Nadelstichverletzungen?

Chrissinchen

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21.06.2002
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Hallo,
ich wollte nur mal wissen, was nach der Stichverletzung gemacht wird oder was ich machen muss. Ich habe es in dem Stationsbuch eingetragen und war in der hauseigenen Ambulanz, habe mich da angemeldet und es wurde mir Blut abgenommen.
Muss ich jetzt mich um eine weitere Blutabnahme selber kümmern, oder macht das der Betriebsarztoder der Hausarzt? Wann müsste das denn gemacht werden nur einmal oder noch weitere Male?

Wisst ihr, ob das vielen passiert, denn eigentlich ist es ja Dusseligkeit oder?

Vielen Dank schon mal im Voraus für die Antworten
Chrissinchen
 
Hi!
Sowas kann schon mal passieren, sollte aber eigentlich nicht :o ! :besserwisser: Dafür wird von Anfang an gelernt das man immer einen Abwurfbehälter haben muß und :dudu: auf keinen Fall versucht die Kappe wieder auf die Kanüle zu stecken. Gerade dadurch passieren die meisten Stichverletzungen! Z.B. gerade kein Abwurf da gehabt u.s.w. Wenn es dann doch mal passiert, so wird die Sache als BG- Unfall aufgenommen. :nurse: Die Ess wird gesäubert und mit PVP versorgt. Dann wird die Sache dem Betriebsarzt gemeldet und es laufen sämtlich Blutentnahmen die sich in gewissen Zeitabständen immer wieder wiederholen. So läuft das bei uns ab!
 
Hallo,

nach meiner Stichverletzung (die im übrigen nicht durch das Wiederaussetzen, der Kappe passiert ist :besserwisser: ), mußte ich auch auf unsere Ambulanz, dann noch auf die Personalverwaltung, wo unter anderem auch die Daten des Patienten erfaßt wurden. Blut wurde abgenommen, auch dem Patienten, und bei uns Beiden wurde alles durchgetestet (Hepatitis, HIV), nachdem ich und ein Oberarzt mit dem Patienten gesprochen hatten.

Dann war die Sache erledigt, beim Personalarzt mußte ich auch noch kurz vorstellen, das war´s dann.
Wenn Du Dir nicht sicher bist, dann ruf doch den Betriebsarzt an, dann bist Du auf der sicheren Seite. Kann ja sein, daß das von Haus zu Haus verschieden gehandhabt wird.

LG
urmel
 
Na das mit dem Zurückstecken war bei mir auch nicht so, ich hatte nur keine gelbe Tonne da und wollte die eine Spritze in die eine Hand nehmen, weil ich in der anderen die Desinfektionsflasche hatte.
Da war dann die Kan+üle etwas zu lang und ich habe sie mir in den Daumen gesemmelt.
Wann werden denn die Blutabnahmen gemacht? Wieviele und nach welchen Zeitabständen?

Danke für die schnellen Antworten
Chrissinchen
 
hi chrissinchen,
lies doch mal, was urmel geschrieben hat:
hier noch mal im Quote:
Wenn Du Dir nicht sicher bist, dann ruf doch den Betriebsarzt an, dann bist Du auf der sicheren Seite. Kann ja sein, daß das von Haus zu Haus verschieden gehandhabt wird.
Alles klar???
Und nächste mal die gelbe Tonne nicht vergessen!!!
 
Meine Nadelstichverletzung ist auch noch in der Schule beim i.m.-Spritzen-Üben passiert, nachdem wir vorher das Thema Nadelstichverletzungen durchgenommen hatten.
Ich hab daneben gestanden und zugeguckt, wie die anderen das gemacht haben.
Der Kanülenabwurfbehälter stand neben mir und eigentlich war die Kanüle da schon drin.
Leider konnte diese sich nicht von ihrer Spritze trennen und rutschte wieder raus. Sie landete unglücklicherweise in meiner Hand, wo sie normalerweise nicht hingehört.
Holland in Not!!!!!
Also, wichtig:
Verletzung zum Bluten bringen und immer wieder desinfizieren.
Blut vom Patienten abnehmen lassen, selber beim Betriebsarzt Blutabnehmen lassen, zwecks HIV und Hep. Untersuchung.
Bei mir wurde dann nach 3 und 6 Monaten nochmal Blut abgenommen.

Ist Gott sei Dank alles gut gegangen.

