Hallo, Ute!
Ich stöber gerade einfach so im Archiv. Deshalb ist das Posting leicht verspätet.
Wir hatten vor einigen Wochen einen Patienten, nach HI, card. Schock,rez. card. Dekomp, Lungenödemen, Stauungspneumonien, etc.. Kurz gesagt, dem ging es richtig schlecht.Er war über mehrere Wochen beatmet. Dann wurde er operiert, ACVB. Jetzt hatte er Die reha fertig und sollte entlassen werden. Er hat uns besucht und hatte den Wunsch die Station zu sehen. Er hatte sie nie gesehen, er kam intubiert mit dem NAW. Nachdem er sich auf dér Station umgeschaut hatte (das ging, wir hatten zu dem zeitpunkt nur einen Pat., aber 5 im Ankündigung), zeigte er uns sein Bett. Dann teilte er uns mit, dass es einen Pfleger geben muss, der eine ganz tiefe Stimme hat und reisengroß ist. Den gibt es. Des weiteren sprach er von eine kleinen, sehr sanften Schwester, mit leiser Stimme. Die gibt es. Er sprach von einer Putzfrau, die mit viel Wasser wischen würde. So viel Wasser, dass er dachte, er sei am Strand. Das trifft zu. In dieser Art sprach er noch eine ganze Zeit weiter. Er hatte immer recht.
Wir sind dazu übergegangen die Sedation eher flach zu halten. Wir sedieren nur noch in Akutphasen bis zu Erliegen aller Reflexe. Vermutlich ist das bei ihm zum Tragen gekommen. Doch mich hat das Gespräch tief berührt. Das ein Patient soviel mitbekommt hätte ich nie gedacht. Wenn ich den Gedanken einmal weiterspinne und diesen Patienten nur als die Spitze eines Eisberges ansehe, dann werden dioe Dimensionen sehr groß.
Mit den besten grüssen
grobie