Rheumatoide Arthritis

Hickifrau

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20.06.2013
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Hallo,

ich bin neu in diesem Forum weil ich nach anderen Möglichkeiten suche wie man Rheumatoide Arthritis behandeln kann.
Die Diagnose kenne ich seit dem 17.06.2013.
Vielleicht sollte ich erst mal etwas von mir erzählen:
Ich bin 46 Jahre jung mit 2 erwachsenen Söhnen und mit einem guten Job als Betreuungsassistentin bei der Caritas.
Ich bin eine "schlanke" Rubensfrau bei 92 kg auf 175cm. An Gewicht(110kg vorher) bin ich am arbeiten. Nehme Bisoprolol und HTC gegen zu hohen Blutdruck. Eigentlich ist/ war mein Leben soweit ganz in Ordnung.
Nach der Diagnose und nach den ersten 4Tagen der Einnahme von Predniselon und vom vielen lesen über Rheumatoide Arthritis und den Medis sowie deren Nebenwirkungen kommen nun die vielen Fragen auf.
Wie wirkt das Predniselon in meinem Körper und vorallem wie lange? Warum soll ich es erst in der Zeit von 6-8 Uhr morgens nehmen? In der Zeit schüttet mein Körper doch eigenes Cortisol aus oder habe ich es falsch verstanden? Kommen die Schübe nicht in der Nacht/früher Morgen? Ich suche jemanden der mir erklären kann wie was/das alles funktioniert- so das ich es verstehe.
Sollte ich hier falsch sein, schreibt mir einfach
Danke fürs lesen:-)
 
Erstmal Glückwunsch zu deinen Gewichtsverlust! Entlastung der Gelenke tut bei RA vielen Patienten sehr gut!
Die Wirkungen von Prednisolon sind extrem vielfältig, und damit leider auch die Latte an möglichen langfristigen Nebenwirkungen. Deshalb gibt man Glukokortikoide wie Prednisolon bei normaler Krankheitsaktivität in der Regel nur in der ersten Therapiephase, in der die eigentlichen Medikamente (sogenannte DMARDs) noch nicht anschlagen. So kann man häufig die Nebenwirkungen weitgehend vermeiden. Die erwünschte Wirkung ist natürlich die Unterdrückung der Gelenkentzündung.

Die ordentliche Einnahme des Prednisolons ist jetzt sehr wichtig um bleibende Gelenkschäden zu vermeiden!

Glukokortikoide sind relativ lang wirksame Medikamente, sie müssen daher nicht direkt vor einem Schub eingenommen werden. Man gibt sie daher dann, wenn der Körper sowieso Glukokortikoide produziert und durch durch die zusätzlichen Glukokortikoide am wenigsten durcheinandergebracht wird: Am frühen Morgen.

Du fragst auch, wie Prednisolon wirkt. Das ist im Detail hochkomplex. Für Laien: Das Prednisolon wandert durch die Zellmembran direkt in die menschlichen Körperzellen und verbindet sich mit einem Rezeptor der in der Zelle rumschwimmt. Der Rezeptor und das Steroid wandern dann zusammen in den Zellkern, und verändern dort die Protein (Eiweiß)-herstellung der Zelle, was zu einer Vielzahl von Effekten auf den Gesamtorganismus führt. Eine dieser Effekte ist die Entzündungshemmung, andere sind z.B. die Fettanlagerung am Körperstamm, die Erhöhung des Blutzuckers, Blutdruckerhöhung, etc. etc.
Aber wie gesagt, diese Nebenwirkungen treten nur bei längerer Einnahme auf. Dein Arzt ist hoffentlich intelligent genug, dich vorher auf geeignetere Medikamente umzustellen.
 
Dein Arzt ist hoffentlich intelligent genug, dich vorher auf geeignetere Medikamente umzustellen.
Das hat nicht unbedingt etwas mit Intelligenz zu tun. Kommt vor allem auf die Entwicklung der Krankheit an. Ein Leben mit Kortison ist nunmal vielen Rheumatikern beschert, unabhängig von der Basistherapie.

