumnis der Ärzte und des Pflegepersonals dann zu lange liegen bleiben? Klar kommt es bei uns in der Klinik auch zu solchen Fällen, aber es muss doch schon bei der Aufnahme geguckt werden, ob die häusliche Versorgung geklärt ist!!!
Bei uns wird diese Frage schon in der Aufnahme Anamnese geklärt!!! Sollte die häusliche Versorgung nicht gegeben sein, gibt es bei uns eine Überleitungspflege bzw. einen Sozialdienst der sofort eingeschaltet wird! Diese kümmern sich sehr zügig um Kurzzeitpflege, Heimunterbringung oder Versorgung durch einen ambulanten Dienst!!!

Wenn die Versorgung bei anstehender Entlassung noch nicht geklärt ist, so denke ich doch dass es wirklich ein Versäumnis ist und wenn alles richtig läuft so eine Überleitungspflegestation doch überflüssig ist!!!!
Und wenn es so eine Station dann gibt, werden solche Versäumnisse doch eigentlich gefördert!!!!

:?: :?: :?: :?: :?:

Stelle das jetzt mal so in den Raum, wie seht ihr das????


Grüße Bäumli
 
Hi Bäumli,

klar fragen wir auch bei Anamneseerhebung, wie die häusliche Versorgung, nach dem Klinikaufenthalt geregelt ist.
Aber selbst wenn es z.B. durch Angehörige geregelt ist, kommt es sehr oft vor, dass Angehörige den Rückzieher machen, sowie die Pat.-Entlassung tagespunktuell geplant ist.
Dann kommt es natürlich zu hektischen Regelungsversuchen, eine Versorgung für den Pat., der da gerade "in der Luft hängt" zu finden.
Du hast völlig Recht, wenn Du sagst, dass es oftmals an den Ärzten selber liegt, dass solche Entlassungshemmnisse von Pat. auftreten. Und zwar wegen deren Unzulänglichkeiten.
Ja, das ist echt nicht selten!
Und wer badet die Arztversäumnisse aus? Natürlich die Pflegekräfte!
Denn sie müssen, obwohl der Pat. gar nicht mehr auf Stat. sein sollte, die komplette Pflege und Versorgung weiterhin übernehmen, nicht die Ärzte!
Sehr oft sind es Pat. mit Polygebrechen und/oder Schwer- bis Schwerstpflegepat.

Aber die Idee, mit der Übergangsstation finde ich echt gut.

LG

Carmen
 
Hi, Carmen
Ich stimme Dir zu. Bei uns kommt auch häufig vor, dass die Patienten die eigentlich für 3 Wochen aufgenommen worden sind, bleiben mit einer Genehmigung der Krankenkasse weitere 2 bis 3 Wochen. und dann? Dann wird erst nach einer Möglichkeit gesucht den Patienten vorübergehend woanders zu unterbringen solange kein Pflegeheimplatz vorhanden ist.
Es ist aber nicht so selten die reinste Spekulation der Angehörigen.
"Herr/Frau Doktor, wir möchten, dass unsere Mutter/Vater/Tante so fit wird, dass sie/er mit Hilfe des Ambulanten Dienstes selbst zurecht kommt." Sie wissen aber längst, dass sie die Person nicht mehr nach Hause wollen und haben schon seit Monaten mit dem Gedanken gespielt, Heimplatz wird unentbehrlich, kostet aber halt zu viel . Einfach gelöst, wenn die Krankenkasse die Kosten für knappe 2 Monate übernimmt, so kommen die "Alten" zwangsläufig zur Krankenhausaufnahme.
Ich bin dafür, dass solche Stationen, wie in Bielefeld, in jedem Krankenhaus zur Verfügung stehen. In Unserem überlegt man das sich auch.
Schöne Grüße
Daisy :roll:
 

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