Patientenlifter

Ute

Poweruser
Registriert
04.02.2002
Beiträge
1.736
Ort
Hannover
Beruf
Krankenschwester, Fachkraft für Leitungsaufgaben in der Pflege (FLP)
Akt. Einsatzbereich
Zur Zeit in der Elternzeit
Funktion
Study nurse
Hallo,


kennt Ihr Patientenlifter, setzt Ihr so ein Hilfsmittel ein ? Können alle Patienten damit von A nach B mobilisiert werden ? Erzählt mal Eure Erfahrungen !

Gibt es Lifter mit eingebauter Waage ???
 
Moin Moin
Patientenlifter habe ich damals in der Unfallchirurgie viel benutzt.
Pat. mit Lähmungen der verschiedensten Art kamen auf den Liegelifter und alle andren Pat, wo es erforderlich war, wurden mit dem Hänge- oder Sitzlifter bewegt.
Auf meiner jetzigen Station können überhaupt keine Lifter eingesetzt werden, obwohl wir welche haben, weil unsere Sation völlig neu aber von praxisfernen Schreibtischtätern eingerichtet und umgebaut wurde. Da ist Null Platz, mit einem Lifter zu arbeiten,
Einen Lifter mit eingebauter Waage hab ich noch nie gesehen oder davon gehört, wär aber eine super Sache.

Carmen
 
Bei uns im Haus gibt es leider nur auf der Neurologie so einen Lifter. Hab ihn mal gesehen, aber weiss gar nicht wie/ob der funktioniert. ;-)
Ansonsten gibt es leider praktisch null Hilfsmittel bei uns, nicht mal so ein Teil um Patienten in die Badewanne abzusenken und wieder hoch zu holen. Auf der Chirurgie hätten wir das echt manchmal gabraucht, bei pat., die Vollbäder wegen grossen Wunden oder so kriegen sollten. Dis Wanne hatte nciht mal nen gescheiten rand zum draufsetzen...
Einmal wollte sogar ein Doc vorschlagen, dass wir eine mitte 80 jährige nach Apoplex (also auch noch mit Hemiparese), die Wundheilungsstörungen am Stumpf nach Amputation hatte und ca. 80 Kilo wiegt zwei mal täglich Vollbad machen lassen!!!
Ich glaube ich habe noch NIE im Leben jemanden so mit blicken ermordet! :evil: :twisted: :evil:
Die Idee wurde dann auch schnell fallen gelassen... wir hätten uns eh geweigert.
 
Hallo Ute,

wir haben über einige Zeit einen Lifter verwendet. Seitdem wir über ein Rollboard verfügen, steht er sehr ungenutz in der Ecke.
Im Vergleich gefällt uns (und mir scheint auch den Patienten) das Rollboard wesentlich besser. :wink:
 
Hi Doro,

wie sieht so ein Rollboard aus ? Was kann ich mit diesem Rollboard machen ? Brauche ich mehrere Personen oder kann ich auch alleine den Pat. mobilisieren ?

Bin sehr gespannt ! 8O
 
Hallo Ute,

ich arbeite sehr viel mit Liftern. Wir transportieren unsere Pat. zum Beispiel vom bett in den Rollstuhl damit oder auch in die Badewanne. Lifter mit eingebauter Wage gibt es, werden aber hauptsächlich in Pflegeheimen eingestzt. Ich habe während meiner Ausbildung in einem Heim für körperlich und geistig behinderte Jungendliche gearbeitet und da hatten wir so eine Wage. da viele von den Jugendlichen nicht allein sitzen oder stehen können und da war diese art von Wage ideal.

Karina
 
*(Defekter) Link entfernt*
Quelle: *(Defekter) Link entfernt*

So könnte ein Patientenlifter aussehen !

Wenn Ihr den Lifter einsetzt, macht Ihr das alleine oder mit mehreren Pflegekräften ?
 
Wir machen das generell zu zweit, einer der den Lifter bedient und einer der den Pat. sichert.
 