Die Basistherapie wird eingesetzt, um die Kortisonmenge zu reduzieren. Ziel ist, eine Dosierung von höchstens 5 mg Prednisolon zu erreichen. Das funktioniert aber nicht bei jedem. Ein weiteres Ziel ist die Gelenkschäden möglichst zu vermeiden, bzw. hinaus zu zögern. Dazu ist es notwendig, die Entzündungsprozesse möglichst in Griff zu bekommen.

Man treibt letztendlich den Teufel mit dem Belzebub aus.
 
Guten Tag yoyoyoyo,

vielen Dank für deine Antwort die mich ein wenig beruhigt hat.

um auf die 92 kg zu kommen hab ich gut ein Jahr gebraucht und ich hoffe das es es so weiter geht. Mein Ziel sind 80kg.
oky, das mit der Einnahme hab ich leider immer noch nicht verstanden. Ich habe einen Med-Plan erhalten. Am 17.06. sollte ich um 21Uhr 2 Predni a 5mg einnehmen. Morgens am 18.06. hatte ich keine geschwollenen Finger- ich war so happy:-) Dann weiter 4 Tabl.-5 Tage, 3 Tabl.- 5 Tage, 2Tabl.-5 Tage und 1 tabl. bis zum nächsten Termin im Juli.
Da ich morgens (6-7Uhr) meine Bisoprolol und die HCT einnehme, habe ich die Predni in der Nacht mal um 2 und mal gegen 4.30 Uhr (nach WC-Besuch) eingenommen. Ich hab auch schon im Internet Wortspiel betrieben um herrauszufinden ob die beiden sich miteinander vertragen.
Leider bin ich noch nicht fündig geworden. Wie das Prednisolon wirkt hast Du gut erklärt- weil, ich hab es verstanden habe. :-)
Ich hab im Forum ein bischen rumgestöbert und konnte andere Fragen mit den eurigen Antworten beantworten. Danke das es Euch gibt!!!!!!

Danke nochmals und Grüße von der Hickifrau
 
Die Basistherapie wird eingesetzt, um die Kortisonmenge zu reduzieren...

Wir wissen beide was die Cushing-Schwelle etc. ist. Manchmal gibt es einfach für Patienten gerade bei einer neuen chronischen Erkrankung so etwas wie "too-much-information". Für einen allzu bösen Verlauf gibt's keine Anhalt, und dann kann man dem Patient durch aus sagen, dass er nicht mit einem Cushing-Syndrom-Vollbild rechnen muss. Low-dose-Dauersteroide gibt's natürlich bei sehr aktiven Verläufen.
 
Man sollte das ganze jetzt nicht verharmlosen. Über einen Verlauf kann man aktuell noch nichts sagen. Aber man sollte nicht zu zögerlich mit dem Einsatz von Kortison sein, denn je eher reagiert wird, desto größer sind die Chancen, das ganze in Griff zu bekommen. Wenn jetzt nur halbherzig therapiert wird, ist die Chance, die Erkrankung in Griff zu bekommen, deutlich geringer.

Übrigens gibt es mittlerweile Lodotra. Das ist ein Prednisolon Präparat, welches man vor dem Schlafen gehen einnimmt. Das Prednison wird etwa um 2 Uhr nachts schlagartig freigesetzt und unterdrückt auf diese Weise durch die zeitgerechte anti-inflammatorische Wirkung von Cortison die nächtlich erhöhten proinflammatorischen Zytokine, insbesondere Interleukin-6 (IL-6). Dies führt zu einer effektiven Linderung der RA-Symptome am frühen Morgen.

Ich selbst bin seit mindestens 8 Jahren Rheumatikerin und kann dazu nur sagen, dass sich das Rheuma oft nicht an die Lehrbücher hält. Man muß lernen mit dieser Krankheit klar zu kommen und vor allen Dingen begreifen, dass man chronisch krank ist.

Hast du neben dem Prednisolon noch andere Medikamente verordnet bekommen?
Einmal keine dicken Finger zu haben, heißt jetzt nicht unbedingt, dass dies mit der Kortisoneinnahme zusammenhängt. Problem ist, dass die Tagesverfassung sehr unterschiedlich ist. Du mußt dich eine längere Zeit beobachten, um evtl. Rückschlüsse zu ziehen. Erst wenn die schlanken Finger unter der genannten Kortisoneinnahme wirklich reproduzierbar sind, kann man von ausgehen, dass es damit zusammen hängt.
 
