Nabend,
ich arbeite ja zur Zeit als Zivi auf einer schmerztherapeutischen Station. Dort wurde vor zwei Wochen ein Patient aufgenommen, etwa 65 Jahre alt. Vorgeschichte: Schmerzen vor allem im Rückenbereich, hat exessive Tilidin konsumiert (häufig, unregelmäßige Menge) und ist dementsprechend süchtig. Patient hat Diabetes.
Bei Aufnahme war der Patient noch normal. Das Tilidin wurde ihm natürlich abgenommen, als Schmerzmedikation bekommt er jetzt Oxygesic 50 1-0-1. Bekam 2-3 Tage nach Aufnahme einen PDK. Dieser PDK wurde dann länger als üblich drin gelassen (mind. 6 Tage). Es setzte Verwirrtheit ein, Sprachprobleme, Unruhe, Zittern nur begrenzt. Dann Freitag vor zwei Wochen rapider Fieberanstieg bis 39,8 als kurzzeitigen Spitzenwert, Erbrechen. Zur Zeit hat er massive Wasser in den Beinen, Flüssigkeitsbegrenzung auf 1,5 L am Tag (Nahrung ist auf 12 BE). Patient hält sich nicht an die Flüssigkeitsbegrenzung und auch nicht an die Nahrungsbegrenzung, Zucker ist schon chronisch zu hoch (atm etwa bei > 180). Da wir ihn schlecht engmaschig dauerbeobachten können, da der Patient ja mobil ist, wird zur Zeit auf die Mineralwasserabgabe und die Medikamenten (die müssen im Beisein einer Schwester, bzw. mir, genommen werden, da er schon einmal die Patienten seines Bettnachbarn genommen hat). Auf Grund des Fiebers wurden ihm Antibiotika gegeben, erst heute war die Temperatur auf 36,9 runter, davor immer wieder über 38,3. Entzündungswerte normal. Interessant ist: Er ist an manchen Tagen richtig klar, dann wieder läuft er z.b. mit zwei Gläsern und verschieden Schuhen über den Flur und lässt sich die Gläser auch nicht abnehmen ("Ich brauche das eine für Wasser und das andere für Saft"). Patient hustet oftmals stark, kein Befund für Pneumonie, viel Schleim wird abgehustet. Heute war zum ersten Mal bei ihm aggressive und gereizte Stimmung.
Die ärtzliche Diagnose: Entzug. Die Psychologin meinte zu erst: Patient ist dumm + Entzug, dann meinte sie: Durchgangssyndrom. Und jetzt wird weiterhin von Entzug ausgegangen.
Meine Fragen: Kann das wirklich alles vom Entzug kommen? Schmerztherapeutisch wird beim Patienten zur Zeit nichts gemacht (außer halt das Oxygesic, der PDK ist ja raus). Und weiterhin: Oxygesic ist doch auch ein Opiat und dockt doch dann an die gleichen Rezeptoren an wie Oxygesic und würde dann doch eigentlich die Entzugserscheinungen reduzieren???
Ich hoffe ihr konntet mir irgendwie folgen (kann auch sein, dass ich was fachlich falsches geschrieben habe, dann bitte korrigieren!!!
)
Liebe Grüße
Tobias
ich arbeite ja zur Zeit als Zivi auf einer schmerztherapeutischen Station. Dort wurde vor zwei Wochen ein Patient aufgenommen, etwa 65 Jahre alt. Vorgeschichte: Schmerzen vor allem im Rückenbereich, hat exessive Tilidin konsumiert (häufig, unregelmäßige Menge) und ist dementsprechend süchtig. Patient hat Diabetes.
Bei Aufnahme war der Patient noch normal. Das Tilidin wurde ihm natürlich abgenommen, als Schmerzmedikation bekommt er jetzt Oxygesic 50 1-0-1. Bekam 2-3 Tage nach Aufnahme einen PDK. Dieser PDK wurde dann länger als üblich drin gelassen (mind. 6 Tage). Es setzte Verwirrtheit ein, Sprachprobleme, Unruhe, Zittern nur begrenzt. Dann Freitag vor zwei Wochen rapider Fieberanstieg bis 39,8 als kurzzeitigen Spitzenwert, Erbrechen. Zur Zeit hat er massive Wasser in den Beinen, Flüssigkeitsbegrenzung auf 1,5 L am Tag (Nahrung ist auf 12 BE). Patient hält sich nicht an die Flüssigkeitsbegrenzung und auch nicht an die Nahrungsbegrenzung, Zucker ist schon chronisch zu hoch (atm etwa bei > 180). Da wir ihn schlecht engmaschig dauerbeobachten können, da der Patient ja mobil ist, wird zur Zeit auf die Mineralwasserabgabe und die Medikamenten (die müssen im Beisein einer Schwester, bzw. mir, genommen werden, da er schon einmal die Patienten seines Bettnachbarn genommen hat). Auf Grund des Fiebers wurden ihm Antibiotika gegeben, erst heute war die Temperatur auf 36,9 runter, davor immer wieder über 38,3. Entzündungswerte normal. Interessant ist: Er ist an manchen Tagen richtig klar, dann wieder läuft er z.b. mit zwei Gläsern und verschieden Schuhen über den Flur und lässt sich die Gläser auch nicht abnehmen ("Ich brauche das eine für Wasser und das andere für Saft"). Patient hustet oftmals stark, kein Befund für Pneumonie, viel Schleim wird abgehustet. Heute war zum ersten Mal bei ihm aggressive und gereizte Stimmung.
Die ärtzliche Diagnose: Entzug. Die Psychologin meinte zu erst: Patient ist dumm + Entzug, dann meinte sie: Durchgangssyndrom. Und jetzt wird weiterhin von Entzug ausgegangen.
Meine Fragen: Kann das wirklich alles vom Entzug kommen? Schmerztherapeutisch wird beim Patienten zur Zeit nichts gemacht (außer halt das Oxygesic, der PDK ist ja raus). Und weiterhin: Oxygesic ist doch auch ein Opiat und dockt doch dann an die gleichen Rezeptoren an wie Oxygesic und würde dann doch eigentlich die Entzugserscheinungen reduzieren???
Ich hoffe ihr konntet mir irgendwie folgen (kann auch sein, dass ich was fachlich falsches geschrieben habe, dann bitte korrigieren!!!

Liebe Grüße
Tobias