Mcp vs. Vomex

Pf.Kay

Junior-Mitglied
Registriert
29.09.2010
Beiträge
62
Ort
Dinslaken
Beruf
Krankenpfleger
Akt. Einsatzbereich
außerklinische Intensivpflege
Funktion
Wundexperte, stellvertretende PDL
Stimmt es das man Mcp trpf bei einer übelkeit unmittelbar nach der Nahrungsaufnahme einnimmt, währenddessen man Vomex einsetzt um Übelkeit beim Pat zu lindern der nüchtern ist?
 
hab ich so noch nix von gehört. bei uns werden beide medikamente eingesetzt. beide bei akuter übelkeit/erbrechen, unabhängig vom zeitpunkt der nahrungseinnahme.

paspertin fördert die aborale peristaltik, vomex nicht. vomex ist deutlich potenter macht aber müde....
 
MCP - Metoclopramid

Wirkt anregend auf Peristaltig
Besetzt Dopaminbindestellen im Gewebe, dadurch Freisetzung von Botenstoffen, die die Peristaltig in die richtigie Richtung fördern

MCP wird aber tatsächlich auch bei der Refluxkrankheit angewendet, also kann es vor dem Essen gegeben werden.
Aber auch bei schon vorhandener Übelkeit und Erbrechen.

Einsatztbeispiel: Magenverstimmung durch lebemesmittel, Gastritis durch Alkohol - Lokales Problem


Vomex - Dimenhydrinat

Behindert Nervebsachaltungen (Gleichgewichtsorgan), die Reize an das Brechzentrum weiterleiten.
Läuft auch unter Antihistaminika
Wird bei Erbrechen und Übelkeit angewendet und man möchte die müde machende Wirkung ausnutzen.
Aber auch hier kann Vomex schon vor dem Essen gegeben werden.

Einsatzbeispiel: Schwindel, Reisekrankheit


Beide Mittel greifen anderst, daher muß man sich mit dem Grund der Übelkeit auseinandersetzten.
Den MCP greift nicht bei jeder Übelkeit, genauso wie Vomex nicht immer hilft.
 
grober überblick:

dimenhydrinat (z.b. vomex) -> histaminrezeptoren (nicht serotonin & histamin)

metoclopramid (z.b. paspertin) -> dopaminrezeptoren (auch serotonin, nicht histamin [übrigens auch off-label bei m. parkinson])

ondansetron (z.b. zofran) -> serotoninrezeptoren (nicht: histamin & dopaminr.)



letzteres ist primär bei chemotherapien oder in der post-op-phase indiziert.



p.s.:

ich behaupte mal, dimenhydrinat eher bei bewegungsabhängiger übelkeit, metoclopramid bei übelkeit, die mit dem "füllungszustand des magens" korreliert, ondansetron bei ... hm ... vagaler ursache bzw. toxischer (beeinflussung des brechzentrums durch etwa chemotherapeutika).

für diesen letzten absatz würde ich mich übrigens nicht gerade verbürgen wollen.
 
war es eigentlich schon immer so, dass man beiträge nach einer kurzen zeit nicht mehr editieren kann?


@dimenhydrinat - richtig müsste es heißen: -> histaminrezeptoren (nicht serotonin & dopamin)