Problem mit Gerüchen

Waldelfe

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16.11.2003
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Ja ich hab da mal ne frage. Ich hab jetzt seit montag meinen ersten einsatz und ich hab da noch ein problem: ich komme einfach mit dem geruch von stuhlgang nicht klar... am Mittwoch wars ganz schlimm. da hat mich der pfleger mitgenommen als er nen künstlichen darmausgang entleeren wollte. der ganze raum hat schon dermaßen gestunken als wir da rein kamen.. als er dann den beutel entleert hat war mir echt richtig schlecht und ich war schweißgebadet... als er mich dann gebeten hat den topf in den fäkalienraum zu bringen hab ich ihm dann gesagt, dass cih nciht weiß ob ich das schaffe, weil mir schon so schlecht ist. er meinte dann nur, dass ich schnell rausgehen sollte und dass das kein problem sei, er müsste sowas halt nur vorher wissen.
Ja seit dem hab ich halt immer panik wenns irgendwo um stuhlgang geht, weil ich angst habe dass ich denen da irgendwann noch hinkotze...
ich geh mal davon aus dass der geruch jedem erstmal unangenehm ist, aber kann man sich daran gewöhnen?? die andern machen das mit solch einer gedult als wenn denen das gar nix ausmachen würde.. Was sagt ihr dazu? Ändert sich das noch oder bin ich einfach ungeeignet dafür??
 
Hallo Waldelfe,
hattest du vorher schon mal irgendwo im Krankenhaus oder Altenheim oder einer ähnlichen Einrichtung ein Praktikum oder bist du absolut "unbedarft" (ist nicht böse gemeint - weiß nur nicht - wie ich es sonst ausdrücken soll)?
Also man muß dazu sagen, dass der Stuhlgang von einem Anus präter extrem riecht, weil er ja nicht vollständig verdaut ist - wie der "normale" Stuhlgang.
Ich weiß leider nicht mehr, wie es bei mir war, ist schon zu lange (hab 89 mit meiner Ausbildung begonnen) her ist, aber auch nach etlichen Jahren auf der Geriatrie hab ich auch da noch manchmal schlucken müssen, um meine Arbeit machen zu können und dies dann auch nur mit krampfhaften Denken an etwas anderen und den ständigen Wunsch nach frischer Luft......
Es ist wirklich Gewohnheit, wobei ich dir gleich sagen kann, an gewisse Sachen kann und will sich meine Nase auch nach guten 14 Jahren nicht gewöhnen und so geht es nicht nur mir.
Geh das nächste Mal ohne Panik rein, versuch durch den Mund zu atmen und nicht durch die Nase und wenn möglich, dreh das Gesicht aus der Geruchslinie....
Auch kann man, wenn es im Zimmer schon vorher stark riecht (war der Beutel kaputt, oder warum roch es so? Ist eigentlich nicht normal!) ruhig mal das Fenster für 2-3Minuten weit aufmachen, denn auch dem Pat. ist es nicht angenehm und auf diese wenigen Minuten kommt es nicht darauf an.
Und sag es den Schwestern einfach, daß du damit noch nie etwas zu tun hattest und du bisschen Hilfe brauchst. Nur die Dummen werden dich nicht verstehen und meinen, daß du nur faul bist....
Glaub mir, du mußt dich nur an gewisse Sachen gewöhnen ......
Gruß Catsister
 
Also ich denke jeder hat Probleme mit irgendwas. Mir wird zum Beispiel regelmäßig schlecht wenn ich einen Patienten ansaugen muss....Aber ich denke das man auch nicht imme alles machen muss. Wenn du nen guten Tag hast kannst sowas auch besser ab als an einem schlechen.
Und vieleicht hast du an einem schlechten Tag ja auch nen Kollegen zur Seite der das für dich übernimmt......
 
Hallo Waldelfe,

es ist nicht leicht mit solchen Gerüchen klar zu kommen. Bei iss es so: früher hatte ich überhaupt keine Probleme irgendeine Art von Exkrementen weg zu machen, heute iss es so, dass ich Erbrochenes nicht mehr entfernen kann...ich bin dann selber am Erbrechen. Komischerweise iss das auch erst so, seitdem ich men erstes Kind bekommen habe (ob das allerdings damit was zu tun hat??). Nun ja, und ein künstlicher Darmausgang riecht auch wirklich extrem, und ich bin ganz ejrlich: mir steigt so ein Geruch direkt wieder in die Nase, wenn ich davon lese oder höre...
Meine Arbeitskollegin hat diese Woche einen Mundschutz anzeihen müssen und hat diesen von außen komplett mit Eufimenthsalbe eingerieben, ansonsten hätte sie es nicht geschafft das zugekotete Zimmer plus Patienten sauber zu machen.
Stuhlgang macht mir nix aus, auch nicht absaugen, oder Uringeruch. Aber es ist nicht so, daß ich "freudestrahlend" beim Patienten stehe. Bitte nicht falsch verstehen: ich mache meine Arbeit, schließlich kann dieser Mensch auch nix für, daß er mal muß...aber trotzdem iss immer wieder eine gewisse Überwindung nötig, mal mehr, mal weniger.
Du wirst Dich bestimmt einigermaßen daran gewöhnen.
Gut iss, daß Du es dem Pfleger gesagt hast. Und das nächste Mal sagste einfach früher, daß Dir übel ist und gehst aus dem Zimmer.
Keiner iss da böse drüber. Manche sind da "unempfindlicher", andere wiederum nicht.

