Mein erster Kontakt mit dem Tod

Babsi

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Am Ende des letzten Jahres wurde ein Patient bei uns eingeliefert. Anfang 30 und mitten in seinem Leben. Am nächsten morgen nach der Visite ging ich zu ihm ins Zimmer und sah, dass er weinte. Ich setzte mich zu ihm und er erzählte mir, dass er wohl nicht mehr lange zu leben hätte. Er war voll mit Metastasen. Ich bekam panik, doch er beruhigte mich mehr als ich ihn. Wir redeten lange und er erzählte mir von seiner Liebe zu Griechenland. Irgendwann mußte ich dann weiter und ging am Ende meiner Runde nocheinmal zu ihm, da packte er gerade seine Sachen. Ich fragte ihn wohin er wolle und er antwortete, nach Griechenland, abschiednehmen.

Am Anfang diesen Jahres wurde mir morgens gesagt, dass ein Patient im Endstadium eingeliefert worden ist und bei uns sterben wird und ob ich seine Sachen in den Schrank räumen würde. Ich ging dann ins Zimmer und erschrak. Da lag ein Mensch im Bett mehr tod als lebendig und röchelte. Als ich näher kam, nahm er meine Hand und sagte:" Ich habe den schönsten Sonnenuntergang meinens Lebens in Griechenland nocheinmal sehen dürfen." Da erkannte ich ihn wieder. Er sah so verändert aus. Als er damals ging, habe ich nicht wirklich geglaubt, dass er sterben würde, aber jetzt sah ich es. Ich habe lange gebraucht, um das zu registrieren. Natürlich kam dann der Tag, an dem er starb. Es tat mir irgendwie weh, nicht weil er tod war, das sah ich mehr als Erlösung für ihn. Aber das einfach so eine Lebensgeschichte zu ende geht. Das Herz hört auf zu schlagen und alles ist vorbei!!

Sudja
 
Hallo Sudja,

eigentlich ist das eine " schöne " Begegnung mit einem Menschen der weiß das er sterben wird. Schön deshalb, weil dieser Patient offensichtlich voll aufgeklärt war über seine Erkrankung und dem Verlauf. Dadurch hatte er die Möglichkeit sich seinen persönlichen Wunsch noch zu erfüllen.
Diese Möglichkeit haben andere Patienten nicht, weil ihnen immer noch eine eventuelle Heilung vorgegaukelt wird. Irgendwann sind sie zu schwach noch etwas zu unternehmen.

Ich habe auch einen Mann kennen gelernt, der mit Anfang 30 an einem Sigma - Ca. erkrankte und dessen Frau sich darauf hin getrennt hat. Die Metastasen in den Knochen bereiteten so Schmerzen das er bei uns eine Schmerzpumpe implantiert bekam, was ihn wieder unabhängig von uns machte. Seine große Liebe war Afrika. Immer wenn er davon sprach, glaubte jeder von uns das er es nicht schaffen wird dorthin zu fahren. Aber Dank der Unabhängigkeit durch die Schmerzpumpe hat er es geschafft. Er war da, war glücklich, hat Frieden sogar mit seiner Ex-Frau geschlossen und ist selig in Deutschland eingeschlafen.

Jeder hat das Recht über seine Krankheit informiert zu werden und fast jeder hat dann die Möglichkeit noch Dinge im Leben zu ordnen oder sich einfach nur noch einen Wunsch zu erfüllen.
Das hat doch auch etwas positives für sich.
 
Hallo,

meinen ersten Kontakt mit dem Tod hatte ich als Krankenpflegeschülerin auf meiner ersten Praktikumstation, einer Internen Abteilung. Vorwiegend ältere Leute, sehr viele die von Pflegeheimen kamen, Alkoholiker ....

Wir waren zu zweit aus meinem Jahrgang im Tagdienst. Erste Praktikumsstation, keine Erfahrung und vor allem noch nie Kontakt mit sterbenden Patienten gehabt. Auf einmal kam eine Schwester von der Station zu meiner Kollegin und mir und meinte: im Zimmer eins ist Hr. Maier (ich nenne ihn halt mal so) gestorben. Er muß noch gewaschen werden und dann müßt ihr ihn in ein Leintuch einwickeln.

Da standen wir nun, und wußten nicht was wir machen sollten! Zwischen Theorie und Praxis ist halt ein Unterschied. Wir wußten zwar was zu tun ist aber fühlten uns einfach alleine gelassen.

