Pflegeplanung täglich kontrollieren bzw. abhaken?

Severin

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Krankenschwester
Akt. Einsatzbereich
ambulante Pflege
Ich habe gesucht, aber nichts wirklich hilfreiches gefunden ...
Hatte heute bei der Dienstbesprechung eine kleine Auseinandersetzung mit meinem Chef. (im amb. Dienst)

Er erzählte, da sei heute eine Frau von der Krankenkasse bei ihm gewesen, und hätte ihn auf Versäumnisse unsererseits in der Pflegedoku aufmerksam gemacht ...
Das führte dann dazu, dass er heute neu erklärt hat, wie wir denn nu dokumentieren sollen.
An sich oke .. aber eines passt mir da absolut nicht, bzw ich verstehe es einfach nicht und finde es nicht nachvollziehbar.

Er meinte, dass wir für jeden Patienten eine Pflegeplanung brauchen. Soweit, so klar, die aktualisieren wir eh gerade.
Nur dann kam, dass wir dann pro Maßnahme bzw pro Problem eine Seite haben .. auf der dann täglich kontrolliert werden muss, bzw. abgehakt werden muss, dass wir diese Maßnahmen auch durchgeführt haben.
Das haben wir bisher auf einer Durchführungskontrolle gemacht, auf der dann eben nur die Dinge standen, die gemacht werden musste. Die Pflegeplanung, wie man es mal in der Schule gelernt hat vor 2 Jahren, die steht auf einem anderen Zettel, natürlich mit samt Problem und Ziel ... Kontrolle alle 3 bis 4 Wochen, bei Bedarf natürlich eher (ich kenne meine Patienten ja, weiß, wann sich was verändert ..)

Das würde die Krankenkasse jetzt so verlangen ...

Kennt sich da einer von euch mit aus? Also wollen die Krankenkassen wirklich die Pflegeplanung sehen? Wenn auf der Durchführungskontrolle genau das gleiche steht, also zumindest von den Maßnahmen, die abgerechnet werden? Um die geht es ja schließlich ...

Als ob da nicht schon genug Zettel wären .. für eine BZ - Kontrolle mit Insulin - Spritzen und dann nen Katheterbeutel wechseln, da bin ich ja mittlerweile länger am schreiben als am 'arbeiten' ...

Wenn ich jetzt auch noch die Pflegeplanung doppelt gemoppelt abhaken muss .. au weia ...
 
Hallo Severin,
ich verschieb das mal in die Ambulante Pflege, denn dort schein es mir besser aufgehoben.
Das, was mir dazu immer wieder fehlt, sind konkrete Verordnungen/Bestimmungen/Richtlinien seitens des MDK, existiert da eigentlich sowas?
Wo find ich sowas im I-Net?
Auch andere Quellenangaben würden mir dienlich sein!
Kann hier jemand helfen?
 
Ich habe schon gesucht, aber nichts derartiges gefunden .. und außer 'das ist jetzt eben so' habe ich nichts weiter als Begründung gehört. Aber ich weiger mich, die Arbeit doppelt und fünffach zu machen, wenn sie überflüssig ist.
Habe heute schon versucht, den zuständigen Mitarbeiter der KK zu erreichen .. aber die arbeiten scheinbar auch nur vormittags ..
 
Hallo Severin !

Ich kann Dir nicht sagen, ob es da rechtliche Dinge gibt, die die Dokumentation bis ins kleinste Detail regeln, aber wir haben ja auch schon MDK-Kontrollen gehabt, und die haben bei uns zum Thema Doku eigentlich nix zu meckern gehabt.
Also wir haben auch für jeden Patienten eine Pflegeplanung, auch wenn wir nur eine Medi-Gabe machen müssen auch alle AEDLs in der Planung auftauchen.Ob es jetzt gleich eine ganze Seite sein muss ? Hauptsache wir haben den Gesamtüberblick über den Patienten.
Eine Kontrolle der Pflegeplanung erfolgt bei uns auch nur einmal im Monat, es sei natürlich es treten Veränderungen auf.
In der täglichen Arbeit arbeiten wir auch mit den Durchführungskontrollen, die bei jeder pflegerischen Handlung, bei Bedarf mehrmals täglich abgehakt werden muss.Und da kommt ja echt ne Menge zusammen.:eek1:

Grüsse !!!
 
bei PflSt III alle 4 Wochen

Moin zusammen,
letzlich kann ich leider keine rechtliche Grundlage bieten, aber wir handhaben es so: PflSt III-PAt. werden alle 4 Wochen, PflST II und I alle 6 Wochen überprüft (mit Pflegeplanung und Braden-Skala).
Beim MDK Schleswig-Holstein ist die Formulierung im Netz ungenau, zeiltich regelmäßig... (s. Forum Qualitätssicherung des MDK)
Was mich nur wundert (oder werde ich da etwas empfindlich...?) Severin schreibt im Ursprungstext von einer Frau von der KK, die im Büro stand - ja, darf die das?(ich meine die Frau von der KK).
Leider merke ich zunehmend, dass sich KK über ihre Arbeitsbereiche hinaus begeben und in der Amb.Pflege wie der MDK auftreten. :angryfire:
Grundsätzlich hat nur der MDK Einsicht in die Patientenunterlagen und das ist auch noch definiert, die KK möchten das aber auch gerne, um Leistungen einzusparen, evtl. sogar an Familienmitglieder oder Nachbarn der Pat. zu delegieren. So geschehen z.B. bei einer Diabetikerin, die von einem AmbPD einmal tägl. Insilin gespritzt bakam, 2. Inj. aufgezogen für abends (BZ wurde vom Personal "umsonst" mitgemessen). Da rief ein freundlicher Herr der KK bei der Nachbarin an, die gelegentlich auch Einkäufe für die Pat. machte, ob sie nicht auch Insulin spritzen könnte.............. alles Mafia..........:kloppen:
 
Hallo Severin,


die Krankenkasse verlangt meines Wissens nicht das tägliche Abhaken der Massnahmen in Pflegeplanung. Die Pflegeplanung wird ca. alle 4 Wochen evaluiert.
Dazu dient allein der Leistungsnachweis, in dem Du mit Deinem HZ die durchgeführten Maßnahmen bestätigst. Selbst eine Durchführungskontrolle wird nicht mehr verwendet.
Norton- oder Braden-Skala sollte alle 4 Wochen oder b.Bed. vorher aktualisiert werden.
Sonstige Dokumenationen in die vorgesehenen Formblätter.

