Messen der Vitalwerte

B

Brady

Gast
Hallo,

habe mal eine Frage an alle die in der Somatik arbeiten. Als ich damals in der Grundausbildung war, sind bei jedem Patienten routinemässig die Vitalwerte gemessen worden. Ist das eigentlich immer noch so? Meistens mussten dann die Schüler diese Aufgabe erledigen. Erinnere mich auch noch das regelmässig die Stationsschwester abends kam und Abführmittel, Schlafmedikamente, usw. ausgeteilt hat*gg*.....Aber das ist wohl schon ewig her........Würde mich über Antworten freuen.

Liebe Grüße Brady
 
hallo...

Da ich momentan sehr viele rumkomme kann ich etwas dazu sagen.

Das ist auf jeder Station anderst. Die messen RR, Puls, Temperatur zu diversen Zeiten. Je nach chirurgischer oder internistischer Station.
Jede Station hat ihr eigenes Schema.

Z.B. auf der gefäßchirurgischen Station wird regelmäßig der periphere Puls der Beine/ Arme gemessen....

Meistens machen das bei uns die Schüler.

Inwiefern kam bei euch die Stationsschwester um Abführmittel und Schlaftabletten zu verteilen?

Besteht doch keine Notwendigkeit das die Stationsschwester extra auf die Station kommt?!

Wir verteilen Schlaftabletten immer selber. Das ist auch von Station zu Station verschieden. Teilweise werden ohne ärztliche Anordnungen Schlaftabletten verteilt (Stillnox, Lendormin, P- Lichtenstein).

Was im Grunde auch ein 2-schneidiges Schwert ist.... .

Was ist wenn was passiert ? Unverträglichkeiten? Abnorme psychische Reaktion...

Abführmittel werden bei uns meistens immer früh gegeben. Das könnte sonst eine unangenehme Nacht werden *g*.

mfg Stefan
 
Hallo Stefan,

danke für deine Auskunft. Das mit dem Austeilen von Schlafmedikamenten und Abführmitteln war zu einer Zeit....vor ca. 30 Jahren*lach*...War auch nicht so ernst gemeint. Bei dem Messen der Vitalwerte fiel mir nur die Zeit ein als ich selber Schüler war und wie unsinnig es manchmal war jedem Patienten den Blutdruck täglich zu messen.
Liebe Grüße Brady
 
Richtig! Ist aber häufig immer noch so! Kenne einige Stationen wo jeden Morgen bei jedem RR, T, P gemessen werden muss. Möchte der Arzt so.

Ich persönlich setze mich manchmal drüber weg. Wenn ich z.B. Visite mache und es bei bestimmten Patienten nicht für nötig erachte mach ichs nur an Chefarztvisiten-Tagen ;)
 
Hi @ all
Also ich bin ja noch Azubi möchte mich trotzdem mal kurz "reinhängen".
Auf den Stationen wo ich bisher war, wurden täglich Kreislaufkontrollen durchgeführt. Nur immer zu anderen Zeiten. Die Chirurgische Station wollte es immer Morgens (vor der Visite) was eigentlich nie zu schaffen war. weil 7.00 Uhr Visite und 6.15 ist man erst mit Betten durchgegangen und dann hatte man vielleicht noch 15 min. für 30 Patienten!!! Kontrollen hat immer nur 1 Schüler übernommen.
In der Inneren wollten sie es nach dem Mittagessen.
Und in der Urologie vor dem Mittagessen ab 11 Uhr. Wo dann gleich BZ gemessen wurde (Bei Diabetikern) und Tropfen mit ausgeteilt wurden.

Auf die Frage hin, warum man dies jeden Tag bei jedem Patienten machen muss, bekam ich nur die Antwort, in der Kurve ist ja auch für jeden Tag eine Spalte!!


Lindarina
 
Bei meinem ersten Einsatz (Pneumologie) war es so, dass die Ärzte das Blutdruckmessen bei einzelnen Patienten angeordnet haben (je nach Bedarf von 1x Wöchendlich bis 3x tgl.). Dazu gabs die Regel, dass die Pflege wenn die Werte mindestens 3 mal hintereinander in Ordnung waren, das Blutdruckmessen absetzen durften.

