Hallo!
Ich hab mich mal ein wenig mit der Thematik Übergabe am Krankenbett anlässlich meiner schriftlichen Diplomarbeit beschäftigt. War aber eher eine erzwungene Pflichterfüllung, als ein qualitativ hochstehendes Produkt genialer Geistesblitze und Gedankengänge.
In der Theorie hats mir aber sehr gut gefallen, trotzdem scheint es - wie so vieles unerprobtes - extrem utopisch.
Was mir damals unter anderem als wichtiger Punkt dagegen eingefallen ist, war die "Ventilfunktion" der Übergabe im Sr.-Zimmer. Die Übergabe dient ja nicht nur der Weitergabe von pflegerisch relevanten Informationen für die nächste Schicht (wahrscheinlich ist das sowieso der geringste Teil), sondern hat auch ganz wichtige soziale/psychohygienische Funktionen.
Erstens ist das die Zeit, wo die meisten Leute gemeinsam anwesend sind, und zweitens ist das Erzählen der Ereignisse der letzten Schicht ja auch bereits ein Verarbeiten, ein Loswerden von aufgestauten Belastungen.
Meine Erfahrung ist, dass das meistens nicht den Patienten direkt betrifft, sondern betriebliche Dinge aus dem Arbeitsumfeld etc.
Dafür ist während des Tages oft kein Platz oder keine Zeit.
Will mich nicht zu sehr verstricken - jedenfalls wäre dieses Abladen vor dem Patienten sicher von einer anderen Qualität.
Pflegevisiten machen wir unter der Woche mit der Leitung nach Mittag aber nur im Sinne einer Dokumentationsreflexion - da findet nichts am Patientenbett statt, sondern alles am Schreibtisch.
+lg, david (wieder mal viel zu lang
)