LG
Trisha
 
Bürokratie!

Wir hatten auch schon den MDK im Haus, und natürlich mäkelten sie an der Pflegeplanung herum, aber ein Blatt pro Pflegeproblem? Das kann nicht sein, :schraube: das ist vielleicht die einzelne Meinung einer Person.
Normalerweise ist ein Pflegedienst doch einem Berufssverband angeschlossen, oder? Macht Euch dort kundig, plant gemeinsame Strategien, man muß sich nicht alles gefallen lassen. Es geht doch um kranke Menschen, und nicht um Papierorgien!

Das meint Minerva, arbeitet seit 12 Jahren als PDL im ambulanten Pflegedienst. :nurse:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Bei uns....jeden tag MUSS jegliche tätigkeit am bewohner abgezeichnet werden....jedes kürzel bedeutet Geld fürs haus und die plannungen sind individuell auf jeden bewohner abgestimmt.
 
Pflegetätigkeiten abhaken . . .

hallo Nemo, Du meinst die Durchführungskontrolle, ja natürlich, auch in der ambulanten Pflege müssen alle Tätigkeiten abgezeichnet werden (bei uns mit dem Kürzel der entsprechenden MitarbeiterIn, aber nicht die Pflegeplanungen, die werden aktualisiert, wie schon von anderen Forumsmitgliedrn beschrieben. Natürlich muß man sich nach der Pflegeplanung richten. Frohes Schaffen wünscht Minerva:smoking:
 
Ich kann zwar auch nur für die stationäre Pflege sprechen... aber bei uns läuft es so:

Sobald der Zustand eines Bewohners sich verändert, wird dies im Pflegebericht (der von jedem Dienst geschrieben wird!) vermerkt. Dauert der veränderte Zustand, z.B durch Infekt, länger als 5 Tage an (mit erhöhtem Pflegeaufwand) wird die Pflegeplanung entsprechend geändert.

Evaluiert werden unsre Pflegeplanungen alle 2 Monate, sofern nichts außergewöhnliches auftritt. Bradenskala und Mobilitätstestauswertung erfolgt monatlich. Wenn sich hier eine Veränderung des Hilfebedarfs abzeichnet, muss natürlich die Pflegeplanung ebenfalls abgeändert werden.

Vor ca einem Jahr noch lief es hier anders... da hatte auch der MDK immer Mängel festgestellt an unsren Pflegeplanungen und Dokumentationen. Seit März haben wir ne neue PDL, die hart durchgreift uns so mancher stöhnt... aber wenn mal alles "drin" ist, dann läufts... :P
Ich finde den Aufwand schon gar nich mehr so irre, wie noch zu Anfang... und die letzten Begutachtungen zeigen wir sind auf dem richtigen Weg... denn so langsam erhalten unsre Bewohner auch die Pflegestufen, die dem zeitl. und personellen Aufwand entsprechen. Bin mal gespannt, ob die nächsten Begutachtungen so weiterlaufen. Der MDK zumindest hat unser Haus letztens sogar gelobt, weil die Dokus so übersichtlich und genau geworden sind, auch wenn es für einige Mitarbeiter weiterhin eine "Last" ist :engel:
 
Mobile Datenerfassung,

Hallo Leute,

ich arbeite in einem privaten Pflegedienst und bei uns wird mit sogenannten MDA´s gearbeitet, jeder Mitarbeiter hat eins. Wir haben ein Computerprogramm von der Firma Medi-Fox und die haben dort alle gewünschten Voraussetzungen des MDK abgespeichert. Wenn wir Pflegeplanungen schreiben, werden diese ausgedruckt und nach 2 bis 3 Monaten evaluiert, abhängig von der Pflegestufe des Patienten. Ansonsten sind in diesen Geräten alle Patientendaten und die Pflegeaufgaben abgespeichert, wir haken diese dann darin ab und schließen das Gerät einmal nach der Schicht an den PC an, zum Datenaustausch, am Ende des Monats brauch die PDL das nur noch auszudrucken und dem Patiuenten und der Kasse vorlegen, so spart er sich Arbeit und kann selbst mehr mitpflegen. Ich finde das es eine tolle Sache ist und sehr arbeitserleichternd, man hat mehr Zeit für den Patienten:o .

Ciao
 
Ich kann da nur berichten wie das bei uns läuft.
Das Thema Doku ist ein Buch mit 7 Siegeln, läuft überall anders, daher mal wie es bei uns ist.
Wir erneuern die Pflegeplanung alle 4 Wochen komplett, unterm Monat werden ständig Punkte überarbeitet, dazu geschrieben, abgesetzt.
Hinzu kommen Bradenskala, Lagerungsprotokoll, Leistungsnachweise, Ein-und Ausfuhrprotokoll etc...
Aber jeden Tag Pflegepl. abhaken, davon hab ich noch nix gehört.
 

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