Meine Kollegin und ich haben uns schweigend an die Arbeit gemacht, gemeinsam haben wir den Hr. Maier nach besten Wissen und Gewissen versorgt. Als wir ihn vom Rücken auf die Seite gedreht haben, hat es sich angehört als würde er stöhnen. Heute weiß ich, die Luft die er in seinen Lungen gehabt hat, ist einfach entwichen. Damals hat uns fast der Schlag getroffen. Wir waren alleine, bei einem Patienten den wir beide kannten. Es war unser erster Patient der gestorben war. Alleine sein Gewicht war für zwei Schülerinnen schon einen enorme Herausforderung!

Ich habe es nie vergessen! Aber dennoch sehr viel dadurch gelernt. Wenn wir heute ein sterbendes Kind (arbeite auf einer Kinderintensiv.) an der Station haben, nehme ich mir sehr viel Zeit für unsere Schüler. Das bin ich ihnen einfach schuldig.

Liebe Grüße aus Wien

Gaby
 
Hallo!

Ist ja nicht schön gewesen von der Schwester, Euch da einfach allein reinzuschicken! Finde ich überhaupt nicht in Ordnung! :cry:

Ich habe bis jetzt nur eine verstorbene Patientin gesehen, allerdings kannte ich sie vorher nicht! Unser Zivi meinte nur :"Die sieht eigentlich genauso aus wie gestern nur mit dem Unterschied, daß sie jetzt nicht mehr atmet!" War schon ein komsiches Gefühl, da plötzlich einen verstorbenen Menschen zu sehen... Aber es ist relativ "unreal", wenn man diesen Menschen vorher nicht gesehen hat! Ich habe schon einige Menschen gepflegt, die präfinal waren, aber eben nie verstorben gesehen! Aber bei dieser Patienten hat mir eine Schwester erklärt, was nun mit ihr passiert und war auch ziemlich verständnisvoll, daß ich dazu nicht viel gesagt habe!

Ich finde, alle erfahrenen Schwestern können merken, ob ein Schüler damit klarkommt oder nicht und ihm einfach die Zeit geben, die er braucht, damit umzugehen! Ist nicht zuviel verlangt!
 
Hallo,

ich erlebte meine erste sterbende Patientin im dritten semester und wurde von den schwestern so gut es eben ging darauf vorbereitet. Man sprach viel mit mir, erklärte, empfahl Bücher von Kübler -Ross. Ich hatte wirklich eine große hilfe in den Schwestern. Als es dann aber bei der Patientin "so weit war", war ich in dem moment zwar vorbereitet aber trotzdem extrem geschockt, verängstigt. das lag wahrscheinlich daran, dass die Pat. bis zum schluß leben wollte, (56 Jahre, DarmCa, Meteastasen)noch Luft röchelte und mir dabei direkt in die augen sah. Ich hatte solche schuldgefühle.

Schön, wenn man etwas an der sache schön nennen kann, war, dass die schwestern der familie ermöglichten in dem selben zimmer zu übernachten und die Pat bis zum Tod hin zu begleiten. Das habe ich bis jetzt nur einmal erlebt.

Gruß sandra
 
Hallo liebe Autoren,
den ersten Kontakt mit einem Verstorbenen hatte ich 1991 im Mai. Ich war den 2. Tag im ersten Einsatz als Erstkursschülerin auf der psychiatrischen Geriatrie. Nebenbei gesagt, war das die Hölle und ich wollte die Ausbildung hin werfen, weil es DAS ganz sicher nicht war, was ich suchte.
Jedenfalls kam ich an diesem besagten Tag zum Frühdienst auf Station und sollte gegen 8 Uhr einer Pat.das Essen eingeben. Das Stammpersonal lahte schon hinter mir, als ich die Tür der Pat.öffnete und hinter mir wieder schloß. Die Frau lag sehr wächsern im Bett, hatte aber das Kinn nicht nach oben gebunden. Ich ging an das Bett ran, versuchte sie leise anzusprechen und faßte sie dann auch an. Muß dazu sagen, dass die Vorhänge in dem Zimmer zu waren und nur ein kleines Lämpchen im Zi brannte.
Als ich sie berührte war mir schlagartig klar, daß ich eine Tote anfasse. Dann sagte ich leise zu ihr:gute Reise und verließ das Zimmer. Vor der Tür standen 3 Sr dieser Station,2Putzfrauen dieser Stat.und 1 Altenpflegehelferin. Sie lachten sich halb kaputt, weil ich mit Tränen in den Augen aus dem Zi kam. Sie wußten noch nicht, dass es Zornestränen waren. Recht festen Schrittes verließ ich die Station, ging zur Leiterin der Schule, berichtete über den Vorfall und bat um meine sofortige Versetzung von dieser Station. Für die erstmals Lachenden gab es schwere Konsequenzen, sie mußten alle per soforrtiger Kündigung die Klinik verlassen.
Moin Moin Carmen
 
