Sedierte Patienten

Ute

Poweruser
Registriert
04.02.2002
Beiträge
1.736
Ort
Hannover
Beruf
Krankenschwester, Fachkraft für Leitungsaufgaben in der Pflege (FLP)
Akt. Einsatzbereich
Zur Zeit in der Elternzeit
Funktion
Study nurse
Hi,

mich würde mal interessieren, wie weit ein sedierter Patient etwas mitbekommt.....man/frau hat ja schon einiges gehört !!!! :?
 
hallo Ute,
der Patient bekommt nachgewiesenermaßen etliches mit. Das merkt man, wenn man Glück hat an kleinen Zeichen, wie Herzfrequenz, RR, Atemfrequenz, Bewegung, Blickkontakt, Mimik, Mundbewegungen, Schwitzen.
Wenn Dich das mehr interessiert, kann ich Dir wärmstens eine Weiterbildung in Basaler Stimulation empfehlen.
 
hi,

diese Fortbildung wird in unserem Haus auch angeboten, was wird da genau gemacht, ich kann mir nur wenig darunter vorstellen ???
 
Hallo, Ute!

Ich stöber gerade einfach so im Archiv. Deshalb ist das Posting leicht verspätet.
Wir hatten vor einigen Wochen einen Patienten, nach HI, card. Schock,rez. card. Dekomp, Lungenödemen, Stauungspneumonien, etc.. Kurz gesagt, dem ging es richtig schlecht.Er war über mehrere Wochen beatmet. Dann wurde er operiert, ACVB. Jetzt hatte er Die reha fertig und sollte entlassen werden. Er hat uns besucht und hatte den Wunsch die Station zu sehen. Er hatte sie nie gesehen, er kam intubiert mit dem NAW. Nachdem er sich auf dér Station umgeschaut hatte (das ging, wir hatten zu dem zeitpunkt nur einen Pat., aber 5 im Ankündigung), zeigte er uns sein Bett. Dann teilte er uns mit, dass es einen Pfleger geben muss, der eine ganz tiefe Stimme hat und reisengroß ist. Den gibt es. Des weiteren sprach er von eine kleinen, sehr sanften Schwester, mit leiser Stimme. Die gibt es. Er sprach von einer Putzfrau, die mit viel Wasser wischen würde. So viel Wasser, dass er dachte, er sei am Strand. Das trifft zu. In dieser Art sprach er noch eine ganze Zeit weiter. Er hatte immer recht.
Wir sind dazu übergegangen die Sedation eher flach zu halten. Wir sedieren nur noch in Akutphasen bis zu Erliegen aller Reflexe. Vermutlich ist das bei ihm zum Tragen gekommen. Doch mich hat das Gespräch tief berührt. Das ein Patient soviel mitbekommt hätte ich nie gedacht. Wenn ich den Gedanken einmal weiterspinne und diesen Patienten nur als die Spitze eines Eisberges ansehe, dann werden dioe Dimensionen sehr groß.

Mit den besten grüssen
grobie
 
Moin,Moin

Wir sedieren auch eher flach. Hilfsmittel ist die Ramsayskala. Bei einem Analgosedierten wachen/erweckbaren Patienten der bei den Pflegemaßnahmen kooperativ ist erstaunt mich das wahrnehmen der Umwelt eigentlich eher wenig.

Nur in Aussnahmen sollte der Patient nicht erweckbar sein. Wenn der Patient sich nicht mehr bewegt ist er eindeutig zu tief sediert.
Führt dann häufig zum pausieren der Analgosedierung bis ein gewünschter Wachheitsgrad erreicht ist.

Dank Midazolam sehen wir jedoch häufig eine Amnesie was das bewußte Erinnern betrifft.

Tschau
Dirk Jahnke
 
Hallo allle
so wie es grobie erzählt geht es vielen Pat., da das Sedierungsregieme heute so flach gehalten wird, daß die Pat den Tubus und die Beatmung tollerieren.Das Outcome für die Pat ist wesentlich besser!
Wir (Herz-Chir. ICU) sedieren unsere Pat nur tief, wenn es die Erkrankung erfordert,oder in den ersten Stunden nach OP, zum Stabilisieren des Kreislauf.

Grüsse
Wastus
 
Hallo zusammen,

auch bei uns werden die Patienten nur soweit sediert, dass Sie die Beatmung tolerieren.
Ausser in der Akutphase gehen wir etwas tiefer.

MfG Claudia
 
Moin,

flach sediert oder tief ist eigentlich fast egal, sie bekommen immer was mit, die Ohren sinnd immer frei und das Sinnesorgan Haut ist auch online!
Beobachtet doch mal wenn Verwandschaft kommt und mit dem Pat. redet und streichelt!
Da habe ich schon oft einen RR-Anstieg oder Tachyk. gesehen ob wohl der Propo-Perf. gut unterwegs war.

Das sich einer so genau wie der beschrieben Pat. sich was gemerkt hat, kann ich mir nur vorstellen als er munter und extubiert war. Das da was hängen geblieben ist.
 

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