Hallo Ute,
du fragst, ob dein Wille Organspender zu sein (gute Entscheidung), respektiert wird, obwohl deine nächsten Angehörigen dagegen sind.
Normalerweise reicht deine deutlich gemachte Entscheidung (Organspenderausweis in der Tasche) aus.
Dies ist jedoch nur die rechtliche Seite. Um die Akzeptanz in der Bevölkerung, - die eh sehr schlecht ist - , nicht weiter zu beschädigen werden hier im Raum NRW keine Organentnahmen getätigt, wenn anwesende Angehörige dies ablehnen. Hier geht es ums menschliche, d.h. das Subjektive. Angehörige in ihrem Schmerz , mein Liebster/s ist Tot und atment doch scheinbar noch, soll "ausgeschlachtet werden. Ich (der Angehörige) will das nicht. Entnehmen dann trotz ethischer und rechtlicher Richtigkeit Mediziner Organe und retten damit mehrere Leben, so bleiben doch doppelt verletzte Angehörige zurück. Dies führte dann häufig zu den Parolen und Gerüchten, dass da jemand "ausgeschlachtet" wurde, obwohl dies nicht gewollt war. Um diese sich hartnäckig haltenden Gerüchte auszuschalten wird dann häufig trotz schriftlicher Entscheidung des Hirntoten keine Explantation vorgenommen, um dem Grundgedanken - Organe von Toten für Lebende - nicht zu schaden.
Ich glaube, dass dies ziemlich in Ordnung so ist, hoffe jedoch, dass durch entsprechende Aufklärung solche Situationen seltener werden können.