Medikamente stellen

kger

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Zur Zeit werden die gestellten Medikamente durch eine weitere Pflegeperson kontrolliert. Unser Team will den Arbeitsgang der Kontrolle abschaffen.
Derjenige, der gestellt hat, soll sie dann auch verteilen. Wir sind der Meinung, daß bei einer zusätzlichen Kontrolle ebenfalls Fehler passieren. Gibt es Richtlinien, die beschreiben, daß Tabletten nicht mehr kontrolliert werden?

Im Team herrschen viele Meinungen darüber, wann die Tabletten gestellt werden sollen. Aus org. Gründen soll es die NW übernehmen. Über Nachteile innerhalb der NW die verantwortungsvolle Aufgabe zu übernehmen sind wir uns ebenfalls im klaren. Bislang kamen wir zu keiner Lösung.
Wie sind Eire Erfahrungen? Gibt es Literatur zum Thema?
 
Hallo!

Diese Diskussion hatten wir auch vor kurzem erst,haben uns dann geinigt,daß die NW auf keinen Fall die Medis stellt. Bei uns macht das jetzt
immer einer aus dem Frühdienst für den ganzen Tag! Kontrolliert weden
die Medis dann vor jeder Ausgabe noch mal von einem,da die Tropfen
erst dann gestellt werden und sich ja auch noch was geändert haben kann!

MFG,
Kartoffelbrei
 
Hi kger!

Was es zu dem Thema für gesetzliche Richtlinien gibt, weiß ich leider nicht. Kann nur von unseren Erfahrungen sprechen.

Also, bei uns stellt die Nachtwache für den übernächsten Tag die Tabletten (also z. B. Montagnacht für Mittwoch) und diese werden dann von dem Visitendienst (den wir eingeführt haben) kontrolliert. Wir haben auch mal überlegt die Kontrolle abzuschaffen, wie es ja allgemein üblich zu seien scheint. Letztendlich haben wir uns dann doch für die Kontrolle entschieden. Es ist ja nunmal so, das bevor ich einen Fehler des anderen als solchen wirklich fest mache, erst nochmal genau drüber nachdenke und vielleicht auch mit meinen anderen Kollegen bespreche. Bei uns ist die Fehlerquote dadurch fast gleich null. Zudem handhaben wir es so, das die Tabletten im Blister gestellt werden und bei der Kontrolle ausgedrückt werden. Das hat zwei Vorteile: Einmal für neue Mitarbeiter, die die Tabletten vielleicht nicht nach ihrem Aussehen definieren können und zum anderen passiert es nicht das Pat. die Tab. samt Blister schlucken - passiert nicht nur bei dementen Pat. Natürlich muß bei Ausarbeitung von Mediänderungen das auch in den jeweiligen Dispensern geändert werden.

Tropfen werden bei uns kurz vor den Mahlzeiten gestellt. Dafür haben wir ein Tropfentablett, wo diese aus der Kurve übertragen werden. Dieses wird dann wiederum von der Nachtwache kontrolliert. Und natürlich auch bei Ausarbeitung aktualisiert.

Fahren allgemein sehr gut damit! Manchmal denke ich, das die Leute die sich gegen solche Kontrollen aussprechen, nur Angst vor den entdeckten Fehlern haben.

Liebe Grüße
 
Gesetzliche Richtlinien kenne ich auch nicht.
Wer die Pillen verteilt, sollte dafür Sorge zu tragen haben, daß sie korrekt sind, am besten also selbst stellen.
Wenn die NW stellt, sollte sie die auch selbst beim letzten Rundgang verteilen. Wegen der Fehlerquote nachts könnte auch der Tagdienst stellen, dann wäre die Einnahmereihenfolge zB Mittag-Abend-Früh oder so.
Bei uns wird demnächst das nächtliche Stellen zu Gunsten dieses Schemas abgeschafft.

Vom Belassen der Pillen im Blister halte ich gar nichts, dann wirds nämlich im Dispenser reichlich unübersichtlich zum kontrollieren (wenn mans nicht doch lieber abschafft) und das Geschnippel ist ein erheblicher Aufwand. Wir haben das mal probiert. Und nach einem Monat wieder abgeschafft.
Laisy schrieb:
Manchmal denke ich, das die Leute die sich gegen solche Kontrollen aussprechen, nur Angst vor den entdeckten Fehlern haben.

