Hallo Katinka,
Pflegediagnosen befassen sich mit einer einheitlichen Fachsprache in der Pflege, d.h. wenn ich ein Phänomen mit einem Diagnoseschlüssel beschreibe, weiß überall auf der Welt anhand dieses Diagnoseschlüssels, was damit gemeint ist.
Dies ist z.B. der dem ICD 10 der Fall. Hierbei handelt es sich um dem medizinischen Diagnoseschlüssel, welcher von der WHO veröffentlicht wird. Wenn ich z.B. jemanden bezeichne mit der Diagnose E 78.2, so weiß jeder Mediziner, dass ich damit einen Patienten meine, der eine Stoffwechselstörung hat, nämlich ein gemischte Hyperlipidämie. In den DRGs findet eine ähnliche Eingruppierung statt und zwar fällt es unter die Stoffwechselstörungen in der MDC Gruppe K - genauer gesagt K63 Angeborene Stoffwechselstörung. Viele Prozeduren (operativer Art) und alle Diagnosen sind derart verschlüsselt.
Die Pflegewissenschaft arbeitet seit geraumer Zeit daran eine ähnliche Klassifikation von Pflegehänomenen darzustellen, was allerdings weitaus komplexer ist. Dies haben z.B. die NANDA Pflegediagnosen gezeigt, die letztlich nicht dazu in der Lagen waren komplexere Pflegephänome darzustellen. Daher wurden am Pflegewissenschaftlichen Institut in Kopenhagen die ICNP entwickelt (International classification of nursing praxis). In den USA wurden andere Wege gegangen, dort hat man aufbauend auf die NANDA Diagnosen die NIC (Nursing Intervention Clasification) and NOC (Nursing Outcome Clasification) entwickelt.
So findet sich zum Beispiel in der Klasse U der NOC unter # 2000 Lebensqualität. Dort wird nach Indikatoren unterteilt - z.B. unter 200001 "Zufriedenheit mit dem Gesundheitszustand" mit der Wertigkeit Extrem gefährdet (1) bis Nicht Gefährdet (5). Wenn ich jetzt z.B. einen Patienten mit der Outcomediagnose 20001 (2)bezeichne, dann weiß eine andere Pflegende, dass der Patient einen weitgehende Gefährdung der Zufreidenheit mit dem Gesundheitsstatus einhergeht. Anderes Beispiel: Die NOC Diagnose 031001(2) sagt mir dass die Person Probleme mit der Toilettenbenutzung hat und eine unterstützende Person oder Hilfsmittel bei der Blasenentleerung benötigt.
Alle Klarheiten beseitigt
Cheers
Ingo
