Nervende Pflegeplanungen...

Blümchen1985

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Studentin, früher Krankenschwester
Nerven euch Pflegeplanungen auch so?
wirklich jede Woche haben wir eine zu schreiben auf. Ich kanns langsam nicht mehr sehen.

Dann dauernd Hausarbeit auf Station: Mit mindestens einer Pflegeplanung.

Aber leichter fällts mir deswegen noch lang nicht, so Probleme finden ist nicht mein Ding, auch mit Ressourcen haperts (ist auch schwer bei z.B. Gefahr der BZ-Entgleisung)

Suche "Mitleidende"

Maria ;-)
 
Maria schrieb:
Nerven euch Pflegeplanungen auch so?
wirklich jede Woche haben wir eine zu schreiben auf. Ich kanns langsam nicht mehr sehen.
Da stimmt aber eher was mit Deinen Augen nicht so ganz, Blümchen, oder? :wink:
Maria schrieb:
Aber leichter fällts mir deswegen noch lang nicht, so Probleme finden ist nicht mein Ding, auch mit Ressourcen haperts (ist auch schwer bei z.B. Gefahr der BZ-Entgleisung)
Suche nicht nach Problemen. Mache Dir ein einziges Mal die Mühe und gehe für Dich ALLE Aktivitäten des Lebens durch. Schreibe auf, wie alles optimal funktioniert. Zum Beispiel: "Für Sicherheit sorgen: Ich kann meinen Blutzuckerspiegel dank meines gesunden Körpers in gesundenGrenzen halten."
Oder: "Ruhen und Schlafen: Ich habe einen normalen Tag- und Nachtrhythmus, der nicht gestört wird durch Unregelmäßigkeiten."
Wenn Du damit fertig bist, siehst du bei den Patienten ganz leicht die Abweichungen.
Hier am Beispiel sieht das so aus:
Erstes Problem: Mein Patient ist Diabetiker. Sein BZ muß von außen kontrolliert und reguliert werden.
Ressourcen: Der Patient und seine Frau können selbst den Blutzucker messen und auf Veränderungen reagieren. => Dein Eingreifen wäre hier nicht nötig.
Ressourcen: Der Patient kann seinen Blutzucker nur mit Hilfe seiner Frau kontrollieren, diese arbeitet aber noch regelmäßig außer Haus.
Aktion: Suche nach Möglichkeiten, bei Abwesenheit der Ehefrau den Blutzucker kontrollieren zu lassen.
Zweites Problem: Durch häufige Entgleisungen muß bei dem Patienten auch nachts der BZ gemessn werden. Hierdurch findet er nicht ausreichend Ruhe und Schlaf, ist auch bei Tag schlapp und müde.
Ressourcen: Der Patient und seine PartnerIn kann lernen, den BZ entsprechend zu regulieren, sodaß nächtliche Kontrollen nicht mehr nötig sind. => Du brauchst nur dafür sorgen, daß sie es auch tatsächlich lernen.
Ressourcen: Sowohl der Patient als auch seine Partnerin können nicht adäquat auf BZ-Schwankungen reagieren.
Aktion: Suche nach Regulierungsmöglichkeiten von außen, die dem Patienten seine Nachtruhe ermöglichen.
Deutlich, was ich meine? Nimm Dir das Idealbild als eine Art Blaupause, Grundmuster. Vergleiche. Reagiere auf Abweichungen. Das ist im Grunde wie ein Foto-Vergleich in der Zeitung. Gaaaanz Einfach!
Und jetzt, liebe Maria, hab ich noch einen Bonbon für Dich: Wenn Du examiniert bist, wirst Du wohl (LEIDER!) keine Gelegenheit mehr zur Pflegeplanung haben. Dennoch ist wichtig, sie zu beherrschen, um dann adäquat auf große Pflegeprobleme wie etwa Wundversorgung eingehen zu können. Und was Du so gründlich gelernt hast, behälst Du in Deinem ganzen Berufsleben.
Viel Kraft wünsche ich Dir!
 
