Spritzenphobie heilen

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Mari1971

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Hallo zusammen,


ich habe mal eine etwas „seltsame Frage“ an Euch.

Ich leide schon seit immer an einer ausgeprägten Spritzenphobie, die so weit geht, dass bei mir ein 100 %iges Vermeidungsverhalten auftritt.

Inzwischen habe ich es wenigstens geschafft, mir mit Hilfe von Emla-Pflastern Blut abnehmen zu lassen usw.

Eine Therapie deswegen ist erfolglos zu Ende gegangen, auf dem Weg komme ich nicht weiter…

Nun habe ich in meinem näheren Freundes- und Bekanntenkreis einen Hypnotiseur dabei, der jedoch keine medizinische Ausbildung hat.
Mittels Hypnose ist es möglich, die Angst zu lindern, aber auch möglich, die Schmerzwahrnehmung abzustellen. Man kann so auch lernen, den Schmerz hierbei selbst abzustellen.
Mein Ziel ist es nun, auf dem Weg mein Problem zu lösen und ich bin im Moment sehr zuversichtlich, dass dieser Weg der richtige für mich ist und ich es endlich schaffen werde :-)

Allerdings möchte ich das Ganze auch während der Hypnose real testen, weil ich sonst nicht darauf vertraue, dass das wirklich funktioniert und meine Angst und mein Schmerzempfinden auch weg sind.

Dazu möchte ich Einwegspritzen und Einwegkanülen besorgen und mich echt stechen lassen. Leider scheint es keine anderen Nadeln dafür zu geben als Hohlnadeln – in wie weit ist das gefährlich, wenn man nicht beabsichtigt Luft rein zu spritzen?

Der Hypnotiseur ist der Meinung, es ist dennoch gefährlich - wenn, dann müsste man wenigstens Kochsalzlösung in die Spritze füllen, um sicher zu gehen, dass keine Luft eindringen kann (die soll natürlich nicht injiziert werden - es geht nur rein darum, die Nadel in die Haut zu stechen)
Weiter besteht die Angst, damit ernsthafte Verletzungen als Laie anrichten zu können, also z. B. irgend welche Venen und Adern zu zerstechen o. ä. (wobei die Nadel natürlich nur mit der Spitze ein paar mm kurz unter die Haut gestochen werden soll, nicht gleich cm-tief…)

Ich möchte diesen realen Test dennoch unbedingt – er ist einfach wichtig für mich, um mir sicher zu sein, ich kann das Gefühl aushalten – oder noch besser, ich kann den Schmerz jetzt abschalten.
Ich sehe mich nur dann als „geheilt“, wenn ich das zulassen kann.

Nun meine spezielle Frage – an welchen Stellen ist diese Aktion ungefährlich, so dass nichts ernsthaftes passieren kann?
Eigentlich wäre es in meinem Interesse, das auch am Arm, am besten in der Nähe der Armbeuge zu testen, weil man real dorthin ja am häufigsten sticht – aber da dort viele Venen verlaufen, wird das vermutlich mit am gefährlichsten sein, oder?

Über Eure Tipps und Anregungen freue ich mich schon sehr.

Liebe Grüße
Mari


PS:
Ein echtes Testen bei meinem Hausarzt unter Hypnose scheidet leider hierfür aus, weil der Hypnotiseur weit weg von mir wohnt und ich dafür zu ihm reisen muss
 
Hallo Marie,

meine es jetzt nicht böse. Aber von diesem Vorhaben halte ich garnichts. Wie du schon schreibst, hast Du mittlerweile ein sehr gutes Vermeidungsverhalten erlernt.
Bei einer Phobie wird der Auslöser vermieden und es tritt eine Belohnung ein.
Wie z.B. man ist von einem Hund gebissen worden, wenn man dann auf einen Hund trifft löst es Angst aus. Man entfernt sich aus der Nähe des Hundes und es geht einem wieder besser.....quasie als Belohnung.

Beim nächstenmal hört man nur ein Bellen und schon kommt die Angst hoch, man weiß aber, daß wenn man sich entfernt....Erleichterung eintritt.

Oder bei sozialer Phobie....jemand geht nicht mehr auf die Straße...weil dann die Panik kommt...dann geht er nicht mehr vor das Haus....bis er sich nicht mehr traut bis an den Briefkasten zu gehen....

Klassische Konditionierung....auch genannt.

Wende Dich an einen Psychotherapeuten, der kann Dir auch helfen mit diesem "Symptom"....Angst vor Spritzen. Welche Art der Therapie für Dich dann richtig ist, wird er viel besser mit Dir zusammen entscheiden können. Vielleicht steht diese Angst vor Spritzen auch für was ganz anderes....
Ob Verhaltenstherapeutisch, ob psychoanalytisch.....lasse Dich dort professionell beraten.

