News Langzeitarbeitslose als Pflegekräfte

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[17.02.2004]

BERLIN (dpa). Als "populistischen und praxisfernen Kurzschluß" hat der Paritätische Wohlfahrtsverband den Vorstoß von CDU- und FDP-Politikern zum Einsatz Langzeitarbeitsloser bei Zivildienst-Aufgaben zurückgewiesen.

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Quelle: Ärzte-Zeitung - URL: *(Defekter) Link entfernt*
 
Hallo

dabei vergiss auch der Wohlfahrtsverband "Zivildienst ist zwangsdienst". Hätten die Zivis es denn freiwillig gemacht - wohl kaum. Ich jedenfalls nicht.

Ehemaliger Zivi

Ingo
 
also ich find es uch nicht wirklich toll das langzeitsarbeitslose in der pflege arbeiten sollte...man kann doch gerade in diesem job keinen dazu zwingen
 
Ingo Tschinke schrieb:
Hallo

dabei vergiss auch der Wohlfahrtsverband "Zivildienst ist zwangsdienst". Hätten die Zivis es denn freiwillig gemacht - wohl kaum. Ich jedenfalls nicht.

Ehemaliger Zivi

Ingo

Da denk ich aber, jeder Zivi hat ja irgendwo die auswahl was er macht .. also ich sag jetzt mal, es gab auch genug Jugendherbergen und so die zivis aufgenommen haben .. man musste also nicht zwangsweise in die Pflege ..
aber mir graut es davor solche Leute in der Pflege zu haben .. ich mein, es werden sicherlich auch viele dabei sein für die das vll. genau das richtige ist .. aber hauptsache es wird vorher nochmal "sortiert" .. dass das Kh eben mitreden kann wen die arbeiten lassen und wen nicht.

Ps: mhm .. ich les mir das grad durch ... es soll nicht diskriminierend sein falls das jemand so auffassen sollte..
 
Hallo Severin,

ich glaube, dass das Konzept Langzeitarbeitslose wieder in Lohn und Brot zu bringen auch diesen die Wahl läßt, wo sie arbeiten, auf Friedhöfen Laub fegen, Innenstädte von Müll befreien oder halt kranke Menschen pflegen. Man wird sie einfach zwingen etwas zu tun. :knockin:

Zivildienst ist und bleibt Zwangsdienst, genauso wie die Wehrpflicht. Ich bin überzeugter Anti-Militarist und habe lange Zeit während und nach meinen Zivildienst in der Selbstorganisation der Zivildienstleistenden gearbeitet und ich bin gegen Zwang aus militärischen Zwecken. Im Zivildienstgesetz ist ebenso wie im Wehrpflichtgesetz der sogenannte Ernstfall geplant. Danach können Zivildienstleistende und ehemalige Zivildienstleistende bis zum 48ten Lebensjahr zum unbefristeten Zivildienst herangezogen werden, um in Sanitätsbattalionen ihren Kriegsdienst abzuleisten. Zivildienst ist nichts anderes als Wehrdienst ohne Waffe. Allerdings ist das den meisten Zivildienstleistenden nicht bewußt, denn der Zivildienst wurde sukzessive durch die Kohl-Regierung entpolitisiert. Lange Zeit waren Zivi's die Drückeberger (seit 1968 bis 1982) - seit 1983 bis 1993 hat die Regierung durch Pro-Zivildienst Kampagnen, den Zivildienst und der Kriegsdienstverweigerung die politische Basis entzogen in dem den Zivi's eingebleut wurde, was für gute Sozialmenschen sie doch sind. Kriegsdienstverweigerung hat heutzutage eher den Hintergrund keinen Bock auf Bundeswehr zu haben, als das sich dahinter tatsächlich noch ein politisches Motiv verbirgt. :deal:

Wie gesagt, mir geht es um Zwang als solches. :evil:

Das man Langzeitarbeitslose in die Pflege stecken will, zeigt doch einmal mehr den professionellen Stellenwert von Pflege - den scheinbar kann das doch jeder, oder?