Hallo Carmen,

also das ist ja wohl der Hammer. Entschuldige aber sowas darf es doch nicht geben. Ich hoffe inständig das ich besserer Kolleginnen und Kollegen bekomme die einem soetwas nicht antun.

Schön ist das es wenigstens Konsequenzen für diese verantwortungslosen Menschen hatte. Denn soetwas ist doch wohl das Allerletze !!

Grüße
Mäuschen
 
Da bin ich platt.....und sprachlos... :roll:
Das war mehr als übel. Hoffentlich haben sich die betreffenden Personen einen anderen Job gesucht.

Babsi
 
Hallo @all,

diese Personen, welche oben beschrieben und die mir das antaten (nicht nur mir sondern auch der Verstorbenen, weil diese Personen NULL Achtung vor der Toten mit ihrem Handeln ausdrückten), sind in amb. Pflegediensten und Heimen verschiedenster Art untergekommen.
Darüber war ich entsetzt und geschockt, weil in deren fristloser Kündigung der Grund der Kündigung stand lt. dieser o.g. Altenpflegehelferin, die ich Wochen nach dem Vorfall in der Stadt traf.
Diese sagte mir noch, dass sie mein damaliges Verhalten in keinster Weise verstanden habe und es äußerst schwer für sie war, überhaupt wieder mit diesem Personalakteneintrag eine Anstellung zu bekommen.
Ich ließ diese Person ganz einfach ohne einem Wort von mir stehen, da ich mich mit derartigen Menschen nicht abgebe.

Carmen
 
Ein übler Scherz, der da gespielt wurde. In jeder Hinsicht.
Du hast toll reagiert, ebenso die Klinik, schade daß solche Menschen trotzdem noch arbeiten dürfen...
 
... da hast Du wohl recht, Skraal. Auch ich konnte damals nicht fassen, dass alle o.g. Personen wieder in der Pflege untergekommen sind. Im Nachhinein habe ich nur die Erklärung für mich, dass es eben immer mehr zu Pflegende und immer weniger Pflegende gibt und das viele Einrichtungen froh sind Personal zu bekommen, egal, was da in der Personalakte steht.
Ja, das fand ich damals auch angemessen, dass die Leute, die da den Mist verzapften, sofort gehen mußten. Übrigens blieb ich auf der Stat. bis zu meinem nächsten Einsatz.

Carmen
 
hallöchen.
ich habe meine ersten toten ende des ersten lehrjahres gesehen. davor sind zwar schon patienten gestorben ,aber ich wurde davon noch fern gehalten. eine schwester meinte : " du wirst noch genung tote sehen , tu dir das noch nicht an ". naja irgendwann war es dann doch so weit und ich musste ein verstorbenen zusammen mit schwester gerti fertig machen. schwester gerti prügelte mir einen würdevollen und respektvollen umgang mit dem verstorbenen ein. ich bin ihr dafür sehr dankbar ,da ich auch schon schwestern erlebt habe , die mit verstorbenen umgehen als wäre es irgendein gegenstand.
lg katinka.
 
Mein erster Kontakt mit dem Tod, war im Rettungsdienst 2005. In meiner Ausbildung zum Rettungs-Sanitäter wurden wir zu einem Einsatz gerufen. Die Nachbarin hatte uns gerufen. Außer uns war ein Wagen der Polizei und die Feuerwehr anwesend.

Die Nachbarin erzählte uns das ihr 78 jähriger Nachbar nicht auf der Beerdigung seiner Frau am selbigen Tag gewesen sei. Das konnte sie nicht nachvollziehen und deswegen machte sie sich Sorgen. Die Feuerwehr öffnete die Tür und wir "durchsuchten" das Haus. Ein beklemmendes Gefühl war das für mich, in das persönliche Reich eines anderes Menschen´s einfach einzudringen.

