Ein seborrhoisches Ekzem ist (für die, die es nicht wissen) eine Reaktion der Haut auf die darauf wohnenden Pilze (keine Mykose!). Helfen tut natürlich kurzzeitig Cortison und etwas länger Antimykotika. Auch selenhaltige Schampoos (Selegel von Ducray zB), wenns wie bei mir die Kopfhaut betrifft.
Aber- hat mal einer eine chemiefreie Idee?
ja, ich habe eine Idee, probier mal
Shea Butter ist chemiefrei und könnte für Betroffene einen Versuch wert sein.
Ich persönlich habe seit ~10 Jahren SE (seborrhoisches Ekzem) und habe dutzende und aberdutzende Therapieansätze durch, kenne mich also bestens damit aus, seit einigen Monaten bin ich erstmals längere Zeit am Stück vollkommen symptomfrei und dies schreibe ich der Shea zu, da ich sonst nix verändert habe.
Meine Erfahrung in dem Zusammenhang
Aus Erfahrung weiß ich, man kann die Erkrankung SE nicht "austreiben" oder "ausmärzen" (zumindest nicht bei mir), sie ist vielmehr auf diesem Wege reizbar, mein Doc hatte vor Jahren schwere Geschütze aufgefahren (Cortison in Cremes u.s.w.), nach dem Motto, "das wäre doch gelacht, das kriegen wir in den Griff, Freundchen" ("Freundchen", auf die Krankheit bezogen), aber die Dermatitis hat mit noch gewaltigerer Keule zurückgeschlagen, ich - zwischen den Fronten - dachte, in meinem Gesicht tobt ein Atomkrieg... am Ende mehrwöchig Krankenhaus - Endstation... und Gewinner blieb, wen sollte es verwundern... das SE... ernüchternd aber wahr.
Von daher, unterlasst das mit den schweren Geschützen, Erkrankung seborrhoische(s) Dermatitis / Ekzem und Veränderung des äußeren Erscheinungsbildes akzeptieren, auch wenn's noch so schwer fällt und ergänzend zum Therapieansatz des SE erfahrenen Arztes alternative, schonende Therapieansätze ausprobieren, hat mir persönlich weitergeholfen, ich weiß, das ist sehr anstrengend, häufig frustrierend und auch quälend, jeweils solange bis die Entzündung sich dagegen wieder und wieder und wieder und wieder dennoch durchsetzen kann...
Teilweise komme ich mir vor wie auf einem Borkschiff, ich nehme was, ggf. neues, die Krankheit hält kurz inne - überlegt - und dann, bamm!, schlägt sie weider zu, habe ich wieder die Fres** tschuldigung, Visage rot, schuppend, schmerzend, brennend, ziepend, quälend, schuppend... u.s.w. man denkt sich naiv, "das wächst raus" irgendwann..., so nach 9 Jahren... kein Ende in Sicht, geht immer weiter... so... Shea hält bis jetzt als einzige und für mich erstmalig die Stellung
daher mal auf Holz klopfen... und daher das Erfahrungsposting hier
Qualitätsanspruch/Anwendung
natürlich muß man sich regelmäßig pflegen mit SE, z.T. täglich mit mildem Shampoo die Haare waschen & rasieren, alles ab... (ich persönlich komme ohne Bart besser klar) so... unterlässt man die regelmäßige Pflege schlägt das SE sofort gnadenlos zu... wenn keine akute Entzündungsphase vorliegt, das schwingt ja immer wie in einem Wellenrhythmus, also wenn nicht akut herbe rote Stellen am rumwüten sind und man eh Medikamente verwenden
muß, dann mit mildem Gesichtsreiniger vorsichtig reinigen (mild! ich mache keine Werbung, aber nehmt was mildes...) und anschließend einen Strich Shea Butter für eine Anwendung verwenden
und zwar welche nach folgenden Qualitätsstandards:
- unraffiniert
- kaltgepresst ("cold-pressed")
das ist für die Heilanwendung noch besser als traditionelles Herstellungsverfahren mit "Feuer und Wasser",
- undeodoriert
- nicht gebleicht
- 100% pur