Mich macht beides recht wütend. :wut:

Cheers

Ingo
 
lieber ingo....sei nicht wütend :wink1:

wie gesagt ich finde das ja auch nicht gut....
alles mist in deutschland.....also zumindestens vieles

cheers
 
Hey, Ingo!

Ich kann mich Deiner Meinung nur uneingeschränkt anschließen. :twisted: Als Ex-Zivi kann ich Dich nur voll unterstützen.
Ich möchte keine "Zwangsarbeiter" im Team (engagierte Zivi's vielleicht ausgenommen). Die Pflege wird immer wissenschaftlicher, immer mehr Wissen ist gefordert. Es ist zeitaufwendig genug sich selbst und neue Kollegen auf dem aktuellen Stand zu halten. Ich habe keine Lust da noch hinter irgendwelchen lustlosen Hilfskräften hinterherzurennen und dann die Arbeit doch alleine zu machen.
Wenn Langzeitarbeitslose im Rahmen eines Praktikums auf die Station kommen, weil sie eventuell in die Pflege wollen, dann ist es auch etwas anders.

Mit dem besten Grüssen
grobie 8)
 
Hi Leute,

ich frage mich gerade, wofür hab ich eigentlich noch eine dreijährige Ausbildung gemacht?

Wenn ich mich in der Pflegelandschaft mal so umsehe, habe ich den Eindruck, dass examiniertes Pflegepersonal immer weniger wird und dass immer mehr pfegerische Aufgaben auf ungelertnte / angelerntes Personal abgewälzt wird.

Wo bleibt da das Selbstversändniss des Berufsstandes. Wenn wir immer mehr Aufgaben an unzureichend ausgebildete Kräfte abgeben, wofür wird dann noch examiniertes Personal benötigt ??

:?:

ice bear
 
“Langzeitarbeitslose dürfen sich zum Putzen, Waschen oder Essenausfahren für alte oder kranke Mitbürger nicht zu schade sein.”

Warum aber läßt man die dann in der Arbeitslosigkeit und schafft nicht ein paar attraktive Stellen statt des ollen Zuvieldienstes, mit dem ja doch nur Löcher mit unqualifizierten Kräften provisorisch kaschiert werden?
Es ist doch paradox, Arbeitslose arbeiten zu lassen für Arbeitslosengeld statt Lohn! Ich habe das Gefühl, die wollen den ZD krampfhaft überleben lassen und denken sich dazu immer neuen Unfug aus.

Statt Zivis könnte man besser ein paar weniger Leute, die aber dauerhaft einstellen- denn kaum ist der Zivi eingearbeitet, isser auch schon wieder weg.

Und bei Langzeitarbeitslosen kann man eigentlich nicht erwarten, daß die in einem Job, den sie sich nicht ausgesucht haben und der mit einem Taschengeld bezahlt wird, großes Engagement zeigen...
Schafft diesen Mist (Zivildienst) endlich ab und nutzt die freiwerdende Kohle zum Stellenschaffen!

:evil:
 
Hallo Catweazle,

das mit der Kohle ist so eine Sache. Wenn wir den ZD abschaffen, wie auch die Wehrpflicht, wird der Bund das Geld sparen, was er dringend nötig hat (wir wissen, wie sehr Hr. Eichel um das Geld ringt) und sie werden einen Teufel tun, dass Geld den Trägern zu schenken, die jetzt Zivis beschäftigen. Auch werden sie es kaum in die Bundesanstalt für Arbeit transferieren, damit Jobs á la "Mobiler Hilfsdienst" geschaffen wird.

Man kann durchaus solche Dienste anbieten, allerdings müssen die Nutzer auch bereit sein, dafür zu bezahlen, d.h. wenn man Langzeitarbeitslose gefördert einstellt, lohnt es sich nur wenn im ambulanten Bereich die Alten Leute für das Putzen und Waschen auch bereit sind zu zahlen. Wenn nicht lohnt sich das einstellen der Leute nicht und das ganze ist wieder gestorben. Die Alten Leute horten momentan noch recht viel Geld, damit sie auch mal was zu vererben haben. Bitter, aber wahr :twisted:

Cheers

Ingo
 
Ich weiß.
Nur- wenn unsere sagenhaften Volksvertreter so einen Mist verbreiten...
 