Bin neu hier hab aber auch gleich mal mein Senf dazu zu geben. Ich arbeite in einer Kinder und Jugendreha klinik und wir haben ein Lifter auf Station der aber nur wenig benutzt wird da Kopfkontrolle nötig ist und das viele der Pat. noch nicht haben.
Ich suche gerade nach einer geeigneten Möglichkeit einen vollbeatmeten Patienten der keine Körperkontrolle hat (ist im sogenannten Lock-in Syndrom) . Alle Lifter die wir bisher probiert haben waren blöd da der Kopf hin und her geflogen ist.Außerdem mußte man immer zu zweit sein ! Hat jemand erfahrung mit sowas ??????
8O
 
arbeite tgl mit liftern...und auch allein liften geht wenn man deb dreh raus hat ;)
wie haben auf station 3 lifter...einen davon mit waage.
ich könnt mir nen arbeitstag ohne lifter nichtmehr vorstellen.
 
Im amb.PD hatte ich auch einen Pat.mit Polio,der hatte einen Lifter zu Haus.Das erste Mal dachte ich nur:Das packst Du nie,der Pat.schmiert Dir gnadenlos mit dem Ding ab.Aber Irrtum!Er kannte sich schon mit dem Teil aus,gab mir genaue Anweisungen,u.so wurde mir die Furcht davor genommen.Nach ein paar Übungen klappte alles hervorragend,dann konnte ich auch Kollegen instruieren,die davor auch ein wenig Schiß hatten-mangels Umgang.

Greetings,Rasmus
 
Auf unserer Station wird ausschließlich mit Lifter gearbeitet. Für Pat. ohne Beatmung ist das allein kein Problem. die Teuerung ist über eine Fernbedienung möglich, so das man seine Hände die meiste Zeit zur sicherung des Pat. frei hat. Je nachdem wieviele " Haken" der Lifter hat um das Netz zu sichern, ist die Kopfkontrolle möglich.
Meine Rückenschmerzen sind seit dem wir diesen Lifter haben verschwunden!
 
Hallöle!


ich arbeite auf ner neurolog. Frühreha. Da wären wir ohne Lifter manchmal quasi aufgeschmissen. Das ist mit das beste Hilfsmittel, was es gibt. Wir haben einen Überwachungsbereich mit vier Überwachungseinheiten. In dem Ü-zi haben wir sogar einen "Deckenlifter". Den gibt es wohl in Dtl. nur zweimal. Das ist supi praktisch auch zum Bettenmachen. die gibt es alle mit integrierter Waage.
 
Hi,
ich arbeite auf einer ITS und wir mobilisieren unsere Langzeitkranken mit dem Mobilistions-Reharollstuhl "Thekla":up::up:
Der hat unseren Cheffe 16T€ gekostet ist aber super genial!
Einfach mit Rollbrett rüber und dann stehen oder sitzen per Knopfdruck!
http://www.hanse-medizintechnik.de/pdf/PUEdtWeb.pdf
Seite 6

LG Tobias
 
Lifter?! - Nein Danke!

Hi Ihr!

Ich arbeite seit zehn Jahren in der neurologischen Rehabilitation - also mit allen Kravenzmännern - ohne Rückenbeschwerden. Untransferierbare Menschen habe ich noch nicht erlebt. Wohl aber schon viele echte Herausforderungen - das auf alle Fälle!
Einen Lifter habe ich bislang vielleicht 3 mal benutzt - in Extremfällen, oder um einenm Patienten den Unterschied nahe zu bringen.

Die besten Transferhilfen sind konsequent angewandte Kinästhetik und Bobath (b.B. mit Basaler Stimulatiuon in der Vorbereitung), also;
Zeit, Ruhe, Umgebungsgestaltung, Überlegung und Einbeziehung und Förderung der Ressourcen des Patienten.
Und es gibt so viele geeignete Hilfsmittel für Transfers!: Hand- und Badetücher, Kissen, Stühle, Durchzieher Rutschbretter, Drehscheiben...!

Lifter? Ich will sie nicht grundsätzlich verteufeln! Im OP- Intersiv- Polytraomabereich haben sie bestimmt ihre Berechtigung! Aber sonst??!


