Seid Ihr zufrieden mit der praktischen Ausbildung?

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Akiko82

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Berlin
Beruf
Krankenschwester seit `02, in der KJP seit `03
Akt. Einsatzbereich
Kinder-&Jugendpsychiatrie
Funktion
Fachkrankenschwester für Kinder- und Jugendpsychiatrie
Die Frage geht an alle Schüler und Mentoren! :megaphon:

  • Seid Ihr zufrieden mit dem was ihr in den Praxiseinsätzen lernt?

    Trefft Ihr auf ein offenes Ohr bei Problemen, Beschwerden?

    Habt Ihr die Chance den Dienstplan mit dem Mentor abzustimmen? Bzw.:
    Habt Ihr Gelegenheit möglichst viel mit Euren Mentoren zu arbeiten?

    Was zeichnet Eurer Meinung nach einen guten Mentor aus (außer WB)?

    Sind Mentoren überhaupt wichtig oder könntet Ihr gut damit leben, daß einafch jeder Mitarbeiter der Station für Euch erreichbar bzw. Ansprechpartner sein soll? (Mal davon abgesehen, daß so oder so ein Mentor vorgeschrieben ist)

    Inwieweit gleicht das was Ihr im Theorie-Unterricht lernt dem was Ihr auf den Stationen erlebt?
Falls Ihr Mentor seid, wie erlebt Ihr die Schüler bzw. Ausbildung auf Eurer Station in Bezug auf meine Fragen?

Ich möchte Euch bitten, gaaaanz viel zum Thema zu schreiben, da wir grad versuchen, die praktische Ausbildung auf unserer Station zu optimieren. :up:

Laßt Euch ruhig ausführlich zum Thema aus, brauchen ganz viel Feedback!!! :!: :!: :!:

Freu mich auch über pn`s!

DANKE!!! Aki :)
 
Ich erlebte in der Klinik bis jetzt ein oder zwei Stationen wo ich zumindest in der ersten Woche einen kontunierlichen Anleiter bzw./Mentor gehabt habe.
Erfreulicherweise habe ich in meinen Ausseinsaetze (die nicht in der Klinik statt fanden) bessere Erfahrungen gemacht (Werkseinsatz,Hebammen, Pflegeheim etc...) :P

Ich persoenlich habe den Eindruck dass viele Stationen "schuelergeschaedigt" sind und sich keine Muehe mehr geben einen Schueler eine guten Anleiter zur Seite zur Stellen.
"Der Schueler geht ja eh..und neue sind im Anmarsch". :roll:

Oft bekommt man als Schueler zu hoeren dass es fuer die Stationsleitung nahezu unmoeglich ist den Dientsplan zu aendern.
Die knappe Besetzung auf Station erschwert die Sache zusaetzlich.

Auch habe ich den Eindruck dass viele Examinierte denken
"das war frueher schon so...das wird so bleiben...da muss der Schueler durch"...wenn man Schueler in der ersten Woche planlos auf der Station herumschwirrt. :weissnix:

Das sich die Station ne Menge Arbeit sparen koennte wenn sie einen Schueler gut anleitet...weil der Schueler dann viel schneller selbstaendiger und routinierter arbeitet ist vielen unbegreiflich!!!!

Auch scheinen viele Examnierte in ihrer Arbeitsroutine zu vergessen dass wir Schueler uns innerhalb weniger Wochen auf einer Station einarbeiten muessen. Sobald man halbwegs sich einen Ueberblick erarbeitet hat muss man schon wieder die Station verlassen und der naechste Einsatz folgt.

Das mit den Mentoren ist ja an sich eine gute Sache...
aber ich habe folgendes erlebt:
- 1 Mentor fuer 6 Schueler der zudem nur eine 50% Stelle hat
- Anleiter der selbst gerade erst examniert ist und erst wenige Wochen auf Station war. 8O
Wie witzlos!!!!!! :wut:

Bis jetzt habe ich das Mentorensystem in meinem Haus als weniger qualitativ erlebt. Ich habe mehr von den Erfahrungen anderer Arbeitskollgen profitiert. Man muss sich als Schueler seine Wissensquelle eben selber suchen.
Es wird auch permanent fuer die Mentorenkurse geworben...aber es haben kaum Examinierte Lust dazu (die Mentorenausbildung erleben viele als zusaetzliche Belastung).