Und ich glaube, daß Leute, die für Kontrollen sind, Angst vor der eigenen Verantwortung haben... :P :wink:
 
Hallo,

ich mische mich da auch mal ein.Ich finde das kontrollieren der Tabletten nicht schlimm. Bei uns läuft es so, das der Nachtdienst,ich zur Zeit, die Tabletten stellt, sie im Blister belässt.Der Spätdienst am nächsten Tag kontrolliert die Tabletten und verteilt sie dann am Mittag an die Patienten.
Ich für mich persönlich finde es gut das die Sachen die ich gestellt habe nochmal durchgeschaut werden....denn wir sind alle keine Maschinen...und wo Menschen arbeiten passieren fehler und deshalb kann eine zusätzliche Kontrolle nie schlecht sein.

Bei tropfen ist es so, das jeder für seien eigenen Patienten die Tropfen verteilt.

Ich habe keien Angst die Verantwortung zu übernehmen, wenn ich Tabletten stelle,aber gerade nachts denke ich kann es passieren, wenn man erst sehr Spät dazu kommt Tabletten zu stellen, das die Konzentration nachlässt.Naja, man könnte die Tabletten ja auch tagsüber stellen....da ist man meist etwas konzentrierter...

Mhm...ich denke da muss jedes Team seinen Weg gehen...
ich bin übrigens gerade fertig mit medis stellen....

LG aus Stuttgart

Britta :schlafen: das würd ich gern
 
Hi,

Bei uns auf der Station wird das etwas anders geregelt. Die Tabletten werden früh morgens komplett durch den Innendienst gestellt, und kontrolliert durch die Nachtwache. Die Fehlerquote ist sehr gering. Da die Ärzte, vor allen unser Oberarzt, oft die Medikamentation ändern, ohne darüber mal kurz Bescheid zu geben, kontrolliert und überarbeitet der Innendienst die gestellten Tabletten kurz vor Dienstschluß noch einmal selbst.

Für alle die das Konzept des Innendienst nicht kennen. Der Innendienst (ein/e exam. Krankenschwester/-Pfleger) übernimmt die Telefonwache, das Koordinieren der OP-, Behandlung- und Diagnosefahrten, Ansprechpartner für die Ärzte, bereitet die Patientenkurven für den nächsten Tag vor, stellt die Medikamente und schreibt Bestellungen an die Apotheke. Dafür hat der Innendienst während seiner Schicht nichts mit der Pflege oder der Arbeit mit den Patienten zu tun, sondern verrichtet seine Arbeit im Schwesternzimmer. Der Vorteil ist das es immer einen Ansprechpartner für Ärzte, Angehörige und die anderen Stationen bzw. Abteilungen gibt und die anderen Pflegerkräfte sich mehr auf Patienten konzentrieren können.

MfG,
Tim
 
@all,
Bei uns richtet der Nachtdienst die Medis für den Tag u.verteilt diese in Dispensern an die Pat.,bei denen anzunehmen ist,daß sie diese auch selbstständig einnehmen.
Bei denen,wo es nicht klappt,verteilt der jew.anwesende Dienst die Medis u.verabreicht diese auch,genau wie bei den Pat.,die ihre Med per PEG bekommen.Tropfen stellt der Dienst,der anwesend ist,kurz vor der Verabreichungszeit.
Thema Innendienst:ob das die Zukunft ist?Die Schwester bewacht also das Telefon,koordiniert OP-Transporte usw.,ist Ansprechperson für Ärzte,Besucher,Angehörige...Das stell ich mir nicht einfach vor,denn bei manchen Pat.ändert sich innerhalb kürzester Zeit so unheimlich viel-u.der Innendienst kennt den Pat.nur von den Erzählungen der übergebenden Schw.her,kann sich objektiv kein Bild von ihm machen.
Ich finds auch immer schwierig,wenn ich einen Tag frei hatte u.dann gleich früh vom Dr.gefragt werde,wie gehts denn dem u.dem oder am Wochenende die Visite läuft,ich zwar die ganze Woche da war aber nichts über den Pat.weiß,weil es nicht mein Bereich war.
Insofern stell ich mir das nicht so easy vor mit dem Innendienst-auch weil man Ablaßventil für alles u.jeden ist...

