Dienstag kurz nach 3 Uhr früh, warum nicht das alte Gyn-Skript rauskramen?
Exfoliativzytologie nach Papanicolaou:
Prinzipiell kann von jedem Epithel ein Krebsabstrich gemacht werden. Der Abstrich abgeschilferter Zellen (Exfoliativzytologie) von der Zervix uteri ist eine gynäkologische Routineuntersuchung, die der Karzinomfrüherkennung dient.
Papanicolaou war ein griech. Pathologie, der 1942 diese zytodiagnostische Spezialfärbung eingeführt hat.
Mittels eines Abnahmegeräts (Metallöse oder dicht gewickeltes Wattestäbchen oder Holzspatel oder Bürstchen "Cytobrush") wird Zellmaterial von der Ektozervix (äuserer Teil der Portio uteri), Endozervix (Zervikalkanal) und dem hinteren Fornix entnommen.
Klassifizierung:
PAP I
unverdächtig, normale Zellen eines originären Epithels
PAP II
unverdächtig, geringe Abweichungen von der Norm im Protoplasma, meist mit Entzündungszeichen (Leukos, Bakterien)
PAP III
zweifelhafter Befund; eindeutige Zuordnung zu PAP II oder IV ist NICHT möglich, Kontrolle nach Therapie (2-3 Wochen)
PAP IIID
geringe bis mittelgradige Dysplasiem 3-monatliche Ko erdorderlich, meist bei Virusinfektion (HPV, HSV)
PAP IIIG
Endometriumzellen im Zellmaterial, Vd.a. Endometrium-Ca
PAP IV
hochgradige Dysplasie, Vd.a. Malignität, vereinzelt atypische Zellen, histologische Abklärung notwendig (Biopsie, Konisation)
PAP V
Vd.a. Malignität, zahlreiche atypische Zellen, Histologie notwendig, Vd.a. invasives Karzinom!
hmm... Metallöse und Holzspatel klingen wenig angenehm. Auch das Bürstchen klingt borstig.
Lt. Skriptum soll das halbjährlich gemacht werden. Wird das eingehalten? Ich hab schon oft gehört, dass da viele Gyn. das sehr unterschiedlich handhaben in der Praxis und nicht automatisch das volle Programm machen. Kann da leider wenig mit eigenen Erfahrungen dienen
+lg, david