Krankgeschrieben in der Schwangerschaft?

Treeflower

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21.05.2006
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Kreis Neuss
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Krankenschwester
Hallo Ihr :wavey:

Möchte vorab mitteilen, dass ich wirklich Niemanden der schwanger ist oder werden will kritisieren möchte!
Eine Freundinn hat nur ein Thema über dass sie nachdenkt, und ich hoffe ihr könnt weiterhelfen.
Sie hat eine Arbeitskollegin die schwanger ist. Sie ist über 30, und hatte zu beginn der Schwangerschaft Blutungen und musste für eine längere Zeit mit strenger Bettruhe im KH liegen..
Nun ist sie wieder da und war eigentlich zu 50% in der Pflege, arbeitet jetzt jedoch nur noch in der Wohnküche ( Altenheim) und darf nicht heben, tragen ziehen, drücken usw. usw...
Sie macht Essen für die Bew fertig und räumt höchstens mal die Tische ab..
Die 50% die sie in der Pflege war fehlen natürlich komplett..
Sie wurde darauf angesprochen , sie meinte ihre Ärztin hätte gesagt sie könne es ja mal versuchen zu arbeiten.. Dass sie die Prozente in der Pflege blockiert scheint an ihr vorbei zu gehen..
Ist es generell möglich bis zum Ende seiner Schangerschaft "arbeitsunfähig" geschrieben zu werden?! Oder ist das sehr "schwierig"?
Dann kann der Arbeitgeber ja einen Ersatz einstellen.. :gruebel:
 
Hallo Treeflower,
die Formulierung
Sie wurde darauf angesprochen , sie meinte ihre Ärztin hätte gesagt sie könne es ja mal versuchen zu arbeiten.. Dass sie die Prozente in der Pflege blockiert scheint an ihr vorbei zu gehen..
hört sich aber nicht gerade wohlwollend an! Und Ihr quasi zu unterstellen ("schwierig"), sie sei "ungerechtfertigt" weiter krankgeschrieben, hört sich schlicht nach übler Nachrede/Mobbing an!

Wenn jemand aus medizinischen Gründen arbeitsunfähig ist, dann kann das auch mal länger dauern, über Tage, Wochen, Monate, letztlich bis zum Ende der Schwangerschaft, da sie offensichtlich eine Schwangerschaftserkrankung hat.
Das Ihre Ärztin ihr nun einen zumutbaren Arbeitsversuch unter Beachtung der mutterschutzgesetzlichen Einschränkungen andient, entspricht auch normalen Regeln. Wenn die Kolleginnen ihr das nun nicht gönnen, das sie aufgrund einer schwangerschaftserkrankung länger ausfällt, dann ist das zwischenmenschlich wohl nicht in Ordnung.
Andererseit weiss der Arbeitgeber davon, auch über die wahrscheinliche Dauer, und sollte sich um entsprechende Aushilfe kümmern. DA sollten sich die Kolleginnen mal Ihre Leitung drauf ansprechen!!
 
Moin!

Ich möchte jetzt noch mal nachhaken:

ist sie wieder komplett von der Ärztin arbeitsfähig und *blockiert* selber die Pflege? Oder hat sie eine Bescheinigung der Ärztin vorgelegt, daß sie eben nix machen darf? ...das wird mir in deinem Bericht leider nicht ganz klar.

Grundsätzlich kann es natürlich sein, daß sie von der Ärztin nur für bestimmte Tätigkeiten (und das auch bis zum Mutterschaftsurlaub) krank geschrieben wird und andere Sachen eben machen darf. ...dann sollte die Leitung aber für die Tätigkeiten, bei denen sie krank geschrieben ist einen Ersatz suchen ...was natürlich nicht einfach ist.

Es kann aber auch sein, daß sie das wirklich selber blockiert ...aus Angst um das ungeborene Kind. Die psychische Komponente ist ja auch nicht außer acht zu lassen! (hatte sie evtl schon mal ne Fehlgeburt?)

Grundsätzlich bin ich der Meinung,d aß Schwangerschaft keine Krankheit ist ...aber eben durchaus krank machen kann.

Vielleicht kann man ja auch im Gespräch abklären, welche leichteren Pflegetätigkeiten sie doch machen darf. ...auf die *Gefahr* hin, daß sie dann evtl doch komplett eine Krankmeldung bekommt.