Äh, ich verstehe nicht ganz...wenn man examiniert ist, hat man keine Gelegenheit mehr, die Pflege zu planen :?: Habe ich das korrekt gelesen und aufgefasst???? Ich habe diesen Satz mehrere Male durchlesen müssen...und ich lese trotzdem immer dasselbe :eek1: .
Lieber Jens, ich sitze zu Hause fast täglich an Pflegeplanungen! Und bin examiniert! Ich bin in unserem Betrieb Pflegeplanungsbeauftragte (dies ist natürlich keine offizielle Stellenbeschreibung, man hat mich nur intern "gekürt"). Ich muss sie schreiben, evaluieren, kontrollieren, auch wenn der Pat. nur einen PEG-Verband oder eine Medikamentenüberwachung hat! Es ist sehr viel Arbeit, es ist nicht gerade meine Lieblingsarbeit :knockin: , aber uns wird dies vorgeschrieben im Rahmen des Qualitätssicherungsgesetz! Von wegen, wenn man examiniert ist, hat man keine Gelegenheit dazu, ich habe nur noch Gelegenheiten!
Liebes Blümchen, ich weiss, Pflegeplanungen schreiben macht keinen grossen Spass. Aber es gibt sehr gute Literatur. Bei amazon, gib einfach mal den Suchbegriff ein! Ausserdem, wenn man was auf dem Kasten hat, also immer schön aufgepasst hat, dann dürften Pflegeplanungen eigentlich kein Problem sein. Es geht meistens nur um das Problem der Formulierung, stimmt´s?.
LG
Trisha
 
In den meisten Krankenhäusern ist es leider so, dass dort keine Pflegeplanungen mehr gerschrieben werden .. weil der "Zeitaufwand" für das Schreiben zu groß ist, auch wenn der der Patient vielleicht nur eine WOche oder so bleibt.
Da ist es in der ambulanten Pflege mal wieder anders .. da hat man die meisten Patienten dauerhaft .. da "lohnt" sich so etwas schon eher .. weil man eben auch alleine bei den Leuten ist, und so mal eben schnell nachschauen kann was wie gemacht wird und was derjenige noch selbstständig kann.. aber wie gesagt, das ist leider zu 99% nur in der ambulanten Diensten so ..
 
Ja Severin, das stimmt, im KH müsste man wohl extra jemanden einstellen...
Aber trotz alle dem, Torenpad hat Unrecht, wenn er schreibt, es gäbe nach dem Examen keine Gelegenheit mehr dazu. Ich wäre froh, es bliebe mal eine zu meiner Entlastung aus :beten:
Ach Blümchen, ich vergass Dir anzubieten, per PN oder e-mail hilfreiche einfache Tipps zum Thema "Verfassen von Pflegeplanungen" zu geben!
Es ist im Prinzip wirklich supereasy!
LG
Trisha
 
Hi Maria,

mein Tipp Dukas Pflegeplanung. Das sind Karteikarten. Sie sind in alle ATL gegliedert. Und bearbeiten alle gängigen Probleme. Mit Problem, Ziel und Maßnahmen. Sehr zu empfehlen. Wenn du Interesse hast kann ich dir die Bezugsadresse geben. Weiß aber leider nicht ob sie es noch gibt. Habe meine Karten bei ebay ersteigert.

Viel Glück bei den nächsten Planungen, ich leide mit dir.

Lieben Gruß, Babsi
 
Hallo Danke euch!

@trisha: komme gern auf dich zurück! literatur gibt es viel, aber ist auch viel mist dabei (ein Kurskollege von mir, hat eine Klausur total verhauen, weil er sich zu sehr aufs Buch verlassen hat)

@babsi, das mit den Karten hört sich interessant an! Wie heißen die? vielleicht find ich die ja irgendwo mal!

