Quiz - postoperative Patientenbetreuung

Rabenzahn

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15.02.2002
Beiträge
933
Ort
Kassel
Beruf
AN-Pfleger
Akt. Einsatzbereich
in Rente
Fallbeispiel No 1

Ein Patient, 49 Jahre, wird am späten Abend notfallmäßig operiert.

Das Narkoseprotokoll weist folgende Daten auf.

23: 09 Uhr RR 140 / 65 mmHg - HF 110 / Min - SpO² 97 %

23:10 Uhr Narkoseeinleitung mit
· 30 mg Etomidat Lipuro
· 0,5 mg Fentanyl
· 0,5 mg Atropin
· 1,25 mg Dehydrobenzperidol
· 10 mg Paspertin
· 2 mg Pancuronium
· 150 mg Lysthenon 5 %
· 6 mg Pancuronium

Crush-Intubation ZVK – Anlage Magensonde 2 periphere Zugänge zusätzlich

--------------RR mmHg ----- HF/ Min ------ SpO² %

23:15 Uhr --- 125/ 70 -- 106 --- 97 %
23:20 Uhr --- 115/ 70 -- 110 --- 98 %
23:25 Uhr --- 115/ 65 -- 100 --- 98 %
23:30 Uhr --- 121/ 70 --- 98 --- 98 %
23:35 Uhr --- 100/ 55 -- 110 --- 98 %
23:40 Uhr --- 95 / 40 -- 121 --- 97 %
23:45 Uhr --- 80 / 35 --- 130 --- 97 % -------Hb 6,4 g / dl Infusionen :

1000 ml Gelafundin, 500 ml Haes steril 10 % , 4 Einheiten Erythrozytenkonzentrat A Rh pos.
2 Einheiten Fresh frozen plasma A.

00:30 Uhr --- 100 / 65 --- 105 --- 98 % ---Hb 9,7 g / dl
00:50 Uhr --- 105 / 70 --- 99 ---- 98 %
01:20 Uhr --- 110/ 75 --- 95 ---- 98 %
02:20 Uhr --- 115/ 80 --- 89 ---- 99 % ---Hb 9,4 g / dl
03:25 Uhr --- 125/ 80 --- 90 --- 99 %

03:30 Uhr --- problemlose Narkoseausleitung, stabile Kreislaufvehältnisse, Aufwachraum

Wegen weiterer Notfalleingriffe erfolgte die Verlegung des Patienten um 4:00 Uhr auf die Wachstation zur weiteren postoperativen Betreuung . Patient ist wach – munter – ansprechbar, Kreislauf –und Frequenzstabil .


Diagnose : Milzruptur nach stumpfen Bauchtrauma


Fallbeispiel No 2


Patient, männlich 58 Jahre, wird aus der Ambulanz direkt zum Op gebracht. Laparotomie .

Das Narkoseprotokoll weist diese Daten auf.

04:15 Uhr --- RR 135/ 90 mmHg HF 85 / min. SpO² 99 %

Narkoseeinleitung mit
· 30 mg Etomidat Lipuro
· 0,5 mg Fentanyl
· 0,5 mg Atropin
· 1,25 mg Dehydrobenzperidol
· 10 mg Paspertin
· 2 mg Pancuronium
· 150 mg Lysthenon 5 %
· 6 mg Pancuronium

Crush-Intubation ZVK – Anlage Magensonde 2 periphere Zugänge zusätzlich

RR mmHg -- HF/ Min -- SpO² %
04:20 Uhr --- 135/90 -- 78 -- 99
04:25 Uhr --- 140/90 -- 80 -- 99
04:30 Uhr --- 130/95 -- 76 -- 99
04:35 Uhr --- 125/80 -- 82 -- 99
04:40 Uhr --- 125/70 -- 76 -- 99

Infusionen: 1000 ml Ringer-Lactat

05:00 Uhr --- 125/65 -- 77 -- 99
05:20 Uhr --- 130/70 -- 75 -- 99
05:40 Uhr --- 125/65 -- 78 -- 99

Wegen inoperablen Befund beendet der Operateur den Eingriff !!