Wofür macht man dann eigentlich noch eine Ausbildung?
Ob die Politiker auch von einem "Unwissenden" gepflegt werden möchten?

Gruss OWL
:nurse:
 
Hallo OWL!
Du vergißt wohl, daß Politiker Beamte sind. Hohe Beamte mit entsprechenden Bezügen und Versicherungen. Eines wird gewiß nie passieren: Ein Politiker auf einem Mehrbettzimmer ohne Chefarzt-Behandlung. Und noch eines ist sicher: Wenn z.B. der Kanzler aufgenommen wird, gehe ich davon aus, daß jeder, der sich ihm nähern könnte komplett gescreend wird. Führungszeugnis und der ganze Trallala.
Natürlich zurecht. Aber kannst Du Dir im Ernst vorstellen, daß auf diese Weise jemand an sein Bett oder auch nur auf den Gang kommt, der ein zwangsweise beschäftiger Langzeitarbeitsloser wäre?!!! Das Risiko wäre viel zu hoch, daß der Kanzler einen Glasplitter-Einlauf oder - hier im Forum schon belacht und verpöhnt: Fnalgon auf die Klobrille bekäme, wenn nicht ein Messer zwischen die Rippen oder Schlimmeres.
Somit wäre Deine Frage meines Erachtens beantwortet: Sie kommen garnicht dazu! Naja, falls nun jemand schreibt, er oder sie habe bereits den Vorsitzenden des CDU(oder sonstwas)-Ortsvereins gepflegt und der war aber ganz ein Lieber: Der hat auch keinen Einfluß auf die Gesetzgebung.
 
Hallo Jens,
der Satz mit der Pflege von "Unwissenden" war eigentlich auch eher
zynisch gemeint.
Gruss OWL
:nurse:
 
Na, in Sachen Zynismus geben wir uns beide nichts, OWL.
Darum weißt Du, wie ich das gemeint habe.
Wir beide wissen, daß sich an der Situation nichts ändern wird, solang wir nicht selbst uns aufmachen zu neuen Wegen.
Auch auf die Gefahr hin, daß ich mich wiederhole: Immer mehr, finde ich, müssen wir uns vereinen zu einer Pflegekammer. Die Regierung in Zugzwang setzen und mit einer starken Lobby Veränderungen fordern! Damit meine ich keine Pseudo-Gewerkschaft und keinen Abklatsch vom DBfK oder ähnlich unprofilierten Verbänden, sondern eine Bündelung von Kompetenz und Stimmen zu einer starken Gemeinschaft.
Für den Patienten. Für die Pflege. Für uns.
Falls jemand findet, ich würde zu politisch für dieses Forum:
Schreib´s mir einfach. Denke gern drüber nach!
 
catweazle schrieb:
“Langzeitarbeitslose dürfen sich zum Putzen, Waschen oder Essenausfahren für alte oder kranke Mitbürger nicht zu schade sein.”

*grübel* Brauche ich für haushälterische Tätigkeiten wie Putzen (der Wohnung), Waschen (der Wäsche) oder Essenausfahrten (inclusive Einkauf) wirklich Fachpflegepersonal?

Elisabeth
 
Elisabeth Dinse schrieb:
*grübel* Brauche ich für haushälterische Tätigkeiten wie Putzen (der Wohnung), Waschen (der Wäsche) oder Essenausfahrten (inclusive Einkauf) wirklich Fachpflegepersonal?
Nein, da hast Du wohl Recht, Elisabeth! So wie ich das hier verstanden hatte, geht es auch mehr um den klinischen Bereich. Wohl auch ein wenig zu einseitig betrachtet, da stimme ich Dir vollkommen zu!
Aber sie könnten auch im Wald Laub fegen oder diese weißen Poller entlang der Landstraßen reinigen, kurzgesagt, der Allgemeinheit zu Gute kommende Tätigkeiten ausführen.
 
