Kurs für Pflegediensthelfer - sinnvoll?

connyR

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21.07.2004
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Hallo an alle,

seit einiger Zeit überlege ich, ob ich im Pflegedienst arbeiten soll.

zu meiner Person erstmal:
ich bin 41 Jahre jung habe eine Berufsausbildung(Friseurin) - doch lang ist's her.
Einige Gelegenheitsjobs gemacht. 10 Jahre in der Krankenhausreinigung gearbeitet. Dann Wiedereinstieg in den Ausbildungsberuf mit der Feststellung auf Allergie. Mist :?
Durch eine AA-Fortbildung versucht in den IT-Sektor zu kommen, doch der Markt ist tot. Danach mal die Gelegenheit gehabt als Datenerfasser in einer großen Versicherungsgruppe zu arbeiten. Leider nur als Aushilfe für 3 Monate. Und ohne kfm. Ausbildung hast du dort null Chance.

Und nun - Hartz IV grüßt - stehe ich da und frage mich was ich noch tun kann , daß mich die armut im nächsten Jahr nicht zerfrisst.

Daher auch meine Überlegung ob das überhaupt Sinn hat. zumal ich ja auch nicht mehr so jung bin. Jedenfalls vom biologischen Datum. :lol:

Hab mich auch schon erkundigt und rausgefunden, daß der JohanniterBund z.B. einen Kurs anbietet der 120 Std für Euro 290.- umfasst.

Bevor ich aber jetzt zum Arbeitsamt renne und Pferde scheu mache, wollte ich mich mal hier erkundigen wie so Eure Beobachtungen und Erfahrungen sind.
Wenn es dann so klappen sollte, müsste ich mich dann auf Minijobs einstellen ( was ja nächstes Jahr auch nicht so prickelnd wäre)?
Oder gibt es da gerade die Möglichkeit auf Vollzeit?
Werden überhaupt solche Leute gesucht?
Ist mein Alter oder meine berufliche Vergangenheit schwierig?
Fragen über Fragen...

Hoffentlich kann mir jemand hier weiterhelfen.
Ich bedanke mich erstmal fürs zulesen und freue mich auf jede Antwort.

LG connyR
 
Also es gibt keinen JohanniterBund, nur die Johanniter - Unfall - Hilfe e.V. und den Johanniter - Orden. Du meinst wahrscheinlich die JUH. Bei uns im Standort werden mehrmals im Jahr Schwesternhelferinnen ausgebildet -- zu den Berufschancen kann ich dir leider nichts sagen.

Grüße von der Johanniterin aus Überzeugung :)
Nutella Woman
 
Hallo Nutella Woman,

Ja möglich, ich mein wohl den JUH...
Da ich aber noch nicht ganz so firm bin in diesen Dingen, verzeiht mir meine Unwissenheit :roll:

Aber diese Schwesternhelferinnenausbildung geht doch ein ganzes Jahr, oder? Was ich meine geht bei Vollzeitunterricht nicht mal einen ganzen Monat.

LG connyR
 
Hallo Conny,

mit der Ausbildunge als Schwesternhelferin oder Erste Hilfe Kurs oder auch einfach gar nichts, wird man als ungelernt mit der niedrigsten Gehaltsstufe eingestuft.

Der JUH bildet Schwesternhelferinnen aus um im Katastrophenfall Leute zu haben, die wenigsten Ansatzweise etwas Ahnung haben.

Mehr ist das aber auch nicht. Es ist weder mit der einjährigen Ausbildung zum Pflegehelfer oder gar dem Krankenpflegeexamen zu vergleichen.

Es sei dir geraten, wenn du in der Pflege arbeiten willst und nicht in den absolut stressigsten und am niedrigsten bezahlten Jobs im Altenheim oder der ambulanten Pflege landen willst - mach die Ausbildung zur Krankenschwester. Mehr als Grundpflege darfst du als Ungelernte nicht machen. Ein Kollegin von mir hat die Ausbildung mit 48 Jahren angefangen.

Heutzutage musst du Lebenslang lernen.

Cheers

Ingo :wink:
 
Hallo connyR,

ich war etwas irritiert von der Berufsbezeichnung "Pflegediensthelfer". Meintest Du KrankenpflegehelferIn?

LG
Trisha
 
Hi zusammen,
connyR mein offensichtlich die "schwesternhelferinnenausbildung", auch bekannt als 28-Tage-Helferin.
Dieser Lehrgang hat allerdings keinen berufsqualifizierenden Charakter, man bekommt einen kleinen Überblick über einfache grundpflegerische Massnahmen.

