Notfallübungen auf Station
Zur Überprüfung der Handlungsfähigkeiten des Krankenpflegepersonals und des ärztlichen Dienstes in Notsituationen ist die Übung auf Station ein wichtiges Instrument.
Normalerweise erfolgen die Fortbildungsveranstaltungen im Hörsaal. Dort können Kolleginnen und Kollegen der verschiedenen Fachrichtungen der Ausführung des Dozenten folgen und bis zu einem gewissen Grad auch Übungen an Phantompuppen absolvieren.
Realistischer wird es aber, wenn auf der Station und den dort gegebenen Bedingungen, mit dem vorhandenen Material im Team geübt wird.
Dabei offenbaren sich Schwachstellen, die im Hörsaal nicht erkennbar sind.
Noch eklatanter ist die Situation dann, wenn der ärztliche Dienst mit einbezogen wird.
In Kenntnis der Probleme und um sie dem Team vor Augen zu führen, haben wir solche Übungen auf den verschiedenen Stationen durchgeführt. Per Dienstanweisung war sowohl das Krankenpflegepersonal wie auch der ärztliche Dienst zur Teilnahme an den Übungen verpflichtet worden. Und so war die Vorbereitung und der Verlauf.
Vorbereitung:
Zur Bewertung der Übungen auf Station wurde ein Bewertungsbogen entwickelt.
Dabei wurden bestimmte Handlungsabläufe besonders beobachtet und bewertet.
Beispiel:
Nach welcher Zeit war Pflegepersonal vor Ort ?
Beatmung nach welcher Zeit ?
Herzmassage nach welcher Zeit ?
Notfallpieper ausgelöst ? Ja Nein
Arzt vor Ort nach welcher Zeit ?
Venenzugang wann ?
Intubation wann ?
Defibrillator vorhanden wann ?
Das ist nur ein kurzer Auszug des Bewertungsbogen.
Durchführung:
Die Durchführung der Übung erforderte vom Prüferteam ein sicheres Gespür dafür, dass keine Krankenschwester oder Krankenpfleger damit rechnete, dass ihrer Station für die Übung ausgesucht wurde und das uns keiner bei den Vorbereitungen beobachtet hat.
Zur realistischen Übung wurde ein Intubationstrainer und ein HLW-Phantom zusammen gesteckt. Damit ist es möglich eine Intubation und gleichzeitig eine Herzdruckmassage durch zu führen.
Diese etwas längere Übungseinheit wurde dann in vorher ausgekundschaftete Räume ausgelegt.
So auch in einem Badezimmer, welches gleichzeitig als Lagerraum für verschiedenen Dinge zu dienen scheint.
Bewertet wurde der Ablauf von einem Anästhesisten und einem Anästhesiepfleger. Beide waren mit dem Notfallpieper ausgerüstet, hatten Stoppuhren in der Hand und stehen in zwei Ecken des Raumes, um einen guten Überblick zu haben.
Durch Auslösung des Klingelalarms wurde dann das Stationspersonal alarmiert. Gleichzeitig wurden die Stoppuhren gedrückt und von da an lief die Übung.
Übungsverlauf
Die Klingel wurde gedrückt, die Stoppuhr auch und innerhalb knapp 40 Sekunden erschien die Schülerin im Bad. „ Notfallübung“ !! sagten wir und schon rief sie laut „ Notfall !! „
Jetzt kommt Leben in die Station. Ein Krankenpfleger kommt ins Bad, sieht die Situation und beginnt mit der Diagnostik. Die Wert, wie Pupillenweite, Puls, Atmung, Bewusstsein und Hautfarbe wird immer wenn getastet und gefühlt wird zugerufen.
Also nur wenn die Hand an der Carotis liegt, gibt es eine Antwort ob Pulsschlag tastbar ist oder nicht.
Im Lauf der Übung kommt es immer wieder zum Versuch Werte nur zu erfragen ohne zu tasten. Folge davon ist, dass es keine Antworten gibt.
Der Kollege beginnt mit der Beatmung, Mund zu Nase, muss erkennen das es so nicht geht und wechselt zu Mund zu Mund über.
Eine Kollegin kommt mit dem Notfallwagen und es erfolgt der Wechsel auf die Maskenbeatmung.
Die Kollegin übernimmt die Beatmung der Pfleger die Herzdruckmassage.