Guten Abend stormrider

auch Dir möchte ich für Deine Antwort danken.
Wie Du vielleicht gelesen hast habe ich die Diagnose erst seit dem 17.06.2013. Also ich bin noch ziehmlich Neu in dem Bereich also völlig unerfahren. Wir haben am 17.06.13 erst mit dem Predniselon angefangen. Und ich habe nur Predniselon verschrieben bekommen. Das es dieses Lodotra gibt hab ich schon im Internet gelesen. Leider erst nach dem ersten Termin bei der Rheumatologin. Hätte ich vorher gewusst, dass es so etwas gibt- hätte ich Sie daraufhin angesprochen.
So wie ich es verstanden habe, gibt dieses Lodotra den Wirkstoff erst später frei... das heißt, man nimmt diese zu 22Uhr ein und der Wirkstoff wird 4 Stunden später freigesetzt. Wenn ich jetzt aber meine Tabletten mit dem Predniselon um 2 Uhr, 3 Uhr nachts oder um 4 Uhr nachts/morgens nehme.... bitte wo ist da der Unterschied. Kannst Du mir das erklären? Der einzige Unterschied für mich als Leihe, ist die Zeit. Die Lodotra nimmt man zu 22Uhr ( laut Internet) und ich soll/muß meine Predni in der Zeit von 6-8Uhr morgens einnehmen. Aber gerade zu der Zeit ist doch die morgentliche Steifheit da. Wie gesagt ich bin da noch Leihe darin und muß mich erst belesen.
Und glaube mir... ich nehme diese Sache nicht auf die leichte Schulter oder verharmlose Diese. Nach dem Beratungsgespräch mit der Ärztin war ich froh zu hören meinen Beruf noch ausüben zu können. Ich arbeite als Betreuungsasistentin und sehe so etwas fast jeden Tag. Nur halt die medizinische Seite von RA kenne/kannte ich nicht.
Das mit den dicken bzw. schlanken Fingern... wenn man jeden Morgen geschwollene Finger hat und durch das Spannungsgefühl nicht richtig zugreifen kann- da waren die schlanken Finger für mich schon das Beste was mir an diesem Morgen/Tag passiert ist. Ich weiß, dass ich das ganze Geschehen beobachten sollte und das jede Medi ihre Wirkzeit braucht- auch der Körper, um sich darauf einzustellen.
Guten Nacht oder Guten Morgen
Grüße und Dank von der Hickifrau
 
Meine Erfahrung- die besten Informationen, weil praxisorientiert, erhält man bei Selbsthilfegruppen. Die sind in der Reagel auch auf dem allerneuesten Stand, was Therapiemöglichkeiten angeht udn können dir sagen, wo du am besten aufgehoben bist.

Elisabeth

PS @yoyo...- der behandelnde Arzt ist hoffentlich intelligenter als du und in der Lage, die Pat. nicht mit dummen und abwertenden Bemerkungen über Kollegen zu verunsichern. Aber Kommunikation mit Pat. ist eh net so die Stärke der Jungärzte.
 
Hallo Hickifrau,

Wenn ich jetzt aber meine Tabletten mit dem Predniselon um 2 Uhr, 3 Uhr nachts oder um 4 Uhr nachts/morgens nehme.... bitte wo ist da der Unterschied.
Ob es da einen Unterschied für dich gibt mußt du herausfinden. Mir geht es um die ungestörte Nachtruhe. Für viele Rheumapatienten ist das sehr wichtig.
Ich gehe mal davon aus, dass beim nächsten Behandlungstermin eine Basistherapie eingeführt wird. Eine isolierte Therapie mit Kortison ist selten ausreichend, vor allem in dem Hinblick, dass es oft Jahre dauert, bis eine Remission eintritt, wenn sie denn überhaupt eintritt.

Wie schauen denn deine Blutwerte aus? Wichtig sind vor allem die Entzündungswerte wie BSG und CRP, die man zur Kontrolle regelmäßig mißt. Außerdem gibt es etliche "rheumatische" Parameter, die je nach dem ebenfalls anschlagen.