Greetings,Rasmus
 
Die Innendienst-Beschreibung klingt mir sehr nach überwiegend pflegeferner Tätigkeit. Das halte ich nicht wirklich für erstrebenswert, da wäre doch für viele Tätigkeiten eine Sekretärin besser?

Wir testen gerade aus, im Spätdienst zu stellen und beim Abendrundgang zu verteilen (nur für voll zurechnungsfähige Patienten!). Eine andere Testphase ist für nachts stellen und verteilen geplant. Was ich selbst für besser halte, da wir nachts auch die Apothekenbestellung machen. Da weiß man dann, was gebraucht wird.

Die rechtliche Grundlage habe ich noch immer nicht raus, aber bei uns gibts jetzt eine Dienstanweisung, die besagt, wer stellt, muß verteilen.
 
Für den Stationsablauf und für die anderen Pfleger/Schwestern ist es eine Riesen-Erleichterung, da viel Verwaltungskram von einer Person bearbeitet bzw. der Ablauf koordiniert wird.

@Rasmus
Wie du schon richtig vermutet hast, der Innendienst hat es wirklich nicht leicht. Andere Stationen und Abteilungen nutzen den Innendienst gerne mal dazu aus, um ihren Zorn kurzfristig Luft zu machen.

@catweazle
Es kommt zwar einer Sekretärin nahe, aber man braucht doch schon einige Fachkompetenz und gute Kenntnisse von allen Patienten.

MfG
Timmy
 
Timmy schrieb:
@catweazle
Es kommt zwar einer Sekretärin nahe, aber man braucht doch schon einige Fachkompetenz und gute Kenntnisse von allen Patienten.
Nun, lassen wir die Sekretärin IHRE Arbeit machen. Auch eine Sekretärin braucht ein gewisses Fachwissen für den Bereich, in dem sie arbeitet. Allein schon, um Fachausdrücke richtig zu schreiben. Und eine gute Sekretärin ist echt Goldes wert. Auch Sekretärinnen sind kompetent! Und ich denke, wenn sie eingearbeitet ist, kann sie sehr viel patientenferne Tätigkeiten ausüben:
- Abheften
- Telephondienst
- Untersuchungen anmelden und koordinieren (Koord. ist eine DER Sekretärinnenaufgaben!)
- Schreibkram (natürlich nicht meine Pflegeberichte oder -planung!)
- Bestellungen
- u.v.m.

Ich bin nicht Pfleger geworden, um Telephondienst und Bürokratie zu machen, sondern um zu pflegen. Und ich gäbe was um eine Sekretärin. Ich denke, das meiste aus dem "Innendienst" könnte auch eine Sek. verrichten (vielleicht sogar effektiver).

Ich denke, Innendienst ist wieder ein Schritt Richtung Funktionspflege. Wegen der Arbeitsteilung u.ä. Meinen auch eine Menge meiner KollegInnen.

Aber wir schweifen ab. Ach, egal, diese Diskussion ist auch wichtig.
 
Ich wollte damit auch nicht die Sekretärinnen diskriminieren. Die Fachkompetenz habe ich auf die Erfahrung in der Pflege und dem Stationsablauf bezogen. Eien Sekretärin würde deshalb auch nicht in den Stationsablauf passen, da diese keine Medis stellen oder bestellen dürfte.

Ich persönliche hätte auch keinen Spaß dran Innendienst zu machen, da mir der Kontakt und die Arbeit mit den Patienten fehlen würde.

Auf der Station wird übrings die Bereichspflege sehr erfolgreich praktiziert. :wink:

MfG
Timmy
 
Bei uns gibt es auf einigen Stationen Pflegeassistenten, die stellen am Tag die Tabletten und sonst wird das von den Examinierten gemacht. Ich finde es wichtig, dass die Tabl. nochmal kontrolliert werden, denn Fehler kann jeder mal machen und vorallem in der Nacht ist es schwieriger. Es ist kein großer Aufwand, wenn der Verteiler nochmal kontrolliert. In der Dokumentation muss der "Steller" und der "Verteiler" sein Handzeichen machen.
 