Wir fanden den 78 jährigen Mann tot im Bett liegend. Er lag wohl schon ein paar Tage dort, wie wir rausfanden und sahen. Es wurde noch der Notarzt nachgerufen, um den Tod festzustellen.

Anschließend fuhren wir zur Rettungswache zurück. Wir redeten über den Einsatz und mir wurde gesagt, ich hätte nun einen Kuchen auszugeben. Das ist bei denen so, Praktikanten haben bei ihrer ersten Blaulichtfahrt und bei dem Einsatz mit der ersten Leiche, Kuchen auszugeben. Ich weiß makaber, aber ich konnt´s auch nicht ändern und so brachte ich halt Kuchen mit ... :schraube:
 
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Wenn ich das hier alles so lese, dann wird mir ganz anders.
Klar gehört es bei vielen von uns zum "täglichen Geschäft" mit verstorbenen zu arbeiten, aber ich kann nicht verstehen, wie man so entwürdigend damit umgehen kann.
Man machtsich weder einen Spass damit, Schüler mit Leichen zu erschrecken (was auch sehr entwürdigend dem verstorbenden gegenüber ist) noch macht man ne Kuchenparty, wenn ein Praktikant das erste mal ne Leiche sieht.
Finde dsas unwürdig und abschreckend.

Ich für meinen Teil versuche unsere Schüler behutsam an die versorgung von Verstorbenen ranzuführen. Jeden individuell, wie er es kann. Klar müssen wir mal mit Verstorbenen umgehen, dann aber gelernnt und mit Würde!

MAn sollte mal darüber nachdenken, dass man selber auch irgendwann verstirbt und die Angehörigen auch!
 
Es war nicht mein erster Kontakt mit dem Tod, aber wohl einer der eindrucksvollsten.

Ich kannte Patientin bereits 8 Jahre. Sie wurde das erste mal stationär aufgenommen, an meinem ersten Arbeitstag auf dieser Station.
Wir waren also beide Neulinge und ziemlich überfordert von all dem, was da auf uns einstürmte.
So vergingen die Jahre und bei solchen Patienten weis man irgendwann die ganze Lebensgeschichte, jedes Detail und es fällt manchmal schwer Distanz zu wahren.
In meinen letzten Nachtdiensten ging es ihr zunehmend schlechter. Sie wußte genau, dass es ein Weg ohne Rückkehr sein würde.
Wir kannten uns nun 8 Jahre und brauchten nicht mehr viele Worte.
Wir warten gemeinsam auf das Ende. Es klingt irgendwie kalt, aber es war ein stilles friedliches Warten ohne Groll.
Sie starb in den ersten Stunden des neuen Tages und ihr war wohl wichtig mir noch zu sagen, dass Sie es als tröstlich empfand bei mir zu sterben.
Ich empfand das nicht als tröstlich. Für mich waren es die längsten Stunden meines Lebens.

grüßle susanne
 
Man machtsich weder einen Spass damit, Schüler mit Leichen zu erschrecken (was auch sehr entwürdigend dem verstorbenden gegenüber ist) noch macht man ne Kuchenparty, wenn ein Praktikant das erste mal ne Leiche sieht.
Finde dsas unwürdig und abschreckend.

Also nur um eins sicher zu stellen ... Ich fand die Aktion mit dem Kuchen auch total daneben ... Ich hab zwar Kuchen mitgebracht, hab mich damals als kleine Praktikantin auch nicht getraut, zu sagen das es das Letzte ist ... :angry:Heute würde ich es tun ... :dudu:!

Na wenn ich ehrlich bin war es aber nicht die einzige entwürdigende Sit. Auch in anderen Sit. gabs Dinge die entwürdigend für den Pat. waren. Also jetzt nicht nur in diesem Rettungsdienst, sondern auch in anderen Praktika´s (ob RD oder KH) die ich gemacht habe ... :x
 
Hallo,
ist ja schauderhaft was hier berichtet wird.
Ich hatte auch meinen ersten Verstorbenen im Praktikum aber sowas wurde nicht gemacht. Alle haben mit mir gesprochen ob mit mir alles klar ist und haben mir erklärt und gezeigt wie man Verstorbene versorgt.
War sehr hilfreich für mich und hatte dann auch keine Angst mehr vor sterbenden Pat.

Gruß TinaG.
 
