Noten in der Erwachsenenausbildung

Sir Cato

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28.01.2004
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16
Ort
Düsseldorf
Beruf
Krankenpfleger
Akt. Einsatzbereich
HKL
Funktion
stellv. SL
Einen wunderschönen guten Abend,

ich schiesse die Frage erst vor und erzähle dann die Geschichte dazu:

Gibt es in Euren Krankenpflegeschulen/Kinderkrankenpflegeschulen noch Benotungen? Werden nach den Stationseinsätzen Noten verteilt? Oder gibt es bei Euch nur Bewertungen?

Zur Vorgeschichte:
Ich arbeite in Düsseldorf im EVK und wir (die Mentoren) arbeiten gerade daran, unsere Beurteilungsbögen zu verändern. So weit so gut, jedoch hatten wir eine recht hitzige Diskussion darüber, ob es nun bei diesen Beurteilungsbögen am Ende Noten geben soll, oder wir am Ende des Gesprächbogens ein paar zusammenfassende Zeilen hinschreiben sollen.
Zunächst hatte ich den Gedanken: prima, wir lassen es bei den Noten, und können uns das Leben einfacher machen, indem wir den Auszubildenden am Ende des Gespräches (z.Zt. Ausfüllen eines vierseitigen Bogens inkl. Gespräch) eine Note vorsetzen und Ende is.
Je länger diese Diskussion vorbei ist, desto eher glaube ich, das tatsächlich auf die Note verzichtet werden kann, weil sich alle mit diesem Bogen viel mehr auseinandersetzen, wenn es am Ende einen Bewertungstext gibt.
PROBLEM!!!!
Unsere Schule möchte nun, dass wir unbedingt an der Notengebung festhalten.
Nun möchte ich halt wissen, ob es bei Euch noch Noten gibt, oder ob es halt nur Bewertungen gibt...

Vielen Dank für Eure Gedanken dazu

Euer Cato
 
Hallo!

Wir haben auch so Beurteilungsbögen! Finde ich für uns Schüler auch besser!
Wir haben dann einmal ein Erstgespräche, Zwischengespräch und Abschlussgespräch.
Das Abschussgespräch ist immer sehr ausführlich und man kann sich dann auch selber ein besseres Bild davon machen wie man in seinem Einsatz war!
Noten alleine finde ich zu unpersönlich!

Lg Raffaela
 
Wir haben Beurteilungsbögen je nach KP-Schule. Die Beurteilungsbögen der Lernenden, die ich betreue haben zwei Spalten (erreicht und nicht erreicht). Zum Schluss muss ich allerdings die Leistungen noch in Worten zusammenfassen. Diese Kombination finde ich noch ganz gut, da man so die Stärken und Schwächen noch differenzierter darstellen kann. Erfordert allerdings auch einiges an Formulierungsbegabung und Übung.
 
Hallo Cato!

Ich geb dir hier mal eine internen Link:
*(Defekter) Link entfernt*

Hier habe ich ausführlich beschrieben, wie wir das machen.
Es ist ein Mittelding zwischen Notengebung und Beurteilung in Textform.

Gruß,
Trine
 
Bei uns gibts auch Vor-Zischen und Abschlussgespräch.

Das läuft jeweils so ab:

Vorgespräch: Eigentlich schreibt der Mentor nur seinen Standarttext auf, was erwartet wird. Schüler, was er erwartet (auch uasi Standart, man kennt ja die Stat noch nicht).
Zwischengespräch wird eigentlich nur agehakt, irgendeine Floskel rein. Oder aber es gibt ne Besonderheit, Beschwerden, oder Tips ...
Abschlussgespräch schreibt der Schüler erstmal wie/ob es ihm Gefallen hat - kurzen text. Und dann der Mentor halt eine kleine Bewertung mit nötigen Infos. Wird evt kurz drüber gresprochen. Abschließend kommt eine Note drunter!

(Ich bekomme immer ne 2, wenn ich frage was ich für ne 1 hätte machen können heisst es immer, ich war top, aber 1en gibts generell nicht ... toll was?!)

Ich find das System auch so in Ortnung. Gespräch bzw Beurteilung sollte schon sein, aber die Note ist für mich als Schüler auch wichtig!!
 
Hi, bei uns läuft das folgendermaßen:

Erstgespräch: Darin werden die Erwartungen des Schülers und des Stationsteams formuliert! Ebenso die Lernziele des Schülers in diesem Einsatz festgelegt! Desweiteren zeichnen Anleiter und Schüler ab, dass sie eine Vorstellung des Tagesablaufes erhalten haben, sowie eine Stationsführung( wo, was ist) und grob eine Vorstellung von den Standarddiagnosen auf dieser Station!!!
Zwischengespräch: Da wird schon mal kritisiert ( pos. und neg), am Schüler und ebenso vom Schüler an die Station/ am Anleiter etc. Dann gibt es eine Tätigkeitstabelle worin verschiedene Tätigkeiten der allgemeinen Pflege, speziellen Pflege, hygienisches Arbeiten sowie Motivation zur Erreichung der Lernziele, Kommunikation im Bereich Pat, Kollegen, Angehörige und noch ein paar andere Dinge( Medikamente/ Doku etc) aufgeführt sind! Da kann der Anleiter Kreuze machen und den Schüler bewerten: 3 Bereiche gibt es da
1. Seine Leistungen entsprechen nicht dem Semesterstand
2. entsprechen dem Semesterstand
3. Er ist dem Semesterstand vorraus!