Wünsche Dir was!

LG
urmel
 
Hi Waldelfe!

Die Übelkeit, die Du im moment noch empfindest ist völlig normal. Frag´ doch einfach mal, deine Mitschüler, die werden sicher auch noch das selbe Problem haben.

Ich kann mich auch noch ganz gut daran erinnern, wie das anfangs bei mir war. Ich habe dann aber für mich entschlossen, die Zähne zusammen zu beißen und statt den Patienten beim sauber machen festzuhalten, selbst den Waschlappen zu schwingen. Dabei hast Du keine Zeit, darüber nachzudenken, wie eklig der Geruch ist. Und siehe da, mein Herpes mit dem ich anfangs durch die Gegend gelaufen bin, war verschwunden.

Glaub mir, es ist keine Schande das Dir schlecht wird, Du mußt nur lernen damit umzugehen. Und sicher wird es einige Sachen geben, an die Du Dich nie wirklich gewöhnen wirst. Bei mir ist das bei allem zähflüssigen. Aber man lernt damit umzugehen! Und vielleicht hilft es Dir ja auch, wenn Du Dir ätherische Öle oder ähnliches unter die Nase schmierst. Das Ganze ist jedenfalls bestimmt kein Zeichen dafür, dass Du für den Job nicht gemacht bist. Schließlich ist aller anfang schwer.

Viel Glück dabei!!

Andrea
 
Danke für eure Hilfe! Jetzt gehts mir echt schon besser. Bin beruhigt, dass es euch nicht anders ging, und dass das wohl echt normal ist.
 
Mhm auch wenns fast ne Woche später kommt ... ich hatte mal so eine ähnliche Situation auf der Gynäkologie .. da hab ich von einer Kollegin den Tip bekommen, wenn du weisst dass du so eine Aufgabe vor dir hast oder so, einfach ein Öl oder irgendwas anderes "geruchsintensives" ( wir hatten immer so ein Pfefferminzöl was die Patientinnen eigentlich zum inhalieren nehmen sollten) und das oben auf deine Schulter auf den Kittel tröpfeln, also an der Stelle wo du gut mit der Nase hinkommst wenn du den Kopf drehst.
So fällt es auch für die Patienten nicht auf, für die es mit Sicherheit ja genau so unangenehm ist ..
 
Hey! das hört sich ja echt mal nach einer guten idee an. danke für den tipp, werd ich mal ausprobieren... Ist nämlich teilweise immer noch voll schlimm, gestern z.b. ist mir auch wieder richtig schlecht geworden, ich konnte es echt nicht und musste (leider) Hilfe holen. das war mir einfach super unangenehm v.a. vor der patientin halt, aber ich konnte es leider nicht ändern... Also nochmal danke ich berichte dann von meinem (hoffentlichen) Erfolg...
 
Hi! Also wenn ich einen AP-Beutel leer machen musste, hat es mir eigentlich immer gut geholfen, wenn ich mich nett mit den Patienten unterhalten habe. Natürlich über etwas anderes... Denn den Patienten ist es meistens viel unangenehmer als uns. Gruß
 
Hallo, auch wenns etwas spät kommt:

Ich hab zwar versucht mit der Einstellung "Nichts ist nicht aushaltbar." an meine Pflegetätigkeit im Altenheim ranzugehen, aber bei meinem ersten Durchfall bei einer Bewohnerin, die bedingt durch Krebs Verdauungsprobleme hatte, hab ich das auch fast nicht ausgehalten. Der Geruch ist mir so in die Nase gestiegen und ich wusste auch nicht, wohin ich meinen Kopf drehen sollte.

Die eine Bewohnerin, deren Stuhlgang sehr unangenehm riecht, möchte jeden Tag mehrmals auf einen Schieber und die examinierte Kraft hat einmal zu mir gesagt "Das mache ich doch nicht!", darum bin ich dafür zuständig. Und ich kann das auch oft kaum aushalten, weil sie immer ca.30 Minuten auf dem Schieber bleiben will und dementsprechend dann auch ihr Zimmer bereits riecht. Da gibts dann keine Stelle mehr, wo man seinen Kopf noch hindrehen kann, wenn man frische Luft braucht. Und das Fenster aufmachen darf man auch nicht, weil sie immer sagt, dass ist ihr zu kalt wenn dann die Vorlage gewechselt wird.
Ich war auch immer so froh, wenn mir der Penatencreme- Geruch dann in die Nase gestiegen ist.