Ich könnte noch sehr viel dazu schreiben, nur denke ich, dass du damit noch überfordert bist. Lasse es langsam angehen. Wichtig ist, dass du dich damit auseinander setzt, chronisch krank zu sein.
 
Guten Morgen Elisabeth Dinse,

stimmt, das mit der Selbsthilfegruppe ist eine gute Idee.:klatschspring:
Warum bin ich nicht darauf gekommen. Bei meinen Kunden/Patienten empfehle ich es meist den Angehörigen selbst. Aber wenn es um einen selbst geht ...ist man da irgentwie blind und gedankenlos.

Noch etwas: ich bin über jeden Ratschlag sehr dankbar und ich hätte nicht gedacht das ich so viel Feedback dazu bekommen würde, aber bitte hört auf über andere Ihre Meinung schlecht zu reden. Dies ist ein Forum und da kann jeder seine Meinung sagen.

vielen Dank für die Idee und ein schönen Tag wünscht Dir die Hickifrau
 
Guten Morgen stromrider,

schön wieder von Dir zu lesen :flowerpower:

ich muß eh nachts raus zur Toilette und deswegen dachte ich - kann ich die Prednis auch dann nehmen. Nett das Du nach meine Blutwerten fragst. Ich war bei meiner Hausärztin im Labor und die hat mir ein rosa Blatt A4 mitgegeben mit dem Satz: Ich liege mit allen Werten im oberen Normalbereich außer mit CRP- 8.1 plus, CCP- 397.40 plus und BSG-6/10. Keine Ahnung von alle dem... Die Rheumatologin hat noch mal Blut abgenommen- da weiß ich leider noch nichts. Ich denke das ich am 8.07.13 mehr über diese Werte wissen werde.

Dein Gedankengang ist wohl wahr, dass ich damit überfordert bin- aber wie gesagt, ich bin wirklich über jeden Ratschlag/Info dankbar.
Manchmal wünsche ich mir Euer medidizinisches Wissen- um die Krankheiten unserer Kunden/Patienten in der Betreuung besser verstehen zu können.
Ich hab gelesen, dass man viel über die Ernährung verändern/beeinflussen kann. Hast Du mit deinen 8 Jahren Rheuma damit Erfahrungen machen können?

Danke und einen schönen Tag wünscht Dir die Hickifrau
 
...
stimmt, das mit der Selbsthilfegruppe ist eine gute Idee.:klatschspring:
Warum bin ich nicht darauf gekommen. Bei meinen Kunden/Patienten empfehle ich es meist den Angehörigen selbst. Aber wenn es um einen selbst geht ...ist man da irgentwie blind und gedankenlos. ...
Das war die erste Empfehlung eines Arztes. Und ich muss sagen, ich habe es damals nicht bereut. Dank der Lupus Selbsthilfegemeinschaft ist meinem Kind viel erspart geblieben.

Elisabeth
 
Ich habe lange mit Ernährungsumstellung gearbeitet, aber keine Erfolge damit erzielt.
Das heißt jetzt aber nicht, dass eine Ernährungsumstellung nichts bringt. Es gibt durchaus Rheumatiker, die positiv auf eine Umstellung angesprochen haben. Es gibt auch keine einheitliche Vorgehensweise. Man muß wirklich experimentieren.

Als ersten Ansatzpunkt bietet sich eine Reduzierung des tierischen Eiweißes an. Kaffee kann einen sehr negativen Einfluß haben. Manchen Rheumatikern hilft es, wenn sie Nachtschattengewächse wie Tomaten, Kartoffeln, Auberginen und Paprika meiden. Eine Übersäuerung des Körpers sollte vermieden werden.

Bei mir ist das Hauptproblem seit ein paar Jahren die extreme Erschöpfung, die mich im Alltag sehr einschränkt. Dadurch bedingt stellt sich eine massive Konzentrationsstörung ein. Ich bin immer müde. Mit den Schmerzen habe ich gelernt umzugehen. Ich bin nie schmerzfrei, es gibt immer mindestens eine Baustelle. Seit ca. 2 Jahren tobt sich die PMR mehr im unteren Körperbereich aus. Obwohl die Muskeln nicht abbauen, fehlt ihnen doch sehr an Kraft. Zum Glück wohne ich im Hochpaterre, muß also nicht viele Treppen laufen. Ärgerlich sind die Entzündungsherde im Bereich der Achillessehnen. Ich habe damit oft große Probleme zu gehen.

