Rezirkulation

chappido

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Hallo zusammen,

wer weiß sicher, ob die Rezirkulation in einem Shunt unabhängig von der Nadelgröße ist?

Zur Erklärung: Bei einem Patienten findet eine Rezirkulationsmessung statt. Ergebnis bei 15 G Nadeln ist, dass bei einem Blutfluss von 300 ml/min die Rezirkulation unter 10 % liegt.
Nimmt man jetzt 16 G Nadeln und logischerweise den selben Abstand der Nadeln beim punktieren, kann man dann davon ausgehen, dass bei einem Blutfluss von 300 ml /min keine Rezirkulation stattfindet?

Bewirkt ein geringerer Innendurchmesser der Nadel einen größeren Sog um dieselbe Menge Blut in der selben Zeit zu bekommen. Somit die Möglichkeit, sich venöses Blut wieder zu holen????
Also doch wieder eine höhere Rezirkulation?

Gibt es darüber irgendwelche Untersuchungen?
Internetseiten?

Gruß

Chappido
 
Hallo Chappido,

eine Rezirkulation ist einzig und alleine von dem befördertem Blutvolumen des Shunt´s abhängig. Vorausgesetzt die Nadeln haben einen Abstand von mindestens 3 cm. Das Kaliber der Nadeln (im speziellen der venösen) bestimmt nur die Flussgeschwindigkeit nicht die Blutmenge. (ist ja mit der Pumpengeschwindigkeit vorgegeben z.B. 300 ml/min) Bei kleinem Kaliber tritt das Blut nur schneller aus der venösen Nadel aus, wird aber auch nicht schneller abgeleitet als es der Shuntfluss zuläßt. Kommt die Blutpumpgeschwindigkeit an die Grenze des Shuntflusses ist eine Rezirkulation unvermeidlich. (egal ob der Zu- oder Abfluss gestört ist)
Mit dem Farbdoppler kann man den Shuntfluss messen. Der eingestellte Blutfluss sollte dann ca. 10% geringer sein.

MfG
Lops15

PS
Lies doch mal 8 Themen weiter unten "flexibele Dialysekanülen" den Beitrag von Hajo durch. Er beschreibt, wie zum Teil in Finnland punktiert wird um eine Rezirkulation zu verhindern. Als Anmerkung von mir: Das geht natürlich nur bei Patienten die sehr, sehr gute Gefäßvoraussetzungen mitbringen. Bei uns in Deutschland auf Grund des Altersdurchschnittes der Dialysepatienten utopisch. Wir sind doch froh, wenn wir überhaupt ein Gefäß finden, das man zur Shuntanlage verwenden kann. Weiterhin sind die Möglichkeiten der Venenpunktionen schon anatomisch sehr begrenzt.
 
Hallo Peter

Danke das du mein Zitat eingefügt hast.

Nur gute Gefässe haben unsere Patienten meist nicht, liegt daran das sie Älter sind und mehr als die hälfte Diabetiker. Ausserdem gibt es Studien die besagen das die Gefässe der Patienten im Norden schlechter sind was wohl so ne Gensache sein dürfte (wenn ich nur daran denke das hier 80 % der Leute Probleme mit zu hohem Kolesterin haben). Ausserdem haben wir es hier mit sehr oft verkalkten Gefässen zu tun.
Bei uns muss man stechen "können" um diese Zweigefässtaktik durchzuführen, darum haben wir ein sehr gutes Hilfsmittel ein Kleines Ultraschallgerät in Taschenbuchformat das wir als "Venensuchgerät" zum stechen unter Sicht benutzen. Manchmal recht langwirig aber saunützlich!.
Des weiteren kann ich mir es nicht vorstellen das der Nadelquerschnitt ne sogrosse Rolle spielt wenn die wie Peter schon sagte Punktionsplätze weit genug auseinander liegen. Sollte ich mich hier irren so bin ich für eine Berichtigung meiner manchmal etwas verworenen Denkweise dankbar.

Grüsse aus dem stürmischen Norden der zu warm ist Hajo
 

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