Die einjährige Ausbildung zur Krankenpflegehelferin ruht in den meisten Schulen aufgrund fehlender Ausbildungsbestimmungen und natürlich auch der derzeitigen Personalsituation.
Einzelne Länder arbeiten z.Z. aber wieder daran, siehe Hessen.

Dafür müsstest du, Conny, einfach mal die Krankenpflegeschulen in deiner Umgebung abfragen, welche Möglichkeiten dort bestehen.
 
@Trisha

Also der JUH sagte am Telefon Pflegediensthelfer dazu. I dont know ! :?:
Aber auch Pflegehelfer hab ich schon gelesen.

@Ingo

Liebend gerne würde ich das machen. Habe in den letzten Jahren mir beweisen können, daß ich sehr lernfähig und aufnahmebereit bin. Würde mich auch keineswegs abschrecken.
Doch ob mir das Arbeitsamt so eine Ausbildung bezahlen würde? Ich
denke eher nicht, da die sowieso keine Umschulungen, Fortbildungen u.ä mehr bewilligen. Und ich selber kann's mir nicht leisten, leider. :(

Habe auch gedacht das ich über den Pflegehelfer nach 5 Jahren Berufspraxis vielleicht den examinierten Altenpflegehelfer oder Schwesternpflegehelfer machen kann. (oder wie sich das schimpft).
Hoffe, ihr wißt was ich meine.

Doch wenn ich es genau überlege: Wieviel verdient eine Krankenschwester im ersten Jahr? Ist das mehr als Euro 345.- ALG II? :wink:

LG conny

Edith meint natürlich im ersten Ausbildungsjahr.
 
Hallo flexi,

genau du hast es auf den Punkt gebracht.

Original von flexi
Die einjährige Ausbildung zur Krankenpflegehelferin ruht in den meisten Schulen aufgrund fehlender Ausbildungsbestimmungen und natürlich auch der derzeitigen Personalsituation.
Einzelne Länder arbeiten z.Z. aber wieder daran, siehe Hessen.

Das hört sich ja nicht gerade doll an.
Was meinst Du mit "fehlender Ausbildungsbestimmungen"?
Mit der Personalsituation meinst Du wohl Einstellungsstop, oder?

LG conny
 
Hallo Conny,

das Gesetz zur Ausbildung für Pflegepersonal wurde novelliert. Viele Länder hatten darüber nachgedacht die einjährige Ausbildung wegzulassen und nur noch Fachpersonal einzustellen/auszubilden. Dies ist für die stätionäre Altenpflege und ambulante Pflege allerdings zu teuer, deswegen denkt man darüber nach, wie man diese produziert.

Als Gesundheits- und Krankenpflegerin (so heißt der Beruf jetzt) sind die Berufschancen eignetlich ganz gut, wobei sich der ganze Gesundheitsbereich wandelt - Verschiebung des Personals von den Krankenhäusern in den ambulanten Bereich aufgrund von DRG's. Die Zahl der Pflegebedürftigen wird sich in den nächsten 10 Jahren um 146% steigern.

Cheers

Ingo :wink:
 
Hallo Ingo,

Na ja, letzendlich denk' ich daran wer bezahlt mir die Ausbildung und lohnt es sich in meinem Alter noch diesen Schritt zu wagen.

Die letzte Ausbildung war ja nicht so der Erfolg, obwohl es nicht mein Verschulden war(wer kann schon wissen das innerhalb eines Jahres der ganze IT-Markt zusammenbricht). Das einzig Beste an der Sache war, dass ich gute EDV-Kenntnisse besitze.
Sowas soll mir nicht noch mal passsieren.

Wenn Du aber meinst, dass die Berufschancen gar nicht so schlecht liegen, ist es nur eine Frage für mich wie Verkaufe ich das ganze bei meiner Sachbearbeiterin. Was nicht einfach werden wird.
In den Wandel des Gesundheitsbereiches würde ich ja hereinwachsen - sozusagen. Schwieriger wird es für die, die schon Jahre in dem Beruf tätig sind.

Naja, und auch wenn die Zahl der Pflegebedürftigen, die nächsten Jahre steigt, heißt es ja nicht, das auch das Personal wächst. :?

Was heißt DRG ?


LG conny
 
Hallo Conny

...Wiedereinstieg in den Ausbildungsberuf mit der Feststellung auf Allergie.