Gruß, Inga
 
Die erste BE am Unfalltag, die zweite nach 6 Wochen, die dritte in einem halben Jahr.
Ich muss in zwei Wochen wieder zu BE
 
Ja das mit den Infektionsgefahren mit Nadelstichen oder gar mit Messerverletzungen ist so ne Sachwe schade find ich das nicht alle Vorfälle die geschehen gemeldet werden....
dann könnte man das schlimmste noch verhindern, vor allem bei schwerwiegenden Infektionskrankheiten.
 
Infektion nach Stichverletzung?

[20.10.2004]

Infektionen nach Verletzung mit Kanülen sind meist zu verhindern

Prophylaxe von HIV- und HBV-Infekten / Frühtherapie gegen HCV sehr wirksam

HOMBURG/SAAR (eis). Etwa eine halbe Million Nadelstichverletzungen gibt es jedes Jahr in deutschen Praxen und Kliniken. Jedes Mal muß überprüft werden, ob HIV, Hepatitis-B- (HBV) oder Hepatitis-C-Viren (HCV) übertragen worden sind. Erhärtet sich der Verdacht, lassen sich Infekte durch Prophylaxe vermeiden (HIV, HBV) oder durch frühe Therapie die Chronifizierung (HCV) weitgehend verhindern.

Vollständigen Artikel lesen: http://www.aerztezeitung.de/docs/2004/10/20/190a1201.asp?

Quelle: www.aerztezeitung.de
 
Union: Gefahr durch Nadelstichverletzungen im Gesundheitswesen beleuchten

[15.12.2004]

Union: Gefahr durch Nadelstichverletzungen im Gesundheitswesen beleuchten

Gesundheit und Soziale Sicherung/Kleine Anfrage

Berlin: (hib/BES) Nähere Informationen über die Zahl und Folgen der Nadelstichverletzungen bei medizinischem Personal fordert die Union in einer Kleinen Anfrage (15/4440). Aus regionalen Erhebungen von Berufsgenossenschaften, Unfallkassen und Krankenhäusern sei bekannt, dass Nadelstichverletzungen eine schwere Gefahr für das medizinische Personal bedeuten und für einen Großteil der beruflich erworbenen Infektionskrankheiten verantwortlich sind, schreibt die Fraktion in der Begründung für ihr Interesse. Schwestern, Pfleger und Ärzte, die betroffen seien, müssten damit rechnen, ihren Beruf nicht mehr ausüben zu können. Unfallversicherungsträger, Arbeitsschutzexperten und Vertreter des medizinischen Personals mahnten deshalb seit geraumer Zeit verstärkte Sicherheitsmaßnahmen an, heißt es weiter dazu. In diesem Zusammenhang erwartet die CDU/CSU von der Bundesregierung Angaben über die Anzahl von Infektionserkrankungen, die das medizinische Personal infolge von Nadelstichen erleidet, und über die Kosten, die wegen der Nadelstichverletzungen entstehen. Auch soll die Regierung erklären, welche Maßnahmen sie beabsichtigt, damit die Beschäftigten im Gesundheitswesen besser vor Nadelstichverletzungen geschützt werden.

Quelle: Deutscher Bundestag: Deutscher Bundestag - German Parliament - Bundestag Allemand
 
Regierung: Es gibt keine genaue Zahl der Nadelstichverletzungen

[03.01.05]

Regierung: Es gibt keine genaue Zahl der Nadelstichverletzungen

Gesundheit und Soziale Sicherung/Antwort

Berlin: (hib/BES) Jährlich werden etwa 200 bis 250 blutübertragbare Viruserkrankungen, die meistens aufgrund von Nadelstichverletzungen entstehen, als Berufskrankheit anerkannt. Diese Zahlen nennt die Bundesregierung in ihrer Antwort (15/4582) auf eine Kleine Anfrage der CDU/CSU-Fraktion (15/4440) unter Berufung auf entsprechende Statistiken der Landesunfallkassen und der Bundesgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege. Allerdings bestehe in Deutschland kein flächendeckendes System zur Erfassung von Nadelstichverletzungen. Die genaue Zahl dieser Verletzungen sei daher nicht bekannt. In die Unfallstatistiken gingen nur Fälle ein, die eine Arbeitsunfähigkeit von mehr als drei Tagen zur Folge haben. Bei der weitaus überwiegenden Zahl aller Nadelstichverletzungen sei dieses Kriterium jedoch nicht erfüllt. Die wichtigsten durch Blut übertragbaren Infektionen bei medizinischem Personal, die durch Nadelstichverletzungen entstehen können, seien die Hepatitis B und C und die HIV-Infektion. Das Kernstück der Maßnahmen gegen Nadelstichverletzungen bildet aus der Sicht der Regierung die 2003 beschlossene "Technische Regel für Biologische Arbeitsstoffe 250". Sie sei das geeignete Instrumentarium für eine gezielte Reduktion des Infektionsrisikos. Die Vorschrift sei seit einem Jahr in Kraft; Erkenntnisse über die Auswirkungen sind nach etwa zwei Jahren zu erwarten, so die Regierung weiter. Allerdings werde zurzeit vom Arbeitsministerium hierzu eine "Metaanalyse" gemacht, die im Frühjahr 2005 abgeschlossen sein werde.