Meine erste Tote hatte ich im Praktikum im Krankenhaus.Das war Letztes Jahr und diese Patientin wollte Sterben. Deshalb war es für mich leichter damit umzugehen. Ich war den Abend vorher auf der Betriebsfeier der Dialysestation in der ich vorher als 1 Euro Jober Arbeiten durfte, als ich dann auf dem Heimweg im Bus sass musste ich Plötzlich an die Patientin denken wobei ich das Gefühl hatte das ich sie nicht mehr Lebend sehen würde. So war es dann ja auch. Damals hieß es nur Frau x ist verstorben und Traust du dir zu sie Mitzuwaschen.Da ich ja Krankenpfleger werden möchte und mann den Tod in dem Beruf nicht ausschließen kann habe ja gesagt. Aber ein Gespräch über denn Tod gab es nicht, ich habe Sie einfach Gewaschen und dann alleine das Zimmer Aufgeräumt.Dann ging der Alltag weiter. Aber eigentlich war das nicht mein erster Kontakt mit dem Tod den in meiner Zeit als 1 Euro Jober hatte ich einen Dialysepatienten bei dem es nur einfach nur hieß der Wird in ein Paar Monaten Sterben da er Lungenkrebs hat. Das war viel schwieriger für mich da ich nicht wusste wie gest du mit jemanden um der weis das er Sterben muss.Ich habe mich in dem fahl jedenfalls entschlossen, ihn wie jeden anderen Patienten zu behandeln, und es war in diesem falle genau das Richtige.
 
mein ersten kontakt mit einem toten war im november 2003. ich hab da eigendlich das gymnasium noch besucht doch im februar 2003 erkrankte meine mutter an einen hirntumor. ich pflegte sie allein zu hause. sie hatte eine peg und bekam sehr viele medikamente. dazu musste sie auch gewaschen und gelagert werden, einlagen bekam sie usw. mitte november kam ein pflegedienst dazu, da es immer schwerer wurde. sie hatte viele hallozinationen und schrieb uns zum teil nur noch an. ich hatte wenns hoch kam in 4 tagen 7 stunden schlaf. ich war mit den nerven am ende. dann der druck von meiner familie, das ich daran schuld sei das sie krank ist und das ich mich angeblic nicht richtig um sie kümmern würde.
dann in der nacht zum 30 nov fing sie an zu röcheln, gegen mittag spuckte sie teiweise eiter. ich rief meine hausärztin an, die direkt vorbei kam. ich sah das meine mama so schnell abbaute, es kam mir so vor das wenn ich mich für 1 mintue umdrehte das es dannach noch schlimmer war. gegen 16 uhr kam alles eiter aus ihrem mund. meine ärztin wischte ihr es ständig aus aber sie sagte schon das meine mama jetzt auf dem letzten weg sei. gegen 17:50 war es soweit, ihre letzten herzschläge konnte man fühlen ich nahm sie noch in den arm und sekunden später war sie tod. ich wusste nicht was ich machen sollte. ich konnte nur noch weinen.

ein paar stunden später kam meine ärztin wieder mit dem pflegedienst, um den tod festzustellen. was mich sehr gewundert hat ist das meine mama mit einem lächeln auf den ippen da lag und ich wusste das sie erlöst war und das sie froh darüber ist.
 
bei mir wars nach 4 wochen zivildienst! ich musste aushilfsweise mit in den nachtdienst auf unserer internistischen station! gegen früh um 4 hat die nachtschwester im vorbeigehen gesagt das frau schmidt (frei erfundener name) von uns gegangen is! ich musste kurz überlegen was sie jetzt genau meint!dann hab ich erstmal tief luft geholt! die nachtschwester fragte mich dann ob ich mitkommen will zum waschen etc. hab zugesagt! es war schon ein komisches gefühl die frau so zu sehen aber ich hab das alles eher als interessant anstatt erschreckend oder traurig empfunden! das einzigste was mir ein mulmiges gefühl bereitet hat war das sie ihre augen noch offen hatte... dadurch wirkte sie eigtl sehr lebendig obwohl sie tot war! die nachtschwester hat mir dann auch viel erklärt was da so alles in dem körper passiert!
worüber ich mir im nachhinein am meisten gedanken gemacht hab war das ich derjenige war der die letzten worte mit ihr gewechselt hat obwohl ich sogut wie keinen bezug zu der frau hatte! jeder der angehörigen hätte bestimmt alles dafür gegeben die letzten worte mit ihr zu reden...
 

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