Wichtig ist, dass man moderat Sport betreibt. Ich mache Muskeltraining im Fitnessstudio und Ausdauertraining. Habe allerdings ca. 1/2 Jahr unterbrochen, weil sich eine Herzproblematik entwickelt hatte. Ursache war das Basistherapeutikum Leflunomid. Die Symptome sind nach Absetzen zum Glück langsam wieder verschwunden. Durch das Absetzen der Basistherapie nimmt allerdings der Kortisonbedarf zu. Langsam setzt die Wirkung der neuen Basistherapie ein, sodaß ich mit dem Training wieder anfangen werde.

Vor ca. 8 Wochen wurde eine neue Basistherapie mit Sulfasalazin angesetzt. Ungünstig ist leider immer, dass es ca. 2-3 Monate dauert, bis sich zeigt, ob die Basistherapie wirklich anschlägt. Diese Warterei nervt enorm. Da muß man aber leider durch.

Sinnvoll wäre es, wenn du in absehbarer Zeit eine Knochendichtemessung vornehmen lassen würdest. Normalerweise muß man die selbst bezahlen. Kostet ca. 40 Euro. Aber mit der Diagnose RA und Kortisontherapie müßte eigentlich die Kasse die Kosten übernehmen. Hat bei mir zumindest funktioniert. Die Knochendichtemessung sagt aus, wie sehr du Osteoporose gefährdet bist.
 
Guten Abend stormrider,

im Hinterkopf habe ich den Gedanken schon eine ganze Weile eine Ernährungsberatung aufzusuchen und diese vielleicht mit einzubeziehen.
Seit 1 1/2 jahren esse ich nur Sonntags Fleisch-dadurch ist ein Eisenmangel entstanden... irgentwas mit 11. Ich war überzeugte Blutspenderin aber nun geht es wohl nicht mehr, wegen des Eisenmangels.
Wenn ich deine Kurzgeschichte lese, bewundere ich dich sehr. Du arbeitest in der ambulanten Pflege???? Repekt. Wenn ich unsere Mädels sehe wenn sie von einer Toaur wiederkommen-die sind einfach nur fertig. Und dann noch mit deinen Begleiterscheinungen :daumen:.
Ich meine, ich bin auch nicht zimperlich-da ich jetzt weiß warum, wieso und weshalb die Schmerzen bei mir da waren/sind hab ich auch meine 4Stunden Betreuung durchgezogen und konnte somit automatisch die Bewohner in den Demenz-WGs mit einbeziehen. " ...kann im Moment nicht schneiden, können Sie Frau X, dass bitte für mich mal übernehmen."Frau X schneidet nicht gern da ihre rechte Hand kaputt is- aber essen und trinken kann sie mit rechts.
Die Bastelarbeit war fertig und Frau X hat sich gefreut. Für mich eine herliche Arbeit.

Ich danke Dir für die Tipps und die Foren. Werde die Tipps in mein Vorhaben mit einbauen. Mal sehen wie die Ärztin darüber denkt. Übrigens meine größte Schwäche ist die ...Geduld- ich hab keine :-( So wie du schreibst kommen harte Zeiten auf mich zu. Bis bald
 
Ich arbeite aktuell nicht mehr regelmäßig in der ambulanten Pflege. Springe nur noch ab und zu mal bei einer Freundin in ihrem Pflegedienst ein. Ich habe aber ca. 5 Jahre bei sich langsam aufbauender PMR in der Pflege gearbeitet, bis nix mehr ging. Bin voll in einen Burnout gerasselt, wo die Erkrankung einen großen Beitrag daran hatte. Ich war während der Burnout Zeit in psychiatrischer Behandlung und meine Psychiaterin hat mich dann doch trotz meiner Symptomatik als Praxisleitung angestellt. In der Praxis arbeiten ist kein Problem, muß mich ja körperlich nicht intensiv betätigen und ich kann zu Fuß dahin gehen. Zudem habe ich vor vielen Jahren auch mal eine Arzthelferinnenausbildung gemacht. Arbeitsplatz ist nur ca. 250 m von meiner Wohnung entfernt.