Das hat mich dann auf die Idee gebracht, die auch schon hier erwähnt wurde:
Ich mach mir immer bevor ich in das Zimmer gehe eins zwei Tropfen meines Lieblingsparfüms auf meinen Kragen und versenke dann darin meine Nase.

Pfefferminzöl wird ich vielleicht nicht unbedingt nehmen, weil es zumindest mir immer gleich die Tränen in die Augen treibt, wenn ich direkt dran rieche. Aber es gibt ja auch Rosenöl, Lavendel, Jasmin und so weiter.

Ich glaube, dass das schon in Ordnung ist, wenn man sich erstmal an bestimmte Dinge gewöhnen muss.

Bei mir ist es auch nach drei Monaten immer noch so, dass wenn ich den 4. oder 5. Bewohner mit stark riechendem Stuhlgang vom Hacken bis zum Nacken beschmiert saubergemacht habe, nicht mehr sehr geruchlich belastbar bin für den Rest des Tages. Wenn ich dann zu Hause noch an was schlecht gewordenem rieche ist auch alles vorbei. :wink:
 
Hey Waldelfe,
habe jetzt schon einige Jahre auf dem Buckel und kann mich an manche Gerüche überhaupt nicht gewöhnen. Da dieses jedoch in unserem Beruf unvermeidlich ist -> Nase zu und durch 8)
Gruß Meisje
 
Moin, Waldelfe!

Ich kann Dich gut verstehen. Seit nunmehr 15 Jahren habe ich mit dem Problem zu kämpfen. 2 Wege habe ich für mich gefunden:
Nur noch durch den Mund atmen. (Mit Übung geht das.)
Etwas Nasensalbe aus der Pathologie holen. (Nett nachfragen.)
Die erste Möglichkeit reicht mir mittlerweile völlig aus, seit vielen Jahren.
Eines vergesse aber bitte nie! Du bist ein Mensch, du hast ein Recht auf Gefühle! Auch Ekel gehört dazu. Man kann lernen damit umzugehen, es zu unterdrücken ist der falsche Weg.
Wer pflegen will, der muss zuerst lernen sich selbst zu pflegen. Dazu gehört auch zu sich selber zu stehen.
Sprich mit Kollegen, mit altgedientem Personal. Sie werden Dir mit Sicherheit helfen.

Mit kollegialem gruss

grobie 8)
 
Bin ja mittlerweile auch schon etwas länger dabei, und ich muss echt sagen, die Zeit härtet ja doch ab. An was man sich alles gewöhnen kann, hätte ich echt nicht gedacht. Klar wird mir ab und zu auch noch übel, aber erstens ist es einfach nicht mehr so oft und zweitens kann ich wirklich besser damit umgehen, weil ich mich nicht mehr dafür schäme wenn es mal so ist.

Also allen "Neuen" denen es ähnlich geht, Kopf hoch, das wird mit der Zeit eindeutig besser!!
 
mich hat eigentlich kein geruch großartig gestört von anfang an nicht. hab dann zwar immer gedacht meine güte stinkt der schei**. der einzige geruch den ich wirklich nicht gut ab kann ist verbrannte haut/gewebe. der geruch ist zum glück nur überwiegend im op zu riechen, wenn elektrisch koaguliert wird.
 
Am Anfang konnte ich das auch nicht ab, aber nach der Zeit gewöhnt man sich dran und es kommt einem gar nicht mehr so schlimm vor. Man darf sich da nicht so reinsteigern dann klappt das wohl. Zu meinen besten Zeiten habe ich das ganze Zimmer vollgeko... . :engel: Musst du einfach mal abwarten.

PS. Ein guetr Tipp am Anfang: Kau Kaugummi das hilft.

MfG

Schaschel
 
Stormy schrieb:
mich hat eigentlich kein geruch großartig gestört von anfang an nicht. hab dann zwar immer gedacht meine güte stinkt der schei**. der einzige geruch den ich wirklich nicht gut ab kann ist verbrannte haut/gewebe. der geruch ist zum glück nur überwiegend im op zu riechen, wenn elektrisch koaguliert wird.

Bei mir auch, der Geruch von Stuhl oder Erbrochenem etc. macht mir eignetlich nicht viel aus, klar freu ich mich nicht, geh auch ab und zu raus aus dem Zimmer frische Luft schnappen, aber so richtigen Würgreiz bekomm ich nicht.

Das einzige was ich richtig unangenehm find, ist dieser Geruch den Pat. nach Vollnarkosen ausatmen... ;-) pfuiteufel...
 
Ich kann mich Stormy da nur anschließen. Den einzigen Geruch denn ich wirklich wiederlich finde ist der verbranter Haut im OP, da bin ich dann doch zwischendurch mal frische Luft schnappen gegangen.

Gruß Janina
 

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