Probleme bei katholischem KH wegen sexueller Orientierung?

RoseofTralee

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Hi!

Ich möchte im Oktober die Ausbildung zur Krankenschwester anfangen. Habe mich bei mehreren Krankenpflegeschulen beworben. Unter anderem auch an 2 katholischen Krankenhäusern.

Ich habe nun eine vielleicht etwas seltsame Frage. Wenn ich an einem katholischen Krankenhaus die Ausbildung machen würde, könnte ich dort Probleme bekommen oder gekündigt werden, weil ich auf Frauen stehe?

Ich frage das deshalb, weil Homosexualität ja in der Katholischen Kirche "verboten" ist.

Die Mutter einer Freundin ist Erzieherin in einem Katholischen Kindergarten. Ihr wurde gekündigt, weil sie geschieden ist und wieder geheiratet hat! Also könnte das ja bei anderen "Sünden" vielleicht auch passieren.

Ich habe zwar nicht vor, das jedem direkt zu erzählen, aber wenn ich eine feste Beziehung habe und später mit manchen Arbeitskollgen auch privat Kontakt habe oder so, möchte ich das vor denen auch nicht verstecken müssen.

Greets Rose
 
Hallo Rose,

ich habe selber an eine katholischen Krankenpflegeschule gelernt und ich weiß, dass es in den betreffenden Häusern Zusatzverträge gab, die die Arbeitnehmer Nebenvertraglich dazu verpflichteten eine dem katholischen Glauben angemessene Lebensführung zuzustimmen, d.h. das man einen arbeitsvertraglichen Verstoss geleistet hat, wenn man z.B. nur standesamtlich verheiratet war, das man gekündigt werden konnte, wenn man nach einer Scheidung wieder geheiratet hat usw.

Das ganze ist zwar nun schon einige Jahre her, da die katholische Kirche und damit die Caritas nicht gerade für innovative Änderungen ihrer ethisch-moralischen Grundsätze bekannt sind, wird sich da nicht sehr viel geändert haben.

Allerdings betraf dies in erster Linie ethisch-moralische Grundsätze die hetrosexuelle Ehe betreffend, d.h. schwulen oder lesbischen Mitarbeitern entstand kein Problem aus ihrer Orientierung heraus (sofern sie überhaupt eingestellt wurden). Du solltest dich über die vertraglichen Nebenabreden bei der Caritas erkundigen, was sie da von dir erwarten.

Sollte man dir sagen, das man Homosexualität als vertraglich verstößlich ansieht, weißt du woran du bist. Ausserdem würde ich mich an deiner Stelle schon fragen, ob du wirklich bei einem AG arbeiten willst der Homosexuelle dermassen diskriminiert. :dudu:

Cheers

Ingo :-?
 
ahoi. also ich bin seit drei wochen in der ausbildung zur krankenschwester in einem katholischen krankenhaus in berlin und fühle mich dort richtig wohl. ich hätte nie gedacht wie aufgeschlossen die leute dort sind. in meiner klasse (27 leute) sind nur vier oder fünf katholisch, die meisten sind "konfessionslos" (heisst das so?) und eine schülerin ist orthox. einzige bedingung ist sich bei den patienten zurückzuhalten und keine anti-christlichen kommentare abzulassen, klar oder? privatleben wird dort ohnehin vom arbeitsleben getrennt, niemand muss sich dafür rechtfertigen was er in seiner freizeit für neigungen hat. bin sogar als "Metaller" gut aufgenommen worden. nur "bauchfrei" mögen die ordensschwestern gar nicht gern sehen:wink: . ist bestimmt stark vom krankenhaus abhängig.
 
Ich weiß nur, dass in unserem Kurs ein homosexueller Mitschüler ist, der einen Lebensgefährten hat und daraus kein geheiminis macht ...

Und der hat dadurch keinerlei Probleme!
(Auch katholisches Haus, mit den ganzen katholischen Richtlinien im Vertrag im Anhang...)
 
Bei uns hat das auch niemand an der Karriere gehindert, ich habe aber schon von Häusern gehört, wo es deswegen Kündigungen gab.

Einfach mal die KollegInnen von dort fragen.
 
Das Märchen von "Toleranz" und "Akzeptanz"...

Hallo Rose!

Auch ich arbeite in einem katholischen KH.
Und es ist keine Seltenheit, dass es homosex. MA gibt.
Mein Beispiel:
Eine Kollegin mag lieber Frauen als Männer, ein Kollege mag lieber Männer als Frauen.
Bei einem anderen Kollegen ist Nichts sicher, kann man nur "spekulieren"...:lol1:
So weit, so gut...
Und ich sag Dir, dem Kollegen merkste das hundertpro an.
Der Kollegin nicht so sehr, aber es ist ein offenes Geheimnis.
In der Klinik gibt`s auch u. a. noch einen homosex. ITS-Pfleger, und einen Arzt.

