Leistenhernie

Janet18

Newbie
Registriert
17.12.2002
Beiträge
11
Was ist der Unterschied zwischen einer Lapleiste und einer Schnittleiste bzw. welche Op ist gefährlicher... ? Haben die Patienten bei beiden Varianten einen Redon? Mit oder ohne Sog ist egal...
 
Hallo Janet,

es ist schon eine Weile her, das ich mit visceralchirugischen Pat. gearbeitet habe, damals hat man noch keine "Lapleisten" durchgeführt, daher kann ich Dir die Redonfrage nicht beantworten, weil ich nicht weiß, wie es im Moment gehandhabt wird ( kommt viel auf den Operateur an ).

Der Unterschied zwischen einer "Lapleiste" und einer "Schnittleiste" ist aber schnell erklärt. Zunächst sind diese Worte mal wieder typische Krankenhaussprache:
Eine "Schnittleiste" ist das Operationsverfahren, bei dem der Leistenkanal aufgeschnitten wird, also die ältere, konventionelle Methode. Rekonstruktion des Leistenkanals, ggf. Netzimplantation, zunähen, fertig.

Die "Lapleiste" beschreibt das neuere, weniger aufwendige ( für den Patienten ) Operationsverfahren. In der Laiensprache auch "Schlüssellochchirurgie" genannt. Also die laparoskopische Technik.
3 kleine Schnitte, 3 dünne Instrumente erledigen das gleiche wie oben beschrieben.

Die Laparoskopische Technik ist insgesamt für den Patienten angenehmer, aber nicht immer durchführbar. Ich hoffe, das hat Dir ein wenig geholfen, ansonsten beantworte ich Dir gerne weitere Fragen.

Viele Grüße,
Sabine
 
Hey danke für die Info. Ich bin nämlich z.Zt auf einer chirurgischen Station eingesetzt und Leistenhernien hatte wir ohne Ende.

Kannst du mir vielleicht noch irgendwas über einen Fixateur erzählen? Haben wir auch ziemlich viele von... Bis jetzt weiss ich nur, dass dieser direkt im Knochen sitzt und bis zu 8 Wochen drin bleiben muss! 8O
 
Hallo Janet !

Klar, ich erzähle Dir gerne was über Fixateure. Das ist nämlich genau mein Gebiet.

Alos, grundsätzlich gibt es ja zwei verschiedene Fixateurarten:
a) Fixateur interna
b) Fixateur externe
Man kann es schon aus den Worten ableiten. Ein Fixateur interna, wird z.B. bei Wirbelsäulenfrakturen angebracht. Er ist komplett von Weichteilen umgeben und von außen nicht sichtbar.

Du willst aber sicherlich etwas über den Fixateur externa wissen, richtig ??

Beim einem Fixateur externa ( äußerer Spanner, äußerer Festhalter ) wird die Fraktur mit einer Metallkonstruktion außerhalb des Körpers stabilisiert. Wird meistens bei Frakturen mit kritischen Weichteilverletzungen ( offene Frakturen) , vor allem am Ober- und Unterschenkel, aber auch bei distalen ( handgelenksnahen ) Radiusfrakturen, oder bei instabilen Beckenfrakturen angewandt.

Fern der Fraktur ( ober- und unterhalb ) werden sog. Schanz-Schrauben oder Steinmann-Nägel im Knochen verankert. Diese bleiben über Hautniveau und können mit speziellen Röhren, Gelenkstücken und Spannvorrichtungen fest miteinander verbunden werden.

Wie lange ein Fixateur liegen bleibt, ist stark unterschiedlich. Meistens kommt es daruf an, wie gut das geschädigte Gewebe heilt. Aber 4 - 6 Wochen ist bei uns meist die Regel. Dann wird der Pat. erneut operiert und der Fixateur wird entfernt und die Fraktur endgültig mit einer Platte ( und/oder Schrauben, Drähte etc. ) fixiert.

Wenn Du noch was zur speziellen Pflege wissen willst, kann ich Dir das auch gerne nochmal aufschreiben. Und ich hoffe mal, ich hab nicht so viele Fachausdrücke verwendet. Was für ein Kurs bist Du ???

Liebe Grüße,
Sabine
 
Nö, die Fachausdrücke sind ja kein Problem... Ja stimmt, ich meinte den Fixateur Externa... Ich finde, dass die Chirurgie ein unglaublich spannendes Gebiet ist... Wenn ich mein Examen habe, möchte ich, wenn sich natürlich was findet, auch auf einer chirurgischen Station arbeiten... Innere Medizin ist nicht wirklich so meine Welt...

Ich bin 1. Kurs, aber wir machen schon relativ viel auf Station... So einen Fixateur habe ich auch schon mal gereinigt... also die Stäbe neu verbunden und darunter diese komische Flüssigkeit aufgetragen... Ist ja auch völlig logisch, dass so ein Fixateur viel bessere Heilungschancen verspricht als ein Gips oder Cast, nur ob es für den Pat. so angenehm ist, wage ich zu bezweifeln...

Ansonsten haben wir im Moment ohne Ende Oberschenkelhalsfrakturen, Ask´n, Tep´s, Hüftprellungen, Weber B und C Frakturen, Commotio, Lumbago, perforierter Apendix war auch schon dabei...

Wie lange hast du denn schon dein Examen?
 
Hallo Janet,

sorry, das ich erst jetzt antworte, hatte über die Weihnachtstage Dienst und nicht wirklich die Zeit und Lust an den PC zu gehen. Aber nu hab ich ein paar Tage frei und wieder mehr Zeit.

Wie war den weihnachten bei Dir, musstest Du arbeiten ??? Wir hatten ziemlich zu tun, eigentlich ungewöhnlich für diese zeit, aber man kann das ja nie vorhersehen bei uns.

Ich habe jetzt 7 Jahre Examen und arbeite seit 5 Jahren im Chirurgischen Bereich, bin eigentlich von Haus aus Kinderkrankenschwester.

Falls wir uns nicht mehr "sehen", alles Gute für 2003 und einen guten Rutsch !

Feier´schön
Sabine
 
Lapraskopische Leistenhernien Op´s bekommen bei uns keine Redon Drainagen. Auch die konv. LH OP´s eher selten. Am OP Abend können sie schon leichte Kost, am nächsten Tag Vollkost. Ab den ersten post OPTag keine Pflaster mehr. Am dritten post OP Tag Entlassung. Ggf. Dulcolax Supp. zum abführen.:besserwisser: