Hallo sili,
zu einer "bestmöglichen Ausbildung" gehört etwas mehr, als nur das direkte- auf die Pflegehandlung bezogene-Wissen und Know-how:
Ihr müsst in der Lage sein, selbständig nach Literatur zu recherchieren, ein Thema als Refeart odr Kurzvortrag auszuarbeiten und dieses vor einer Gruppe mit geeigneten Medien zu präsentieren. Diese methodischen Kompetenzen lernt ihr nur durch tun.....
Die Ausbildungen sind jetzt so strukturiert, dass von Frontalunterricht möglichst abgesehen werden soll....initiiert werden begleitete- aber doch weitgehends selbstgesteuerte- Lernprozesse in Kleingruppen. Das ist auch für die Dozenten ungewohnt, da sie nun einen Teil der Verantwortung für das Geschehen abgeben....
Schüler finden es gut, wenn der Lehrer "von früher" erzählt....*g* aber die Schule hat nunmal den Auftrag, Berufsideale zu vermitteln. Was habt ihr denn von einem Dozenten, der alle halbe Stunde äußert: "Also ich hatte mal nen Patienten, da war das so.....".
Welchen konkreten Lernzuwachs hast Du davon ? Erfahrungen kann man nicht weiter geben....man muss sie machen.
Ob die Klausuren bei Euch zu leicht sind, kann ich natürlich nicht feststellen...aber sprecht doch einfach mal mit Euren Lehrern, dass ihr gerne mal eine Art "Probeexamensklausur" schreiben würdet.....
Stundenpläne nicht zeitgemäß zu erstellen und die Schüler "auflaufen" lassen sollte nicht passieren; da gebe ich Dir vollkommen Recht!
Die Schulen müssen nun alle die neue Ausbildungsstruktur erstmalig umsetzen und stehen ziemlich unter Druck.....es ist auch für die Lehrer neu, die alten gewohnten Strukturen des in Fächern aufgeteilten Unterrichtes zu verlassen und sich in die neuen Lernfelder einzuarbeiten.
Berücksichtigt werden muss bei der Planung einer Lerneinheit immer auch der Stellenwert im kompletten Ausbildungsverlauf....(man hat imer die Frage im Hinterkopf, welches Thema genau in welche Einheit gehört....wie man die Themen gut trennen kann..... was von der Reihenfolge her Sinnvoll ist im Gesamtverlauf...wo einzelne Themen nochmal weiter vertieft werden ....wofür man nun noch Gastdozenten braucht und was man selber unterrichtet.....).
In diesem Prozeß befinden sich alle Schulen!
Dazu kommt, dass nun 500 Stunden mehr abzudecken sind, dass auch wissenschaftliche Inhalte wie die Pflegethoerien und Grundlagen der Pflegeforschung zu berücksichtigen sind ....etc.
Häufig können Lehrer diesen Arbeitsaufwand nicht in ihren 40 Stunden Arbeitszeit bewältigen......denn von denen sind etwa 20 Stunden zu unterrichten; die Praxisbesuche zu machen und den ganzen "Verwaltungskram" zu erledigen. Unterrichtsvorbereitung findet also nicht selten mal zu Hause statt....in der Freizeit und unbezahlt !