Und??? :weissnix: Niemand stößt sich daran...

Ich denke, Du musst nicht damit hausieren gehen, und Deine sex. Orientierung gehört auch nicht an Deinen Arbeitzsplatz.
Wenn Du weißt, dass Du mit Widerstand rechnen musst, würde ich nicht unbedingt jedem davon erzählen.

Ich möchte niemanden angreifen, aber ich habe es auch schon erlebt, dass homosex. MA ganz anders mit Pat. umgehen und das oftmals sehr von den Pat. geschätzt wird.

LG und tolerante Mitmenschen wünsch` ich Dir!
die Aki:wavey:
 
Hi!

Danke für eure Antworten. Ich werde mir erstmal keine Sorgen machen. Aber wenn einen Vertrag bekomme und da steht irgendwo explizit drin, dass dass nicht erlaubt ist, dann würde ich das nicht unterschreiben. So gerne ich einen Ausbildungsplatz bekommen möchte, ich will ja keinen Selbstverat begehen.

Ich werde das auch nicht gleich allen auf die Nase binden oder mit nem T-Shirt rumlaufen wo draufsteht "Lesbe". In meiner jetzigen Schule wissen die Lehrer und manche Schüler das auch nicht.

Aber ich will halt keine Angst haben müssen. Wenn ich die Leute dann besser kenne und man dann vieleicht auch mal über seine Familie / Partner Spricht, will ich halt auch über meine Partnerin und so reden können.

Oder wenn ich mal mit meiner Freundin irgendwo wäre und ein Arzt oder so würde uns in der Freizeit zufällig begegnen und uns sehen, hätte ich auch kein Problem damit.

Greets Rose
 
:knockin: das ist ja zum verrückt werden..... Ich finde die Einstellung der katholischen Einrichtungen zu solchen Themen einfach unmöglich! Es gibt ja wohl wesentlich wichtigere christliche Werte (Nächstenliebe, TOLERANZ..!)als das Beziehungsleben der Mitarbeiter....
Muss allerdings sagen, dass das von haus zu haus sehr unterschiedlich ist. Ich mache meine Ausbildung auch in einem katholischen Krankenhaus, obwohl ich einen vierjährigen Sohn habe und mit meinem Freund (Vater des Kleinen) nicht verheiratet bin:engel: und auch eine zeit lang nicht mal zusammen gewohnt habe.Das haben die von Ang#fang an gewusst und es war kein Thema.Bei uns ist es eben wichtiger, dass man Freundlich und hilfsbereit gegenüber den Patienten und Mitarbeitern ist und versucht, seine Arbeit gut zu machen und gute Noten zu schreiben. Viel glück also!!!

Andrea:weiberheld:
 
Hi ;))

Jetzt mal im ernst: ich frage mich immer wieder: wieso sollten sich Schwule und Lesben immer rechtfertigen und outen????:angryfire: Das ist genauso normal wie all die heteros - nur frage ich mich, wieso da niemand auf die Idee kommt, sich zu rechtfertigen! Ich finde es sooo traurig, daß die Gesellschaft immer noch do engstirnig ist - nicht nur die Kirche! Ich las heute ein Wohnungsgesuch: Schwules Paar mit kleinem Hund sucht ... Jetzt mal ehrlich: bei mir in der Klinik arbeiten massig Schwule und Lesben ... und genauso viele Heteros ... und keinen interessiert es! Was geht es denn andere Leute an, ob ich mit nem Typen oder mit ner Frau mein Bett teile - hmmmm, lass Dich nicht verunsichern, bewirb Dich und rede über Deine Homosex. genauso wenig wie die Heteros über ihre "Neigung". Weils affig ist .. ;))

Toi toi toi!
 
Ich habe vor 20 Jahren in einem katholischen KH gelernt. Die Ordenschwestern waren sehr nett und gingen mit dem Thema Homosexualität recht "schmerzbefreit" um.
 
Mich interessiert an den Schülern nicht, mit wem sie ins Bett steigen, sondern wie sie mit den Pat umgehen, ob sie interessiert sind an ihrem Job, ob sie fleißig, zuverlässig und ordentlich arbeiten,... Und das einige wegen ihrer privaten Geschichten gekündigt werden ist eine riesen Sauerei!!!
 

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