Die "Butter" ist eine exquisite, von der Natur komponierte Mischung aus diversen wertvollen, hautpflegewirksamen, -schützenden Fettsäuren und weiteren Stoffen, die aus der Frucht (Nuss) des afrikanischen Sheabaumes oder auch Karité (synonym verwendet), gewonnen wird (wissenschaftl. Name
Vitella paradoxa, ätere Nomenklatur:
Butyrospermium parkii, ist irgendwann mal botanisch umtaxiert worden) so... Nüsse gesammelt, kalt-gepresst, schonend hergestellt... die Farbe der gebrauchsfertigen Sheabutter ist hell-beige bis gelblich, die Textur cremig bis leicht bröselig, bei Raumtemperatur i.d.R. überwiegend fest, der Geruch leicht nussig, schokoladig - also von solcher Qualität sollte sie sein, dafür muß man etwas rumsuchen und etwas ausgeben, denn da das Nusssammeln in Mittel-/Westafrika, wo der Sheabaum gedeiht (z.B. in Ghana, Burkina Faso, dem Senegal, Uganda u.a.) teilweise die einzige Erwerbsquelle für die bettelarmen Bevölkerungschichten ist, steht zwischen Afrika und uns Europäern eine gewaltige Profitspanne, als Beispiel für 1-a Butter 100 gramm kann man schon mal so viel hinblättern, wie Sammlerinnen in mehreren Monaten harter Arbeit verdienen und für unsere Maßstäbe sind es dann auch blos einige Euro... dementsprechend wird naheliegenderweise leider auch (von schwarzen Schafen) gerne versucht alles nach Europa mit der Aufschrift Shea zu verticken und an den Mann/die Frau zu bringen, wo die letzte Paste drinne ist, aber keine heilsame, qualitätsreiche Shea, auch minderwertige Ware wird mit allerlei Aufschriften vertickt, wichtig: sucht euch daher einen Händler aus, der die Produktion im Ursprungsland aktiv begleitet und fair handelt, also die Pflückerinnen, Arbeiterinnen und arbeitenden afrikanischen Kinder überdurchschnittlich entlohnt, nach den Prinzipien des "fair trade". Da werdet ihr am Ehesten fündig. Dort wo Sheabutter für 1 EUR/100 gramm angeboten wird und die Quelle/der Versandweg intransparent sind, eher nicht. Und lasst euch ein aktuelles Analysezertifikat aushändigen auf dem eine unabhängige Laboranalyse der verwendeten Nusscharge (Ernte) bescheinigt ist, um ganz auf Nummer Sicher zu gehen. Wir verwenden das ja immerhin im Gesicht auf eh schon vorerkrankter Haut und es kommt von weit her. Profite mit schwingenden Namen ihrer "Wunderpasten" machen, wollen viele, Händler, die engagiert vor Ort, unter fair-trade Prinzipien und ständiger, strenger Qualitätskontrolle wirtschaften und Sheabutter herstellen oder die Nüsse sorgfältig auswählen nach Europa verschiffen und im Lande in Ölmühlen kalt pressen, lichtet sich die Zahl der Anbieter zusehends. Daher ist meines Erachtens etwas Recherche notwendig.
so... einen Strich Sheabutter entnehmen zwischen den Fingern "aufschmelzen" durch leichtes reiben und dann vorsichtig im Gesicht auftragen, fertig!
Wirkung
Die Wirkung ist leider nicht ohne kleine persönliche Zugeständnisse zu erzielen, was das Privatleben betrifft. Manche Shea Butter soll zügig einziehen und keinen Fettfilm hinterlassen, ist mir persönlich aber noch nicht untergekommen, meiner Erfahrung nach ist sie filmbildend und hat auch dazu einen charakteristischen Eigengeruch, nach nussigem und leicht schokoligem Aroma, viele Europäer mögens nicht, daher verwendet die Industrie in Kosmetika raffinierte, gebleichte, deodorierte, man könnte sagen "vergewaltigte" Shea als Zusatz in Cremes, um sie cremiger zu machen, die Shea, die wir verwenden wollen, soll ja chemiefrei sein und möglichst nativ, viel von ihrer heilwirksamen Zusammensetzung original erhalten haben, daher muß man sich auch mit der Geruchsnote anfreunden, ich persönlich mag den Geruch sogar gern. Er gefällt mir.