Es gibt allmoegliche Standarts in meiner Klinik fuer dies und jenes....nur eben fuer den Pflegerischennachwuchs nicht.


Svenja
 
Hallo,

ich erlebe das sehr, sehr Unterschiedlich in der Praxis. Es gibt KPS, die haben eine großen Wissensbedarf und wiederrum habe ich angehende Kollegen mit einem gleichgültigen Gesichtsausdruck kennen gelernt! Es gab Situationen da habe ich mit dem Kopf geschüttelt und ein klärendes Gespräch geführt.
Leider habe in den letzten vier Jahren nur eine Handvoll von KPS kennen gelernt, die die Theorie in die Praxis umsetzen konnten. Vielleicht liegt es daran, dass sie fast ein Jahr Klinikpause haben und sich in den Außeneinsätzen befinden.
Ich denke, es ist nicht zuviel verlangt wenn die KPS den wesentlichen Überblick haben und ihre Klinik auch kennen, z.B. Versand von Blutentnahmen! usw

In unsere Abteilung kommen die KPS im 5. oder 6. Semster in den Stationseinsatz. Ich denke, da muss ein gewisses Grundwissen vorhanden sein!!!!
In unserem Bereich, Intensiv/Akutdialyse bekommen die KPS immer eine Bezugsperson, meistens ist es ein Mentor. Es wird mit ihnen ein Vorgespräch geführt und dann erhalten sie einen Überblick über die Lernziele der Station. Es werden Ziele vereinbart und Wünsche können geäußert werden, der Dienstplan wird besprochen und sie erhalten die Erstinformation.
Ich finde, es muss unbedingt ein Lernziel/Einarbeitungskonzept vorhanden sein. Nur so kann eine qualitative und quantitative Betreuung/Einarbeitung statt finden.
 
Bei ist werden die vorhandenen Grundkisse, Lernziele etc auch in einem sog. "Standortbestimmungsbogen" festgehalten. Dort werden auch die Erst-, Zwischen und Endgesrpaeche vermerkt.
Wenige Stationen nehmen diese Gespraeche (Bogen auszufuellen) ernst.
Meist hat man verschiedene Anleiter und muss mit verschiedene Personen die Gespraeche fuehern.

Es ist nicht selten dass die Beurteilungen von jemand geschrieben wird der eigentlich wenig, selten bzw. u.U. auch gar nicht mit dem Schueler zusammengearbeitet hat.

:?
 
Hallo!

Ich habe bisher in meiner Ausbildung folgendes gelernt (und ich mache gerade mein Examen):

- auf jeder Station gibt es zwar zumindest einen Mentor, jedoch habe ich in meinen annähernd 20 Einsätzen es bisher nur etwa 5 mal erlebt, daß sich die Mentoren auch wirklich um mich gekümmert haben (sprich ich habe bei der Zusammenarbeit auch wirklich etwas gelernt)

- Bewertungen für Schüler werden nur nach 08/15 Machart ausgefüllt; individuelle Berwertung verschlingt wohl zuviel Zeit und macht viel mehr Arbeit (Apropo: Durchschnittliche Bearbeitungszeit für die Bewertungen nicht unter 8 Wochen mit mindestens wöchentlichen Nachfragen meinerseits!)

- wenn sich keiner der angeblichen Mentoren für mich zuständig fühlte, habe ich mich einfach an einen Examinierten gehangen, der hatte dann keine Wahl mehr :twisted: - selbst Schuld, wenn sich keiner für mich zuständig fühlte, aber nur so konnte ich etwas lernen!

- aufgeregt habe ich mich, wenn sich die überwiegende Anzahl des Pflegepersonals nicht an meinen Namen erinnert hat. "Die Schülerin" kann das machen!. Sorry, aber ich muß mir auch alle paar Wochen eine komplette Station merken (ca 15 Schwestern plus 36 Patienten); da kann ein Schülername doch nicht so schwierig sein, oder??

