Patient stört!?

sili

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04.08.2005
Beiträge
37
Ort
Berlin
Beruf
Krankenschwester
Hallo ich habe diesen Beitrag in einen Forum gelesen, würde gerne auch eure Meinung dazu hören.
Mir kommt das schon irgendwie bekannt vor wenn ich ehrlich bin.
Was denkt ihr darüber?

als es vor ein paar Tagen bei uns auf Station etwas ruhiger war, haben wir mal wieder so richtig alles auf Vollglanz gebracht. Meine Kollegin hat sämtliche Betten bezogen... und hat mir das dann mit stolzgeschwellter Brust erzählt... ich war aber auch nicht untätig, denn ich habe die Pflegeschränke ausgewischt und neu bestückt... die dritte Kollegin, die anwesend war, hat die Verordnungswägen geputzt und sortiert. Wir waren richtig gut. Das war ein tolles Gefühl... wären da nicht ständig die Patienten gewesen und hätten geläutet, dass sie auf die Toilette müssen oder sonst irgendetwas wollten... hat doch tatsächlich ein Patient mit mir spazieren gehen wollen... tja, ich hatte natürlich keine Zeit, ihr wisst schon, die Pflegeschränke...!
 
Also mal ganz ehrlich:
Die Bedürfnisse des Patienten gehen doch vor! Ich wäre über die Situation froh gewesen, denn grad wenn es ruhig auf Station ist, kann ich mit viel Zeit und Ruhe den Pat. gegenübertreten. Sonst liegt immer viel Stress und Zeitmangel auf meinen Schultern. Die Pflegeschränke wären mir da nicht so wichtig gewesen.....
 
Ich denke auch mal, das das nicht ernst gewesen gemeint ist, sondern eine gehörige Portion Ironie in diesem beispiel steckte.

Denn das kommt mir irgendwie bekannt vor! Du willst wahrscheinlich ausdrücken, das der Patient heutzutage weniger (leider) im Vordergrund steht...

Oder täusch ich mich da jetzt?
 
Meiner Meinung nach ist das mit sehr viel Ironie verbunden und auch sehr provozierend, gerade deshalb hat es mich irgendwie angesprochen!


Vor meiner Ausbildung zur Krankenschwester habe ich im Altenheim gearbeitet, da finde ich hätte so was gepasst. In der Spätschicht waren wir zu zweit und von 2-3 Urh musste eine Betten putzen!
Ob da Bewohner ins Bett wollten oder heraus oder vielleicht auf die Toilette war da nicht wichtig der Pflegedienstleitung war wichtig das die Betten sauber sind! Denn wenn besucher kommen muss doch alles blitzen!

Meine Meinung ist das schon ab und zu die Bedürfnisse des Patienten hinten angestellt werden!
Weil andere Dinge ja viel wichtiger sind
sehr schade finde ich das!!!!!!!
 
Das ist echt schade

Hallo Zusammen ! :wavey:

Ich finde es auch sehr schade, dass man heute oft die Bedürfnisse des Patienten aus Zeitmangel hinten anstellen muss.

Aber das scheint unser Beruf wohl neulicherweise so mitzubringen. :verwirrt:

Ich denke in dem Fall auch, dass man da die Zeit ruhig mal für den Patienten nutzen sollte.

Liebe Grüße Sonnenblume :flowerpower:
 
stimmt

im altenheim ist es wirklich so .

da kenn ich auch nen kuriosen fall :

ich bei der übergabe : " oh, ich hab vergessen frau xy die augentropfen zu geben "

antwort : " hauptsache du hast dokumentiert ,dass sie sie BEKOMMEN hat...":wut:

d.h., ich muss davon ausgehen ,dass mitarbeitern die vollständigkeit der doku

wichtiger ist als die gesundheit der patienten. hä?
 
Das ist echt nicht zu glauben

Hallo margarethe ! :wavey:

So was ist echt krass! Das kann man bald garnicht glauben! :schraube:

Ich hoffe wir werden nicht alle in ein paar Jahren so, nachdem wir unser Examen gemacht haben und ewig auf einer Station arbeiten...

Liebe Grüße Sonnenblume :flowerpower:
 
hm,da darf man nicht drüber nachdenken ... ich hab ja die hoffnung,dass man

als schüler weniger darf ( weil es ja genau vorgeschrieben ist,was in welchem

jahr gemacht werden darf ) und man dadurch zeit für die patienten hat.

kann sein dass der gedanke utopisch ist. aber sonst könnte ich den beruf

garnicht lernen. wenn ich bedenke ,wie manche schwestern bei uns drauf sind...

dann lieber maschinen bedienen...:evil1:
 
das ist es ja gerade.
Da man als Schüler weniger darf, wird man leider nicht auf die Patienten losgelassen, sondern darf sich dann mit so hübschen sachen wie den Sturz, ausgaben abholen, 1.000.000x zum Labor und Postfach rennen, oder Tupfer packen, Zellstoff schneiden, und sonstigen mist machen....
Ich hasse diese hierarschen strukturen, und die wunderbare regeln "Pflege" zu betreiben...
 
