Präoperative Temperatur

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May 9, 2006
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hallo ihr!

ich hätt da eine frage: hab jetzt mein erstes chirurgisches praktikum absolviert, war auf einer unfallstation. neulich sollte ich einen patienten zur op vorbereiten, im zuge dessen habe ich auch seine temperatur gemessen. diese betrug 37 grad (mit ohrthermometer gemessen). eine schwester sah sich die patientenakte dann durch und rügte mich, weil man einen patienten mit 37 grad temperatur ja nicht operieren könne. ich verstand das nicht ganz, weil der ohrthermometer meist ohnehin höhere werte anzeigt und 37 grad meiner meinung nach nicht mal erhöhte temperatur ist. an kollegen von chirurgischen stationen nun meine frage: wird das wirklich so streng gehandhabt, stellen 37 grad tatsächlich schon eine gefährdung dar, was sagen die chirurgen bzw. anästhesisten zu dem thema? ich war immer der ansicht, 37 grad falle unter normal, oder wird das vor einer op strenger gehandhabt? wäre sehr dankbar für info.

liebe grüße, schwesternschülerin21
 
Hallo Schwesternschülerin21,

bei uns gelten 37 Grad Celsius Körpertemp. als ganz normal und es wird operiert.
Ab 37,6 Grad gilt es als erhöhte Temp.

Verwirrte Grüsse
Narde
 
Hallo,
bei uns sind 37 Grad Körpertemperatur auch normal und es wird operiert. Mach Dir keine Gedanken, wir haben auch diese Ohrthermometer und ich finde sie sind sehr unzuverlässig. Zumindest muss man sie richtig benutzen um die richtigen Werte zu bekommen. Man brauch nur mal das Thermometer nicht richtig in das Ohr stecken und schon hat man eine Temperatur von 35,2.
Ich jedenfalls finde die normalen Thermometer mit denen man axillar messen kann besser, allerdings auch zeitaufwendiger. :P
MfG Snowflake
 
Interessant ist aber diese Einstellung: mess ich nix so habe ich auch kein Problem:angry:
 
Piratte said:
Interessant ist aber diese Einstellung: mess ich nix so habe ich auch kein Problem:angry:

Hä?
Wo steht das denn??
 
Hier steht es

eine schwester sah sich die patientenakte dann durch und rügte mich, weil man einen patienten mit 37 grad temperatur ja nicht operieren könne.
 
lol chir.

Ob ein Pat. operiert wird oder nicht hängt nicht von der Temp allein ab. Alle Parameter sind schon längst überprüft damit das Risiko einer Op im Vorraus eingeschätzt werden kann. :razz1: so don´t worry. :razz1:

(Vielleicht kannst du die Schwester fragen, warum sie vor der Op keine Temp. messen will? Oder welche Erfahrungen sie gemacht hat?)

37,0°C wird tatsächlich von manchen Ärtzten (per Def.) als eine Bedrohung III Klasse betrachtet. Anderen zaubert es ein müdes Lächeln ins Gesicht. Die meisten sagen aber "schau-mer-mal".


G. herion
 
Piratte said:
Hier steht es

Hmm ja, kann man auch so verstehen.

Ich hatte es so verstanden, dass die Rüge kam weil die Schülerin die Temperatur nicht weitergegeben hatte, obwohl es die OP gefährdet...
 
worin liegt denn nun das Problem??

Ist 37° nach Meinung der Schwester zu viel? Zu wenig?

Patienten kühlen in unseren OPs doch sowieso leider viel zu schnell aus. Aus meiner Sicht ist 37° eher zu wenig. Nach der Einleitung und Lagerung ist der Patient dann sicher auf 36,5 ° runter.

Für die Blutgerinnung ist eine niedrige Körpertemperatur eher ungünstig, weshalb die Patienten dann mit Wärmedecken wieder aufgewärmt werden.
 
Hallo,
also erstmal 37,0 ist ideale Körpertemperatur im Körperkern. Im Ohr (Körperschale) sind es immer etwas weniger, sprich rectal gemessen 37,0 sind im Ohr etwa 37,2-37,3. Also wenn du im Ohr genau 37,0 hattest, wäre es doch kein problemgewesen zu operieren da im Körperkern vielleich 36,8-36,9 waren. Eigentlich sollte es doch kein Problem sein einen Pat. mit 37,0 zu op. da hier noch nicht mal eine subfebrile Temp. besteht.