- der Unterschied zwischen Theorie und Praxis war teilweise schon sehr groß, mit der Hygiene nehmen es die Examinierten nicht so genau... :twisted:

- Probleme / Beschwerden habe ich nicht mit meine Mentoren besprochen, da ich das Gefühl hatte keiner ist für mich zuständig

- Einführungs-/Zwischen-/Abschlußgespräch hatte ich nur im ersten Einsatz - danach nie wieder...

- Dienstplangestaltung lag meistens bei der STL, welches aber meist kein Problem darstellte, die haben alles möglch gemacht wenn man mal frei brauchte

Hoffe, Deine Fragen beantwortet zu haben. Ansonsten könnt ihr gerne weiter nachfragen.

Liebe Grüße,
Nutella Woman
 
Hallo zusammen,

bin zwar kein ausgebildeter Mentor und bis auf 2 meiner Kolleginnen den Rest des Teams auch nicht, doch übernehmen wir alle Mentorenaufgaben- und Pflichten, wenn die ausgebildeten mentoren krank oder im Urlaub sind.
Bei uns wird streng drauf geachtet, dass die Mentoren, die ihnen anvertrauten Schüler jeweils in ihrer Schicht mit in ihren Bereich nehmen.
Mehr als 2 schüler haben wir nie auf Stat. und wir haben auch nur 2 Mentoren. Von da her, passt das super.
Die mentoren kümmern sich sehr ausgiebig um die Schüler, nicht nur auf Stat. Sie fragen auch, wie es in der Schule läuft und ob bei evtl. Sorgen geholfen werden kann.
Es wird den Schülern sehr viel erklärt, gezeigt und immer wieder nach dem Verständnis des Erklärten gefragt. Auch werden den Schülern nach dem Gezeigten und Erklärten, sehr schnell die Möglichkeit gegeben, selber aktiv am Pat. zu werden. Zuerst unter Aufsicht und wenn das gut funktioniert, dann machen Schüler viele Dinge selbständig.
Am Ende der Schicht, setzt sich der Mentor noch einmal für ein paar Minuten mit dem Schüler zusammen, es wir sowas wie eine Auswertung der Schicht gemacht, wo sowohl der Schüler seine meinung äußert, als auch der mentor. Unklarheiten werden geklärt.
Wir fahren gut mit diesem Prinzip und die Schüler sagen immer wieder, dass sich sehr zufrieden sind, wie die mentoren für sie da sind.
Und wie geschrieben, wenn mal die Mentoren nicht da sind, übernimmt eben ein andres Mitglied des Teams, stellvertretend die Mentorentätigkeit.
Unsere Schüler, egal in welcher Klinik oder Station, sollen doch die Examinierten der Zukunft sein. Je besser und fürsorglicher sie in der Ausbildung unterstützt und gefördert werden, desto bessere Krankenschwestern und Krankenpfleger haben wir in der Zukunft.
Klar gibt es immer mal wieder Hürden zu nehmen, wenn z.B. der Schüler mit dem Mentor oder umgekehrt nicht miteinander können. Doch da gibt es genug Möglichkeiten aus dem Team heraus, Beiden helfen zu können.


Schönes WOE

Carmen
 
Hallo,
auch bei uns läuft es mit den Schüler recht organisiert ab:

- im Vorwege werden pro Schüler zwei hauptzuständige Schwestern im Dienstplan festgelegt, so daß es auch für den Schüler einsehbar ist.
- Innerhalb der ersten Tage auf Station sind diese Schwestern dafür zuständig, daß das Vorgespräch geführt wird, die Station gezeigt, Personen ihren Ämtern zugeordnet werden (sprich wer ist Mentor, Leitung,..).
- nach der Hälfte des Einsatzes findet ein Zwischengespräch mit einer Notentendenz statt, der Schüler bekommt Hinweise zur Verbesserung und kann selber Kritik üben.
- am Ende eines Tages gibt es häufig Feedbackgespräche zwischen Schüler und anleitender Schwester.
- Am Ende des Einsatzes wird beim Abschlußgespräch das Zeugnis gleich mitüberreicht. Wir schreiben individuelle Zeugnisse, mit zum Teil sehr viel Text.
- Bei problmematischen Schülern haben wir Schwestern die Möglichkeit, den Mentor oder die Schulschwester mit zum Gespräch zu bitten.
- Es gibt Mentorentage, an denen sind die Mentoren nur für die Schüler da zum Anleiten und aus dem Regeldienst rausgenommen.
- Es werden Ausbildungsstandards erstellt, um eine möglichst gleichwertige Ausbildung auf allen Stationen zu ermöglichen und sich an die Vorgaben der Schule halten zu können.