Mittlerweile hat die Schülerin den Herzalarm ausgelöst, wir konnten die Durchsage klar verstehen und den Stationsarzt angefunkt.
Verstrichene Zeit: 2 Minuten nach Klingelalarm
Zwischenbewertung
Die Schülerin hat schnellstens reagiert, war kurz nach Klingelalarm im Bad und hat entsprechend die Meldung „ Notfall „ weitergeleitet.
Der Krankenpfleger hat schnell reagiert, gute Diagnostik gemacht und zügig mit der Beatmung begonnen. Leider ohne den sinnvollen Infektionsschutz ( Tuch oder Hemd über das Gesicht des Patienten ziehen ) .
Die Kollegin ist schnell mit dem Notfallwagen vor Ort und ermöglicht so den Wechsel auf die Maskenbeatmung, wechselt schnell mit dem Kollegen, damit dieser eine gute Herzdruckmassage durchführen kann.
Zwischenzeitlich alarmiert die Schülerin das Reanimationsteam und den Stationsarzt.
Übung mit Arzt
Nach knapp 3 Minuten ist der zuständige Arzt auf Station und versucht sich einen Überblick zu verschaffen. Kurze Information durch das Pflegepersonal zu der Situation und der bis dahin durchgeführten Massnahmen.
Dann übernimmt der Arzt die Beatmung des Patienten, ordert einen Monitor und möchte den Patienten intubieren. Der Pfleger macht weiterhin Herzdruckmassage, die Krankenschwester kümmert sich um die Materialien zur Intubation, die Schülerin sucht den Monitor.
Die Materialien zur Intubation sind bereit. Vorher erbricht der Patient und es wird die Absaugung angefordert. Jetzt läuft die Schwester in die Abstellkammer um die Saugung zu holen. ( Am Notfallwagen ist eine Sekretabsaugung angebaut ) Während der Abwesenheit der Schwester stellt der Arzt die Beatmung ein und wartet. Herzmassage läuft weiter.
Saugung kommt, Sekret und Erbrochenes werden abgesaugt , Intubation durchgeführt. Herzmassage läuft weiter.
Nun kommt auch der Monitor, 3 Klebeelektroden werden aufgeklebt und die Ableitung zeigt Kammerflimmern.
Der Defibrillator wird von der Nachbarstation geholt.
Oben bei der Beatmung scheint es Probleme zu geben. Der Tubus steckt, ist geblockt und auf dem Konnektor steckt das Ventil des Beatmungsbeutels. Der Beutel liegt daneben und der Arzt versucht die Sauerstoffleitung an das Ventil zu montieren, was natürlich nicht gelingt. Seit knapp zwei Minuten findet keine Beatmung mehr statt. Herzmassage läuft weiter.
Dann kommt der folgenschwere Satz : „ Ich brauche einen Adapter für den Sauerstoffschlauch „ .
Nach diesem Satz trat das auf, was man als Hühnerhofsyndrom bezeichnen kann. ALLE und ich meine wirklich ALLE bis dahin an der Reanimation beteiligten Pflegepersonen springen auf und beginnen mit der Suche nach einem Adapter, von dem sie nicht wissen, wie er aussehen soll.
Jetzt ruht die Beatmung bereits seit 5 Minuten und die Herzmassage wurde auch eingestellt. Eine Defibrillation zur Behebung der Herzrhythmusstörung ( Kammerflimmern ! ) ist nicht erfolgt.
Es liegt nach 9 Minuten Reanimation noch kein Venenzugang, kein Medikament wurde injiziert und keine Infusion ist vorbereitet.
Da kein Adapter aufzutreiben war, wird nach insgesamt 10 Minuten der Beatmungsbeutel wieder an das Ventil adaptiert und bereits der erste Versuch zu beatmen offenbart die Fehlintubation des Patienten.
Wir brechen an dieser Stelle die Reanimation wegen Exitus des Patienten ab !!!.
