Maria schrieb:
Nerven euch Pflegeplanungen auch so?
wirklich jede Woche haben wir eine zu schreiben auf. Ich kanns langsam nicht mehr sehen.
Da stimmt aber eher was mit Deinen Augen nicht so ganz, Blümchen, oder?
Maria schrieb:
Aber leichter fällts mir deswegen noch lang nicht, so Probleme finden ist nicht mein Ding, auch mit Ressourcen haperts (ist auch schwer bei z.B. Gefahr der BZ-Entgleisung)
Suche nicht nach Problemen. Mache Dir ein einziges Mal die Mühe und gehe für Dich ALLE Aktivitäten des Lebens durch. Schreibe auf, wie alles optimal funktioniert. Zum Beispiel: "Für Sicherheit sorgen: Ich kann meinen Blutzuckerspiegel dank meines gesunden Körpers in gesundenGrenzen halten."
Oder: "Ruhen und Schlafen: Ich habe einen normalen Tag- und Nachtrhythmus, der nicht gestört wird durch Unregelmäßigkeiten."
Wenn Du damit fertig bist, siehst du bei den Patienten ganz leicht die Abweichungen.
Hier am Beispiel sieht das so aus:
Erstes Problem: Mein Patient ist Diabetiker. Sein BZ muß von außen kontrolliert und reguliert werden.
Ressourcen: Der Patient und seine Frau können selbst den Blutzucker messen und auf Veränderungen reagieren. => Dein Eingreifen wäre hier nicht nötig.
Ressourcen: Der Patient kann seinen Blutzucker nur mit Hilfe seiner Frau kontrollieren, diese arbeitet aber noch regelmäßig außer Haus.
Aktion: Suche nach Möglichkeiten, bei Abwesenheit der Ehefrau den Blutzucker kontrollieren zu lassen.
Zweites Problem: Durch häufige Entgleisungen muß bei dem Patienten auch nachts der BZ gemessn werden. Hierdurch findet er nicht ausreichend Ruhe und Schlaf, ist auch bei Tag schlapp und müde.
Ressourcen: Der Patient und seine PartnerIn kann lernen, den BZ entsprechend zu regulieren, sodaß nächtliche Kontrollen nicht mehr nötig sind. => Du brauchst nur dafür sorgen, daß sie es auch tatsächlich lernen.
Ressourcen: Sowohl der Patient als auch seine Partnerin können nicht adäquat auf BZ-Schwankungen reagieren.
Aktion: Suche nach Regulierungsmöglichkeiten von außen, die dem Patienten seine Nachtruhe ermöglichen.
Deutlich, was ich meine? Nimm Dir das Idealbild als eine Art Blaupause, Grundmuster. Vergleiche. Reagiere auf Abweichungen. Das ist im Grunde wie ein Foto-Vergleich in der Zeitung. Gaaaanz Einfach!
Und jetzt, liebe Maria, hab ich noch einen Bonbon für Dich: Wenn Du examiniert bist, wirst Du wohl (LEIDER!) keine Gelegenheit mehr zur Pflegeplanung haben. Dennoch ist wichtig, sie zu beherrschen, um dann adäquat auf große Pflegeprobleme wie etwa Wundversorgung eingehen zu können. Und was Du so gründlich gelernt hast, behälst Du in Deinem ganzen Berufsleben.
Viel Kraft wünsche ich Dir!