Es gibt bei den Krankenkassen Listen von zugelassen Psychotherapeuten.
Würde eine seriöse Therapie aufjedenfall vorziehen.

Alles Gute Brady
 
Es gibt Leute, die gruseln sich vor irgendwas, haben vielleicht Angst vor einem Schmerzereignis oder finden etwas einfach nur eklig.
Und es gibt Leute, die haben eine wie auch immer geartete ~phobie .
Wenn die erste Gruppe mal so ein bißchen an sich rumdoktort, sich mal ordentlich erschreckt oder sich piekst, ist daran eigentlich nichts schlimmes zu bemerken. Wenn du dich allerdings zur letzteren Gruppe zählst, solltest du dich nicht in die Hände eines Scharlatans geben, sondern fachliche Hilfe bei einem ausgebildeten Psychologen suchen.
Glaubst du im Ernst, daß ein dickes, fettes Hämatom nach unsachgemäßer Punktion dich von einer Spritzenphobie heilen kann? Oder eine entzündete Einstichstelle, weil unsauber gearbeitet wurde?
Mal ernsthaft, macht dir vielleicht die Vorstellung solcher möglichen Folgen schon Probleme? Dann lass es bloß bleiben mit deinem Hypnositeur. Geh zum Psychologen. Unter Umständen kann dir ein Psychologe eine Hypnose vermitteln. Dann geschieht das aber sauber, fachgerecht und betreut.

Dein Experiment halte ich für falsch.

Gruß spflegerle
 
Hallo Brady,

vielen Dank für Deine schnelle Antwort.

Mit Therapien habe ich es leider schon erfolglos probiert.
Deshalb möchte ich jetzt diesen anderen Weg gehen.

Die Ursache meiner Angst ist die Angst vor Schmerz und Verletzung, ausgelöst durch Gewalttätigkeit meines Vaters in der Kindheit im betrunkenen Zustand (kein sexueller Missbrauch), an mir zwar nur teilweise, vorwiegend an meiner Mutter, aber dennoch sitzt diese Angst bei mir tief.

Am ehesten angebracht ist neben einer Regression in die Kindheit, die ebenfalls geplant ist, sicher eine Verhaltensänderung. Mit der Verhaltenstherapie kam ich jedoch nicht zurecht - ebenso nicht mit einer psychoanalytischen Therapie. Beides hat mir nicht geholfen.
Eine neue Therapie kann ich im Moment auch glaub ich noch nicht machen, weil die letzte noch keine 3 Jahre her ist.

In den letzten Wochen kam in mir jedoch so stark der Wunsch und der Drang danach auf, in meinem Leben endlich aufzuräumen, dass ich den Zeitpunkt ernsthaft nutzen möchte und deshalb auch zuversichtlich bin, das jetzt zu schaffen :-)
Von der Lösung über Hypnose bin ich im Moment am überzeugtesten.
Aber wie schon gesagt, ist es mir ebenso wichtig, das dann auch während der Hypnose real zu testen.
Wenn das da dann klappt, möchte ich als zweites diesen Versuch im Wachzustand wiederholen.

Ich habe mich im Moment auf diesen Weg wirklich so sehr versteift, dass ich gar nichts anderes mehr will - und das so schnell wie möglich, bevor ich das Problem wieder weiterhin verdränge und es wieder Jahre nicht angehe...

Genau deswegen wäre es für mich aber vorher sehr wichtig zu wissen, an welchen Stellen man das am problemlosesten ausprobieren könnte, ohne dass ernsthafte Verletzungen dabei entstehen können.
Wäre nett, wenn man mir hier weiter helfen könnte.

Danke und lieben Gruß
Mari
 
Hallo Mari,

trotzdem rate ich Dir zu diesen Therapien. Das sie nicht einfach sind, daß weiß ich. Therapie bedeutet auch in Krisen zu kommen, oder daß es auch schmerzhaft sein kann. Ohne dem wird es nicht gehen. Denn es hilft nichts anderes, Du wirst Dich dem stellen müssen.

Krisen, Schmerz, Angst sagen Dir...hier ist was nicht in Ordnung, ich muss was verändern. Leider ist es so, daß derjenige der Schlimmes erfahren hat....auch schmerzhaft erlebt, daß er es sich hart erarbeiten muss um seine Situation zu verändern. Vielleicht sind auch eigene Seiten an einem die einem nicht behagen. Die man nicht so gerne an sich sieht...

Jemand der eine Phobie hat, wird sich in der Therapie auch mit dem auseinandersetzen müssen. Jemand der Angst hat über eine Brücke zu gehen, wird darüber gehen müssen, es aushalten....immer wieder...um dann zu erfahren, daß es leichter wird. Vielleicht wird es auch nie ganz weg sein...aber das ist der Mensch mit allen seinen Facetten...