Chronologie der Massnahmen:
10:00:00 Uhr Klingelalarm Badezimmer
10:00:40 Uhr Schülerin schlägt Alarm
10:01:00 Uhr Pfleger betreibt Diagnostik
10:01:40 Uhr Erster Atemzug
10:01:47 Uhr Zweiter Atemzug
10:02:00 Uhr Aufnahme der Herzdruckmassage
10:02:25 Uhr Notfallwagen vor dem Bad postiert
10:02:30 Uhr Maskenbeatmung ohne Sauerstoffanschluss
10:03:00 Uhr Arzt vor Ort
10:03:30 Uhr Arzt übernimmt die Beatmung
10:04:30 Uhr Patient erbricht / Saugung wird geordert
10:04:30 Uhr Beatmung wird unterbrochen ( warten auf Absaugung )
10:05:30 Uhr Saugung ist da, Intubation wird vorbereitet
10:06:00 Uhr Intubation
10:06:40 Uhr 1. EKG Diagnose Kammerflimmern
10:06:50 Uhr Konnektion Tubus – Beatmunsgbeutelventil ohne Beatmung
10:07:00 Uhr Beatmung und Herzmassage ruhen
10:12:00 Uhr Beatmung mit Beatmungsbeutel zeigt Fehlintubation an
10:12:30 Uhr Abbruch wegen Exitus des Patienten
Abschlussbewertung:
Die praxisnahe Übung in Kombination mit dem Arzt haben eklatante Mängel aufgedeckt.
Das Pflegepersonal hat in den ersten 3 Minuten gut reanimiert, sich dann aber der Entscheidungen des Arztes untergeordnet. Dieser hatte von dem Material ( Beatmungsbeutel ) keine Ahnung, steckt das Pflegepersonal mit seiner Frage nach dem Adapter an und dieses reagiert völlig unangepasst und hypernervös. Ferner fällt auf das das Pflegepersonal keine Eigendynamik entwickelt und z.B. Medikamente aufzieht, Infusionen vorbereitet, Monitor und Defibrillator holt. Alles geschieht nur auf Anforderung. Keiner hat den Mechanismus eines Beatmungsbeutels gekannt. Die Funtionen und Möglichkeiten des Notfallwagens waren auch nicht bekannt, trotz intensiver Schulung. Saugung und O²-Flasche werden aus der Abstellkammer geholt, obwohl alles auf dem Wagen vorhanden ist.
Leider ist diese Übung mehr als unglücklich verlaufen, nach einem guten Start. Glücklicherweise war es eben nur eine Übung.
PS. Bei der nächsten echten Reanimation war das Stationspersonal super engagiert und gut.
Zur Überprüfung der Handlungsfähigkeiten des Krankenpflegepersonals und des ärztlichen Dienstes in Notsituationen ist die Übung auf Station ein wichtiges Instrument.
Normalerweise erfolgen die Fortbildungsveranstaltungen im Hörsaal. Dort können Kolleginnen und Kollegen der verschiedenen Fachrichtungen der Ausführung des Dozenten folgen und bis zu einem gewissen Grad auch Übungen an Phantompuppen absolvieren.
Realistischer wird es aber, wenn auf der Station und den dort gegebenen Bedingungen, mit dem vorhandenen Material im Team geübt wird.
Dabei offenbaren sich Schwachstellen, die im Hörsaal nicht erkennbar sind.
Noch eklatanter ist die Situation dann, wenn der ärztliche Dienst mit einbezogen wird.
In Kenntnis der Probleme und um sie dem Team vor Augen zu führen, haben wir solche Übungen auf den verschiedenen Stationen durchgeführt. Per Dienstanweisung war sowohl das Krankenpflegepersonal wie auch der ärztliche Dienst zur Teilnahme an den Übungen verpflichtet worden. Und so war die Vorbereitung und der Verlauf.
Vorbereitung:
Zur Bewertung der Übungen auf Station wurde ein Bewertungsbogen entwickelt.
Dabei wurden bestimmte Handlungsabläufe besonders beobachtet und bewertet.
Beispiel:
Nach welcher Zeit war Pflegepersonal vor Ort ?
Beatmung nach welcher Zeit ?
Herzmassage nach welcher Zeit ?
Notfallpieper ausgelöst ? Ja Nein
Arzt vor Ort nach welcher Zeit ?
Venenzugang wann ?
Intubation wann ?
Defibrillator vorhanden wann ?
Das ist nur ein kurzer Auszug des Bewertungsbogen.
Durchführung:
Die Durchführung der Übung erforderte vom Prüferteam ein sicheres Gespür dafür, dass keine Krankenschwester oder Krankenpfleger damit rechnete, dass ihrer Station für die Übung ausgesucht wurde und das uns keiner bei den Vorbereitungen beobachtet hat.