Lg.
Lsr.A
 
Erstmal danke für die Antworten. Nach Ansicht der Schwester sind 37 Grad zu viel. Ich verstehe das nach wie vor nicht. Wir haben doch gelernt, dass erst Temperaturen ab 37.6 Grad als subfebril gelten, ab 38 dann febril. Ich denke dass diese 37 Grad einfach nicht vergleichbar sind etwa mit der Gefährlichkeit einer Op wenn die Gerinnung nicht passt (obwohl in so einem Fall wohl eh nur in Notfällen operiert wird...)
Naja, die Schwester kann ich nicht mehr fragen, ich werd in der Schule aber meinen Klassenvorstand noch um seine Meinung/Erfahrungen bitten. Ich weiß einfach nicht, ob es gerechtfertigt war, dass sie mich praktisch als fahrlässig dargestellt hat, obwohl man in der Schule ja lernt, dass es eben nicht unter febril fällt... Was vor OPs Standard ist, haben wir ja noch nicht besprochen.
 
Hallo schwesternschuelerin21!

Erst einmal eine Kleinigkeit zur Messmethode. Messungen im Ohr sind leider oft sehr ungenau, da man sehr schnell durch Handhabungsfehler falsche Meßwerte ermittelt (flascher Meßwinkel, Cerumen,..) Es ist aber definitv eine schnelle schonende für den Patienten "angenehme" Meßmethode. Eine rektal gemessene Temperatur gibt da eigentlich genauere Werte her. Hier gibt es kaum beinflussende Faktoren. Ist aber für den Patienten definitv unangenehmer. Es empfiehlt sich trotzdem präop. einemal rektal zu messen.

eine schwester sah sich die patientenakte dann durch und rügte mich, weil man einen patienten mit 37 grad temperatur ja nicht operieren könne.
Wer sagt den sowas? Also zum einen, die gute Schwester hat keinen Einfluß darauf, ob er operiert werden kann oder nicht. Entscheiden tut dies der Operateur (Stationsarzt), bzw. der Chef- oder Oberarzt der Abteilung, bzw. der Anästhesist bei der präop. Visite. Zum anderen ist die Körpertemperatur nur ein Parameter nach dem man sich richtet. Ausschlaggebend sind auch Laborparameter (CRP, Leuko`s, ...) wenn der Verdacht auf eine Infektion bestehen sollte. Da sind natürlich noch andere Faktoren nach denen die OP- und Narkosefähigkeit bewertet wird, aber ich glaube die sind hier unrelevant. Selbstverständlich wird ein Patient mit Fieber >37.6° C erstmal zurückgestellt um zu klären was die Ursache ist. Aber 37° C? :verwirrt:
Es gibt eine ganz einfache Regel des "House of Gods":
If you don`t take a temperature you can`t find a fever
Lass dir doch einfach mal die Aussage "dieser Schwester" begründen. Würd mich mal interesieren, was sie sagt, oder ob sie sich einfach rausredet.(Das ist halt eben so!:wink:..)

Kopf hoch von dieser Sorte gibt es leider immer noch zu viele!

Gruß der Randbayer
 
der Meinung bin ich auch...

die Schwester hat vielleicht auch einen ollen Tag gehabt und
die meckern eh gern mit Schülern herum.
Ich habe 2 Jahre in der Chirurgie gearbeitet und nie waren Temp ein
grosses Thema.Da sind die Chirurgen manchmal cooler
als die Op-Schwestern drauf. Die kümmert mehr Medikamenten-
Einnahme präoperativ als alles andere.

Nicht unterkriegen lasse, Belle
 
Du hast völlig richtig gehandelt.

37 Grad ist keine auffällige Temperatur. Bis 38,5 Grad bin ich bei den Ohrtermometern immer noch entspannt. Solange der Patient keine Symptome äussert. Häufig messe ich auch einfach mal bei mir selbst und siehe da... 37,3 und... kerngesund!

In der Kinderchirurgie ist das schon etwas anderes. Wenn das Kind da hustet und sich etwas kränklich fühlt wird eine OP schonmal verschoben. Was auch völlig Sinn macht. Aber auch dort ist eine Körpertemp. von 37 Grad noch unter "unauffällig" zu verbuchen.
 

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