Ciaoi Maria
 
Liebe Trisha!
Ein stationäres Setting war mein Ausgangspunkt. Und ich bin auch von Situationen ausgegangen, die ich selbst erlebt habe. Daraus habe ich -vielleicht zu Unrecht- auch gleich geschlossen, daß es anderen KollegInnen ebenso ergeht.
Du wirst mir doch erlauben, Dir mit einer Gegenfrage zu antworten?:
Dein Arbeitgeber hat Dich wegen einer Vorschrift im Rahmen eines Qualitätssicherungsgesetzes dazu gekürt, zu Hause Pflegeplanungen in großen Stückzahlen zu schreiben und Deine eigene Arbeit zu evaluieren und zu kontrollieren?
Wenn ich im Kontext Deine erst kürzlich durchgeführte Promotion zur stellv. PDL betrachte, mache ich mir erstens Sorgen über Deine Gesundheit und zweitens über Deine Assertivität!!! Ich darf hoffen, daß Dein Arbeitgeber hierfür entsprechende Freistunden zur Verfügung stellt, Deine Arbeit vollständig vergütet und nicht versucht, Dich mit einer vielleicht nur scheinbaren Anerkennung Deiner unglaublichen Leistung in Form einer neuen, wiederum mit potentieller Mehrarbeit belasteten Position zu "belohnen"!
Du schreibst weiterhin, es sei sehr viel Arbeit, nicht gerade Deine Lieblingsarbeit, aber des Qualitätssicherungsgesetz schreibe es eben so vor. Ein Gesetz zur Sicherung welcher Qualität auch immer wird nicht von irgendjemandem verlangen, Arbeit zu tun, die die Qualität (möglicher Weise) vermindern könnte. Wenn Du "nicht gerade" diese Arbeit am Liebsten machst und hierdurch soviel Arbeit hast, daß Du überlastet werden könntest, birgt das ein ernstzunehmendes Krankheitsrisiko, welches mit nichts zu rechtfertigen ist. Und wirst Du krank, geht Qualität zumindest zeitweise verloren. Und dann bricht die Qualität gleich komplett ein, da Du eben mit dieser Aufgabe unisolo betraut, gekürt, auserwählt, belastet bist.
Übrigens sieht Qualität und vor allem Führungsqualität, den Anspruch vor, alle Mitarbeiter in die Lage zu versetzen, solche Pflegeplanungen schreiben zu können.
Somit würde Dein Ausfall nämlich viel einfacher zu kompensieren sein.
Was tut übrigens Dein Arbeitgeber, wenn Du einst gehst? Der kann ja gleich drei neue Stellen ausschreiben!
Langer Sinn zur kurzen Rede: Eine Qualität kann ich in Deiner Geschichte ausschließlich in Deiner Arbeit, jedoch nicht in Deinen Arbeitsbedingungen finden.
Schade, ganz besonders schade finde ich immer an solchen "Florence Nightingale - Geschichten", daß es dank solcher aufopferungsbereiten KollegInnen immer wieder so weiter gehen wird, wie bisher: Es geht schon irgendwie.
Darum hoffe ich für Dich, daß Dir auch weiterhin alle Ehre zuteil wird, aber bitte nicht auf Kosten Deiner Jugend und Gesundheit!
In diesem Sinne…
 
Hallo Jens,

sicher hast Du recht (obwohl meine Jugend nun eh schon passé ist...), allerdings habe ich es geschafft einigen Mitarbeitern das Schreiben von Pflegeplanungen nahe zu bringen, indem ich sie anleitete und deren Planungen "kontrolliert" habe. Manche haben es jetzt echt drauf, andere sind aber einfach zu faul (sorry, aber ich muss es einfach so nennen). Es ist nicht in meinem Sinne deren Arbeit zu übernehmen, dessen Faulheit zu unterstützen und mich dadurch mit Mehrarbeit zu belasten. Trotzdem muss ich alleine schon die Pflegeplanungen von den Patienten aus meiner Tour fortwährend aktualisieren und das sind um die dreissig.
Auch meine Position als stv. PDL wird mich von dieser Aufgabe nicht entlasten. Es wird weiterhin meine Pflicht sein!
Ich versuche eben auch irgendwo Vorbild für die anderen zu sein, ich möchte zeigen dass man mit Trotzreaktionen und Faulheit nur das Gegenteil erreicht. Schwarze Schafe sind leider immer irgendwo dabei...
LG
Trisha
 
Liebe Trisha!
Sicher bist Du ein leuchtendes Vorbild in Deinem Umfeld.
Aber denke - auch und gerade, wenn Deine Jugend ihrem Ende entgegen geht! - an Dich!
Ich lehne mich nochmals mutig und weiter aus dem Fenster und werfe Dir mangelnde Assertivität vor!
:anmachen: spätestens jetzt wirst Du mir Deine Restbestände demonstrieren, nehme ich an :wink: .
 
Lieber Jens,
Du bist a u s g e s p r o c h e n mutig...! An Mut mangelt es Dir nicht im geringsten!!! :anmachen:
Aber auch hier möchte ich doch wieder Vorbild sein und bewahre Ruhe und Gelassenheit. Die "Philosophie" des Buddhismus...
Aber bedenke, dass Du in Deinem letzten oder gar vorletzten Beitrag vom eigentlichen Thema abgewichen bist! Es ging um Pflegeplanungen! Und nicht um die Jugend und Gesundheit irgendwelcher Disku-tanten...wenn Du Dir sonst noch irgendwelche Sorgen um mich machst und Dich nicht nur aus dem Fenster lehnst, sondern fast raus stürzen möchtest, so bitte ich an dieser Stelle um eine PN!

LG
Trisha
 
Trisha hat Recht!
Sorry für meine Abweichung vom eigentlichen Thema!
Ich hätte hier wirklich nicht darauf hinweisen sollen, wie selbstlos sie ist und es in einer pn mitteilen müssen!
Das macht eine echte Heldin aus!
Danke, Trisha! :D
 
Hallo ihr lieben,

ich bin neu hier bei Euch und bräuchte bitte Hilfe!!!