05:55 Uhr --- 125/ 70 -- 85 -- 99

05:58 Uhr --- Antagonisierung mit 0,5 mg Atropin + 1 mg Prostigmin i.v.

06:05 Uhr --- Extubation des Patienten. / Aufwachraum /

06:20 Uhr --- wegen dringlicher Sectio Verlegung des Patienten auf die Wachstation.
Patient ist wach – munter- ansprechbar. Kreislauf-und Frequenzstabil .


Welcher Patient ist in der postoperativen Phase gefährdeter ?

Warum ?

Was könnte auftreten ?

Viel Spass
 
Frage zu Patient 2

Warum Laparotomie? Inoperabel warum? Was wurde gemacht? Wurde überhaupt etwas gemacht?

Frage zu Patient 1

Wurde die Milz entfernt?

Liebe Grüße

Gaby
 
Antwort zu Patient 2.

Die Blutzufuhr zum Darm ist unterbrochen, der Darm schwarz und somit inoperabel. Gemacht wurde praktisch eine auf / zu Laparotomie

Antwort zu Pat. 1

Er hat ein stumpfes Bauchtrauma erlitten, im Ultraschall freie Flüssigkeit im Abdomen, deshalb Laparotomie.
Die Milz ist rupturiert, relativ starker Blutverlust war die Folge und die Milz wurde komplett entfernt.
 
Zu Patient 1 Milzruptur

Postoperative Überwachung von RR, Puls, wieviel fördert die Drainage - in welcher Zeit, achten auf Blutverlust (Drainage, Verbände, Puls, RR). Wie geht es dem Patienten, ansprechbar, kreislaufstabil ... - Postoperative Betreuung eines chirurgischen Patienten. Blutbild, Hk und Hb nachkontrollieren. Laufend Thrombo kontrollieren - nach Milzentfernungen können Thrombozytopenien auftreten.

Erhöhte Infektrate nach Milzentfernungen. OPSI-Syndrom (wenn auch bei Kindern wesentl. häufiger) = Postsplenektomiesepsis.


Zu deiner Frage - welcher Patient ist postoperativ gefährdeter - in Bezug worauf?

Zur psychischen Situation? - Patient 2 Laparotomie - inoperativer Befund.

Pflegerisch würde ich Patient 2 als den aufwendigeren Patienten betrachen. Vorausgesetzt man lässt sich darauf ein. Ein inoperabler Befund verlangt viel Fingerspitzengefühl in Bezug auf Pflege, Betreuung, Gespräche.

Liebe Grüße aus Wien

Gaby
 
Ich glaube Patient 1 (Milzruptur) ist weit mehr gefährdet:
Er hat Blutkonserven bekommen, es kann also zu Unverträglichkeitsreaktionen kommen.
Kurz nach OP ist er durch die Thrombopenie stärker blutungsgefährdet, im postoperativen Verlauf (Spitze nach ca. 2 Wochen), kommt es aber zu einem erhöhten THromboserisiko, da der Körper die Milz als Thrombozytenspeicher ausgleicht.
Es besteht außerdem die Gefahr einer Peritonitis --> Flüssigkeit im Bauchraum.

Pat. 2 (Inoperabler Ileus):
Der muß doch eigentlich auch operiert werden, oder wird das Darmstück so belassen??
Es besteht ebenso die Gefahr einer Peritonitis, sonst "normale" postoperative Gefährdung.

Was die psychische Betreuung angeht, stimme ich Gaby zu, denn Pat.1 ist ja "gesund", wenn alles gut geht.
 
Hallo Skraal,

auf/zu Laparotomie:

auf - nachsehen was los ist ---- zu - nichts geht mehr!

Liebe Grüße aus Wien

Gaby
 
Aber nichts geht mehr, ist doch heftig, ist da alles kaputt von Ösöphagus bis zum Rektum, da muß man doch nen AP legen oder sowas, oder nicht??
Sonst ist der doch nicht mehr lange pflegeintensiv ...
 

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