Selbstopfer - Arbeiten in einer geschlossenen Einrichtung: ich brauche einen Rat

missie85

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113
Beruf
Gesundheits- & Krankenpflegerin
Akt. Einsatzbereich
Intensivmedizin
Hallo,

ich habe gelesen wenn man psychisch oder traumatisch vorbelastet ist, sollte mnan nicht in die geschlossene Psychiatrie gehen.

Nun habe ich aber folgendes Problem...
ich gehe nächstes lehrjahr für 4 monate auf die geschlossene.

und ich wurde einige jahre vom freund meiner Mutter verprügelt.

ich denke ich bin drüber weg, und möchte auch nicht mit meiner Medizinpädagogin drüber reden, weil ich einfach denke das ist meine sache.

was nun???

Danke im vorraus
 
Hallo Missie,

frage doch einfach in der Schule nach ob du auf eine offene Psychatrie kannst oder eine Tagesklinik. Das ist sicherlich möglich. Aber das mußt du rechtzeitig machen, damit die Schule noch umplanen kann. Dort sind ja Patienten mit geringen psych.Beschwerden bzw. Pat. die leicht führbar sind.
Übrigens must du der Schule keine Begründung abgeben wieso du nicht dort hin willst. :wavey:

Gruß Moni
 
Hallo Missie,

eines der wichtigsten Ziele für einen Psychiatrie-Einsatzes ist das Erkennen eigener Grenzen und auf einer geschlossenen Station wirst du zwangsweise mit Gewalt konfrontiert werden. Aufgrund deiner Gewalterfahrungen bzw. Traumatisierung, kann das sehr belastend sein.

Sauter/Richter (Hrsg.) empfehlen in ihrem Buch " Gewalt in der psychiatrischen Pflege", dass man mit eigenen Gewalterfahrungen reflektiv und offen umgehen sollte, da es ansonsten zur Schädigung der eigenen Person und der Patienten kommen kann, da man bestimmte Übertragungen mitbringt.

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Cheers

Ingo
 
Hi,

habe meine komplette Ausbildung in der Psychatrie gemacht und war daher häufiger auf einer geschlossenen.
Ich würde Dir davon abraten wenn Du schlechte erfahrungen mit Gewalt gemacht hast...
Denn je nach dem was dort für Patienten sind kann es ganz schön rund gehen!
Während der 3 Jahre habe ich ein paar mal eine geklatscht bekommen von Pat. und ab und zu musst Du selber ganz schön hart ran gehen aber Dich dabei unter kontrolle haben und nicht zurück schlagen.

Ist nicht immer einfach...
Ich rate Dir lieber auf eine offene Station zu gehen.

Liebe Grüße und viel spaß noch in der Ausbildung
 
Immer noch RATSCHLÄGE nötig

:cry: Tja,

aber die Pläne sind schon fertig.

und das nächste Problem, was im Enddefekt aufs gleiche rauskommt.

Der Freund meiner Mutter hat mich mal so verprügelt, das ich zwei Wochen auf ner ITS lag. das ist das einzige, über das ich nicht weg bin.
Ich habe die ganze Zeit drum gebeten, das ich nicht auf ne ITS muss...und was hab ich als Prüfungsstation???Die ITS.

und meine Lehrerin möchte eben auch gerne wissen, warum ich da nicht hin will.

kann ja schlecht sagen: das geht sie nix an, oder??

was mach ich denn nur?:cry:
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Missie85,
Pläne sind auch veränderbar!!
Ich verstehe nicht, warum du dich hier offenbarst und nicht das Vertrauen zu deiner zuständigen Lehrerin/Schulleitung suchst.
Ich kann es dir nur dringend ans Herz legen und mit ihr eine gemeinsame Lösung suchen und finden.
Du musst dabei weiss Gott keine Details ausbreiten, aber ohne die Mitteilung der Tatsache als solche wird sich sonst wohl kaum etwas ändern.
Ansonsten kanst du auch den Personalrat/ Frauenbeauftragte mit hinzuziehen.
 
hallo flexi

um deine Frage zu beantworten, ich offenbare mich hier, weil ich ziemlich sicher bin, das das ganze hier weitestgehend anonym ist.
es ist für mich etwas anderes, wenn ich vor demjenigen stehe und ihm etwas zu meiner teilweise nicht gerade schönen vergangenheit sagen soll.

