Pleuraerguß

Karina

Junior-Mitglied
Registriert
29.07.2002
Beiträge
98
Ort
Arnsdorf
Beruf
Krankenschwester
Hallo, :P

bei mir wurde jetzt ein Bew. ins Krankenhaus verlegt und auf dem Verlegungsbericht von unserem Arzt stand Pleuraerguß. Da ich unseren Arzt nur sehr selten sehe frage ich euch mal, was ist ein Pleuraerguß? :?:

Karina
 
Hi Karina!

Ein Pleuraerguss ist eine Flüssigkeitsansammlung zwischen dem Rippenfell (Pleura parietalis) und dem Lungenfell (Pleura visceralis), dem sog. Pleuraspalt. Die Lokalisation kann praktisch überall rund um die Lunge sein.

Die Ursachen sind mannigfaltig:
Kann zB kardial bedingt sein bei einer Rechtsherzinsuffizienz. Dabei kann die ständig gebildete Pleuraflüssigkeit nicht mehr über die Lymphwege durchs rechte Herz indirekt 'abgepumpt' werden. Folge: Die Flüssigkeit bleibt zurück.

Kann auch durch Bakterien ausgelöst werden, die sich in den Pleuraraum festsetzen.

Kann auch malign bedingt sein, wenn Tumore oder Metastasen die Lymphwege blockieren.

Ausserdem können sich im Pleuraspalt auch Blut (Hämatothorax), Chylus (Chylothorax = Lymphe mit bestimmten Fetten) oder Luft befinden (Pneumothorax).

Therapie beim Pleuraerguss ist entweder eine Punktion, um die Flüssigkeit abzulassen. Oder man kann bei kleineren Mengen mit Diuretika ausschwemmen. Dazu kommt noch die Ursachenbekämpfung: Also Antibiose bei Bakterien zB. oder Herzinsuffizienztherapie.

soweit mein kleiner Abriss. Noch Fragen? :wink:
+lg, david
 
Hallo David,

und wie erkenne ich sowas? ich meine wie sind die Symptome bei so einem Pleuraerguß?

Karina
 
Hi!

Das Leitsymptom ist in erster Linie Atemnot. Der Patient spürt ab einer gewissen Ergussgrösse und abhängig von der Lokalisation, dass er schwerer Luft bekommt, weil sich die Lunge nicht mehr so entfalten kann wie sie sollte und möchte.
Oft zeigt die periphere Sättigung, die man mit einem Pulsoxymeter messen kann, schon vorher eine sinkende Tendenz an, die der Patient noch nicht spürt.

Man kann den Patienten abhören und wird über dem Erguss kein Atemgeräusch mehr feststellen können.
Standard-Diagnoseverfahren sind übrigens Röntgen und Ultraschall. Mit letzterem kann man schon Mengen ab 50ml sicher feststellen.

Das wäre zB eine Menge, die nicht punktabel erscheint. Wenn zB auf den Röntgenbildern eine Ergusslamelle von 3-4 Querfinger Breite erscheint 'lohnt' sich bereits eine Punktion. Ob punktiert werden muss hängt aber hauptsächlich von Ursache, Symptomatik und AZ des Pat. ab.

+lg, david