Hallo an Alle!
Ich denke die Idee ist doch garnicht so schlecht Arbeitslose für die Betreuung von Kranken oder Alten Menschen einzusetzen. :lol:
Wie sieht es denn zur Zeit bei uns auf den Stationen aus? 34 Patienten eine dreijährige Gesundheits und Krankenpflegekraft, eine Azubi und evtl einen Zivi. Das ist nicht die übliche Besetzung kommt aber immer wieder vor.
Und es wird von allen Seiten akzeptiert!!!!!!!! :cry:
Kein Politiker, keine Pflegedienstleitung, kein Krankenhausdirektor, keine Gesundheits und Krankenpflegekraft, kein Arzt, kein Patient und kein Angehörigen regt sich öffentlich darüber auf. :?:
Meckern bei der Pflegekraft vor Ort aber mehr auch nicht. :evil:

Somit kann man auch die Gesundheits und Krankenpflegekraft von der allgemeinen Pflege entlasten mit Menschen die zur Zeit vom Staat ein Gehalt für keine Leistung bekommen. Ob sie das nun Zwangsweise tun oder nicht es wird sich aus der oben genannten Liste sowieso keiner Beschweren, außer bei der Pflegekraft vor Ort.

Was machen die Gesundheits und Krankenpflegekräfte und die Berufsverbände der Pflegenden gegen diese Misere??????? :roll:

-------- Nichts!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Warum nicht???????
Sind wir da zum Dienen? Wir sind ja Kummer gewohnt und vielleicht wird es ja besser. Das die meisten Krankenhäuser privatisiert werden und wir weniger Geld bekommen sollen ertragen wir ja auch noch und das wir alleine auf Station sind ist nicht schön aber nicht zu ändern.

Es ist kein Geld im Gesundheitswesen um Pflegekräfte zu bezahlen!!!

Es ist wichtig ein Sonogerät, ein MRT, ein CT, teure Medikamente etc. zu haben, eine Sterbebegleitung ein Gespräch ob von einer Pflegekraft oder einem Arzt ist für unseren Staat reine Zeitverschwendung. Aber ich bin auch ein Teil unserer Gesellschaft und wir wollen es so, wir haben so gewählt wir setzen uns so für unsere Belange ein.

Na ja es wird alles besser, ob auch bei uns im Ländle?????

Gruß

Axel
 
bethke schrieb:
Sind wir da zum Dienen?
Naja, Axel, soweit ich das beurteilen kann, ist ein Krankenhaus ein Dienstleistungsunternehmen. Und Dienstleistung ist immernoch zusammengefügt aus den Worten DIENEN und LEISTEN.
Unter welchen Bedingungen - da muß ich Dir Recht geben, das läßt zu Wünschen übrig!
 
Hallo Torenpad!
So sehe ich die Übersetzung von Dienstleistung nun garnicht.
Dienst = Arbeit, Leistung = Produktion
Wir bieten unsere Arbeitsleistung zur Erfüllung einer Aufgabe an.
Das hat nun überhaupt nichts mit dienen zu tun.
In unserer Ausbildung erwerben wir die fachliche Kompetenz einen Heilberuf auszuüben. Wir werden aber nicht zum Diener ausgebildet, was auch eine schwere Ausbildung ist.
Also noch einmal, unser Berufsbild sieht das dienen nicht vor!
Das ist meines Erachtens aber genau unser Problem. Wir sehen uns nicht als Gesundheits- und Krankenpflegekraft. Das sind wir aber, wir arbeiten in einem Heilberuf ( nicht in einem Hilfsberuf oder einem Dien-beruf )

Wir haben Fachkompetenz, ohne uns würde ein Krankenhaus, ein Altenheim oder eine ambulante Pflegeeinrichtung nicht funktionieren.

Natürlich kann man jetzt sagen, unsere Station funktioniert auch ohne. Das ist richtig, man kann auch ohne Ausbildung alles lernen, man kann auch als Postbote Arzt werden, wie es dem Hochstapler in Flensburg auch gelungen ist. Es ist dort nicht an der mangelnden fachlichen Kompetenz aufgefallen sondern weil ein paar Papiere nicht korrekt waren.
Wir haben aber eine Ausbildung und sind im Gefüge eines Krankenhauses ebenso wichtig wie ein Arzt, eine Verwaltungskraft, eine Reinigungskraft etc.
Das müssen die meisten Pflegekräfte aber noch lernen.

Gruß

Axel