Patientengut?

narde2003

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Liebe Kolleginnen und Kollegen,

ich habe mal eine vermutlich ziemlich dumme Frage.

Weshalb spricht man eigentlich immer von Patientengut?

Sind es nicht die Patienten mit ihren Erkrankungen die bei uns behandelt werden?
In den meisten Leitbildern steht etwas wie ... der Mensch steht im Mittelpunkt...

Warum sprechen soviele von Patientengut?

"wir haben ein schlechtes Patientengut"
" ich habe gefragt was für ein Patientengut hier ist"

Selbst bei Bewerbungen von Schülern wird schon nach Patientengut gefragt.

Ich empfinde dies als entwürdigend, wenn man so von Menschen spricht, als ob hier nur ein "Krankheit" liegt.

Pflegen wir nur Krankheiten?
Oder pflegen wir kranke Menschen?

Sehe ich dies völlig falsch, oder verstehe ich unter Patientengut etwas anderes als die anderen?

Schöne Woche
Narde
 

Tobias

Poweruser
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Hallo Narde,

mach Dir nix draus, das ist halt umgangssprachlich so entstanden. In ein paar Jahren sprechen dann alle nur noch vom Kunden und nicht vom Patienten!
Wir arbeiten doch schon ganzheitlich kundenorientiert oder nicht?

LG Tobias
 

Ute S.

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Hallo Narde,

ich denke es ist ein veralteter Begriff und bezeichnet einfach das Klientel, sprich welche Erkrankungen haben die Patienten, aus welchem Umfeld kommen die Patienten. Eine Privatklinik hat z.B. ein anderes Klientel als eine Uni oder ein Spital in einem Brennpunkt-viertel. Eine orthopädische Klinik hat auch ein anderes Patientenklientel als eine Neurologie oder andere. Es hat nichts damit zu tun, den Menschen nur auf seine Krankheit zu reduzieren.

Ute S.
 
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Manegger

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Hallo,
es ist besser man spricht eben nicht mehr von Patientengut.
Sag am Besten beim nächsten mal, dass es soetwas im Spachgebrauch, also in der Dialektik eigentlich gar nicht gibt.
Ein "Gut" ist eine Ware, bzw. beschreibt eine Masse bzw ein Objekt.Hat sein Vorkommen in den Rechtswissenschaften und der Philosophie, in der Landwirtschaft oder sonst noch wo, aber den Begriff "Patientengut" gibt es so nicht! Könnte man mal als Unwort des Jahres vorschlagen!
Menschen sind Subjekte und zwar individuelle und sicher ist nicht jeder mensch "gut", wonach man ihn eben schon deshalb nicht als solches bezeichnen kann.
Es reicht völlig aus wenn man stattdessen von "Patienten" oder "Klienten" höchstens noch "Klientel" spricht, Also fragt: "Was für Patienten betreuen Sie denn hier?"

Kann es zwar jetzt aus dem Stegreif nicht mit Literaturnachweis beweisen, ist mir aber wichtig gesagt zu haben.

Finde so eine Bezeichnung für Menschen voll daneben.

Gruß
Klaus
 

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