Zeit für Patienten...

Zeit für pat. ist etwas Wunderbares!

Natürlich bin ich auch der Meinung das Patienten mehr Aufmerksamkeit und Pflege benötigen wie so mancher Pflegeschrank, etc. . Ich sehe das aber genauso von der anderen Seite! Seit fast vier Jahren arbeite ich, als Krankenschwester, in einem Pflegeheim, wir betreuen fast ausschliesslich apallische Pat. und unsere Dienstzeit ist meist von Beginn an straff durchorganisiert! Man hat meist nur zu bestimmten Zeiten Zeit zum Betten beziehen, Pflegewagen auffüllen, etc., sonst macht man Überstunden und das täglich!!!!! Das soll nicht bedeuten das ich dies Gut heise, das kommt aber alles durch einen sogenannten Personalschlüssel, den der MDK festlegt!
Auch uns Ärgert dies und wir würden auch gern mehr Zeit dem Pat. widmen!!!! wir warten mal noch ein paar Jahre und dann werden wir mal sehen wann auch die Krankenhäuser von den Stelleneinsparungen eingohlt werden! Bitte hört auf die Pflege- u. Altenheime runter zumachen! Ich war mal genauso Blauäugig wie viele der Krankenpflegeschüler hier im Forum! Wir können einiges besser machen, wenn wir es wollen aber leider nicht alles ändern!
Ironie hilft mir oft über Frustrierte Situationen, nehmt nicht immer alles so ernst!


Liebe Grüße: clako
 
nee

hey clako! nee, das stimmt so nicht.

man kann ja nicht alle in einen topf werfen , und mit meiner antwort wollte ich ganz
bestimmt nicht das pflegepersonal im altenheim schlechtmachen.
arbeite ja selbst da und weiß, dass jede minute verplant ist .
pause machen ist bei uns luxus. aber man muss auch nicht immer entschuldigungen
dafür suchen, dass man den leuten nicht gerecht wird. ich gebe es offen zu ,dass
ich den leuten nicht die zuwendung geben kann , die sie brauchen.
aber das ist nicht meine schuld , und wenn kolleginnen dokumentation für wichtiger
erachten als die eigentliche pflege, dann ist das letzten endes leider doch ihre
schuld, denn sie schaffen es ja scheinbar nicht,prioritäten zu setzen.
ich arbeite langsam , weil ich finde in der pflege geht es um qualität -
nicht um quantität .
wie schon gesagt,es hört sich utopisch an , aber der pdl mal die karten auf den
tisch zu legen , und zu sagen : wir bewältigen die arbeit zu zweit am we nicht,
das traut sich auch keiner . tja, es werden ja schon genug stellen gekürzt,
ich will niemandem nen grund geben,meine stelle als nächstes zu kürzen, oder zu
streichen. immer ja und amen zu allem zu sagen empfinde ich als den heftigsten
fehler,der gemacht werden kann.
wer wind sät ,wird sturm ernten ,wir werden es selbst in spätestens 60 jahren merken.
 
Richtig!

Hallo, Margarethe!

Glaub mir ich weiss genau was du meinst! Ich bin seit dem ich meinen Mund aufmache auch nicht mehr wirklich beliebt! Mir ist aber aufgefallen das vorallem Kollegen aus dem KH oder Krankenpflegeshüler oft schlecht über unsere Pflegeheime sprechen, ohne richtig Ahnung zuhaben über was sie sprechen! Auf einer Intensivstation oder im OP herrscht meist ein stärkerer Wortwind wie es in den Heimen der Fall ist! Darüber spricht aber niemand, da jeder weiss wie es gemeint ist. Glaub mir ich kenne beide Seiten und ich weiss wie ich vor vier Jahren noch gedacht habe!(Ähnlich wie das was ich jetzt von anderen höre) Man muss sich nur vom Gegenteil auch mal überzeugen lassen! :hicks:
Clako
 
ok

ok,ich verstehe deinen standpunkt .

aber jede neue generation ist doch der meinung,sie könnte was verändern,

das ist doch ganz normal...

ich bin jung und habe nur ein jahr erfahrung in der altenpflege.

ich kann viele situationen nicht fachgerecht einschätzen.

trotzdem habe ich einen gewissen ehrgeiz,meinen idealen (hier meinem ideal von

pflege) zu entsprechen.

vielleicht bin ich in zehn jahren nüchterner als heute.

trotzdem möchte ich nicht abstumpfen.

das ist ne schwierige sache,aber ideale zu haben ist ja kein verbrechen.

sie nicht zu verfolgen schon eher.
 
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