Was Du da beschreibst....ist wie ...Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass. Sorry, wirklich nicht böse gemeint....

Was Du vor hast ist eine Strategie, wo Du Dich selber überlisten willst. Das klappt nicht...Nochmal rate ich Dir zu einer seriösen Psychotherapie. Nehme Dir Probesitzungen, wenn Dir der Therapeut nicht zusagt, dann gehe zum nächsten. Es ist wichtig einen Therapeuten zu haben, mit dem man eine Vertrauensbasis aufbauen kann.

Alles Gute Brady
 
Hallo Brady,

wenn ich mich morgen ans Telefon setze und die Psychologen durchtelefoniere, habe ich mit viel Glück in 3 Monaten einen Termin - wenn ich Pech habe, erst in einem halben Jahr!

In mir brennt es im Moment danach, das Problem aufzulösen - und das will ich jetzt so schnell wie möglich. Ich spüre deutlich, dass jetzt der richtige Zeitpunkt dafür da ist und ich es wirklich ernst damit meine.

Hinzu kommt, dass zwischen 2 Therapien m. W. nach 3 Jahre vergehen müssen, bis die Kasse eine weitere genehmigt - die letzte ist noch nicht seit 3 Jahren beendet. Wenn ich Pech habe, müsste ich also noch mal ein knappes Jahr warten...

Mit dem Hypnotiseur habe ich bereits einen Termin vereinbart, ihn treffe ich schon jetzt am Freitag.
Es ist ein verantwortungsbewusster Mann aus meinem näheren Bekanntenkreis mit langjähriger praktischer Erfahrung im Hypnose-Bereich, dem ich mein volles Vertrauen entgegen bringe.
In Fällen, in denen er sich sicher ist, nicht weiter helfen zu können, verweist er seine Klienten stets an entsprechend ausgebildetes Fachpersonal.

Da wir uns schon länger und daher auch näher kennen, weiß er über mich und meine Probleme inzwischen recht viel.
Er würde es sich sicher nicht zutrauen, mir weiter zu helfen, wenn er sicher wäre, dass er es nicht kann und da keine Chance besteht.

Machen werde ich mein Vorhaben also erst mal auf jeden Fall - ob ich die Situation zu einem späteren Zeitpunkt durch eine erneute psychologische Therapie ergänzen werde, wird sich dann zeigen.

Ich wollte da nur nicht geradezu wild drauf los stechen an Stellen, die ggf. nicht "harmlos" sind. Sicher ist es an keiner Stelle wirklich harmlos - aber es gibt sicher Stellen, an denen man solches unbedenklicher testen kann als an anderen. Deshalb wäre mir hier der Tipp eines "Fachmanns", welche Stellen man am besten hierfür nimmt, um das Verletzungsrisiko so gering wie möglich zu halten, sehr wichtig.
Vielleicht gibt es Stellen im Körper, wo die verschiedensten Venen und Adern tiefer liegen - wie gesagt wollen wir die Nadel nur ein paar mm in die Haut stechen, nicht im cm-Bereich.
Das ganze ist auch allein meine eigene Idee, das hat mir nicht der Hypnotiseur eingeredet - im Gegenteil, ich musste ihn erst davon überzeugen, dass das für mich wichtig ist.
Ich hoffe, dass sich hier noch jemand findet, der mir hier weiter hilft und mir ein paar ungefährlichere Stellen nennen kann.

Danke schon mal im Voraus und liebe Grüße
Mari
 
Hallo Lillebrit,

vielen Dank für Deine Antwort. :-)

Wir wollen gar nichts injizieren, sondern einfach "nur" stechen.
Arterien und Venen zu treffen wollen wir möglichst ausschließen. Wir sind eben nur nicht wirklich sicher, wo diese genau verlaufen.
Um keine versehentlich zu zerstechen, hatte ich diese Frage gestellt.

Also werden wir es am besten am Bauch testen oder gibt es alternativ weitere Stellen, die ggf. zusätzlich in Frage kämen?
Eignet sich sowas zur Desinfizierung: http://cgi.ebay.de/Cutasept-F-Hautdesinfiziens-50-ml_W0QQitemZ230013006713QQihZ013QQcategoryZ70360QQssPageNameZWDVWQQrdZ1QQcmdZViewItem?
 
Hallo Mari,

Mehrere Benutzer haben dir einen fachlich qualifizierten Rat gegeben.
Was du jetzt beabsichtigst, ist ein selbstverletzendes Verhalten, welches wir nicht unterstützen werden.

Ich schliesse daher den Thread.
 
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