Beim Endgespräch wird dann noch mal unter den gleichen Kriterien wie im Zwischengespräch die Entwicklung des Schülers im ganzen Einsatz fixiert und festgestellt, ob er die Lernziele erreicht hat. Dann werden nochmal Kreuze gemacht( in einer anderen Farbe)

Es ist ordentlich Platz um frei zu schreiben und Noten gibt es bei uns nur in der Probezeit. Sprich im ersten und zweiten Einsatz!!! Dann nicht mehr!!!! Ich hoffe man steigt da durch, klingt sehr kompliziert, ist aber ganz einfach!!!!
 
Guten Morgen,

erst einmal herzlichen Dank für die Antworten. Aber da ich ja die Kommentare unserer Krankenpflegeschule nicht hintenan stehen lassen will, darf deren Argumentation nicht fehlen.
Ich gebe sie so gut wir möglich wieder.

Es besteht die Gefahr, dass bei fehlender Notengebung, die Schule etwas anderes versteht als was die Mentoren meinen.

Dazu kann ich nur anführen, dass sich die Schule eindeutig über Bewertungskriterien mit den Mentoren unterhalten muss.

Deinen Link fand ich im übrigen ganz interessant, Trine, und ich werde diese Bewertungsmöglichkeit für mich persönlich an die Hand nehmen.
Allerdings habe ich dazu die Frage, ob alle Punkte gleichwertig bei Euch beurteilt werden, oder ob es da Abstufungen gibt.

Bis neulich,

Cato
 
Sir Cato schrieb:
Allerdings habe ich dazu die Frage, ob alle Punkte gleichwertig bei Euch beurteilt werden, oder ob es da Abstufungen gibt.
Du fragst, Cato, ob jeder Mentor die Punkte gleich beurteilt?
Leider nein. Es gibt manchmal verschiedene Auffassungen, die wir in unserem kleinen Pflegeteam aber schnell absprechen und anpassen können. Allerdings beobachte ich teilweise große Abweichungen bei den anderen Stationen. "Die Schule" bietet einmal im Jahr eine Mentorenfortbildung an, aber trotzdem konnten die Differenzen bisher nicht ausgeräumt werden, so dass in unserem Krankenhaus die Schüler NICHT einheitlich beurteilt werden.
Differenzen gibt es da z.B.:

-"Ein Schüler kann im ersten Lehrjahr kein Doppelplus bekommen."
Natürlich kann er das! Bei den Punkten, die seinem Ausbildungsstand angemessen sind, kann er entsprechend beurteilt werden.

-"Wir hatten ja keine Reanimation." (beim Punkt auf unvorhersehbare Situationen reagieren zu können)
Darum geht es gar nicht!

-Punkt spezielle Pflege
Es gibt auch Kollegen, die hacken dann darauf rum, wenn irgendwas mal nicht geklappt hat und übersehen, dass der Schüler 18 spezielle Tätigkeiten gut beherrschte, aber in 3 speziellen Situationen ungeübt war.
Das sollte man dann in Relation zueinander setzen.

Die Krankenpflegeschule sollte da die Vorgaben setzen, am besten in schriftlicher Form.

Gruß,
Trine
 
Sir Cato schrieb:
PROBLEM!!!!
Unsere Schule möchte nun, dass wir unbedingt an der Notengebung festhalten.
Nun möchte ich halt wissen, ob es bei Euch noch Noten gibt, oder ob es halt nur Bewertungen gibt...

Wir haben noch grauenhaft veraltete Zeugnisse. Die passen nicht mehr zum neuen Gesetz und werden hoffentlich bald überarbeitet.

Notengebung finde ich nicht verkehrt. Ich schreibe da oft auch noch eine Erläuterung dazu. Nur Note ohne weitere Erklärung hingegen ist in vielen Fällen etwas dürftig.

Natürlich beurteilt nicht jeder gleichartig. Das tun normale Lehrer sicher auch nicht. Und: Viele benoten zu gut, sei es aus Sympathie oder aus Scheu, eine nicht so dolle Note begründen zu müssen.
Wir haben das so gelöst, daß wir idR das Zeugnis zu zweit schreiben.
 
Bei uns gibt es ein Vor-, Zwischen- und Abschlussgespräch. Dann gibt es noch einen vorgefertigten Bogen, auf dem werden einzelne Zensuren für bestimmte Bereiche vergeben und daraus ergibt sich die Gesamtnote.
 

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