Reinigung von Pinzetten mit Prontosan

KK7

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26.11.2004
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Kreis Unna
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Krankenpfleger
Hallo zusammen,
benötige mal eure Meinung.
Einer meiner Patienten in der ambulanten Pflege,Ulcus Cruris beider US, wird einmal in der Woche von einer Wundmanagerin mitversorgt. Die Wundewird dann auch durch sie manuell mit Hilfe einer Metall-Pinzette gereinigt bzw der Beläge entledigt. Nun meine Frage:
Sie ist der Meinung das es völlig ausreichend, ist die Pinzette vor Gebrauch kurz in Prontosan einzutauchen und mit unsterilen Tupfern abzuwischen und danach weiterhin die Wunde zu säubern. WIe seht ihr das????
 
Meiner Meinung nach ersetzt das Eintauchen einer Pinzette in irgendein Desinfektionsmittel auf keinen Fall die Sterilisation, denn die Pinzette ist nur desinfiziert und auf keinen Fall steril.
Auch von der Reinigung der Wunde und der Entfernung von Belägen mit unsterilen Tupfern halte ich persönlich überhaupt nichts.

Auch wenn der Patient in der Wohnung "nur" bzw. hauptsächlich seinen eigenen Keimen ausgesetzt ist, denke ich, dass ein aseptischer Verbandswechsel das A und O einer professionellen Wundtherapie ist. Ansonsten muss man sich nicht wundern, dass immer mehr Menschen mit chronischen Wunden, die unzureichend heilen, leben müssen. :(
 
Hallo,

ich arbeite auch im ambulanten Dienst. Bei uns arbeiten wir in solchen Fällen mit sterilen Einmalpinzetten. Die bekommen wir auch von unserer Wundmanagerin. Ebenso die Tupfer. Da haben wir eine Packung, wo jedesmal 3 Stück einzeln verpackt sind.
Ich selbst bin auch der Meinung, egal ob im häuslichen oder auf Station, Verbände sollten immer steril sein und auch gemacht werden.

Karina
 
Desinfektionsmittel Haut, Instrumente, Flächen

Moin Moin,
Prontosan ist prima - zur Reinigung der Haut!
Es gibt doch verschiedene Desinfektionsmittel: für Haut/Schleimhaut, Flächen, Instrumentenreinigung........... und da gehört Prontosan eindeutig auf den Patienten, nicht zur Reinigung von Instrumenten gedacht:dudu: .

Und wo kommt die Dame mit ihrer Pinzette her? :eek1: Hat sie damit schon vorher andere Patienten beglückt oder nimmt sie für jeden PAt. eine neue? Hat sie schon mal was vom Robert-Koch-Institut gehört? Empfehle ihr doch mal, sich bei einer Hygieneschwester des Gesundheitsamtes zu informieren oder biete ihr an, dass du es sonst für sie übernehmen könntest (ich glaube, dann wird sie schnell von ihrem Handeln abkommen).

Bei uns bekommt jede Wunde ihre eigenen Instrumente, die nach Tourende in die Desinfektion/Reingung/Sterilisation kommen und wer Wunden zu versorgen hat, nimmt sich aus der "sauberen" Kiste entsprechend die Instrumente mit.

Mich würde mal interessieren, Karina, wo ihr Einmalprodukte herbekommt. Finde ich spannend, da ich für eventuelle MRSA-Pat. auch lieber einen Vorrat hätte.
Also KK7, spring der Dame auf die Füße und benutzt das Prontosan so, wie der Hersteller es empfiehlt.
 
Hallo Britta,

die Pinzetten bekommen wir aus der Apotheke bzw. unsere Wundschwester bringt sie mit. Ich frage sie, wenn sie das nächste mal kommt, wo die solche Dinge herbekommt.

Gruß Karina
 
Hallo zusammen,

Bezugsquellen mit Preisen findet ihr, wenn ihr mal mit "einmalpinzetten" googelt....

Da gibt es genug Angebote übrigens auch für andere Einmalartikel.
 
Und der rechtliche Aspekt...

Hallo,
Das Prontosan wird ja wohl in diesem Falle missbraucht! Somit kann natürlich keine Haftung für die Wirkung auf der Pinzette übernommen werden.
Die Dame trägt alle Konsequenzen für ihr falsches Handeln und man solte sie dringend davon unterrichten!
Eine Wunde kann nicht heilen, wenn sie nicht aseptisch bzw. antiseptisch behandelt wird.
Das abgeschabe von totem Gewebe oder was auch imnmer ist ebensowenig mit heutigem Wundbehandlungsrichtlinien zu vereinbahren. Sollte ein Debridement nötig sein, so ist der Chirurg gefragt oder zumindest ein enzymatisches Debridement anzustreben.
Gruß
Klaus
 
Hallo Klaus

duetzmann schrieb:
Sollte ein Debridement nötig sein, so ist der Chirurg gefragt oder zumindest ein enzymatisches Debridement anzustreben.
Da es sich hier um ein Ulcus cruris handelt, wird es sicher nicht um tiefe Nekrosen gehen.

WundreinigungDie Tiefenausdehnung des abgestorbenen Gewebes und der Wundflüssigkeit ist neben Beschaffenheit, Menge und Lokalisation sowie dem Allgemeinzustand des Patienten ausschlaggebend für das Vorgehen beim Debridement. Es muß zwischen der Entfernung von oberflächlichem, also epidermalem oder dermalem, und tiefer liegendem, subkutanem abgestorbenem Zellgewebe differenziert werden. Dies ist einerseits für die Wahl des Verfahrens und die Beurteilung der Delegierungsfähigkeit von Bedeutung. Die Abtragung epidermaler und dermaler Nekrosen kann an Krankenpflegekräfte delegiert werden, das subkutane Debridement muß in ärztlicher Hand liegen.

http://www.cnhfi.de/Ulcus_cruris.htm
Elisabeth
 
Hi!


Was ist das denn für eine "Wundmanagerin", die eine Pinzette vor Wiederverwendung mit Prontosan "reinigt" oder "desinfiziert"? Entsetzen macht sich bei mir breit 8O !
Frag doch mal, ob sie ihr eigener Patient sein möchte.

LG
Trisha
 
aries82 schrieb:
Meiner Meinung nach ersetzt das Eintauchen einer Pinzette in irgendein Desinfektionsmittel auf keinen Fall die Sterilisation, denn die Pinzette ist nur desinfiziert und auf keinen Fall steril.
Auch von der Reinigung der Wunde und der Entfernung von Belägen mit unsterilen Tupfern halte ich persönlich überhaupt nichts.

Auch wenn der Patient in der Wohnung "nur" bzw. hauptsächlich seinen eigenen Keimen ausgesetzt ist, denke ich, dass ein aseptischer Verbandswechsel das A und O einer professionellen Wundtherapie ist. Ansonsten muss man sich nicht wundern, dass immer mehr Menschen mit chronischen Wunden, die unzureichend heilen, leben müssen. :(

dem kann ich nur zu stimmen!!!
 

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