Keine Zeit für Trauerarbeit.
Am Montag wurde mir mal wieder so richtig bewusst, in welcher sterilen Atmosphäre in einer Klinik gestorben und getrauert wird.
Wir hatten einen schweren Arbeitsunfall von einer Baustelle bekommen. Ein Bagger war rückwärts über einen Arbeiter gefahren und hatte ihn komplett überrollt.
Der 34 jährige Mann war schwerst verletzt und trotz intensivster Bemühungen waren die Verletzungen nicht mit dem Leben vereinbar, so das er noch im Schockraum verstarb.
Zwischenzeitlich war der Bruder des Verunfallten eingetroffen und kurz darauf auch die Ehefrau. Nach kurzer Beratung haben wir uns entschlossen, die Ehefrau doch zu dem Mann zu lassen, obwohl er natürlich furchtbar aussah. Aber unser Gedankengang war der, dass wir ihr den Abschied und den Abschluss, sowie den Beginn der Trauerarbeit ermöglichen wollten. Sie sollte selber sehen das es für ihren Mann besser war gestorben zu sein. Zeitgleich hatten wir die Klinikspfarrerin informiert, die sofort kam.
Leider meldete sich dann bereits die Funkleitstelle und teilte uns mit, dass es einen Massenunfall gab und wir einen Schwerstverletzten aufnehmen müssen.
Somit blieb keine Zeit wenigstens ein Beileid an die trauernde Frau zu sagen, oder einfach nur still die Hand zu drücken.
Ich fand die Situation sehr deprimierend, während sie das sitzt und um Fassung ringt, musste ich bereits beginnen das Notfallset aufzuziehen, die Kabel abzuwischen und die Beatmungsmaschine aufzurüsten.
Die Maschine an der vor 5 Minuten noch ihr Mann hing, die Kabel mit der er noch verbunden war und das Set das ich für ihn verbraucht habe.
Noch schlimmer war dann die Situation, die Frau, den Mann und die Pfarrerin in einem anderen Raum zu bringen, damit der Schockraum wieder belegt werden konnte.
Da war für Trauerarbeit und Verarbeitung des Geschehens keine Zeit.
Kaum war die Trage in den Schockraum zurück gebracht worden, landete der Hubschrauber mit einem
18 jährigen Jungen, Zustand nach Verkehrsunfall, instabile Kreislaufverhältnisse und und und .
Wir haben ihn in Empfang genommen und mit dem gleichen Elan versorgt wie vorher den Arbeiter mit dem Baggerunfall.
Der Junge war so schwer verletzt, dass er trotz Notoperation ebenfalls verstarb.
Somit war der ganze Einsatz im Schockraum umsonst.
Nur wer fragt eigentlich auch mal das Personal wie es damit umgeht.
Verkraften die Kolleginnen und Kollegen die seelischen Belastungen oder besteht nicht manchmal auch Bedarf an Aufarbeitung des Erlebten ?
Wer möchte darüber berichten ?
Am Montag wurde mir mal wieder so richtig bewusst, in welcher sterilen Atmosphäre in einer Klinik gestorben und getrauert wird.
Wir hatten einen schweren Arbeitsunfall von einer Baustelle bekommen. Ein Bagger war rückwärts über einen Arbeiter gefahren und hatte ihn komplett überrollt.
Der 34 jährige Mann war schwerst verletzt und trotz intensivster Bemühungen waren die Verletzungen nicht mit dem Leben vereinbar, so das er noch im Schockraum verstarb.
Zwischenzeitlich war der Bruder des Verunfallten eingetroffen und kurz darauf auch die Ehefrau. Nach kurzer Beratung haben wir uns entschlossen, die Ehefrau doch zu dem Mann zu lassen, obwohl er natürlich furchtbar aussah. Aber unser Gedankengang war der, dass wir ihr den Abschied und den Abschluss, sowie den Beginn der Trauerarbeit ermöglichen wollten. Sie sollte selber sehen das es für ihren Mann besser war gestorben zu sein. Zeitgleich hatten wir die Klinikspfarrerin informiert, die sofort kam.
Leider meldete sich dann bereits die Funkleitstelle und teilte uns mit, dass es einen Massenunfall gab und wir einen Schwerstverletzten aufnehmen müssen.
Somit blieb keine Zeit wenigstens ein Beileid an die trauernde Frau zu sagen, oder einfach nur still die Hand zu drücken.
Ich fand die Situation sehr deprimierend, während sie das sitzt und um Fassung ringt, musste ich bereits beginnen das Notfallset aufzuziehen, die Kabel abzuwischen und die Beatmungsmaschine aufzurüsten.
Die Maschine an der vor 5 Minuten noch ihr Mann hing, die Kabel mit der er noch verbunden war und das Set das ich für ihn verbraucht habe.
Noch schlimmer war dann die Situation, die Frau, den Mann und die Pfarrerin in einem anderen Raum zu bringen, damit der Schockraum wieder belegt werden konnte.
Da war für Trauerarbeit und Verarbeitung des Geschehens keine Zeit.
Kaum war die Trage in den Schockraum zurück gebracht worden, landete der Hubschrauber mit einem
18 jährigen Jungen, Zustand nach Verkehrsunfall, instabile Kreislaufverhältnisse und und und .
Wir haben ihn in Empfang genommen und mit dem gleichen Elan versorgt wie vorher den Arbeiter mit dem Baggerunfall.
Der Junge war so schwer verletzt, dass er trotz Notoperation ebenfalls verstarb.
Somit war der ganze Einsatz im Schockraum umsonst.
Nur wer fragt eigentlich auch mal das Personal wie es damit umgeht.
Verkraften die Kolleginnen und Kollegen die seelischen Belastungen oder besteht nicht manchmal auch Bedarf an Aufarbeitung des Erlebten ?
Wer möchte darüber berichten ?