Aber:

die Kollegen sollten mal überlegen, ob nicht dann auch *Neid* und Getratsche aufkommen würde, daß sie ja eigentlich *nur* schwanger ist und sich auf der Schwangerschaft ausruht. Dieser Neid oder Unverständnis der Kollegen kann sie auch in der momentanen Situation gerade dazu treiben, zu blockieren und sich nicht mehr zu zu trauen!

Sicher keine einfache Situation für deine Freundin und deren KollegInnen (einschließlich der Schwangeren). Ich wünsche dem Team ein gutes Miteinander und für die Schwangerschaft einen guten weiteren Verlauf.
 
Hallo zusammen,
ich möchte einfach noch mal an dieser Stelle einen Link zu einem Informationsblatt anhängen, was Schwangere allein schon bei normaler Schwangerschaft NICHT dürfen!

Vielleicht muss man das den Kolleginnen mal zum Lesen geben.

Wenn denn nun noch Schwangerschaftserkrankungen (auch wenn die normal verlaufende Schwangerschaft keine Erkrankung darstellt) dazu kommen, geht natürlich der Schutz des ungeborenen Lebens und natürlich auch der Mutter voran!
 
Außerdem ist die Grenze zwischen dem was man tun darf und
dem was man nicht tun darf fließend.

Wer kann schon auf das Kilo genau ausmessen, wieviel er gerade
hebt, umherschiebt oder sonstwie bewegt.

Folgendes Beispiel:
Eine Bewohnerin muss auf den Toilettenstuhl.
Eigentlich eine Routinesache ohne großen Aufwand, Bewohnerin hat halt
etwas Angst und mag sich an irgendwem festhalten.
Nun aber ausgerechnet, wenn die Schwangere im Zimmer ist
stolpert die Bewohnerin und hängt sich mit ihren ganzen 80 Kilo an die
Schwangere. Soll die jetzt loslassen? Oder warten, bis nach 2 Minuten
jemand kommt? Vor allem ist fraglich, ob sie in der Situation an die
Klingel kommt um Hilfe zu holen.
(Was würdet ihr in der Situation tun? Ich persönlich: versuchen, die
Bewohnerin hinsetzen zu lassen (Bett, Stuhl, wenns nicht anders geht auch Boden,
aber bestimmt nicht fallen lassen, aber hier kommt man ums
schwere Heben wahrscheinlich nicht drumrum)

Da würde ich mich als Schwangere mit einer komplizierten SS
auch nicht grad drum reißen und lieber Essen zubereiten, anreichen usw.

Und wenn sowas auch noch öfter vorkommt (zu Hilfe rennen zu müssen, die eigene Arbeit
liegenlassen müssen), dann nervt das die Kollegen
wahrscheinlich genauso, wie dass die Schwangere nur in der Teeküche steht.


Nur mal als Denkanstoß aus einer anderen Perspektive gedacht...
 
Zitat
ist sie wieder komplett von der Ärztin arbeitsfähig und *blockiert* selber die Pflege? Oder hat sie eine Bescheinigung der Ärztin vorgelegt, daß sie eben nix machen darf? ...das wird mir in deinem Bericht leider nicht ganz klar.

Grundsätzlich kann es natürlich sein, daß sie von der Ärztin nur für bestimmte Tätigkeiten (und das auch bis zum Mutterschaftsurlaub) krank geschrieben wird und andere Sachen eben machen darf. ...dann sollte die Leitung aber für die Tätigkeiten, bei denen sie krank geschrieben ist einen Ersatz suchen ...was natürlich nicht einfach ist.

Es kann aber auch sein, daß sie das wirklich selber blockiert ...aus Angst um das ungeborene Kind. Die psychische Komponente ist ja auch nicht außer acht zu lassen! (hatte sie evtl schon mal ne Fehlgeburt?)

Grundsätzlich bin ich der Meinung,d aß Schwangerschaft keine Krankheit ist ...aber eben durchaus krank machen kann.

Vielleicht kann man ja auch im Gespräch abklären, welche leichteren Pflegetätigkeiten sie doch machen darf. ...auf die *Gefahr* hin, daß sie dann evtl doch komplett eine Krankmeldung bekommt.

