so ist es
Moin Ute,
es ist zwar schon ein paar Donnerstage her, dass ich auf der Gyn gearbeitet habe (jetzt mit Familie ist ambul. PD besser zu koordinieren), aber meine Erfahrungen waren so.
Ich kann Dir leider die SSW nicht mehr nennen, bis zu der ein Abbruch erfolgen kann. Wenn das Kind eine gewisse Größe hat, muß es geboren werden. Medikamentös wird die Geburt eingeleitet und mir läuft es heute noch kalt den Rücken runter, wenn ich an das Weinen besonders einer Frau denke (Kind im7. Monat). Wir mußten sie so lange wie möglich auf Station behalten und erst in der Austreibungsphase kam sie in den Kreissaal. Auf die Frage, warum das Kind nicht per Kaiserschnitt geholt werden würde, erinnere ich mich an die Antwort, dass es für die Frau, die sicher noch einmal schwanger werden könnte, besser sei. Anatomisch bestimmt, aber ob sie eine weitere Schwangerschaft psychisch verkraften konnte, haben wir leider nie erfahren.
Kürettagen im Kreissaal habe ich auch erlebt, nach unvollständiger Palzentaablösung, dass bedeutete kleine Narkosedusche, echt minimal. Ich habe die Bauchdecke von außen gepreßt, Arzt von innen kürettiert und der Vorgang ohne Narkose wäre bestimmt für die Patientin nicht so toll gewesen. Da die Frauen aber nach 5 Minuten wieder voll da waren, war zu einen "normalen" Geburt kein besonderer Unterschied. Ohne Kürettage wäre eine Infektion vorprogrammiert gewesen, denn eine zerfetzte Plazenta bekommst Du medikamentös nicht sicher heraus.
Mag sein, dass sich das eine oder andere heutzutage oder woanders geändert hat, aber unser KH war, was Geburten anging, im Hamburger und Süd-Holsteiner-Raum führend.
Kein schönes Thema, trotzdem einen schönen Sonntag,