Zur realistischen Übung wurde ein Intubationstrainer und ein HLW-Phantom zusammen gesteckt. Damit ist es möglich eine Intubation und gleichzeitig eine Herzdruckmassage durch zu führen.
Diese etwas längere Übungseinheit wurde dann in vorher ausgekundschaftete Räume ausgelegt.
So auch in einem Badezimmer, welches gleichzeitig als Lagerraum für verschiedenen Dinge zu dienen scheint.
Bewertet wurde der Ablauf von einem Anästhesisten und einem Anästhesiepfleger. Beide waren mit dem Notfallpieper ausgerüstet, hatten Stoppuhren in der Hand und stehen in zwei Ecken des Raumes, um einen guten Überblick zu haben.
Durch Auslösung des Klingelalarms wurde dann das Stationspersonal alarmiert. Gleichzeitig wurden die Stoppuhren gedrückt und von da an lief die Übung.
Übungsverlauf
Die Klingel wurde gedrückt, die Stoppuhr auch und innerhalb knapp 40 Sekunden erschien die Schülerin im Bad. „ Notfallübung“ !! sagten wir und schon rief sie laut „ Notfall !! „
Jetzt kommt Leben in die Station. Ein Krankenpfleger kommt ins Bad, sieht die Situation und beginnt mit der Diagnostik. Die Wert, wie Pupillenweite, Puls, Atmung, Bewusstsein und Hautfarbe wird immer wenn getastet und gefühlt wird zugerufen.
Also nur wenn die Hand an der Carotis liegt, gibt es eine Antwort ob Pulsschlag tastbar ist oder nicht.
Im Lauf der Übung kommt es immer wieder zum Versuch Werte nur zu erfragen ohne zu tasten. Folge davon ist, dass es keine Antworten gibt.
Der Kollege beginnt mit der Beatmung, Mund zu Nase, muss erkennen das es so nicht geht und wechselt zu Mund zu Mund über.
Eine Kollegin kommt mit dem Notfallwagen und es erfolgt der Wechsel auf die Maskenbeatmung.
Die Kollegin übernimmt die Beatmung der Pfleger die Herzdruckmassage.
Mittlerweile hat die Schülerin den Herzalarm ausgelöst, wir konnten die Durchsage klar verstehen und den Stationsarzt angefunkt.
Verstrichene Zeit: 2 Minuten nach Klingelalarm
Zwischenbewertung
Die Schülerin hat schnellstens reagiert, war kurz nach Klingelalarm im Bad und hat entsprechend die Meldung „ Notfall „ weitergeleitet.
Der Krankenpfleger hat schnell reagiert, gute Diagnostik gemacht und zügig mit der Beatmung begonnen. Leider ohne den sinnvollen Infektionsschutz ( Tuch oder Hemd über das Gesicht des Patienten ziehen ) .
Die Kollegin ist schnell mit dem Notfallwagen vor Ort und ermöglicht so den Wechsel auf die Maskenbeatmung, wechselt schnell mit dem Kollegen, damit dieser eine gute Herzdruckmassage durchführen kann.
Zwischenzeitlich alarmiert die Schülerin das Reanimationsteam und den Stationsarzt.
Übung mit Arzt
Nach knapp 3 Minuten ist der zuständige Arzt auf Station und versucht sich einen Überblick zu verschaffen. Kurze Information durch das Pflegepersonal zu der Situation und der bis dahin durchgeführten Massnahmen.
Dann übernimmt der Arzt die Beatmung des Patienten, ordert einen Monitor und möchte den Patienten intubieren. Der Pfleger macht weiterhin Herzdruckmassage, die Krankenschwester kümmert sich um die Materialien zur Intubation, die Schülerin sucht den Monitor.
Die Materialien zur Intubation sind bereit. Vorher erbricht der Patient und es wird die Absaugung angefordert. Jetzt läuft die Schwester in die Abstellkammer um die Saugung zu holen. ( Am Notfallwagen ist eine Sekretabsaugung angebaut ) Während der Abwesenheit der Schwester stellt der Arzt die Beatmung ein und wartet. Herzmassage läuft weiter.
Saugung kommt, Sekret und Erbrochenes werden abgesaugt , Intubation durchgeführt. Herzmassage läuft weiter.
Nun kommt auch der Monitor, 3 Klebeelektroden werden aufgeklebt und die Ableitung zeigt Kammerflimmern.