Das mit dem Personalrat finde ich auch nicht das wahre.

Mein problem ist einfach, das ich mich nicht so richtig traue, etwas zu sagen, weil mit ziemlicher sicherheit die frage nach dem warum kommt.

ich möchte hier auch niemandem auf die nerven fallen mit meinen sorgen, aber es beschäftigt mich halt, und wo soll ich sonst um rat fragen wenn nicht hier????

:(
GLG
missie 85
 
Hallo Missie,
du fällst hier nicht auf die Nerven, wie du an den Antworten siehtst, auch mein Beitrag sollte keine Kritik an deiner Öffnung sein.
Ich möchte es eher als einen möglichen Weg verstanden wissen, den DU allerdings zur Lösung deines Problems mit den Einsätzen gehen müsstest.

Viel Erfolg dabei!
 
Hallo Missie,

wie deine Antworten zeigen, hat die Gewalt, mit der du durch den Freund deiner Mutter konfrontiert wurdest dermaßen beeinflusst, dass du mir keinen darüber sprechen möchtest - auch dann nicht, wenn du dadurch in eine massive Krise gerätst.

Das sollte dir ganz deutlich zeigen, dass du was machen musst. Solange du allerdings keine Entscheidung triffst, werden andere die Entscheidungen treffen und diese auch nicht ändern, solange sie nicht wissen worum es geht. Du solltest mit deinem/r Lehrer/in sprechen, solange du noch was ändern kannst. Was willst du denn tun, wenn das Team merkt, das da was nicht stimmt und dich fragt? Die Leute in der Psychiatrie sind darauf trainiert solche Unstimmigkeiten zu spüren und deswegen kannst du dir fast sicher sein, dass sie dich fragen, was denn dein Problem ist. Es gehört in der Psychiatrie zur abzuprüfenden Einschätzung dazu, die persönliche und soziale Kompetenz in dieser Situation zu hinterfragen und wenn du da jetzt mit "Augen zu und durch" reingehst, wird sich das für dich persönlich, als auch für deine Bewertung negativ auswirken.

Cheers

Ingo
 
Hallo.....
wenn ich so im Nachhinein die ganzen Nachrichten lese komm ich zu dem Entschluss,das Du deine Vergangenheit weder verarbeitet hast noch hinter Dir gelassen......
Ich Arbeite selbst in der Akutpsychiatrie(Akut Frauen,offene Station,aktuell geschlossene Suchtaufnahme) und erlebe da regelmäßig Gewaltsituationen.
Ich finde es auch wichtig das du dich öffnest,hast ja hier den Anfang gemacht.
Wenn du es nicht in der Schule machst,evtl. bringt dir ja ne Beratung bei nem Psychologen etwas.Um zu reden und somit zu verarbeiten.......denn du hast ja nunmal nix getan was anderen geschadet hat also musst du dich dafür nicht schämen.
Nicht wirklich nah am Thema,aber ein vorschlag den du Dir bestimmt auch schon durch den Kopf hast gehen lassen.
Gruß
Pfleger
 
Hallöchen Missie,
ich bin auch auf einer geschlossenen Akutstation tätig und bin der gleichen Meinung wie Pfleger.
Du hast doch nichts gemacht. Mit Dir wurde etwas gemacht. Das solltest Du nicht verschweigen! Ich denke mal, dass es unendlich schwierig ist, mit evtl. Reaktionen von Dir umzugehen, wenn man nichts davon weis.
Das heißt nun nicht, dass Du jedem Deine Geschichte erzählen sollst, aber es gibt doch sicher jemanden, zu dem Du vertrauen hast und vielleicht kannst Du Dich demjenigen öffnen.
Ich wünsche Dir auf jeden Fall alles Gute.

Liebe Grüße emma
 

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