Postoperative Betreuung eines Patienten nach Ösophagektomie und MHZ
Bei Übernahme aus dem OP:
- Anschluss an den Respirator, DKV-Modus
- Monitoring nach Standard
- Thoraxdrainagen auf Sog nach Anordnung, wobei jede Thoraxdrainage möglichst einzeln angeschlossen wird. Y-Verbindung zweier Drainagen nach Rücksprache.
- Magensonde: Sog nach Anordnung, sonst normaler Ablaufbeutel. Die Magensonde ist im Bereich der Anastomose platziert. Kontrolle der Fixierung (s.u.). Beobachtung des Sekretes auf Menge, Farbe und Konsistenz. Ggf. Tonometriemessung (bei Fragen: OA Dr. Schröder), stdl. Dokumentation des Wertes in der Tageskurve
- Tip: folgende Medikament werden bestimmt benötigt – Lasix 40mg, KCL 40 mval, Dopamin 250 mg
Anastomoseninsuffizienz
- Magensonde: absolut sichere Fixierung, Patient über Notwendigkeit der Magensonde aufklären, bei Durchgängigkeit Fixierung des Patienten nach Anordnung
Magensonde auf Sog (nach Anordnung)
- Beobachtung von thorakalen und abdomienellen Schmerzen
- Zeichen einer Sepsis
- Einbringen einer Drainage, ggf. Saug-Spül-Drainage
- Operative Revision
Pneumonie
Begünstigende Faktoren für die Ausbildung einer Pneumonie sind:
- vorbestehende Lungenerkrankungen/Nikotinabusus
Bei vielen Patienten ist die Lunge vor allem durch Nikotinabusus vorgeschädigt. Trotz präoperativem Lungentrainings besteht eine starke Gefährdung.
- Aspiration
Bedingt durch die Regurtiation kann es präoperativ zur stillen Aspiration und somit zu einer Vorschädigung der Lunge kommen
- Sekretverhalt im Bronchialsystem
Bedingt durch Schmerzen und u.U. eines reduzierten Allgemeinzustandes fällt es den meisten Patienten schwer, das Bronchialsekret hochzuhusten. Erschwerend hinzu kommen Schwellung und trockene Schleimhäute im Mund-Nasen-Rachen-Raum bedingt durch die Folgen der Intubation als auch durch die Nahrungskarenz und einen unausgewogenen Wasser-Haushalt
Respiratorische Insuffizienz
Begünstigende Faktoren sind:
- Intraoperativ Einlungenbeatmung
- verminderte Ventilation durch Schmerzen
Schmerzen vor allem im Thoraxbereich (mindestens zwei Thoraxdrainagen) verhindern eine ausreichende Ventilation der Lunge und fördern die Bildung von Atelektasen.
Pflegerische Maßnahmen
- Frühestmöglicher Übergang auf einen Spontanatemmodus und zügige Respiratorentwöhnung. Die postoperative Nachbeatmung beträgt zwischen 12-15 Stunden, um dem Patienten eine „Erholungsphase“ nach der recht langen Operation zu bieten.
- Schmerzarme und atemerleichternde Lagerung und Wechsellagerung
- Ausreichende Analgesie
Nach Eingriffen im thorakalen Bereich ist der Einsatz von Opioiden angezeigt. Dabei ist zu beachten, dass der Patient weiterhin wach und kooperativ ist (sonst funktioniert das Atemtraining nicht mehr) und die Atmung ausreichen tief ist (atemdepressive Wirkung),
- Atemtraining, Hustentraining, Atemgymnastik (Birdtherapie)
- Frühestmögliche Mobilisation
- Regelmäßige Mundpflege, Anleitung des Patienten zur selbständigen Durchführung, Voraussetzung dabei ist ein orientierter und kooperativer Patient, da eine strikte Nahrungskarenz gilt (und die Ösis haben so einen Durst)
Der Wasserhaushalt
Die meisten Patienten mit Ösophaguskarzinom kommen mit einem Albumin < 20 aus dem Op. Der Grund liegt zum einen am relativ schlechten Ernährungszustand, in dem sich die Patienten präoperativ befinden. Bei bestehender Alkoholkrankheit kann diese zum insgesamt schlechten Allgemeinzustand des Patienten beitragen. Dies mag eine Erklärung sein, warum bei einer positiven Bilanz eine erhöhte Neigung zum Lungenödem besteht.
Daher gilt für alle „Ösis“: negativ bilanzieren.
Herz-Kreislauf
Bedingt durch das Operationsverfahren als auch aufgrund bestehender Vorerkrankungen wie KHK, kommt es bei „Ösis“ vermehrt zur TAA. Diese tritt meistens zwischen dem 5 – 7 postoperativem Tag auf. Wir reagieren folgenderweise auf diese Ereignis:
- EKG schreiben
- Herzenzyme und Troponin-T (je nach Arzt)
- Nach Anordnung: 1 Amp. Inzolen (Arzt), 3 Amp. Magnesium (über 30 Min. im Perfusor), ggf. auch Substitution von Calcium
- Aufdigitalisierung mit Novodigal
Postoperative Psychose/Delir
- Alkoholanamnese beachten
- Ggf. adäquate Fixierung um eine Selbstgefährdung zu verhindern
- Ggf. medikamentöse Therapie (Catapresan)
- Kontrolle des Flüssigkeitshaushaltes
Anmerkung:
Diesen Vortrag halte ich im Rahmen der Fachweiterbildung Intensivpflege/Anästhesie. Die Quellen sind verschiedene Beiträge aus Büchern/Fachzeitschriften/Internet. Einige Angaben beruhen auf den Richtlinien, die in "meiner" Klinik vorgegeben sind. Und natürlich auch aus eigener Erfahrung.