So, damit sie wirken kann, sollte sie lange aufgetragen bleiben, z.B. die ganze Nacht für viele Tage... damit man sich nicht das Inlet/Kopfkissen versaut, sollte man ein Baumwolltuch überlegen, auf dem man schläft, so dass der Fettfilm auf der Gesichtshaut nichts verunreinigen kann. Wenn man zu Hause rumgurkt oder an die Haustür geht, wenn der Postmann/-frau klingelt oder der/die NachbarIn, kann so eine Fettpfanne schonmal die Mitmenschen verwundern und auch in Erstaunen versetzen, die schauen einen dann an, als ob man vom Mars käme, ABER: wenn man das Gesicht mit Entzündungsherden des seborrhoischen Ekzems übersät hat, schauen sie einen auch an, als ob man vom Mars käme... dafür dass ich nach 10 Jahren kein Ziepen, kein Brennen, keine Schmerzen, keine entzündlichen Herde im Gesicht habe (z.Zt.), und dafür, dass ich morgens aufwache und -
nichts spüre (für einen Gesunden die Regel) also nicht an mein Gesicht denken muß, da mich das Ekzem mal wieder dazu zwingt, pfeife ich auf Meinungen von Leuten über mein Aussehen, das ist für mich ein göttliches Geschenk!, muß man dann einfach soviel Selbstbewusstsein aufbringen, dass die Butter über viele Stunden am Tag (außer auf der Arbeit versteht sich) dort aufgetragen bleibt - Basta.
nach 1-10 Tagen: Die Haut wird spürbar geschmeidiger, flexibler, sie erhält ein viel vitaleres Aussehen, sie wirkt glatter, die Poren/Oberflächenstruktur wirken fein und erfreulich normal und einzelne Entzündungsherde hören auf zu schuppen. Die Haut wird zutiefst beruhigt.
Die Entzündungsherde klingen nun langsam ab. Rötungen gehen langsam zurück. Die Farbe der Haut wirkt natürlicher, die Oberfläche ebenmäßiger. Spannungsgefühle in der Gesichtshaut klingen langsam und sehr nachhaltig ab.
Die gefühlte Pflegeeigenschaft ist trotz des Fettfilms einzigartig und überaus angenehm. Die Verarbeitung der Sheabutter, das aufschmelzen zwischen den Fingern, auftragen, fühlen, riechen, ist ein Fest für die Sinne, ein Genuss für jemanden der seit Jahren, wie ich, mit einer chronischen Hautkrankheit wie dem SE geplagt ist.
Wenn ich aus dem Haus gehe, tupfe ich den Fettfilm soweit ab, mit Zellstoff-/Taschen-/Kosmetiktücher, dass man ihn nicht mehr sehen kann. Die Haut ist dann "trocken" ebenmäßig, entspannt und super gepflegt. "Nachfetten", also später wieder in Erscheinung treten, wie bei manch anderen Cremes, tut der Film auf der Haut nicht (nach meiner Erfahrung). Eine Fettpfanne auf der Arbeit oder in der Öffentlichkeit empfinde ich auch als unangenehm, dass geht eben nur wenn man privat ist, wie oben beschrieben. Von daher ist es gut, dass man das leicht abnehmen kann, wobei aber immer noch etwas zurückbleibt, das merkt man wenn man darüberstreicht oder in die Dusche geht, nur das ist im normalen Alltagsablauf absolut nicht störend.
Hoffe dass ihr von meinem Tip profitieren könnt! Alles Gute und
buttrige Grüße, Sammy