Hallo Minibonsai

Wie der genaue Zusammenhang ist weiß ich leider nicht, es ist wohl so dass sie ein Schreiben bekommen hat in dem Aufgelistet ist welche Tätigkeiten sie in der SW nicht ausführen darf .
Ich denke inzwischen das diese Stimmung auf der Station meiner Freundinn aus der Gesamtsituation entsteht. Es ist so dass der Bereich lange Zeit mit 2 Langzeitkranken unterbesetzt war, wobei kein ersatz gekommen ist. Auf Nachfrage redete sich der Arbeitgeber nur raus..Daher denke ich dass auch leider für den Tätigkeitsbereich den die Schwangerenicht abdecken kann kein Ersatz kommt..
Naja mal sehen was bei ihr noch kommt..:weissnix:
 
also meine schwester ist damals bei ihrem kind ab dem 7 Monat komplett krank geschrieben wurden, da sie auch liegen musste. Aber sie hatte Glück, ds sie nicht im Krankenhaus bleiben musste, sondern das das von daheim aus geht. :)
 
ich kann dazu nur sagen, ( ich hab meinen Sohn vor 3 Jahren bekommen) dass man in der Schwangerschaft gewisse Aufgaben nicht machen muss und daran hab ich mich gehalten, das Mutterschutzgesetz schützt das Baby und die werdende Mutter und wenn das Personal unter Unterbesetzung leidet ,ist wohl eher der Chef Schuld und nicht ne Kollegin die schwanger wird, ich hab in der Schwangerschaft auch nur minimal in der Pflege gearbeitet und dass war mein Recht ,dafür gibts Gesetzte, wenn meinem Sohn was passiert wäre, wäre auch kein Kollege gekommen und hätte gesagt: super dass du mitgehoben hast und dein Sohn nun behindert oder tot ist. Muss ich echt sagen haben die Kollegen Pech, mein Kind ging immer vor und da hab ich auch nicht diskutiert
 
Hallo
ich arbeite in der ambulanten pflege und bin in der 9 woche schwanger.
habe meiner PDL gestern gesagt das ich schwanger bin und ab heute bin ich zu hause. sie hat mir sofort ein beschäftigungsverbot erteilt da sie mich nicht 100 % nach dem mutterschutzgestzt beschäftigen kann.
ich verstehe auch erhrlichnicht was deine kollegin überhaupt noch auf der abreit macht, die sollte schon längst zu hause sein so das eure pdl einen ersatz für sie einstellen kann.
viele liebe grüsse
 
Hallo
ich arbeite in der ambulanten pflege und bin in der 9 woche schwanger.
habe meiner PDL gestern gesagt das ich schwanger bin und ab heute bin ich zu hause. sie hat mir sofort ein beschäftigungsverbot erteilt da sie mich nicht 100 % nach dem mutterschutzgestzt beschäftigen kann.
ich verstehe auch erhrlichnicht was deine kollegin überhaupt noch auf der abreit macht, die sollte schon längst zu hause sein so das eure pdl einen ersatz für sie einstellen kann.
viele liebe grüsse


Eine PDL kann gar kein Beschäftigungsverbot erteilen sondern nur ein Arzt!
Und der Ausgangsthread ist aus dem Jahre 2006:D
 
auch wenn der Ursprungsthread schon älter ist:

Doch, ein AG kann ein Beschäftigungsverbot aussprechen, nämlich dann, wenn er keinerlei Beschäftigungsmöglichkeit im Rahmen der Vorgaben des Mutterschutzgesetzes sieht. Er wird sich dazu dann mit der Krankenkasse auseinanderzusetzen haben.

Ausserdem:
Ein Beschäftigung hat ganz und gar nix mit einer Krankschreibung (Arbeitsunfähigkeit aufgrund momentaner Erkrankung) zu tun.
 
Kannst Du mir den entsprechenden Gesetzestext dazu liefern? Danke!

Zu meiner Zeit wurde ein generelles Beschäftigungsverbot nur über einen Arzt ausgestellt aus dem klar hervorgeht das Gefahr für Mutter und Kind besteht. Das eingeschränkte wurde ebenso von einem Arzt ausgefüllt.
Alles andere wurde klar im Mutterschutzgesetz geregelt an dem sich ein AG zu halten hat.

Das würde mich jetzt interessieren auf welchen Grundlagen der AG sowas aussprechen kann.
 
Danke schön für den Link.
 
Erstmal uupps peinlich auf das datum habe ich garnicht geachtet:thinker:
genau so hat meine chefin mir das auch erklärt wie du das hier geschrieben hast. und mit büroarbeit kann sie mich keine 30 std die woche beschäftigen.
der arzt kann nur auf einer medizinischegrundlage ein beschäftigungsverbot aussprechen und mir und dem baby gehts super.
tschüssi
 

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