Auf meiner aktuellen Station (Neurochirurgie) soll eigentlich immer am Montag Blutdruck bei allen Patienten gemessen werden, hab aber bisher nichts davon mitbekommen...
 
hi!
bin auf der neurologie und bei uns werden jeden tag morgens, mittags und abends die vitalzeichen gemessen. aber das auch nicht bei allen patienten.

lg
 
Bei uns wird auch jeden Morgen - auf jeder Station - bei jedem Patienten Puls, Blutdruck und die Temperatur gemessen. Nachmittags nochmal, ist aber stationsabhängig. Auf manchen Stationen nochmal bei jedem den Blutdruck, auf anderen nur wenn ein Wert auffällig war.
In der Probezeit wars noch ganz nett, als man grade ganz frisch Blutdruck messen durfte, war das was ganz tolles und wir waren alle eifrig dabei =)
 
Also bei uns wird stündlich alles dokumentiert. Und zwar alles. Und wir Examinierten machen es auch i.d.R. selber.
Aber ist ja auf Intensiv eigentlich so üblich. Aber ich nehme auch an, dass danach nicht gefragt war.
Abführstimulierende Maßnahmen und Sedativa nach Bedarf (zweites teilweise auch kontinuierlich).
:mryellow: :wink1: :mryellow:
 
Ja, das ewige Problem der Schüler :mrgreen: das städige RR, P, T messen! Man was werd ich froh sein wenn ich keine Schülerin mehr bin! Täglich 20-30 Patienten am Stück messen ist irgendwann nicht mehr so prickelnd!

In meinem Reha-Einsatz gabs diese "Runden" nicht! Da hatte jeder seine Bezugspatienten (5-10) und bei denen hat man auch gemessen, egal wann, hauptsache bis Mittags sind die Werte eingetragen (ok, da waren die Werte auch nicht so "wichtig").
 
Pantsu schrieb:
Ja, das ewige Problem der Schüler :mrgreen: das städige RR, P, T messen! Man was werd ich froh sein wenn ich keine Schülerin mehr bin!
Na ja, es liegt ja an den ehemaligen Schülern, die diese Schinderei erlebt haben es später zu ändern und anders zu machen. Also, ... denke auch mal später dran wie es war und vergiss die Zeit nicht :wink1:
 
Seit wann kann eine Pflegekraft ärztlich angeordnete Kontrollen absetzen?

Das Problem der sinnlosen Kontrollen liegt meiner Meinung nach in dem falsch verstandenen Bild der Ärzte zum Thema Krankenbeobachtung.
Es soll auch heute noch cholerische Ausbrüche von promovierten Medizinern geben, wenn der 7 Uhr Blutdruck nicht in der medizinischen Kurve steht.

Also müßten wir demzufolge nachweisen können, dass wir in der Lage sind zu erkennen, wann es angezeigt ist zu kontrollieren. Können wir dies nicht, wirds weiterhin die angesagten Kontrollen geben in der Hoffnung, dass "auch das blinde Huhn noch ein Korn findet".

Keine examinierte Pflegekraft schickt Azubis zum Spaß zum Messen.

Elisabeth
 
Elisabeth Dinse schrieb:
Seit wann kann eine Pflegekraft ärztlich angeordnete Kontrollen absetzen?
.......
Also müßten wir demzufolge nachweisen können, dass wir in der Lage sind zu erkennen, wann es angezeigt ist zu kontrollieren.

Elisabeth
Bei uns auf Station durften die Schwestern auch nach 5 Tagen Kontrolle das tägliche Messen der Vitalwerte selber absetzen...

Denn wie es oben so schön steht... Wir müssten schon erkennen können, wann es angezeigt ist einen RR zu kontrollieren...
Natürlich sollte der Patient eine dementsprechend belastungsfreie Vorgeschichte haben... (um die Kontrollen absetzen zu können)
 
Bei uns auf Station durften die Schwestern auch nach 5 Tagen Kontrolle das tägliche Messen der Vitalwerte selber absetzen...

Diese Ansetzung wurde doch sicher vom Doc festgelegt.

Das ist aber genau, dass was ich meine: mit den Ärzten gemeinsam arbeiten. Abklären, warum gemessen wird. Dann Prozedere vereinbaren, dass von Pflegekräften verantwortungsvoll genutzt werden kann.

Elisabeth
 
Hallo,

also bei uns in der Gynäkologie gab es einen Standard... 2 Tage postop alle Vitalzeichen 3x dann weitere 2 Tage 2x und dann 1x, wenn alles okay war, wurde es abgesetzt und nicht mehr gemessen. Aber das wurde dann auch bei der Visite besprochen.

Warum soll ich bei einer Frau, die immer unauffällige Werte hat jeden Tag den RR messen? Nur weil sie im Krankenhaus ist?
Wenn es ihr nicht gut geht, komme ich schon von ganz alleine auf die Idee erstmal die Vitalzeichen zu checken.

LG Sylvia
 
Syl schrieb:
Wenn es ihr nicht gut geht, komme ich schon von ganz alleine auf die Idee erstmal die Vitalzeichen zu checken.

LG Sylvia

das hoffen wir doch mal bei den meisten :wink1:
 

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