Der Defibrillator wird von der Nachbarstation geholt.
Oben bei der Beatmung scheint es Probleme zu geben. Der Tubus steckt, ist geblockt und auf dem Konnektor steckt das Ventil des Beatmungsbeutels. Der Beutel liegt daneben und der Arzt versucht die Sauerstoffleitung an das Ventil zu montieren, was natürlich nicht gelingt. Seit knapp zwei Minuten findet keine Beatmung mehr statt. Herzmassage läuft weiter.
Dann kommt der folgenschwere Satz : „ Ich brauche einen Adapter für den Sauerstoffschlauch „ .
Nach diesem Satz trat das auf, was man als Hühnerhofsyndrom bezeichnen kann. ALLE und ich meine wirklich ALLE bis dahin an der Reanimation beteiligten Pflegepersonen springen auf und beginnen mit der Suche nach einem Adapter, von dem sie nicht wissen, wie er aussehen soll.
Jetzt ruht die Beatmung bereits seit 5 Minuten und die Herzmassage wurde auch eingestellt. Eine Defibrillation zur Behebung der Herzrhythmusstörung ( Kammerflimmern ! ) ist nicht erfolgt.
Es liegt nach 9 Minuten Reanimation noch kein Venenzugang, kein Medikament wurde injiziert und keine Infusion ist vorbereitet.
Da kein Adapter aufzutreiben war, wird nach insgesamt 10 Minuten der Beatmungsbeutel wieder an das Ventil adaptiert und bereits der erste Versuch zu beatmen offenbart die Fehlintubation des Patienten.
Wir brechen an dieser Stelle die Reanimation wegen Exitus des Patienten ab !!!.
Chronologie der Massnahmen:
10:00:00 Uhr Klingelalarm Badezimmer
10:00:40 Uhr Schülerin schlägt Alarm
10:01:00 Uhr Pfleger betreibt Diagnostik
10:01:40 Uhr Erster Atemzug
10:01:47 Uhr Zweiter Atemzug
10:02:00 Uhr Aufnahme der Herzdruckmassage
10:02:25 Uhr Notfallwagen vor dem Bad postiert
10:02:30 Uhr Maskenbeatmung ohne Sauerstoffanschluss
10:03:00 Uhr Arzt vor Ort
10:03:30 Uhr Arzt übernimmt die Beatmung
10:04:30 Uhr Patient erbricht / Saugung wird geordert
10:04:30 Uhr Beatmung wird unterbrochen ( warten auf Absaugung )
10:05:30 Uhr Saugung ist da, Intubation wird vorbereitet
10:06:00 Uhr Intubation
10:06:40 Uhr 1. EKG Diagnose Kammerflimmern
10:06:50 Uhr Konnektion Tubus – Beatmunsgbeutelventil ohne Beatmung
10:07:00 Uhr Beatmung und Herzmassage ruhen
10:12:00 Uhr Beatmung mit Beatmungsbeutel zeigt Fehlintubation an
10:12:30 Uhr Abbruch wegen Exitus des Patienten
Abschlussbewertung:
Die praxisnahe Übung in Kombination mit dem Arzt haben eklatante Mängel aufgedeckt.
Das Pflegepersonal hat in den ersten 3 Minuten gut reanimiert, sich dann aber der Entscheidungen des Arztes untergeordnet. Dieser hatte von dem Material ( Beatmungsbeutel ) keine Ahnung, steckt das Pflegepersonal mit seiner Frage nach dem Adapter an und dieses reagiert völlig unangepasst und hypernervös. Ferner fällt auf das das Pflegepersonal keine Eigendynamik entwickelt und z.B. Medikamente aufzieht, Infusionen vorbereitet, Monitor und Defibrillator holt. Alles geschieht nur auf Anforderung. Keiner hat den Mechanismus eines Beatmungsbeutels gekannt. Die Funtionen und Möglichkeiten des Notfallwagens waren auch nicht bekannt, trotz intensiver Schulung. Saugung und O²-Flasche werden aus der Abstellkammer geholt, obwohl alles auf dem Wagen vorhanden ist.
Leider ist diese Übung mehr als unglücklich verlaufen, nach einem guten Start. Glücklicherweise war es eben nur eine Übung.
PS. Bei der nächsten echten Reanimation war das Stationspersonal super engagiert und gut.