Sorry aber da muß ich widersprechen.
mhuebner schrieb:
Entzündetes Gewebe hat eine höhere Kapillardurchblutung und Gefäßpermeabilität und da es
Entzündetes Gewebe ist de facto niemals azide genug um Auswirkungen auf die Plasmaeiweißbindung des ASS zu haben. Vorher würden sich da im Gewebe ganz
andere Stoffe anreichern, das würde die gesamte Entzündungspathologie so wie wir sie kennen über den Haufen werfen. Des weiteren hast du einen kleinen Denkfehler:
Wenn sich ASS angeblich in Saurem gewebe anreichert, wie soll das Auswirkungen haben auf den Magen? Klar. Jeder Laie denkt sich jetzt: weil der Mageninhalt
sauer ist. Das stimmt, für das Gewebe allerdings spielt das ganz genau: keine Rolle, weil das Gewebe nicht Azide ist.
mhuebner schrieb:
...ASS von seinen Plasmaproteinbindungen löst und gemäß dem Ionenfallenprinzip hierhin diffundiert...
Zum Thema: Ionenfallprinzip, Ich hab dieses Wort noch nie gehört und mein Lexikon gibt nur als Antwort ich solle keine neuen Wörter erfinden. Ich denke mal du meinst über zwei Ecken die Diffusion ins Gewebe. Im Prinzip kein schlechter Gedanke, nur ist das in dem Fall nur logisch wenn das Gewebe alkalisch ist, nicht sauer.
mhuebner schrieb:
Die gilt überings für alle sauren NSAIDs und erklärt auch, warum gerade diese Substanzen so gut bei Schmerzen helfen, die entzündlicher Genese sind.
Ähem! NSAIDs haben Pharmakokinetisch recht wenig gemeinsam, nichtmal die COX-Hemmung ist gleich. Die über einen Kamm zu scheren halte ich für.......ich sag mal FORSCH
mhuebner schrieb:
Vorsicht: ASS hat eine orale Bioverfügbarkeit von über 70% wegen eines geringen First-Pass-Effektes
Bioverfügbarkeit ASS 70% ok. Bioverfügbarkeit Morphin i.v. 100% so what? Für die Anreicherung im Gewebe und Ausscheidung definitiv kein Kriterium, dem Nierentubulus ist das nämlich völlig Wurscht.
mhuebner schrieb:
Und die Metabolite, vor allem Salicat, ist ebenfalls Cox-Hemmer.
Salicat? Ich denke mal damit meinst du das Salicylat, das "verstoffwechselte" ASS. Dieses ist definitiv kein COX-Hemmer, weil es keinen Acetyl-Rest mehr besitzt den es übertragen kann. s.Wirkmechanismus. Mit ein bisschen Mitdenken lässt sich darauf leicht schließen.
mhuebner schrieb:
Auch Paracetamol ist zumindest partieller Cox-Hemmer und zeigt GI-Beschwerden eher selten. Vorher geht die Leber drauf!
Paracetamol wirkt in so geringem Maße auf die COX, dass es de facto keine Auswirkungen auf die Prostaglandinsynthese und die Magenschleimhaut hat. Das hast du richtig erkannt,
nur deine Verknüpfung war falsch.
mhuebner schrieb:
In einigen Studien ist von direkter Zellschädigung mit einhergehenden Mikroblutungen die Rede. Man kann also die Ulzerationen nicht nur auf die vermindete Schleimschicht schieben.
Aspirin: pKs 3,7 Coca Cola pKs 2,35. Die Azidität kann also im Normalfall, und davon geht die Firma Bayer denk ich mal aus, kein Kriterium für Mikrorupturen in der Magenschleimhaut sein.
Übrigens: Der Magen is voll mit Salzsäure ~ pH 1 wer hätte das gedacht. Also vergessen wir diese angeblichen Studien über Mikrorupturen durch eine geringe Menge Säure mit pKs 3,7. Bitte Mitdenken!!
Ich gebe zu ich war etwas verwirrt, weil ich normalerweise alles glaube was man mir sagt. Deswegen hab ich ein bisschen geforscht:
Wenn du mir nicht glaubst, Literaturangaben: Förstermann Allgemeine Pharmakologie, Toxikologie, Streyer Biochemie, TIM Innere Medizin, Riede/schäfer und nicht zuletzt ein echt supernettes Pharma-ASS ausm 8.Semester.
Übrigens belächelt der die netten Patienteninformationen für Aspirin protect, mit ihren magensaftresistenten Dragees. Im Grunde keine schlechte Idee für den Patienten hört sich das ja viel "schonender" an. Ist zwar total überflüssig aber der Placebo-Effekt ist ja auch nicht zu vernachlässigen