Sind Patientenverfügungen ein geeignetes Mittel für ein Sterben in Würde?

Ute

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Hannover
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Krankenschwester, Fachkraft für Leitungsaufgaben in der Pflege (FLP)
Akt. Einsatzbereich
Zur Zeit in der Elternzeit
Funktion
Study nurse
Hallo,

ich möchte Euch eine Frage zu Diskussion stellen:

Sind “Patientenverfügungen” ein geeignetes Mittel für ein “Sterben können in Würde”?

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Was ist eine Patientenverfügung?
Patientenverfügungen sind juristisch gesehen eine Willenserklärung, mit der Patientenverfügung weist der Patient für den Fall, dass er einwilligungsunfähig wird, nach seinen persönlichen Vorstellungen den Arzt an, bestimmte medizinische Maßnahmen vorzunehmen oder zu unterlassen. Auch ein gesetzlicher Betreuer oder Bevollmächtigter ist an die Patientenverfügung gebunden. (Quelle: http://de.wikipedia.org)


Dazu kommen dann noch ein paar andere Beriffe, die mit dem Thema Patientenverfügung in Zusammenhang stehen:

Active “euthanasia” - Arzt-Patient-Beziehung - Autonomie - Beziehungsethik - Menschenwürde - Lebenswille ?
 
Hallo!
Ich finde, dass diese Frage sehr schwer zu beantworten ist. Einerseits möchten viele Menschen sich nicht mehr quälen, wenn es aussichtslos ist...anderseits ist es schwer für Familienmitglieder und natürlich auch das Pflegepersonal (sprich Arzt und Pfleger).
Mich würde sehr interessieren, was andere dazu sagen.
LG
 
Hi,

also ich finde diese Patientenverfügung gar nicht mal so schlecht, weil wenn ich mir vorstelle nach einem Autounfall oder so nur noch durch Geräte am Leben erhalten zu werden, dann wird mir ganz anders.

Wichtig ist ja das diese Patientenverfügung jedes Jahr erneuert bzw. mit Datum überarbeitet wird und es muß ein staatlich anerkannter Arzt/ Ärztin beglaubigen das diese Person während des Schreibens im vollen Besitz seiner geistigen Fähigkeiten war und über alles aufgeklärt wurde.

Ich denke mal schon, das es für Familie aber auch für die Pflegekräfte ein ziemlich schwere Schlag ist, aber will man das jemanden den man mag(familär) oder der nur noch leidet(pflegerisch) gegen seinen Willen etwas aufzwingen???


Also ich finde diese Patientenverfügung gut und könnte jetzt auch keinen negativen Aspekt daran erkennen?!


liebe Grüße angel19:engel:
 
Hallo Angel19

Ich bin ganz deiner Meinung, was die Patientenverfügung angeht.

Natürlich ist es für die Angehörigen schwer, aber man muss sich einfach denken, dass es für den Kranken das Beste ist, wenn dieser sich nicht mehr quälen muss. So sehe ich das aufjedenfall.
Ich denke nämlich so wie du, wenn ich schwer krank wäre (oder dein Bsp. mit dem Autounfall) würde ich wahrscheinlich nicht wollen, dass ich da an Geräten gefesselt liegen muss oder so.

Ich denke aber, dass es gut ist, dass die Patientenverfügung immer erneuert werden muss, denn eine Meinung kann sich schnell ändern.

LG Sonnenblume
 
ich finde sie an sich sinnvoll wenn die ärzte sich dran halten :dudu:
 
Ute schrieb:
Hallo,
Sind “Patientenverfügungen” ein geeignetes Mittel für ein “Sterben können in Würde”?

Meine Meinung: Ja, sie können ein geeignettes Mittel darstellen!!

Aber:
Nicht nur die Ärzte und wir müssen uns daran halten, sondern auch die Patienten selbst bzw. die Verwanden!!!!!!!

Fallbeispiel:
Herr X hat eine Patientenverfügung: keine künstlich lebenserhaltende Maßnahmen .... Beatmungsmaschine ecpp.

Also Herr X fällt zu Hause in seinem Bad um (wahrscheinlich Kammerflimmern) Ehefrau ruft Notarzt, der findet Pat. Asystol und leitet die Wiederbelebung ein.
Jetzt liegt Herr X bei uns auf Intensiv intubiert, beatmet. Da kommt jetzt die Frau und zeigt diese Patientenverfügung und macht uns an, daß ihr Mann das alles nicht wollte:boxen::boxen:.
Da fragen wir uns, haben wir den Notarzt gerufen oder sie?? Spätestens beim Eintreffen des Notaztes hätte sie mit diesem Wisch winken müssen!
Jetzt macht sie uns verantwortlich, das er künstlich am Leben gehalten wurde :angryfire:. Er ist jetzt ein spontan atmenter Appalliker, super:cry1:, extubiert, (Ehefrau war gegen eine Tracheotomie). Wahrscheinlich wird er dann mit einem One-Way-Ticket (=Wille Patientenverfügung) auf Normalstation gehen, pulmonal zu laufen, da er nicht adäquat abhusten kann (und auf Normalstation das Pflegepersonal nicht die Zeit hat 5 minütlich abzusaugen) und an seinem Sekret ersticken! :cry::cry::evil1:
OK, die Wut:streit: die diese Ehefrau uns entgegen bringt, scheint die Trauerphase "Nicht Wahr haben wollen" zu sein, so können wir mit dieser Situation zurecht kommen.

Ich will damit nur sagen, diese Verfügungen sind schön und gut, nur muß in einer Notsituation auch jeder dazu stehen! Und das wissen viele Beteiligte nicht!!!!! Der Weg ist richtig nur an der Ausführung scheitern die meisten und dann ist es zu spät!!:hippy:

Alles wird gut!
LG Tobias
 
Katana schrieb:
@tobias
gute einstellung :klatschspring:

Danke und ich dachte schon, ich bekomm jetzt den Ar... voll!

Da gibt es hier auch so ein Thema: "Rea im Pflegeheim?" wenn ich da meine Meinung rein schreiben würde:beten:, werde ich aus diesem Forum wahrscheinlich rausfliegen:cry:! Ich halte mich zurück:|:|, ist besser so!
LG Tobias
 
Hallo Tobias,


Da gibt es hier auch so ein Thema: "Rea im Pflegeheim?" wenn ich da meine Meinung rein schreiben würde:beten:, werde ich aus diesem Forum wahrscheinlich rausfliegen:cry:! Ich halte mich zurück:|:|, ist besser so!

Wenn es nicht zu persönlichen Angriffen kommt, kannst Du hier schon Deine Meinung äußern!
 
Katana schrieb:
wo arbeitest du denn und wie lange schon?
Innere ITS einer Uniklinik im Osten seit 8,5Jahren, seit 2 Jahren mein Fachpfleger für A+I und auch seit 2 Jahren Praxisanleiter!
Ist aber schon mein zweiter Beruf, der erste ist Werkzeugmacher:rocken::rocken::rocken::rocken:
LG Tobias
 
Ute schrieb:
Hallo Tobias,
Wenn es nicht zu persönlichen Angriffen kommt, kannst Du hier schon Deine Meinung äußern!
Nein persönlich werde ich wohl nicht werden!! Ich werde mal ein paar Worte formen!:trinken::trinken:
 

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