Die Konzentrationsprobleme habe ich mittlerweile im Griff. Man muß halt lernen damit umzugehen. Zuhause setze ich mich durch. Habe gelernt, nein zu sagen. Ob harte Zeiten auf dich zukommen kann man so nicht sagen. Kommt immer auf den Verlauf der Erkrankung an und wie du auf die Medikamente ansprichst.

Bei mir ist das Hauptproblem, dass ich jahrelang nicht gemerkt habe, was mit mir los ist. Hatte einige aufregende Jahre, Trennung, Scheidung, neues Leben aufbauen, neuen Lebensgefährten, Arbeitsplatzwechsel der nicht positiv war und habe meine Beschwerden immer auf eine totale Überlastung geschoben.

Das mit der Geduld wirst du zwangsweise lernen ;). Mußte ich auch und das ist mir glaube ich am allerschwersten gefallen.
 
Guten Morgen stromrider,

wieder eine Nachricht von Dir, Danke

das was Du in dem 1. Abschnitt geschrieben hast -davor hab ich Angst. Ich/Wir habe ziehmlich lange gebraucht bis die caritas und ich zusammen gekommen sind. Ich mag meinen Job sehr ...das Lächeln der alten Leute wenn Sie sich freuen über dies und jenes was sie doch noch alles schaffen können mit Ihrer Demenz/Alzheimer und verschiedenen anderen Krankheiten, darunter auch rheumageplagten Händen- dann sehe ich meine Hände und die Gedanken dazu gefallen mir eigentlich garnicht. Hinzu kommt noch die Befürchtung wie mein Arbeitgeber darauf reagieren wird.
Vielleicht bewerte ich das alles jetzt auch ein bischen über, weil das alles Neu ist und ich von nichts ne Ahnung habe.

zum 2. Abschnitt muß ich Dir ganz erlich sagen, ich hab riesen große Angst vor den Medis und deren Nebenwirkungen. Bsp. Ich habe/hatte zu hohen Blutdruck.
Nehme seit 10 Jahren Bisoprolol und HCT. Mein Körper hat es gut angenommen- bin zwar von 70 auf 110 kg hochgerutscht-konnte es aber durch weglassen von Kohlenhydrate in großen Mengen und genauso mit Fleisch, in den Griff bekommen. Seit Oktober 2011 grinsen mich auf der Wagge 90-92 kg an. Nun kommen die Medis wegen der Rheumageschichte dazu. Was kann passieren: Bluthochdruck, Gewichtszunahme usw. und darauf hab ich keine Lust. Auch nicht auf die anderen Nebenwirkungen. Ich war/bin fast mit mir im Reinen: Gesundheit- gut, meine 2 Jungs- gut, Job- gut. In den 20 Jahre meines Arbeitslebens war ich arbeitslos- hab hier und da gearbeitet und keiner wollte mich fest einstellen. Nun hab ich Das mit der Caritas geschafft und dann kommt das Rheuma in mein Leben.
Ehrlich gesagt... ein ehrlicher/netter Mann für den Rest meines Lebens wäre mir lieber gewesen.

Ich merke gerade das ich sentimental werde. Ich höre lieber auf zu schreiben, sonst steht hier noch meine halbe Lebensgeschichte drin.

Danke fürs lesen und ein schönes Wochenende wünscht Hickifrau
 
Guten Morgen,

wegen dem Job würde ich mir keine Gedanken machen. Du bist doch nicht als Pflegekraft eingestellt sondern als Betreuungsassistentin. Pflege ist mit dieser Diagnose auf Dauer sehr schwierig.

Zu den Nebenwirkungen:
Ich hatte auch Bedenken wegen der Nebenwirkungen und meinem Blutdruck. Vor einigen Jahren stieg der plötzlich an, ohne das ein konkreter Grund gefunden wurde. Ärzte schoben es auf die Wechseljahre. Ich nahm dann auch Bisoprolol ein. Seit 1 Jahr benötige ich aber trotz der ganzen Rheumamittel keinen Blutdrucksenker mehr. Es hat sich alles wieder normalisiert.