Bei Übernahme aus dem OP:
- Anschluss an den Respirator, DKV-Modus
- Monitoring nach Standard
- Thoraxdrainagen auf Sog nach Anordnung, wobei jede Thoraxdrainage möglichst einzeln angeschlossen wird. Y-Verbindung zweier Drainagen nach Rücksprache.
- Magensonde: Sog nach Anordnung, sonst normaler Ablaufbeutel. Die Magensonde ist im Bereich der Anastomose platziert. Kontrolle der Fixierung (s.u.). Beobachtung des Sekretes auf Menge, Farbe und Konsistenz. Ggf. Tonometriemessung (bei Fragen: OA Dr. Schröder), stdl. Dokumentation des Wertes in der Tageskurve
- Tip: folgende Medikament werden bestimmt benötigt – Lasix 40mg, KCL 40 mval, Dopamin 250 mg
Anastomoseninsuffizienz
- Magensonde: absolut sichere Fixierung, Patient über Notwendigkeit der Magensonde aufklären, bei Durchgängigkeit Fixierung des Patienten nach Anordnung
Magensonde auf Sog (nach Anordnung)
- Beobachtung von thorakalen und abdomienellen Schmerzen
- Zeichen einer Sepsis
- Einbringen einer Drainage, ggf. Saug-Spül-Drainage
- Operative Revision
Pneumonie
Begünstigende Faktoren für die Ausbildung einer Pneumonie sind:
- vorbestehende Lungenerkrankungen/Nikotinabusus
Bei vielen Patienten ist die Lunge vor allem durch Nikotinabusus vorgeschädigt. Trotz präoperativem Lungentrainings besteht eine starke Gefährdung.
- Aspiration
Bedingt durch die Regurtiation kann es präoperativ zur stillen Aspiration und somit zu einer Vorschädigung der Lunge kommen
- Sekretverhalt im Bronchialsystem
Bedingt durch Schmerzen und u.U. eines reduzierten Allgemeinzustandes fällt es den meisten Patienten schwer, das Bronchialsekret hochzuhusten. Erschwerend hinzu kommen Schwellung und trockene Schleimhäute im Mund-Nasen-Rachen-Raum bedingt durch die Folgen der Intubation als auch durch die Nahrungskarenz und einen unausgewogenen Wasser-Haushalt
Respiratorische Insuffizienz
Begünstigende Faktoren sind:
- Intraoperativ Einlungenbeatmung
- verminderte Ventilation durch Schmerzen
Schmerzen vor allem im Thoraxbereich (mindestens zwei Thoraxdrainagen) verhindern eine ausreichende Ventilation der Lunge und fördern die Bildung von Atelektasen.
Pflegerische Maßnahmen
- Frühestmöglicher Übergang auf einen Spontanatemmodus und zügige Respiratorentwöhnung. Die postoperative Nachbeatmung beträgt zwischen 12-15 Stunden, um dem Patienten eine „Erholungsphase“ nach der recht langen Operation zu bieten.
- Schmerzarme und atemerleichternde Lagerung und Wechsellagerung
- Ausreichende Analgesie
Nach Eingriffen im thorakalen Bereich ist der Einsatz von Opioiden angezeigt. Dabei ist zu beachten, dass der Patient weiterhin wach und kooperativ ist (sonst funktioniert das Atemtraining nicht mehr) und die Atmung ausreichen tief ist (atemdepressive Wirkung),
- Atemtraining, Hustentraining, Atemgymnastik (Birdtherapie)
- Frühestmögliche Mobilisation
- Regelmäßige Mundpflege, Anleitung des Patienten zur selbständigen Durchführung, Voraussetzung dabei ist ein orientierter und kooperativer Patient, da eine strikte Nahrungskarenz gilt (und die Ösis haben so einen Durst)
Der Wasserhaushalt
Die meisten Patienten mit Ösophaguskarzinom kommen mit einem Albumin < 20 aus dem Op. Der Grund liegt zum einen am relativ schlechten Ernährungszustand, in dem sich die Patienten präoperativ befinden. Bei bestehender Alkoholkrankheit kann diese zum insgesamt schlechten Allgemeinzustand des Patienten beitragen. Dies mag eine Erklärung sein, warum bei einer positiven Bilanz eine erhöhte Neigung zum Lungenödem besteht.
Daher gilt für alle „Ösis“: negativ bilanzieren.
Herz-Kreislauf
Bedingt durch das Operationsverfahren als auch aufgrund bestehender Vorerkrankungen wie KHK, kommt es bei „Ösis“ vermehrt zur TAA. Diese tritt meistens zwischen dem 5 – 7 postoperativem Tag auf. Wir reagieren folgenderweise auf diese Ereignis:
- EKG schreiben
- Herzenzyme und Troponin-T (je nach Arzt)
- Nach Anordnung: 1 Amp. Inzolen (Arzt), 3 Amp. Magnesium (über 30 Min. im Perfusor), ggf. auch Substitution von Calcium
- Aufdigitalisierung mit Novodigal
Postoperative Psychose/Delir
- Alkoholanamnese beachten
- Ggf. adäquate Fixierung um eine Selbstgefährdung zu verhindern
- Ggf. medikamentöse Therapie (Catapresan)
- Kontrolle des Flüssigkeitshaushaltes
Anmerkung:
Diesen Vortrag halte ich im Rahmen der Fachweiterbildung Intensivpflege/Anästhesie. Die Quellen sind verschiedene Beiträge aus Büchern/Fachzeitschriften/Internet. Einige Angaben beruhen auf den Richtlinien, die in "meiner" Klinik vorgegeben sind. Und natürlich auch aus eigener Erfahrung.