So, ich hoffe, ich konnte euch einen kleinen Einblick geben.
Gruß Katie
 
Danke für Eure zahlreichen Antworten!!! :klatschspring: :klatschspring: :klatschspring:

Ihr schildert sehr unterschiedliche Erfahrungen, aber von Seiten der Schüler habe ich schon mit solchen Antworten gerechnet.

@ alle Schüler Ich selbst habe es in meiner Ausbildung teilweise nicht wirklich anders kennen gelernt,... Und im Moment läuft es - leider Gottes - tw. auch bei uns so.

@ Ute: Wir sind grad dabei ein Einarbeitungskonzept, bzw. einen "Fahrplan" zu erarbeiten, eben um die prakt. Ausbildung so gut wie möglich zu gestalten. Das Problem ist auch, daß wir Schüler ab 4. Semester bekommen (zu früh wie ich finde, da tw. noch nicht mal Psychiatrie-Grundlagen vorhanden sind).
Mußte heut einer Schülerin (Ende 2. Lehrjahr!) zeigen wo sich das EEG befindet... Ui Ui Ui.

@ Katie: WOW!!!
So sollte es ja optimal laufen!!!
Das sind in etwa aich meine Vortsellungen, aber meine Kollegen sträuben sich ein wenig dagegen. Frag mich nicht warum, es gibt wahrscheinlich keinen guten Grund. Wir haben einen sehr guten Stellenschlüssel, aber evtl. hat nach einem anstrengenden Frühdienst niemand mehr wirklich Motivation sich noch mit "den" Schülern zu befassen.
Schade eigentlich............... :weissnix:

Letzte Woche gab es ein Krisengespräch mit Schülern unsrer Station, einer "Mentorin" und mir. Wir haben versucht, den Schülern unsere Anforderungen zu erklären. Aber ich denke in dem Moment wurde der "Mentorin" mal so richtig bewußt, wie nötig ein einheitliches Konzept eigentlich ist.... :wink:

Bitte schreibt weiter fleißig Eure Meinungen!!!!! :daumen:
 
Hallo !
Bin jetzt im 2. Lehrjahr...
Seit April haben wir einen neuen PDL, er hat jetzt veranlasst, das eine Pflegekraft pro Station sich als Mentor weiterbildet.
Also bin ich mit "sowas" noch völlig unbedarft.
Bin aber gespannt ob sich was ändert. :D
Als Schüler will ich motovierte Pflegekräfte die selbst Spaß an ihrer Arbeit haben und mich damit "infizieren" können. Ich will Pflegekräfte, die vor mir so arbeiten, wie ich es auch in der Schule lerne. Und nicht dauernd hören" das hast du jetzt nicht gesehen, das ist nämlich nicht richtig so"
Ich will Pflegekräfte, die einen Patienten so behandeln, wie sie es selbst gerne hätten.
Ich will Pflegekräfte, die mir Kritik konstruktiv bieten- und ich will das ich auch selbst Kritik konstruktiv äußern darf.
Ist das zuviel verlangt?
Im Gegensatz versuche ich das beste in meiner Ausbildung zu geben, was möglich ist.

Grüßle,
Regenbogen :wink:
 
Hier gibte es bestimmt auch schon seeeehr viel neues!!!!!!!!!!!
Lasst uns drüber reden:streit:
 
Da es aktuellere Threads gleicher Thematik en masse gibt als ausgerechnet diesen von 2004, mach ich hier mal zu.
 
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