Hallo,
an dieser Stellle möchte ich nochmal das heikle Thema "Rückzahlung von Weiterbildungskosten" aufgreifen, weil ich nämlich bis zum Hals in der ....... stecke (sorry, an alle die wissen was mit ....... gemeint ist!).
Okay zugegeben, erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.
Im letzten Jahr (genauer im September und Oktober) habe ich eine Weiterbildung gemacht. Diese wurde mit von meinem Arbeitgeber finanziert. Vor und während der Weiterbildung wurden zum Thema Rückzahlung und Verpflichtung weder mündlich noch schriftliche Vereinbarungen getroffen. Natürlich war mir klar, dass ich, im Falle einer Kündigung (und ich weiss inzwischen, dass es keine Rolle spielt, ob der AG oder der AN kündigt!), eine Rückzahlung leisten muss. Wenn ihr meinen vorherigen Beitrag gelesen habt, ich hatte wirklich nicht vor, meine ehemalige Arbeitsstelle je zu verlassen. Mir gefiel es wirklich gut. Am 16.12.05 (ist auf dieses Datum datiert), also zwei Monate nach der WB, bekam ich den Vertrag bzgl. der Weiterbildungskosten und Verpflichtung.
Da drin steht u.a. bei Punkt 1, dass der AG mir die WB-Maßnahme finanziert und dabei steht der genaue Betrag (3064 €). Bei Punkt 3 steht, dass ich sofern ich vor dem 31.12.05 kündige, die Kosten der gesamten WB-Maßnahme erstatten muß.
Nun, es kam wie es kommen musste. Aus welchen Gründen auch immer , die hier ja keine Rolle spielen, zog ich nach Berlin, und 700 km zur Arbeit jeden Tag, naja, das geht nicht. Also habe ich gekündigt.
Nach Bekanntgabe meiner Kündigung bat mich mein Chef zu einem Gespräch. So saß ich mit dem Geschäftsführer und mit der Pflegedienstleitung zusammen an einem Tisch und sie machten mir klar, dass ich nicht nur diese 3064 € zurück zu zahlen hätte (= Seminargebühren, Hotel- und Fahrtkosten), sondern auch Arbeitszeit die ich während dessen ja bezahlt bekam + BG-Anteil etc. Die Kosten belaufen sich demnach auf fast 4000 €. Da ich als Krankenschwester nicht unbedingt mit einem dicken Geldbeutel ausgestattet bin, war ich natürlich nicht bereit, diese zu zahlen. Das habe ich denen auch gesagt.
Mein ehemaliger Chef erdreistete sich dann, die Fahrtkosten, ohne mein Wissen, einfach schon mal von meinem Gehalt abzuziehen, so dass ich nur noch die Hälfte meines normalen Gehalts bekam. Meine laufenden Kosten konnte ich nur mit einem privaten Darlehen decken! Dieses Gehalt zahlte er mir zudem noch über eine Woche zu spät aus! Auch ohne vorherige Info, obwohl ich ihn mehrmals fragte, wo denn mein Gehalt bleibt.
Zum Glück bin ich im DPV, die mir auch helfen.
Ich habe an meinen AG einen Brief geschrieben, dass ich mit der Höhe der Rückzahlung nicht einverstanden bin und eine Begründung folgt.
Ich muss leider noch auf die Deckungszusage der Rechtsschutzversicherung warten ehe ich einen Anwalt aufsuchen kann.
Inzwischen erreichte mich diese Woche ein Schreiben vom Anwalt meines ehemaligen AG´s. Ich solle die restliche Summe bis Ende dieser Woche zurück zahlen.
Der DPV sagte mir, ich solle mir mal keine Sorgen machen. Der AG hat sich nicht an die formellen Richtlinien eines Vertragsabschluß gehalten (Vertrag erst NACH der WB) und ich habe schliesslich den Vertrag im Treu und Glauben unterschrieben.
Naja, so ganz sorgenfrei bin ich ja nicht.
Ich wollte Euch nur sagen, passt auf. Denn DAS, was mir hier gerade passiert, hätte ich NIE von meinem ehemaligen Chef gedacht!
LG
Trisha