[25.08.05]
Krank am Beruf: Burn-out nimmt zu
Emotionale Erschöpfung im Arbeitsprozess
Emotionale Erschöpfung im Arbeitsprozess wird als Burn-out bezeichnet. Etwa ein Viertel der insgesamt 36 Millionen Erwerbstätigen leiden an diesem Syndrom, das zusätzlich durch Verlust an Energien und reduziertem Engagement in die Arbeit charakterisiert ist. Burn-out stellt sich vor allem bei solchen Berufen ein, in denen die persönliche Zuwendung zum Klienten oder Patienten einen wesentlichen Bestandteil der Tätigkeit ausmacht: zum Beispiel Ärzte, Pflegekräfte, Rechtsanwälte, Bankangestellte, Polizisten, Telefonisten in Callcentern und vor allem als Burn-out-Spitzenreiter Lehrer im Schuldienst.
Die Betroffenen klagen über körperliche, emotionale und kognitive Einschränkungen und erleben sich körperlich verausgabt, haben eine negative Einstellung zu sich selbst und zu ihrem Beruf. Dies wirkt sich abträglich auf die Qualität der Arbeit, aber auch auf die Arbeitskollegen und die Institution aus. Auch die Lebensqualität der Betroffenen und ihre Privatsphäre leiden darunter, sie klagen häufig über depressive Krisen.
Psychische Belastungsfaktoren am Arbeitsplatz haben die körperlichen Belastungen inzwischen eingeholt, teilweise sogar deutlich überholt. Der „menschliche Faktor“ spielt am Arbeitsplatz inzwischen die Hauptrolle. Ein Aufsatz in der Zeitschrift „PPmP Psychotherapie, Psychosomatik, Medizinische Psychologie“ (Georg Thieme Verlag, Stuttgart) setzt sich für Prophylaxe des Burn-out ein, welche einerseits einen hohen Leidensdruck verhindert (bessere Lebensqualität und Zufriedenheit), andererseits volkswirtschaftliche Kosten einspart (qualitativ bessere Arbeit, Vermeidung von Frühberentung).
Kontinuierliche Präventions-Programme sollten in den kommenden Jahren zur Regel werden, insbesondere in Schulen, Krankenhäusern und Pflegeinstitutionen. Anstatt Eintönigkeit ist, wo immer möglich, für eine gewisse Aufgabenvielfalt zu sorgen. Der Erwerbstätige sollte gewisse Freiräume zur individuellen Gestaltung seiner Arbeit haben. Einzelgängerische und überehrgeizige Mitarbeiter, die sich bis zur Grenze verausgaben, sind keine Vorbilder, sondern sollten dazu motiviert werden, die Kommunikation mit Kollegen zu verstärken.
Erste Wahl zur Prävention des Ausbrennens sind Supervisionsgruppen, die von externen Psychotherapeuten moderiert werden sollten. Supervisionsgruppen zeigen sowohl bei Ärzten und Pflegekräften als auch bei Lehrern präventive, teilweise auch kurative Effekte gegenüber Burn-out-Symptomen.
(PsychPress 05/2005) Burn-out und Wiedergewinnung seelischer Gesundheit am Arbeitsplatz. Psychother Psych Med 2003; 53; Nr. 5; S. 213-222.
Prof.Dr.med. Joachim Bauer, Psychosomatik und Psychotherapeutische Medizin, Universitätsklinikum Freiburg, Hauptstraße 8, 79104 Freiburg.
Quelle: www.medizin.de
Krank am Beruf: Burn-out nimmt zu
Emotionale Erschöpfung im Arbeitsprozess
Emotionale Erschöpfung im Arbeitsprozess wird als Burn-out bezeichnet. Etwa ein Viertel der insgesamt 36 Millionen Erwerbstätigen leiden an diesem Syndrom, das zusätzlich durch Verlust an Energien und reduziertem Engagement in die Arbeit charakterisiert ist. Burn-out stellt sich vor allem bei solchen Berufen ein, in denen die persönliche Zuwendung zum Klienten oder Patienten einen wesentlichen Bestandteil der Tätigkeit ausmacht: zum Beispiel Ärzte, Pflegekräfte, Rechtsanwälte, Bankangestellte, Polizisten, Telefonisten in Callcentern und vor allem als Burn-out-Spitzenreiter Lehrer im Schuldienst.
Die Betroffenen klagen über körperliche, emotionale und kognitive Einschränkungen und erleben sich körperlich verausgabt, haben eine negative Einstellung zu sich selbst und zu ihrem Beruf. Dies wirkt sich abträglich auf die Qualität der Arbeit, aber auch auf die Arbeitskollegen und die Institution aus. Auch die Lebensqualität der Betroffenen und ihre Privatsphäre leiden darunter, sie klagen häufig über depressive Krisen.
Psychische Belastungsfaktoren am Arbeitsplatz haben die körperlichen Belastungen inzwischen eingeholt, teilweise sogar deutlich überholt. Der „menschliche Faktor“ spielt am Arbeitsplatz inzwischen die Hauptrolle. Ein Aufsatz in der Zeitschrift „PPmP Psychotherapie, Psychosomatik, Medizinische Psychologie“ (Georg Thieme Verlag, Stuttgart) setzt sich für Prophylaxe des Burn-out ein, welche einerseits einen hohen Leidensdruck verhindert (bessere Lebensqualität und Zufriedenheit), andererseits volkswirtschaftliche Kosten einspart (qualitativ bessere Arbeit, Vermeidung von Frühberentung).
Kontinuierliche Präventions-Programme sollten in den kommenden Jahren zur Regel werden, insbesondere in Schulen, Krankenhäusern und Pflegeinstitutionen. Anstatt Eintönigkeit ist, wo immer möglich, für eine gewisse Aufgabenvielfalt zu sorgen. Der Erwerbstätige sollte gewisse Freiräume zur individuellen Gestaltung seiner Arbeit haben. Einzelgängerische und überehrgeizige Mitarbeiter, die sich bis zur Grenze verausgaben, sind keine Vorbilder, sondern sollten dazu motiviert werden, die Kommunikation mit Kollegen zu verstärken.
Erste Wahl zur Prävention des Ausbrennens sind Supervisionsgruppen, die von externen Psychotherapeuten moderiert werden sollten. Supervisionsgruppen zeigen sowohl bei Ärzten und Pflegekräften als auch bei Lehrern präventive, teilweise auch kurative Effekte gegenüber Burn-out-Symptomen.
(PsychPress 05/2005) Burn-out und Wiedergewinnung seelischer Gesundheit am Arbeitsplatz. Psychother Psych Med 2003; 53; Nr. 5; S. 213-222.
Prof.Dr.med. Joachim Bauer, Psychosomatik und Psychotherapeutische Medizin, Universitätsklinikum Freiburg, Hauptstraße 8, 79104 Freiburg.
Quelle: www.medizin.de