Kleiner Tipp: Stellt Euch vor: Euch ist es übel von Medikamenten, habt Schmerzen von Verletzungen oder OPs, Angst vor einem unbekannten Gerät das umrahmt ist von zwei Pflegekräfte unter Zeitdruck und lasst Euch dann in einem Lifter transferieren.
Der Direktvergleich mit einem ruhig mit Kinästhetik arbeitenden Menschen der mich Bewegt ist extrem verschieden!

Sehr fraglich!... - meint
Lucky Luke
 
Wir wenden bei uns auch viel Kinästhetik an und dennoch wär der Arbeitsalltag ohne Lifter um einiges schwerer.
Frischverletzte Querschnittpatienten würde keiner von uns ohne Lifter aus dem Bett bewegen, uns und den Patienten zuliebe.
Da geht es mit dem Lifter, wenn er richtig angewendet wird, um einiges sanfter und schmerzärmer für unsere Patienten.
Ich glaube nicht dass diese in der ersten Zeit einen Knietransfer tolerieren würden.
In der weiteren Rehaphase sieht das ganze wieder anders aus.
Patienten die auch nur ein wenig aktiv mithelfen können werden in der Regel mit dem Rutschbrett in den Rolli transferiert und bei Lust und Laune auch mal ein "handlicher" hoher Tetra, wobei da der Lifter doch die Regel ist.
Aus berichten von unsren Patienten empfinden sie diesen meistens nicht als so unangenehm und sind oftmals doch froh dass es solche Hilfsmittel gibt, für uns und auch für später die Angehörigen.
Ich möcht mir ehrlich gesagt auch nicht jeden Patienten auf den Oberschenkel setzen.

Kinästhetik ist ein super Hilfsmittel....ein Lifter jedoch ebenso.
 
Hi Yvo!

Du hast Recht, es ist ein wesentlicher Aspekt; was ist im gegebenen Falle für den Patienten und mich besser. Und Schmerzfreiheit ist hier absolut wesentlich!
Bei einem frischen Querschnitt geht es ja auch noch maßgeblich um die Sicherheit und Stabilität z.B. der verletzten Bereiche. Hier werde ich anfangs nicht ohne Hilfsgeräte auskommen...
..sollte allerdings auch im Interesse des Patienten ihren Einsatz immer wieder neu überdenken, ob sie noch im "gewohnten" Umfang notwendig sind...

Gute Nacht!

Lucky Luke
 
Tagchen,
also wenn ich ganz kurz von uns erzählen darf;
wir vom Altenpflegeheim so-und-so benutzen auch tagtäglich diese Lifter.
Wenn wir Bewohner haben die Geistig fit sind, und ich Sie frage,
ob ich den Lifter holen soll, oder ob ich Sie (eventuell auch mit ner Kollegin) per Körperkraft bewegen soll,
wollen die meisten mit dem lifter transfert werden.
Sie vertrauen dieser Maschine wohl sehr, und die Gutmütigen unter ihnen wollen auch nicht, dass die Schwester sich den Rücken kaputt macht.
Manche haben wirklich Hemmungen ihr Gewicht einem anderen Menschen aufzubürden, auch wenns nur ganz kurz ist.

in diesem Sinne, nutze ich unseren Lifter weiter, bis eine Bobath- oder Kinästhetik Schulung mich besseres lehrt.
 
Hi.

ich denke die Kombination machts. Es gibt ja nicht DEN einen richtigen Transfer- oder Mobilisationsweg. Es hängt total von der Erkrankung und dem Patienten ab. Der beste Weg ist der, der für alle Teilnehmer am angenehmsten erscheint. Das ist mal die Kinästhetik, mal der Bobath und Lifter und Rollboard.
LG
Synapse
 
Hallo,
also wir im amb. Dienst haben oft schwere Patienten und Rollstuhlfahrer.
Wenn der Pat. extrem schwer ist, reden wir mit dem Arzt, der schreibt ein Rezept für einen Steh oder Normallifter aus, es kommt dann jemand vom Med. Dienst um zu sehen ob ein Lifter nötig ist. In den meisten Fällen wird dieser genehmigt und für uns als Personal ist es entschieden leichter und und vor allem Rückenschonender mit dem Pat. umzugehen. Wir haben bei einigen Patienten Stehlifter im Einsatz, die wirklich leicht zu bedienen sind.

Viele Grüßle Oldtimer