Ich soll eine Pflegeplanung schreiben, in der ich erwähnen soll, dass der Herr den wir betreuen uns leider belästigt indem er uns ständig an Busen oder Po grabscht und auch verbal sehr anzüglich ist.
Leider habe ich überhaupt keine Idee, wie man das in einer Pflegeplanung formulieren soll.
Hat von Euch jemand eine Idee???
 
Betrifft m.E. ATL: Sich als Mann/Frau fühlen und verhalten
Problem: Ignoriert das Recht auf sexuelle Selbstbestimung des Personals
Ziel: Akzeptiert Grenzen physischer und verbaler Art
Maßnahmen: Bei gegebenem Anlaß deutlich auf Grenzen und deren Einhaltung aufmerksam machen

Wenn´s gar nicht anders geht, würde ich dem Herrn mal auf die Finger hauen, was als Notwehr ausgelegt werden müßte. Nur in die Pflegeplanung würde ich´s nicht schreiben.
 
Die Frage ist doch auch warum der Patient grabscht. Ohne zu wissen warum, kann ich das Problem auch nicht lösen.

lg mary
 
Ich gehöre irgendwie zu den seltenen Exemplaren, denen Pflegeplanungen damals in der Ausbildung Spaß gemacht haben.
Gerade die Ressourcen-Frage zeigt ja, wie wenig Potential man den Pat. alsdann noch zutraut. Kein Wunder, dass sich viele hängenlassen.
Pflege"problem" ist auch so negativ besetzt. Leider wird in der Ausbildung nicht vermittelt, dass man Probleme auch erst einmal neutral betrachten kann, einfach als Aufforderung zum Nachdenken und Kreativwerden.
Mir hilft da meine einschlägige psychologische Erfahrung: Den Ist-Zustand als gegeben akzeptieren und dann mit dem arbeiten, was vorhanden ist. Einen Idealzustand gibt es nicht.

Bezüglich des Grabschers müsste man mal wissen, in welchen Situationen er das tut, ob es aggressiv rüberkommt, inwieweit er geistig noch fit ist usw. Vielleicht empfindet er selbst seine Intimsphäre so verletzt, dass er die pflegerischen Situationene erotisiert - falls man mir noch folgen kann - nicht für jeden Mann ist es normal, von vielen Frauen umsorgt zu werden...gr...
 
Vielen lieben Dank erstmal, dass ihr Euch so mit den Beiträgen auseinander setzt. Ich denke es ist für alle ein großes Glück, dass es solch eine Seite gibt und soviele, die im Prinzip zusammenhalten ohne sich zu kennen..........:flowerpower:


Aber nun noch einmal zu meinem Grabscher:
Er grabscht bei jeder gelegenheit, da macht er keine Unterschiede. Und er ist mit seinen 84 Jahren (?) auch noch sehr klar inm Kopf und machtv es auf jedenfall bewußt. Männliche Pflegepersonen dürfen gar nicht zu ihm.

Was mich persönlich am meisten stört, ist dass er dann das angefasste erstmal bewertet. Ob Din Po groß genug ist, ob die Oberweite seit dem letzten Grabschen vielleicht gewachsen ist usw. usw.
Außerdem vergleicht er die Oberweiten aller Kolleginnen.........
Zu einer Kollegin hat er neulich gesagt, wenn ihr Mann es nicht auf die Reihe kriegt ihr ein Kind zu machen, dann soll sie mal zu ihm in´s Bett kommen........
Oder zu einer anderen, dass sie so aussieht als würde sie sich am liebsten von hinten beglücken lassen........

mal ehrlich, wir sind alle nur angewiedert und genervt........ und die Frage ist ja auch wieviel man sich gefallen lassen muß? Rückendeckung von der Chefin haben wir nicht, die meint man müßte da locker mit umgehen, aber bei ihr grabscht er auch nicht aus Respekt weils nunmal die Chefin ist.
naja, und dann bekommt man auch noch die undankbare Aufgabe es in der Pflegeplanung unterzubringen...........
 
Hallo,

Der Patient braucht in erster Linie keine Pflegeplanung sondern nen Riesendämpfer euer Chefin und beim nächsten Vorfall einen Verweis aus dem Haus! Eure Chefin ist meiner Meinung nach wohl auch falsch im Bilde. Keiner von euch muss so mit sich umgehen lassen. Das ist sexuelle Belästigung und das muss man sich auch in unserem Beruf nicht gefallen lassen!
Habt ihr den Mann mal gefragt wie er darauf kommt euch anzufassen, lasst ihr euch das gefallen?

lg