Dieses Problem würde ich genauer abchecken lassen, bevor du dich weiter mit den Gedanken einer Ausbildung beschäftigst. Was sagt dein Hautarzt zu deinem Berufswunsch?

Wie sicher eine Anstellung nach der Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin ist, kann dir heute keiner sagen. Ingo hat zwar recht mit dem Zuwachs an Pflegebedürftigen- allein ist bis dato noch völlig unklar, wie die Pflege finanziert werden soll. Momentan erleben wir eine dramatische Umstellung im Gesundheitswesen. Es werden Stellen im stationären Sektor abgebaut. Diese Stellen erscheinen aber nicht identisch in der ambulanten Pflege. Wo sie bleiben? Keiner weiß es.
Der Trend scheint momentan in die Richtung billige "Hilfskräfte" zu gehen- sogenannte Schwesternhelferinnen sind wieder mehr gefragt. Nur keiner will sie ausbilden- eine schizophrene Entwicklung. Aber vielleicht wird der Markt auch durch die Osterweiterung aufgefüllt- billig und gut ausgebildet.


Elisabeth
 
Hallo Elisabeth,


Original von Elisabeth:
Der Trend scheint momentan in die Richtung billige "Hilfskräfte" zu gehen- sogenannte Schwesternhelferinnen sind wieder mehr gefragt. Nur keiner will sie ausbilden- eine schizophrene Entwicklung. Aber vielleicht wird der Markt auch durch die Osterweiterung aufgefüllt- billig und gut ausgebildet
.

Tja, mir bleibt halt nichts anderes übrig, als mich billig zu verkaufen.
Alles ist besser als Euro 345.- :(
Und da will HartzIV uns ja auch hin haben. Und ich muß jetzt überlegen, entweder Kassiererin bei Aldi oder vielleicht auch als 28-Tage Helfer in den Altenpflegebereich o.ä. reinzurutschen.( Altenpflege käme nämlich auch in Betracht).
Ich kann's zwar versuchen, doch ich denke das mir die "Agentur" keine Ausbildung bewilligt. Die beläuft sich ja auch als Umschulung auf 3 Jahre.

Mir schwirrt der Kopf und im Moment hab' ich das Gefühl ich dreh' auf'm Teller, weil die Zeit drückt.
Natürlich, probieren geht über studieren.
Doch ich bin für den Arbeitsmarkt halt nicht mehr die jüngste.
Und ich bin nicht sicher, ob ich bis 65 mit Freude an der Aldikasse sitzten möchte oder irgendeine Ware verpacken.

Das mit der Allergie hatte ich schon während meiner Berufsausbildung als Friseur. Damals hatte ich dann auch eine Rehabilitation bekommen.
Denn Wiedereinstieg in den Beruf wagte ich nur, weil ich glaubte, dass durch die Arbeit mit Handschuhen und der verbesserten Rezepturen der Produkte mir so was erspart bleiben würde. Irrtum!!!
Die Hände sind ständig nass. Auch in den Handschuhen, wenn den welche vorhanden waren. Oder 3 Leute teilten sich 2 Paar. 8O

LG connyR
 
Hallo Conny,

wenn Du die Ausbildung zur Pflegefachfrau (wie das jetzt so schön bei uns in CH heisst) machst, bekommst Du doch eine Ausbildungsvergütung! Ich weiss zwar nicht, wie hoch die derzeit ist, aber selbst zu meiner Zeit war die nicht schlecht. Im dritten Jahr damals vor gut 20 Jahren um die 1200 DM!
Ja, in punkto Allergie schliesse ich meinen Vorrednern an. Kläre das vorher ab, denn auch in unserem Beruf hast Du mit chemischen Stoffen zu tun, die allergieauslösend sein können.

Ute S.
 
Also ich würde das mit der Allergie abklären, und wenn dann nichts dagegen spricht, mach die Ausbildung zur Krankenschwester.

Und wegen der Finanzierzung: Die Ausbildungsvergütung im ersten Jahr liegt doch so um die 700 Euro, dass ist dann auch nach Abzügen mehr als Harz IV, selbst wenn du keine Förderung vom Arbeitsamt bekommst.

Greets Rose
 
Also ich hatte im ersten Jahr immer so um die 450 Euro raus, im Zweiten dann so um die 600 und im Dritten ca. 700. Hast Du denn Kinder oder andere finanz. Verpflichtungen? Ansonsten ist das doch gar nicht so schlecht, oder?
 

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