Ohrolive schrieb:
Ich finde es wichtig, dass die Tabl. nochmal kontrolliert werden, denn Fehler kann jeder mal machen und vorallem in der Nacht ist es schwieriger.
Da frage ich mal ganz ketzerisch: werden die Tropfen denn auch kontrolliert? Nein? (Wie auch). Das jedoch ist inkonsequent. Denn auch da könnte man mindestens genau so viele Fehler machen.

Man muß ja auch nicht unbedingt nachts stellen, wenn man Tags konzentrierter zu sein meint.

Wenn aber eine Richtlinie existiert, die besagt, daß wer richtet auch zu verteilen hat (wie unsere Dienstanweisung), dann entfällt das Kontrollieren.

Außerdem gibt es viele Tbl., die sich sehr ähnlich sehen. Planum und Prostagutt, noch extremer: kleine Weiße mit Bruchrille: könntest Du Benalapril 5 und Torem 10 auseinanderhalten?
 
Tja, o.k. das mit den Tropfen stimmt. Aber wenn es die Möglichkeit gibt, Tabletten nochmal zu kontrollieren, sollte dies doch genutzt werden. Klar kann man nicht alle unterscheiden, aber ich habe es schon öfter erlebt, dass man noch einen Fehler gefunden hat.
Das nächtliche Tabletten stellen wird aber leider auf einigen Stationen erwartet, da kann man sich das nicht aussuchen.
 
Selbst zu verteilen und damit selbst verantwortlich zu sein für das, was man verbockt hat, würde vielleicht dazu bewegen, sorgfältiger zu arbeiten. Wenn dann nämlich was falsch ist, gibts richtig Ärger. Wenn ich aber weiß, es wird ohnehin kontrolliert, dann brauche ich mir ja nicht so Mühe geben. Man fördert also das Schlunzen.
 
PS: Diese Erfahrung kommt nicht von ungefähr: Ich habe bei der Anleitung Auszubildender die Erfahrung gemacht, daß weniger passiert, wenn die Schülers eigenverantwortlich handeln müssen (wobei ich natürlich hinterhergucke!)

Ich habe mich als Schüler auch wesentlich mehr konzentriert, wenn ich wußte, ich bin verantwortlich.
 
Mmh, o.k. Du hast da vielleicht mehr Erfahrungen. Aber ich bemühe mich alles richtig zu machen, egal ob jemand kontrolliert oder nicht.
Ich glaube nicht, dass man schlussiger arbeitet, wenn kontrolliert wird. Wenn jemand immer wieder vermehrt verkehrt stellt, ist der große Ärger doch vorprogrammiert.
 
Ohrolive schrieb:
Wenn jemand immer wieder vermehrt verkehrt stellt, ist der große Ärger doch vorprogrammiert.
Das ist dann aber eine grundsätzliche Frage, die dann kommt: Ist der Betreffende dann überhaupt zuverlässig?
 
Meine Erfahrungen mit Tabletten stellen

Ich persönlich habe lieber nachts gestellt, da hatte ich meine Ruhe. Ich kann mich erinnern als ich Schülerin auf der Station war wo ich dann auch Examiniert gearbeitet habe, haben wir Tagsüber Tabletten gestellt. Schrecklich. Es war voll im Dienstzimmer: Ärzte, Visite, Telefon, Schülerfragen, Kurvenarbeit......

Nachts habe ich zweimal nachgeguckt was ich gestellt habe, und habe meine evtl Fehler selber kontrolliert und dann morgens in der letzten Runde wurden sie verteilt.

Meine Erfahrunf halt.
Lieben Gruß SrSa :nurse:
 
Bei mir auf Station stellt jeder Dienst für sich die Tabletten und jeder Bereich für sich. Da wir ja auch die Verantwortung dafuer übernehmen und unterschreiben. Damit haben wir ganz gute Erfahrung gemacht.

GRUß
 

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