Quelle: www.bundestag.de
 
"Technische Regel für Biologische Arbeitsstoffe 250"

ist im Downloadbereich - Gesetzestexte hinterlegt.
 
Nadelstichverletzung

Hallo,
Ich glaube ich hab was nicht sehr tolles gemacht! :wut:
Ich hab mich gestern an einer Pen-nadel gestochen, hab es aber nicht gemeldet, es war so stressig und mein letzter Tag auf der Station;
Ich hab die Einstichstelle gleich zum Bluten gebracht und gut desinfiziert.
Kann man sich eigentlich mit der Pen-Nadel infizieren, die geht ja nur ins Unterhautfettgewebe?
Die Chance sich dadurch mit etwas zu Infizieren, ist doch kaum gegeben oder?

LG
Sili :-?
 
Hi,
die Chance ist zwar gering, aber trotzdem durchaus gegeben.
Du hast die Stelle doch zum bluten gebracht. Alles was nach ausen blutet, blutet doch logischer weise auch innen. (Kapillaren, Ateriolen,Atreien,Venen, Venolen). Es ist durchaus also auch möglich sich auch nur an so einer Nadel zu infizieren. Melde es nachträglich und lass sir Blut abnehmen. Das ist doch kein Thema.
lg
 
Ich würde es auch auf jeden Fall nachträglich melden!!
Sicher ist sicher.
Lass dir Blut abnehmen, dann bist du auch auf alle Fälle für dich selbst abgesichert.
Solltest du dich tatsächlich infiziert haben, was ich eher nicht glaube, bist du versicherungstechnisch auch nicht mehr geschützt!
Sicherlich bist du auch gegen Hepatitis geimpft??
Dann brauchst du, denke ich, dir nicht so Sorgen machen.

und.. keiner wird dir böse sein, wenn du das nachträglich meldest.
sag einfach, es wäre im ganzen Stress untergegangen!
 
Ist mir letztens auch passiert,

ich weiß der Stress auf Station ist manchmal echt groß aber Testen lassen solltest du dich auf jeden Fall.Ist schon ******e aber ein beruhigendes Gefühl wenn man negativ getestet ist.
Vorallem denk daran es geht hierbei ja nicht nur um dich!!!!!!!
:anmachen:


Mfg
 
Hallo Sili,

bei einer Nadelstichverletzung handelt es sich um einen Arbeitsunfall.
Als solcher muss er gemeldet werden.
Dabei geht es vor allem um deine rechtliche Absicherung, sollte doch etwas passieren.
Die Berufsgenossenschaft, trägt nämlich im Schadenfall deine Kosten für Behandlung und dergleichen.

Ich kann dir nur empfehlen es noch zu melden.

Schönen Sonntag
Narde
 
Nadelstichverletzung

ich brauche schnell mal euren rat: mir ist eben im spätdienst etwas passiert: beim bz messen habe ich mich mit einer gebrauchten nadel in die hand gestochen. ich habe es nicht gesagt, weil mir das so peinlich war! ich weiss das ist falsch, trotzdem was soll/muss ich jetzt tun?
 
Kahtea schrieb:
ich brauche schnell mal euren rat: mir ist eben im spätdienst etwas passiert: beim bz messen habe ich mich mit einer gebrauchten nadel in die hand gestochen. ich habe es nicht gesagt, weil mir das so peinlich war! ich weiss das ist falsch, trotzdem was soll/muss ich jetzt tun?

Ich hoffe Du hast gleich danach das Blut aus der Wunde ausgedrückt und sie abdesinfiziert! Und ich hoffe Du weißt auch welcher Pat. die Nadel gebraucht hatte!
Du solltest morgen unbedingt zum Durchgangsarzt ( Eure Ambulanz) und Blut abnehmen lassen auf Hepatitis sowie HIV. Das gleiche geschieht beim Pat.
es passiert selten eine Infektion, wenn aber doch, kann es schlimme Folgen haben.

Bist Du Schülerin oder Praktikantin? Eigentlich solltest Du wissen, wie man nach soetwas vorgeht....

Gruß
HHS