Postoperativer Stressulcus

Rabenzahn

Poweruser
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15.02.2002
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933
Ort
Kassel
Beruf
AN-Pfleger
Akt. Einsatzbereich
in Rente
Hallo,

wie häufig gibt es ein postoperativen Stressulcus ? Was wird auf der Intensivstation medikamentöse zur Prophylaxe unternommen ?
 
Hallo,

zur Inzident von Streßulcera kann ich leider nichts sagen, da fehlt mir vermutlich die nötige Erfahrung.

Auf unserer (cardiochirurgischen) Intensivstation wird eine Ulcus- Prophylaxe mit 1x40mg Pantozol i.v. als KI (Dosisanpassung bei Niereninsuffizienz) durchgeführt.
(Protonenpumpenhemmer, vergleichbar mit z.b. Antra, angeblich aber weniger Gastrinfreisetzung).

Diese Prophylaxe wird auch bei Langliegern (bei uns >3 d) durchgeführt, die dann obligaten pH- Wert Kontrollen liegen meist bei 5-7.

Hoffe geholfen zu haben

Christian aka Schöhler
 
Hallo Rabenzahn,

zur Häufigkeit der Stressulcera keine ich (noch) keine Aussage machen. Wenn ich da etwas finde, liefere ich die Werte nach. :wink:

Ein Stressulcus entsteht in der Regel auf dem Boden einer plötzlich einsetzenden schweren Grunderkrankung wie Polytrauma, Sepsis, Schock, meist als Ulcus ventrikuli.
Die Pathogenese ist vermutlich eine Beeinträchtigung der Mikrozirkulation und daraus entstehende Erosionen. Größte Gefahr ist die schwere g
gastrointestinale Blutung.
Prophylaxe: parenterale Ernährung, Protonenpumpenblocker oder H² Blocker.
Auf unserer Intensiv erhält wirklich jeder Patient 40mg Pantozol/die.
Bislang ist mir bein unseren Patienten ein Stressulcus auch noch nie begegnet.

Grüße
Dorothee
 
Hallo allerseits,

das hätte ich beinahe vergessen..
Dorothee, parenterale Ernährung? Im Ernst?

Bei uns werden die Patienten möglichst früh enteral aufgebaut, um a.) in Verbindung mit abführenden Maßnahmen eine Translokation von Keimen zu verhindern und b.) um Ulcera zu verhindern....

Die parenterale per se schützt ja nicht vor Ulcera, oder doch? (In Verbindung mit Pantozol, sicher..aber im Verlauf?)


Gruss

christian
 
Hallo Christian,

Du hast recht und ich mich unklar ausgedrückt. Die parenterale Ernährung bezieht sich auf die unmittelbare Phase nach dem Trauma/Operation (siehe auch Postagressionsstoffwechsel).
Wir versuchen ebenfalls, unsere Patienten so früh wie möglich zu enteralisieren, sofern nichts dagegen spricht.

Gruß
Dorothee