Nicht jeder reagiert direkt mit Gewichtszunahme auf das Kortison. Jetzt zu spekulieren, was bei dir passieren wird, bringt überhaupt nichts. Lasse es auf dich zukommen. Man kann vieles mit Disziplin beim essen abwenden und die hast du ja offensichtlich.

Wichtig ist auf jeden Fall, dass eine Therapie eingeführt wird, die die Entzündungen in Griff bekommt. Je weniger Entzündungen desto weniger Gelenkschäden. Wir haben heutzutage bessere Chancen als die ganzen alten Rheumatiker. Viele sind früher nur mit Unmengen an Diclo, Ibu und Co. "behandelt" worden und Bergen von Cortison dazu. Eine wirksame Basistherapie gab es für viele nicht.

Also bewahre die Ruhe, auch wenn es schwer fällt. Man kann auch mit einer Rheumadiagnose gut leben. Sinnvoll wäre es, wenn du dir psychiatrischen Beistand holst. Rheuma und Depression gesellen sich gerne zusammen. Dem kann man aber gut vorbeugen.

Wie wirkt denn das Kortison derzeit bei dir?
 
Hai :-),

Ich nehme es erst seit dem 17.06.13. Kann man da schon von Wirkung sprechen?
Ich bin müde ohne Ende, habe seit 3 Tagen eine leichte innere Unruhe und meine Hände zittern leicht und sind morgens angeschwollen- aber nicht so wie von der Rheumageschichte, wie beim langen laufen (Kreislauf?) einen Schwindel hab ab und zu- so als ob der Kopf sich selbstständig nach rechts drehen/legen will. Schmerzen hab ich aber im Moment keine.

Hickifrau
 
Das Kortison wirkt sehr schnell, im Gegensatz zu den Basistherapeutikas. Die Unruhe, das Zittern, der Schwindel und die geschwollenen Hände können eine NW vom Kortison sein. Das gibt sich aber wenn die Dosis weiter gesenkt wird.
 
Hallo und guten Abend Stromrider,

ich hoffe das es dir gut geht und du das schöne Wetter genießen konntest.
Ich hab lange nichts von mir hören lassen weil ich am 07.08.13 erst wieder bei der Pulmologin war. Zu meinem Prednisolon hab ich nun ein neues Mittel verschrieben bekommen. Es heißt Quensyl. Ich mußte ein Blatt Papier unterschreiben womit ich bestätige, dass ich ein Infoblatt für diese Tabletten erhalten habe. Schon alleine als ich das Infoblatt gelesen habe fing ich an mit den Tränen zu kämpfen. Wie ließt sich dann erst die Packungsbeilage? Und ja... ich hab diese Tabletten nicht mal aus der Apotheke geholt. Ich suche immer noch nach einem Austauschprodukt. Hab leider in der Richtung auch ein Problem damit es zu verstehen, warum ich beide nehmen soll wenn beide von der Wirkung (Schmerzen lindern usw)her das selbe tun. Und eine Packungsbeilage im Netz zu den Quensyl hab ich auch noch nicht gefunden.
Mir geht es soweit ganz gut. Ich hatte schon lange nicht mehr sollche geschwollenen Finger wie im Juni zu Anfang und Unwissenheit meiner Rheumalaufbahn. Dafür hab ich 3kg mehr auf der Waage, also 95 kg. Hin und wieder hab ich ein ziehen und stechen in den Fingern und machmal bilde ich mir ein, dass ich ein einschießenden/ einschleichenden Schmerz wahr nehme. Wenn er einschießt, stehen mir hin und wieder die Tränen in den Augen. Das dauert ein paar Minuten dann ist zum Glück alles wieder vorbei. Ansonsten ...außer die Angst vor den neuen Medis gehts mir doch eigentlich ganz gut. Das leichte zittern der Hände und der Schwindel sind verschwunden, mit der Müdigkeit und den Schweißausbrüchen ( hab immer ein Wechselshirt mit) kann ich mich mitlerweile auch gut arangieren.

Grüße von der Hickifrau:flowerpower:
 

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