Hallo Mobitz !
Ich denke, dass die medikamentöse Therapie ja ohnevon von den entsprechenden Ärzten Verordnet wird, und daher nicht zwingend in unserem Einflussbereich liegt. Dies natürlich im Rahmen der "Limiten- und Freigabe" durch uns zum Teil auch frei gestaltet werden kann.
Auf der anderen Seite gibt es da natürlich einen Plan, wenn wir von Schmerz sprechen.
Zum einen gibt es ein medikamentöses Schmerz-Stufenschema(von der WHO gestaltet), aufgrund dessen zunächst in Stufe 1 die NSAR gegeben werden. Dies ist sinnvoll bei allen Schmerzen, die eine Entzündliche Ursache haben, oder im Rahmen von Operationen aufkommen. Bei chronischen Schmerzen werden am sinnvollsten bei älteren Patienten leichte Opioide eingesetzt. Der chronsche Schmerz des Bewegungsapparates wird gerne weiterhin mit NSAR behandelt (soweit dies möglich ist), da man die Vorstellung hat, dass z.B. bei der Arthrose entzündliche Schübe das Schmerzgeschehen entscheident mitprägt, und eine Entzündungshemmung von Vorteil ist.
Die Gabe als Dauerinfusion erscheint sinnvoll, da eine verteilte Gabe des Wirkstoffes einen gewissen Spiegel aufrecht erhält, der sicherlich gering ist, aber zumindest hilft, in gewissen Umfang den Schmerz einzudämmen. Die Gabe von Boli ist dazu geeignet, ein akutes Schmerzgeschehen zu beeinflussen, doch wissen wir ja auch, dass es eine Weile dauert, bis das MEdikament den Wirkort erreicht, und fraglich ist, ob nicht Schmerzvermeidung zum obersten Ziel gehört.
Ganz ohne Zweifel werden sehr häufig Opiate reichlich und sinnvoll eingesetzt, und Sätze wie "das macht süchtig" sind heute vollkommen fehl am Platz, nicht mehr zeitgemäss.
Auf unserer Abteilung (interdisziplinäre Intensivstation) werden viele Patienten mit Sintenyl oder Sufenta abgedeckt, weniger lang wirksam kommt das Rapifen zum Einsatz.
Des weiteren gibt es Patienten, die eine PCA-Pumpe bedienen, und andere, die einen PDK, und darüber einen Carbostesin-Mix bekommen.
Perfalgan und Metamizol als Boli werden als Bedarfsmedikation verordnet und wie bereits oben gesagt bekommen chirurgische Patienten auch mal gerne 4g Metamizol in die Grundinfusion, und erleben ihr Schmerzgeschehen als nicht wirklich beeinträchtigend.
Liebe Grüsse
Dirk